THEMA: Im Lande des Simón.....ein emotionaler Höllenritt!
29 Sep 2020 21:28 #595712
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Hallo Kiboko!

Du kennst ja den Unterschied zwischen dumme und "weniger" dumme Menschen.....!?
Dumme machen immer die gleichen Fehler, weniger dumme immer neue!.....das mit dem Garagentor ist mir nur einmal passiert.....schwöre!

Wie ich dich einschätze, wird dir Bolivien sehr gut gefallen.....wenn, ja wenn du die Höhe gut verkraften kannst.

Also, willkommen auf dem Dach.....ich verspreche alle zu niedrige Hindernisse zu vermeiden!

Liebe Grüsse,
busko

P.S.: Morgen gehts weiter.....versprochen!
Der Übergang vom Affen zum Menschen sind wir! - Konrad Lorenz
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30 Sep 2020 10:15 #595725
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Wir fahren über El Alto weiter in Richtung Westen.
Um uns herum die wunderbare Bergwelt der Cordillera Real im Osten und Norden, Berge, hauptsächlich Vulkane, mit magischen Namen wie; Illimani, Illampu, Ancohuma, Chacaltaya, Huayna Potosi, Condoriri uvm.....allesamt 6000er, mit weisser Zuckerhaube, unglaublich hoch und kristallklar in der dünnen, trockenen Höhenluft.
Überhaupt wird uns hier schon klar, dass es einen Grund gibt, weswegen sich die ESO (European southern observatory) gerade in dieser hohen, trockenen Region (zwar weiter südlich, in Chile nahe der Grenze Bolivien/Chile/Argentinien) befindet. Die Höhe und Trockenheit bewirken eine wohl einmalig klare, stabile Atmosphäre die sich wie keine andere zur Beobachtung von Himmelskörper eignet. Auch bewirken diese Bedingungen ein ganz besonderes Licht welches wir noch später im Verlauf unserer Reise sehen werden. Es lässt sich nur sehr ungenügend in Worte beschreiben.....man muss es in Persona gesehen haben um es wirklich zu verstehen!

Wir fahren also weiter Richtung Westen, über Tambillo nach Tiawanacu, wo wir die sehr bedeutende archäologische Grabungsstätte Tiahuanaco besichtigen. Bedeutsam, weil eine der wenigen erhaltenen Prä-Inka Kulturen Südamerikas. Die Kultur existierte, so denkt man Heute, zwischen ca. 1200 v. Chr. bis ca. 1000 n. Chr., mit einer "Blütenzeit" in etwa zwischen 300 und 600 n. Chr.


Das Dorf Tiawanacu


Übersicht der Grabungsstätte mit Tiawanacu im Hintergund


Hier sieht man bereits sehr schön die extrem fachmännische Steinmetzkunst die später auch das Inka-Reich ausgezeichnet hat. Mitunter riesige Gesteinsbrocken sind so genau behauen, dass teilweise kein Blatt Papier in die trockenen (nicht mit Mörtel oder andere Bindemittel gefüllte) Fugen zwischen den Quadern passt! Dies ist bemerkenswert, vor allem wenn man berücksichtigt mit welch primitiven Werkzeugen dies alles bewirkt wurde!




Zwischendrin immer wieder riesige Stelen, fachmännisch aus tonnenschwere Vulkangesteine gehauen!



















Immer wieder sehen wir auch Menschen; in Bolivien wie wohl in keinem anderen Land Südamerikas hauptsächlich eine noch sehr intakte indigene Bevölkerung, vorwiegend Aymara. Ganz charakteristisch sind die Hüte die nur von den Frauen getragen werden!

Anhang:
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Letzte Änderung: 30 Sep 2020 12:56 von busko.
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01 Okt 2020 09:20 #595817
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Wir fahren in westliche Richtung zum Grenzübergang nach Peru bei Desaguadero wo wir wieder einmal "Südamerika zum schmunzeln" erleben. Der Grenzübergang ähnelt eher Jahrmarkt als ernste, internationale Grenze. Auf der einen Seite ganz locker, auf der anderen wird sogar unser Wagen, insbesondere die Reifen aufwendig desinfiziert! Der "Grenzzaun" ist auch ganz süss und besteht schlichtweg aus eine Rolle "NATO"-Rollstacheldraht!
An Hand der angepflockten, friedlich vor der Grenzbehörde weidender Llamas, sind die Grenzer entweder als Nebenjob Grenzer, oder eben als Nebenjob Campesinos!?
[busko-pedia.....Das Wort "Llama" wird nicht "Lama" ausgesprochen, sondern eher wie "Jamma"]
Es ist trubelig unübersichtlich, alles wuselt durcheinander, die Desinfektion lenkt von allem anderen ab and so machen wir hier unseren zweiten, diesmal doch etwas schwerwiegenderen, Fehler der Reise!









Wir fahren zunächst nach Nordosten, Richtung Pomata, dann östlich, um den Cerro Khapia herum nach Yunguyo wo wir wieder in Bolivien einreisen wollen.
Langsam nähern wir uns den Grenzposten, halten und.....

[.....ihr habt sicherlich alle schon mal folgendes erlebt: Ich bin im Ausland unterwegs, fasse in die Jackentasche, merke, dass meine Börse mit Geld, Kreditkarten, Führerschein, Personalausweiss, Reisepass, ja, eigentlich alles was "ich bin" mit einmal nicht mehr dort ist!.....es läuft einem eiskalt über den Rücken.....eigentlich mehr wie ein Stromschlag durch sämtliche Glieder! Alles was man jetzt machen muss.....Banken anrufen, Konten stilllegen, neuen Pass anfordern usw., usw. schiesst einem in Sekundenbruchteile durch den Kopf......]

.....Papiere weg?.....nein.....wir merken, dass wir im ganzen Gewirr von Auto desinfizieren usw. ganz vergessen haben offiziell (Pass-Stempel-mässig!) aus Bolivien aus- und in Peru einzureisen!!!.....Es ist ein solch unübersichtliches Durcheinander, dass es offensichtlich auch keinem Grenzer auffällt!
Es ist mittlerweile ca. 2,5 Stunden vor Grenzschliessung, aber es hilft nichts, wir müssen die 58 km zurück nach Desaguadero, Stempel holen und wieder zurück nach Yunguyo! Die Strasse ist eine gravel pad, aber eigentlich in ganz gutem Zustand so, dass ich etwas über die zulässigen 60 kmh fahre und hoffe, dass nicht gerade Heute ein gelangweilter peruanischer Verkehrspolizist nichts besseres zu tun hat als gerade auf dieser Strecke die Staats- (bzw. die eigene!) Kasse aufbessern zu wollen!
Wir kommen gut durch, die Grenzformalitäten gehen sehr zügig und so haben wir auf dem Rückweg nach Yunguyo sogar noch etwas Zeit die ganz besondere Stimmung vorm Sonnenuntergang einzufangen.....das ganz besondere Licht in dieser Höhe (über 4000 m ü.n.N.) zeigt sich bereits ansatzweise.....







Wir queren die Grenze, lassen uns, ganz bewusst!, aus- und wieder einstempeln, der Adrenalinspiegel fällt langsam wieder ab und es entfaltet sich eine wohlig warme Zufriedenheit auf der kurzen Strecke nach Copacabana am südlichen Ufer des Lago Titicaca gelegen.....Copacabana???, ja, hat aber, glaubt es mir ruhig, ansonsten nichts, aber gar nichts mit dem berühmten Namensvetter in Rio zu tun! Wir kommen im Dunkeln an und essen ein wenig.
[hierbei können wir nur wärmstens die riesigen, pinkfarbenen "Truchas" (Forellen) aus dem Titicacasee empfehlen!]
Wir teilen uns (zu zweit) eine Flasche Casillero del Diablo und merken, dass diese wegen der Höhe mindestens die doppelte Wirkung entfaltet!....wenn ihr euch also billig berauschen wollt.....Copacabana ist hierzu ideal!
[busko-pedia: Der Titicacasee ist ca. 16 mal so gross wie der Bodensee und liegt auf 3800 m ü.n.N.]
Am nächsten Tag unternehmen wir einen Ausflug auf die vorgelagerte Isla del Sol, ein Heiligtum der Inka....






Es ziehen im Laufe des Tages Wolken auf.....


.....die sich am Nachmittag dann überm See "entladen".

Wir schauen uns noch ein wenig in und um Copacabana um.....

Copacabana "an" Titicacasee.....


Am Sonntag bringt man die Autos zur Kirche! Diese werden vom Priester gesegnet!.....offensichtlich auch in Einzelteile, wenn man die offene Motorhaube betrachtet.....







Weiter geht es in östliche Richtung, nach San Pedro de Tiquina, zur Fähre über die Strasse von Tiquina, eine See-Enge die Süd- und Nordteile des Sees miteinander verbindet.






"Tankstelle" a la Tiquina!


.....und die sind, mit Thor Heyerdahl, bis in die Südsee gesegelt!
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Letzte Änderung: 01 Okt 2020 10:46 von busko.
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01 Okt 2020 11:09 #595835
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Hallo Ulli,

warum habt ihr den Umweg über Desaguadero gemacht, um dann doch nach Copacabana zu fahren? Ist Cerro Khapia eine besondere Sehenswürdigkeit? (Du hast kein Foto davon gepostet, deswegen nehme ich an, dass dort nichts Besonderes zu sehen ist, oder?)

Noch eine Anmerkung. Dass Copacabana aus Brasilien nichts mit Copacabana aus Bolivien zu tun hat, soll nicht ganz richtig sein. Angeblich wurde der berühmte Strand in Rio nach der "Virgen de Copacabana" genannt, einer heiligen Statue, die in der Basilika in Copacabana-Bolivien steht und von der eine Kopie nach Rio kam.

(Wir haben tatsächlig verpasst, diese berühmte Statue zu sehen, weil uns Copacabana etwas zu turistisch vorkam und keine Lust mehr auf Besichtigungen hatten...)

Lass dich aber von meinen Anmerkungen nicht irritieren und zeig uns weiterhin Bolivien! :-)

LG, Adriana
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01 Okt 2020 11:25 #595837
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Hallo Adriana!

Wir sind über Desaguadero gefahren, weil es uns damals aufwendiger erschien, aus Tiahuanaco kommend östlich um den südlichen Teil des Sees zu fahren.....vor allem auch wegen der Fähre in Tiquina.

Hinsichtlich deiner Bemerkungen zu Copacabana hast du natürlich Recht.....danke für die Ergänzung!
Aber.....ich meinte natürlich eher geografisch/gefühlsmässig.
Die karge Höhe und doch eher gedämpfte Stimmung im (damals) winzigen Ort am Titicacasee hat so gar nichts mit der bunten, tropischen Lebensfreude am Strand von Copacabana, mit der riesigen Grossstadt, Rio, im Hintergrund zu tun.

Liebe Grüsse,
busko
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Letzte Änderung: 01 Okt 2020 11:30 von busko.
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01 Okt 2020 16:14 #595858
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Hallo Busko
BOLIVIEN!! Ich freue mich auf deinen Bericht Busko.
Wir bereisten Bolivien im Jahr 2006 als Selbstfahrer. Das Auto mieteten wir bei Aldo Rezzonico (Petita Rent a Car)
Ein wunderschönes Land! Vamonos!
Liebs Grüessli
Malbec
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