THEMA: Costa Rica mit "Kids" - Feb./März 2019
09 Okt 2020 19:14 #596344
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Sorry, der Start der Bootsfahrt hat sich um 2 Tage verzögert :laugh: !



2. März 2019: Maquenque Eco Lodge (Boca Tapada) nahe der Grenze zu Nicaragua (Teil 3 - Boatcruise)


Für den Nachmittag haben wir eine Bootsfahrt auf dem Rio San Carlos bis hoch an die Grenze zu Nicaragua, wo der Fluss in den Rio San Juan mündet, gebucht.

Was für ein Glück – es wird eine Privattour, wir sind alleine mit unserer netten Studentin, einer Freundin/Kommilitonin von ihr, die gerade zu Besuch ist, und natürlich mit dem ebenfalls sehr netten Bootsführer unterwegs. Diese Freundin von Catalina ist eine Hardcore-Birderin und hat unglaublich gute Augen - sie sieht ALLES (auch wenn Ihr nicht viel davon sehen werdet, denn meistens war es schwierig bis unmöglich zu fotografieren wegen Licht, Entfernung und Geschaukel!) Für mich fühlt es sich irgendwie witzig und bekannt an: die weibliche Ausgabe von Matte sitzt mit im Boot :laugh: . Ständig erzählt sie, wen sie gerade gehört hat ("ach...") und wer sich da oben in der Luft ("wo?") oder alternativ auf einem Ast/am Boden/auf dem Wasser ("ich seh nix...") befindet. Wir haben auf jeden Fall viel Spaß :silly: .

Noch sind wir aber nicht an Bord – auf dem Weg dorthin (der übrigens durch eine wunderschön bepflanzte Anlage führt) hängt ein großer Waran Leguan (danke Elisabeth :kiss: ) über uns im Baum (im berühmten Costa-Rica-Licht :P ).



Kaum sind wir losgefahren, entdecken wir am Ufer ein riesiges Krokodil (viel größer als die "Kaimarane", die wir bisher gesehen haben).



Hier kann man ganz gut die Sichtungsbedingungen erkennen - am dichten Regenwaldufer fliegt von links oben ein Osprey ein (natürlich von Mattine entdeckt B) ).



Er landet mittig im Bild auf der Pflanze mit den großen fächerartigen Blättern.



Ich liebe diesen Glotzblick des Fischadlers :) – mindestens genau so interessant finde ich aber das Muster in dem Ast rechts von ihm, das sieht aus, als ob es jemand kunstvoll reingeschnitzt hätte.



Der ist einfach zu entdecken: Great Blue Heron



Hier hoffe ich einfach mal, dass es eine legale Aktion war



Unser erster Stopp ist bei einem kleinen Anwesen, wo uns dies und das gezeigt und erklärt wird.

Naturschminke:





Haustier



Die Dame des Hauses führt uns in ihrem Garten herum und alle zusammen - inklusive dem netten Bootsführer - pressen wir Zuckerrohrsaft, der sehr lecker schmeckt.







Das Ganze ist zwar eine höchst touristische Aktion, macht aber trotzdem viel Spaß und wir lernen und kosten sehr viel.





Derweil macht sich Lilith mal wieder viele Gedanken: sind die Männer der Familie, die faul im Haus auf der Couch vor dem Fernseher sitzen, genervt von dem Business der Frau :dry: ? Oder sind sie tatsächlich einfach nur faul und freuen sich über das – für sie - leicht verdiente Geld :huh: ?

Beobachtet werden wir bei unseren Aktionen von einer Gelbohrfledermaus. Sie wird auch "Zeltbauende Fledermaus" genannt, weil sie sich zeltartige Verstecke baut. Dazu nagt sie eine relativ gerade Linie an der Blattmitte an, worauf die Blätter der Bananen oder Palmen zusammenklappen und Schutz vor Feinden und der Witterung bieten. Die Nagespuren und die abgeklappten Blätter kann man links auf dem Foto ein bisschen erkennen.



Das nächste Foto beweist, dass ich manchmal ziemlichen Quatsch schreibe :blush: :pinch: . Im vorletzten Kapitel war zu lesen: "Jetzt habe ich ihn aber bestimmt und da ich ihn später nie wieder gesehen habe, muss eben dieses Foto herhalten (es gibt noch ein total unscharfes von der Seite, das für die Bestimmung wichtig war, aber das zeige ich nicht)":

Ein Bananaquit - okay, auch dieses Foto ist sehr unscharf, aber der Beweis, dass ich den Vogel mit dem netten Namen ganz und gar nicht nur einmal gesehen habe. Erinnern konnte ich mich deshalb nicht daran, weil er (wegen der schlechten Fotoqualität) nicht bei den bereits gesichteten Fotos war, sondern noch in dem Ordner mit allen CR-Fotos, den ich wegen der Vögelchen jetzt nochmal durchgeschaut hatte).



Auf der Weiterfahrt sehen wir einen Collared Aracari „in freier Wildbahn“, also ohne Futterstation in der Nähe – dafür aber weit oben in den Bäumen, wo er sich natürlich ernährt.



Auch er sitzt auf so einem "mit Schnitzmuster versehenen" Ast - hier dämmert es mir aber, dass die ovalen Muster vermutlich von bereits abgefallenen Blättern und die Ringe wohl vom Wachstum kommen. Aber trotzdem hübsch :)



Über den Bare-throated Tiger Heron freue ich mich besonders



Natürlich turnen auch hier die schlechtgelauntesten Affen der Welt - die Howler Monkeys - in den Bäumen über unseren Köpfen herum:







Über diese Sichtung, zwei Green Ibis, ist die Birder-Freundin ganz aus dem Häuschen - sieht man wohl nicht so häufig. Und sind auch schlecht zu fotografieren ;) , wir schaukeln auf dem Wasser herum und sie sind weit entfernt auf dem erhöhten Uferstreifen hinter Grünzeugs versteckt:





Nun legen wir an der Polizeistation an der Grenze zu Nicaragua an



Viele Fotos mache ich hier nicht - die Passionsblume darf aber nicht fehlen, ich glaube, ich hatte zuletzt so eine als Studentin



Wir werfen einen Blick in den nicaraguanischen Regenwald



Die Great Egrets sind hier ständig in der Luft:



Nach diesem Aufenthalt geht es zügig zurück zur Lodge. Auch wenn ich von dem Nachmittag für meine Verhältnisse wenig Fotos gemacht habe, war dieser Ausflug sehr unterhaltsam und informativ und wir hatten in dieser Besetzung (in der ich die einzige alte Schachtel war) jede Menge Spaß :laugh: !

Ich vermute, es war schon recht spät, als wir ankamen, denn es gibt eigentlich nur noch diese beiden Fotos nach der Rückkehr, dann wurde es wohl dunkel. Dafür sind es aber Neusichtungen (zumindest hier im Bericht, die Nasenbären hatten wir schon am Tag vorher gesehen, aber nur schlechte Fotos gemacht).

Ein neuer Papagei - der Brown-hooded Parrot



Nasenbär



Damit geht unser Aufenthalt auf der Maquenque Eco Lodge schon fast zu Ende, morgen nach dem Frühstück werden wir abreisen, freuen uns aber jetzt auf eine weitere Nacht in unserem Luxus-Baumhaus :) !
Letzte Änderung: 12 Okt 2020 20:49 von Champagner.
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13 Okt 2020 21:10 #596516
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3. März 2020: Von der Maquenque Eco Lodge (Boca Tapada) nach La Fortuna in die Arenal Oasis Eco Lodge (Teil 1).


Der Tag beginnt mit einem Blick von unserem Hochbalkon über den Regenwald, in dem noch leichter Nebel hängt. Sowas hätte ich daheim auch gerne (also den Balkon mit dem Blick, nicht den Nebel, obwohl der auf Fotos ab und zu ganz gut rüberkommt)!




Beim Frühstück kurz vor 8 Uhr ist wieder reger Flugverkehr und auch heute gibt es wieder Neusichtungen für mich – es ist also nicht so, dass jede Vogelart hier ständig zu sehen ist (den Keel-billed Toucan, das ist der mit dem Regenbogenschnabel, habe ich zum Beispiel nur das eine Mal, nämlich gestern, hier angetroffen)!

Heute lerne ich zwei verrückte Hühner kennen – die Grey-headed Chachalacas





Die üblichen Verdächtigen sind auch da, der Palm Tanager, der eigentlich immer anzutreffen ist,



ebenso der Blue-gray Tanager, den ich sehr hübsch finde (das ist der, der im Lampenschirm brütet)!





Natürlich ist auch Mattes Liebling wieder zugange, er scheint ziemlich verfressen zu sein :whistle: .



Diesen gestreng dreinblickenden Kerl sehe ich auch zum ersten Mal – ein Black-headed Saltator.



Eine ausgewachsene, bzw. ausgefärbte Purple Gallinule macht sich auf dem Banenentisch breit, gestern haben wir ja die jugendliche Form gesehen, und heute turnt unten am Boden auch noch das Chicken aus der Familie herum.





Der Brown-hooded Parrot von gestern Abend sitzt immer noch oder wieder da.



Ein Great Kiskadee und ein Palm Tanager im Größenvergleich



Und dann – TATA :woohoo: – kommt noch eine dritte Tukan-Art angeflogen – zum ersten und letzten Mal während unseres Aufenthaltes auf der Lodge: der Black-mandibled Toucan. Ich kann mein Glück kaum fassen, dass meine Tukan-Wünsche so umfassend erfüllt wurden :) !







Und noch ein TATA :laugh: – allerdings ertönte es erst vor ein paar Tagen B) , als ich das kleine grüne Vögele mit den rötlichen Beinchen mit Hilfe meines neuen Buches identifizieren konnte: Frau Red-legged Honeycreeper!



Damit endet meine vormittägliche Sichtungsliste. Nach dem Frühstück checken wir aus und machen uns auf den relativ kurzen Weg nach La Fortuna (das gibt dann Teil 2).

Fazit Maquenque Eco Lodge:

Eine recht große, aber weitläufig über ein wunderschönes und abwechslungsreiches Areal verteilte Lodge. Vogelsichtungen sind wegen der Futterstellen natürlich recht einfach, trotzdem kann man nicht immer gut fotografieren. Wenn die Tische im offenen, überdachten Restaurant am Rand schon belegt sind, dann muss man entweder aus der Ferne fotografieren oder sich penentrant dicht neben frühstückenden Gästen platzieren und losknipsen. Beides nicht optimal - aber das ist natürlich Jammern auf hohem Niveau.

Wenn ich mir mehr Zeit genommen hätte, hätte ich sicher noch viel mehr Vögel dort kennenlernen können. Ich hatte auch kurz mit dem Gedanken an eine geführte Frühmorgensvogelpirsch gespielt, aber das war mir dann einfach zu viel Action.

Insgesamt kann man sehr viel dort unternehmen, die Leute sind sehr freundlich, auch wenn es eine sehr professionell geführte Lodge ist, was ja nicht immer so ganz mein Ding ist. Kleiner und uriger mag ich mehr.

Ich würde aber auf jeden Fall wieder herkommen, wenn Costa Rica auf dem Programm stünde, und mehr Zeit zum Birden verwenden. Allerdings würde mich auch die Nachbarlodge, auf der mein Berti schon war ;) , interessieren.

Unterbringung und Verpflegung sind sehr gut und die Ausflüge wie gesagt bestens organisiert.

LG Bele
Letzte Änderung: 13 Okt 2020 21:39 von Champagner.
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14 Okt 2020 19:21 #596564
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3. März 2020: Von der Maquenque Eco Lodge nach La Fortuna in die Arenal Oasis Eco Lodge (Teil 2)


Die Fahrt nach La Fortuna ist mir nicht in Erinnerung geblieben - abgesehen von den ersten Kilometern, die man von der Maquenque Lodge aus nach Süden fährt, um wieder auf eine befestigte Straße zu gelangen. Diese Strecke ist interessant, landschaftlich und auch, weil sie eben nicht geteert ist.

Unseren Aufenthalt in La Fortuna war der am schwierigsten zu planende Teil der Reise, da es dort erstens unzählige Unterkünfte zur Auswahl gibt und man außerdem zwischen vielen Aktivitäten wählen kann. Auf der anderen Seite liest man immer wieder, wie hässlich der Ort ist....

Mitten im Ort wohnen wollte ich daher nicht, Vulkanblick wäre schick, aber der ist eh meistens in den Wolken, und dieses Spa-Schickimickizeug brauchen wir auch nicht. Also habe ich mich nach langem hin und her und Gesprächen mit den Panthers für eine kleine Lodge entschieden, die niemand von meinen CR-Informanten kannte, die mir aber eine der Bella Aventura-Mitarbeiterinnen ganz am Anfang mal empfohlen hatte.

Die Arenal Oasis Eco Lodge liegt etwas außerhalb und ist für eine sehr gute Froschwanderung bekannt, zumindest steht es so in den gängigen Bewertungsportalen.

Wir kommen gegen Mittag dort an und da unsere Chalets noch nicht bezugsfertig sind, essen wir in dem netten Restaurant der Lodge. Ich hatte schon gelesen, dass das Essen dort sehr gut und überhaupt nicht teuer sei. Und so ist es dann auch - außerdem werden wir total nett bedient und gut und witzig beraten, was die Auswahl der Gerichte betrifft - und schmecken tut es wirklich sehr lecker zu einem unglaublich günstigen Preis :) . So sind wir bester Dinge und genießen den Blick auf die auch hier vorhandene Futterstation. Leider liegt sie etwas im Schatten, aber nun gut.....

Meine Sichtungsliste wird auf jeden Fall weiter gefüllt....

Hier ein Clay (ja, Clay, nicht Cray)-colored Trush. Den gabs bei der Maquenque-Lodge auch, aber die Bilder von dort sind noch schlechter als dieses :P :



Blue-gray Tanagers sind natürlich auch hier





Ein Palm-Tanager, den ich zwar schon x-mal gesehen, fotografiert und gezeigt habe, der sich aber - wie ich finde - einen hübschen und farblich passenden Hintergrund ausgesucht hat und deshalb nochmal in den Bericht darf B) .



Und dann schreitet plötzlich ein höchst erstaunlicher Vogel durchs Unterholz :woohoo: :



Darf ich vorstellen? Frau Great Curassow :woohoo: , und sie ist wirklich "great":





Ihren Mann werden wir während unseres Aufenthaltes hier auch noch kennenlernen.

Nach dem Essen beziehen wir unsere sehr netten Hütten, die viel Platz bieten (auch für diverses Kleingetier, wie wir in der Nacht feststellen werden :huh: ).



Neben unseren Hütten wächst ein gigantischer Bambus und überhaupt sind um uns rum lauter Riesenbäume - das gefällt mir sehr gut an dieser Lodge, auch die Tatsache, dass die Hütten recht weit auseinander liegen (nicht unsere, denn wir hatten extra zwei bekommen, die für befreundete Familien oder so gedacht sind und daher nebeneinander liegen).





Die Blattschneiderameisen (die ich kein einziges Mal richtig aufs Bild bekommen habe :pinch: ), bereiten Lilith große Sorgen, denn sie queren den Platz vor unseren Hütten und sind somit gefährdet, falls wir das Auto wieder bewegen wollen.



Zunächst ist das aber kein Problem, weil wir nachmittags zu einer Kaffee- und Schokoladentour von einem Sammeltaxi abgeholt werden. Dazu später mehr - es wird keine Fotos, aber dafür einen Exkurs geben, mit dem ich den Bogen nach Botswana ;) (auf Umwegen über Leipzig) schlagen und somit dem Bericht ein bisschen Daseinsberechtigung in diesem Forum des südlichen Afrikas verschaffen werde :whistle: B) :laugh: .
Letzte Änderung: 14 Okt 2020 19:25 von Champagner.
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22 Okt 2020 21:03 #597148
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3. März 2019 - La Fortuna - Kombinierte Kaffee/Schokoladen-Tour

Wie gesagt, es ist nur eine kleine Geschichte (und auch noch ohne Fotos :ohmy: ), aber eine von der Sorte, die ich so sehr mag, weil es unerwartete Querverbindungen gibt – in diesem Falle im Zusammenhang mit Botswana (und Leipzig).


Ich versuche es kurz zu machen:

Im August 2013 habe ich in Botswana im Sango Camp in Khwai Jörg Pfeifer kennengelernt, der dort Fotos und Videos vom Camp im Auftrag von Bushways gemacht hat. Ich habe ihn schon damals als sehr interessanten Gesprächspartner mit einem angenehm kritischen Verstand und einem recht subtilen Humor kennen gelernt. Jörg war zu dieser Zeit hauptsächlich freiberuflich für den MDR als Doku-Filmemacher tätig, außerdem arbeitete er immer mal wieder als Übersetzer für Bushways.

Dank der sozialen Netzwerke haben wir nie den Kontakt verloren. 2017 hatte ich mal wieder etwas ausführlicheren Telefonkontakt mit ihm in Sachen Botswana.

2018 ist mein älterer Sohn nach Leipzig gezogen, wo Jörg lebt und natürlich hat man daraufhin überlegt, dass man sich ja dann mal dort treffen kann. Dazu kam es aber bisher noch nie, Nico ist eher hier als dass ich in Leipzig bin.

Kurz vor unserer Abreise nach Costa Rica entdeckte ich dann auf Facebook einige Beiträge von Jörg, aus denen ich entnehmen konnte, dass er für eine Filmproduktion in Honduras, Nicaragua und Costa Rica unterwegs ist. Na sowas :woohoo: !!! Irgendwie existierte Jörg für mich nur in Verbindung mit Botswana, das ihn genauso fasziniert wie mich.

Bei einem kurzen Chat-Austausch wurde überlegt, ob wir vielleicht ein Treffen – wenn schon nicht in Leipzig, dann aber in Costa Rica – hinbekommen. Es hat natürlich nicht geklappt, weil der Costa-Rica-Teil von Jörgs Aufenthalt sehr flexibel geplant war und er sich dann kurzfristig zu einem Spanisch-Sprachkurs dort entschlossen hat. Als wir in La Fortuna waren, haben wir aber ausführlich per Whatsappsprachnachrichten gequatscht.

Aber hier nun die Verbindung zum Thema unserer heutigen Aktivität:

Jörg war nämlich im Auftrag der FWU (Institut für Film und Bild in Wissenschaft und Unterricht) unterwegs zum Thema „Fairer Handel – Kaffee aus Mittelamerika".

Nachdem ich seine eindrucksvollen und naturgemäß auch kritischen Beiträge auf Facebook von unterwegs sehr aufmerksam verfolgt hatte, verging mir immer mehr die Lust auf so eine künstliche Touribespaßung zum Thema „Kaffee“ :S , obwohl ich mich als begeisterte Kaffeetrinkerin bei der Planung sehr darauf gefreut hatte.

Vielleicht habe ich deshalb keine Kamera mitgenommen :unsure: ? Ich weiß es nicht mehr…. Objektiv betrachtet war die Kaffee/Schokolade-Tour ganz nett und auch interessant, das muss ich fairerweise aber sagen.

Allerdings kam irgendwann dann die „faire“ Bezahlung der Pflücker zur Sprache und ich habe mir erlaubt, bei der Führerin nachzufragen, wie dies denn in ihrem Betrieb gehandhabt wird. Die Antwort war ziemlich schwammig und zurückhaltend, ich hatte aber keine Lust, deshalb vor versammelter Mannschaft eine Diskussion anzuzetteln (und das auch noch ohne detailliertes Hintergrundwissen). Meine Laune wurde dadurch aber auch nicht besser :whistle: .


Erschwerend kam noch hinzu, dass die Schokolade, die wir im Kakao-Teil dort selber hergestellt haben, schrecklich schmeckte :sick: (und das lag nicht nur an uns) - und auch alles, was ich später in dem Shop gekauft habe, hat mich nicht überzeugt.
Trotzdem und nochmal: objektiv betrachtet war es eine kurzweilige und auch lehrreiche Aktion!

Das war’s dann aber auch schon von der Kaffeetour – lieber noch kurz was zu Jörg. Das Thema „Kaffeeanbau“ hat ihn nämlich seitdem nicht mehr losgelassen, wie er selber hier schreibt.

" Vom Filmemacher zum Kaffeehändler
Nach meiner Rückkehr nach Deutschland und der Fertigstellung des Films – der inzwischen als Unterrichtsfilm in den Fächern Erdkunde und Biologie eingesetzt wird- ließ mich das Thema nicht mehr los. Ich wollte unbedingt frischen Tierra Nueva-Kaffee kurz nach der Röstung probieren. Zusammen mit einem Freund ließ ich 10 Kilo von Jens Klein rösten.
Ich beschloss, es mit einer eigenen Kaffeemarke zu probieren, meinen Beruf etwas zurückzufahren, Kraft , Zeit und Geld zu investieren, um ein Nahrungsmittel zu verkaufen, das mit allen Sinnen erfahrbar ist: über den Anblick, über das Zuhören (Knistern), über den Geruch und natürlich über den Geschmack. Doch wichtig ist mir auch, dass die Hersteller nicht ausgebeutet werden, ihnen mit einer fairen Bezahlung ein Auskommen zu ermöglichen und sie stolz auf das wunderbare Produkt zu machen, das sie mit viel Erfahrung anbauen.
"


Als ich für diesen Bericht hier seine Homepage (ich poste jetzt keinen Link, wegen Werbung und so, aber man findet ihn leicht, wenn man nach Steamcoffee und Leipzig sucht) mal wieder genau angeschaut habe, konnte ich feststellen, dass man inzwischen außer online auch vor Ort einkaufen kann. Tja, und eigentlich ( :evil: unser Coronalieblingswort) hätte Nico mir nächste Woche bei einem Besuch in der Heimat Jörgs Kaffee aus Leipzig mitbringen sollen – aber dank Corona verschieben wir auch das :pinch: (oder zahlen eben das Porto).

So, jetzt aber auf zur nächsten Aktivität am nächsten Morgen :) – wie gesagt kann man sich in La Fortuna gut beschäftigen und dieser Programmpunkt hat uns allen dann auch wieder viel Spaß gemacht (und ein Schlängle für Matthias gab's sogar auch)!
Letzte Änderung: 22 Okt 2020 22:03 von Champagner.
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22 Okt 2020 21:13 #597150
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4. März 2019 : La Fortuna / Arenal Oasis Eco Lodge - Hängebrückentour am Vormittag

Die Nacht war suboptimal :dry: - Stefan und Lilith hatten unzählige Käfer im Zimmer, die sie aber irgendwann auch wieder hinausbefördern konnten und Nico und ich bekamen Besuch von einem Monstertausendfüßler :sick: , den ich zunächst mit einem Wasserglas dingfest machte (zum Glück bin ich nicht auf ihn getreten, als ich nachts auf die Toilette bin) und morgens ins Freie beförderte. Auch das ist Costa Rica ;) .

Der Tag wird dann aber umso erfreulicher :) - und auch zwei neue Vögelchen wandern auf meine (noch) nicht existente Sichtungsliste!

Beim Frühstück lernen wir Herrn Great Curassow kennen (zählt die männliche Ausgabe eines Vogels eigentlich auch als Erstsichtung? Dann hätte ich sogar drei gehabt heute :whistle: ).



Auch ein Gray-headed Chachalaca lässt es sich schmecken.



Später begegnen wir dem Ehepaar Great Curassow auf dem Weg zur Rezeption, wo wir zu unserer Hängenbrückentour abgeholt werden.
Die beiden sind schon ein witziges und auch imposantes Paar :lol: .







Wir haben mal wieder Glück und werden einem total netten, jungen und cleveren Guide zugeteilt, mit dem sich meine Kids gleich sehr gut verstehen. Hier sieht man ihn hinter Lilith.




Nico, der ein bisschen Höhenangst hat, kommt zum Glück gut mit den unzähligen Hänge- und sonstigen Brücken klar (wir hatten den Plan B, dass er einfach umkehrt, wenn es ihm zu viel wird, aber das war nicht nötig).




Lilith und Stefan kümmert das Gewackel auf den Brücken überhaupt nicht :laugh: .









Die weiteren Highlights der Tour sind

- ein Wasserfall (ziemlich mickrig, da gibt es Besseres in Costa Rica, aber wir hatten keine Zeit dafür und auch nur mäßiges Interesse, nachdem wir 2017 zusammen an den Victoria Falls waren ;) ).



- eine Erstsichtung für mich (wenn auch kaum zu sichten in dem trüben Dickicht :blink: ): ein Broad-billed Motmot (ich muss sofort an unsere Spatelrackenjagd in Nambwa denken...)



- eine Eyelashed Viper in einer anderen Farbvariante als unser gelbes Einsteigermodell in der Liriolodge





- und ein Crested Guan mit seinen krassen roten Füßen :laugh: , die zweite Erstsichtung heute :)



Das Allerniedlichste - auch wenn ich ansonsten die Affen in Costa Rica alles andere als niedlich finde - ist ein Spider Monkey Ehepaar mit Kind :kiss: (und das finden sogar auch meine Jungs!) . Die Sicht ist tricky, zumal es recht voll ist hier auf den Wegen und jeder etwas sehen möchte. Aber ich habe Glück und finde eine kleine Lücke zum Fotografieren.



Die Alten lausen sich, während das Kleine jede Menge Unfug treibt und kaum zu bändigen ist :lol:









Ist der nicht süß????



Die Tour mit viel Regenwaldfeeling ist sehr schön, auch wenn man an den Brücken öfters warten muss, weil nur eine bestimmte Anzahl Leute darauf dürfen. Und es ist sehr voll :ohmy: - auf den Fotos habe ich natürlich versucht, das zu vertuschen B) . Zwischendurch regnet es auch - aber entweder entscheidet man sich, einfach nass zu werden, oder man zieht einen Poncho über. Das Ergebnis ist ziemlich das Selbe :laugh: , denn man schwitzt unter dem Regenmantel nicht unerheblich :sick: . Trotzdem war unsere Laune bestens!



Ganz am Ende sehen wir noch einen Truthahngeier kreisen



und etwas, was der Vulkan Arenal sein soll :whistle: .




Okay, dann soll das eben nicht sein - große Hoffnungen, ihn mal zu sehen, hatte ich mir eh nicht gemacht!

Nach der Tour werden wir wieder in unserer Lodge abgeliefert, die U30er fahren in den Ort, um sich etwas umzuschauen, und ich mache mir ein paar gemütliche Stunden mit Fotos sichten, mit chatten mit Jörg, dösen, duschen usw. Heute Abend haben wir die nächste Aktion auf dem Programm - eine Frogtour! Dazu dann am Wochenende mehr!
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Heute ist Froschwetter in Kirchheim (es regnet seit morgens leicht und nicht allzu kalt vor sich hin :blink: ) - ein perfektes Timing also für das nächste Kapitel!




4. März: La Fortuna / Arenal Oasis Eco Lodge - Frogtour


Auch über diese Tour habe ich mir lange vorher den Kopf zerbrochen. Zum Glück bekam ich dazu wertvolle Informationen von den Panthers. Die Agentur, über die wir beide gebucht hatten, bot nämlich eine externe Froschtour an mit einem Abendessen als Ausklang. Das klang zunächst überzeugend, aber dann hatte ich mich für die Arenal Oasis Eco Lodge als Unterkunft entschieden - und die bietet ja selber auch eine solche Tour bei Nacht an. Was tun :dry: ? Welche Tour ist wohl besser :unsure: ? Zum Glück konnten Martina und Ralf (danke nochmal :kiss: ) mir dann aus Erfahrung berichten, dass ihre Tour wohl ganz nett, aber jetzt auch nicht soooo überzeugend war (ich müsste nachlesen, aber ich meine mich zu erinnern, dass das Essen am Ende nicht hätte sein müssen.... oder irgendwie so....menno, ich hab's mir mal wieder nicht gemerkt :pinch: ).

Das gab dann den Ausschlag, dass ich nicht diese Tour über unseren Veranstalter, sondern vor Ort bei der Lodge gebucht habe, zumal die Bewertungen im Netz auch sehr gut waren.

Vorab: es war vermutlich die richtige Entscheidung, die Tour war klasse :) , viel besser kann ich es mir nicht vostellen, und wir hatten nicht den Aufwand eines Transfers.

Das Ganze findet auf dem Gelände der Lodge statt, es können aber auch externe Besucher teilnehmen. Unser Guide ist hochmotiviert, leuchtet uns die Tiere perfekt aus zum Fotografieren und lässt sich von weniger motivierten Gästen die Smartphones reichen, um die Nahaufnahmen zu machen. Ein bisschen anstrengend ist das Ganze, weil man die kleinen Tiere natürlich meistens nur schwer sehen kann und dann, wenn eines gefunden wurde, einer nach dem anderen zum Fotografieren anrückt. Der Guide erklärt uns, dass die Frösche von dem Licht gestört werden und wir bitte nicht selber leuchten sollen. Auf einem Foto sieht man, dass einer der Rotaugenlaubfrösche auch schon dabei ist, die Augen zuzuklappen. Auch igeln sie sich ein und sehen dann kaum mehr wie ein Frosch aus.

Wie Ihr unten seht gibt es nicht nur Frösche! :woohoo: Zwar jede Menge davon, große, winzig kleine, bunte, braune, dicke, mit Schallblasen (in einem alten Becken, ansonsten waren alle auf Blättern oder Stängeln), Frösche mit gestreiften Beinen, mit wilden Zackenzeichnungen im Gesicht, den wunderschönen Rotaugenlaubfrosch (den ich schon im Intro gezeigt hatte ;) !) und viele mehr. Dazu aber auch noch Spinnen, Heuschrecken, kleine Echsen, Tausendfüßler (der rotbraune ist so einer wie der, der bei uns im Bad war!) und Monster, die aus Puppen (Kokons?) schlüpfen, keine Ahnung, was daraus wird (ich wusste es, hab's aber vergessen).

Hier nun meine Ausbeute (ohne Kommentare, da ich eh bei fast keinem Tier weiß, wie es heißt) in chronologischer Reihenfolge:





















































































Und ganz am Schluss entdeckten wir (bzw. unser Guide B) ) noch zwei Eyelashed Vipers in sehr aparten Farbvarianten :woohoo:










Dieser Ausflug in das Gruselkabinett der Krabbeltiere :laugh: hat statt der veranschlagten 2 Stunden knapp 3 Stunden gedauert, so dass wir nur nach Rücksprache mit der Lodgemanagerin doch noch etwas im Lokal zu Essen bekommen, denn das macht normalerweise um 21 Uhr dicht.

Fazit: Diese Tour ist unbedingt empfehlenswert!!!
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