THEMA: 2x Algerien (ein Reisebericht)
10 Aug 2020 17:38 #593376
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  • CuF am 10 Aug 2020 17:38
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picco schrieb:
Hoi Topo
Topobär schrieb:
Von der nach meinem Empfinden abenteuerlichste Reise werde ich im Anschluss an diesen Reisebericht berichten, sollte daran Interesse bestehen...
'Interesse besteht' :)
Bei mir auch!!!
Gruß
Friederike
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03 Sep 2020 13:51 #594260
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Sorry für die Unterbrechung, aber man muss ja auch mal Urlaub machen. :laugh: B)

Jetzt geht es gleich weiter.
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03 Sep 2020 13:54 #594261
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Assekrem




Am nächsten Tag stand zunächst der Großeinkauf für die restliche Strecke unserer Tour an. Als wir zurück im Camp waren, gab es bei unserem LKW noch keine Besserung zu vermelden. Das änderte sich auch bis zum Nachmittag nicht.

Somit trat Plan B in Kraft. Wir würden nur mit den Motorrädern hoch zum Assekrem fahren. Das würde auch mit leichtem Gepäck gehen, da wir sowieso in der Herberge übernachten und zu Abend essen wollten. Am nächsten Morgen würde es dann nicht über die Nordabfahrt weitergehen, sondern wir würden nach Tamanrasset zurückkehren. Wie es dann weitergehen würde, müsste man dann sehen.

Die Rucksäcke waren in wenigen Minuten gepackt und dann machten wir uns gleich auf den Weg.

Nachdem wir die Piste hoch zum Assekrem erreicht hatten, war die Orientierung einfach und so fuhr jeder in seinem persönlichen Tempo.

Die Landschaft war fantastisch. Besonders auffällig waren die vielen Basaltkegel. Dabei handelt es sich um frei erodierte ehemalige Vulkanschlote.

Leider war es auch an diesem Tag wieder bedeckt, so dass die Fotos alle sehr düster und farblos wurden. Auch der Sonnenuntergang fiel den Wolken zum Opfer.













Die Herberge auf dem Assekrem liegt am Ende der Piste und ist nicht zu verfehlen. Sie ist sehr einfach, es gibt nur einen Speiseraum und zwei Schlafräume mit dünnen Matratzen auf dem Boden. Die Aufteilung der Schlafräume erfolgte nach Schnarchern und Nicht-Schnarchern. Zu meiner Überraschung und meinem Glück wurde ich dem Schlafraum der Nicht-Schnarcher zugeteilt.

An das Essen habe ich keinerlei Erinnerung, was dafür spricht, dass es weder besonders gut, noch besonders schlecht war. Woran ich mich aber noch sehr gut erinnere ist der Umstand, dass es nach Sonnenuntergang mit den Temperaturen rapide bergab ging. Hier auf über 2500m Höhe in einem, mit Ausnahme eines kleinen Kamins, unbeheizten Gebäude erwartete uns eine sehr kalte Nacht.



Wir wollten gerade zu Bett gehen, da hörten wir von draußen Motorengeräusche. Nicht zu fassen – Gregor hatte es tatsächlich geschafft das Getriebe zu reparieren und war dann noch im Dunkeln die Hochgebirgspiste zur Herberge hochgefahren. Jetzt stand unserer geplanten Route nichts mehr im Wege.
Letzte Änderung: 03 Sep 2020 14:02 von Topobär.
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03 Sep 2020 16:40 #594266
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Hallo Thomas,

ich habe gerade deinen Bericht in einem Rutsch gelesen. Super Abenteuer hast du da erlebt. Dagegen sind unsere Namibia-Reisen ja Kindergartengeschichten. Danke für den tollen Bericht. Ich beneide dich sehr, um deine Erlebnisse.

Beste Grüße
Markus
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11 Sep 2020 13:48 #594612
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Assekrem Nordpiste




Die Nacht ist nicht nur kalt, sondern auch kurz. Bereits eine Stunde vor Sonnenaufgang sind wir auf den Beinen, denn selbigen wollen wir auf dem Gipfel des Assekrem bei der Eremitage du Pere de Foucauld erleben. Das geht nur zu Fuß und so wird uns schnell warm.

Pünktlich zum Sonnenaufgang beginnt auch die Wolkendecke aufzureißen.





Wir werden vom hier oben lebenden Pater zur Morgenmesse in seiner kleinen Kapelle eingeladen. Die ist kaum in der Lage unsere Gruppe zu fassen. Obwohl ich überhaupt kein gläubiger Mensch bin, war die Messe hier oben in der sehr einfachen und schmucklosen Kapelle ein sehr schönes Erlebnis. Es hatte etwas archaischen. So stelle ich mir Gottesdienste in der Frühzeit des Christentums vor.

Danach sitzen wir noch lange im Gespräch mit dem Pater zusammen. Im Gegensatz dessen was man von einem Eremiten erwartet, ist er sehr weltoffen und interessiert.





Hier hätte ich es gut noch länger ausgehalten, aber wir müssen leider weiter, wissen wir doch nicht, was die heutige Strecke von uns verlangen wird. Bevor wir aber starten, gibt es erst einmal ein ausgiebiges Frühstück auf dem Parkplatz vor der Herberge.





Die heute vor uns liegende Strecke gibt es offiziell gar nicht mehr. Die Nordpiste auf den Assekrem wurde schon vor vielen Jahren aufgegeben und seitdem nicht mehr gepflegt und instandgesetzt. Was uns genau erwarten wird, wissen wir nicht, denn die Strecke verändert sich von Jahr zu Jahr. Das Wetter zerstört die Piste von Jahr zu Jahr mehr. Hin und wieder werden die schwierigsten Passagen von den Befahrern der Strecke provisorisch ausgebessert.

Was sich gleich zu Anfang der Strecke zeigt, ist die fantastische Landschaft. Das ganze Gebirge ist vulkanischen Ursprungs und hinter jeder Kurve erwartet einen ein neuer beeindruckender Ausblick.






Die Strecke steigert sich langsam. Ist sie zu Anfang noch gut zu befahren, wird sie immer schwieriger, je tiefer wir kommen. Hier in den tiefer gelegenen Tälern kommen nach Regenfällen anscheinend größere Wassermassen zusammen, die vielfach die Piste erheblich beschädigt oder sogar komplett zerstört haben.







Immer häufiger ist die Piste unpassierbar und wir müssen uns Umfahrungen suchen. Mit den wendigen Motorrädern ist das überhaupt kein Problem. Mit dem großen LKW dafür um so mehr. Letztendlich findet Gregor aber immer einen Weg. Häufig wechseln wir für längere Passagen von der Piste ins Bachbett.









Am späten Nachmittag haben wir es geschafft. Die Hauptpiste von In Ekker nach Djanet ist erreicht. Der LKW hat auf der Piste stark gelitten und ist schwer angeschlagen. Federn und Aufhängung sind an mehreren Stellen gebrochen. Wir brauchen dringend ein Schweißgerät. So beschließen wir nach Ideles zu fahren, wo wir hoffen, entsprechende Hilfe zu bekommen.

Letzte Änderung: 11 Sep 2020 14:06 von Topobär.
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21 Sep 2020 16:47 #595142
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Ideles

Wir hatten Glück und fanden in Ideles eine Metallwerkstatt mit einem Schweißgerät. Wir hatten zudem das Glück, dass zu der Werkstatt ein großer Hof gehörte auf dem wir unsere Zelte aufschlagen konnten, denn es stand außer Frage, dass sich die Reparatur bis in den morgigen Tag hinziehen würde.

Während wir das Camp aufbauten wurde der LKW bereits aufgebockt und unter der Anleitung von Gregor mit der Reparatur begonnen. Die Stromversorgung des Elektro-Schweißgerätes war typisch afrikanisch; es wurde einfach die durch das Dorf verlaufende Freileitung direkt angezapft.

Natürlich waren wir im Mittelpunkt des Interesses der Kinder im Dorf. Dadurch wurde es auch für uns nicht langweilig.









Obwohl bis spät in die Nacht gearbeitet wurde stand am nächsten Morgen fest, dass wir nicht vor Mittag von hier loskommen werden. Ich hatte nicht vor, diese Zeit auf dem Hof zu verbringen und entschied mich für eine längere Wanderung durch die zu Ideles gehörende Oase. Das sollte sich als sehr gute Idee herausstellen. Nach mehr als 2 Wochen in der Wüste, war das frische Grün eine unerwartete Abwechslung.























Letzte Änderung: 21 Sep 2020 16:58 von Topobär.
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