10. Reisetag, 29.10.13 Mandalay und Ausflug in die Umgebung
Aye wohnt in Mandalay und ihr Vater ist in einem Aussenquartier als Landarzt tätig. Wir wurden von ihm und seiner Frau eingeladen, die Praxis und ihr Haus zu besichtigen. In der Praxis befinden sich keine technischen Geräte. Wir sahen nur verstaubte Medikamente (chinesische Produkte). Oft behandle er Aidskranke, natürlich auch Erkältungen etc.
Behandlungszimmer
Bei der Besichtigung des Hauses ist uns aufgefallen, dass es in der Waschküche zwei Waschbecken gibt und mehrere Wäscheleinen weit auseinander. Natürlich fragten wir Aye und sie erzählte uns später, dass sie ihrer Mutter gerne eine elektrische Waschmaschine schenken würde, doch sie müsste zwei Maschinen kaufen und schenken. Der Ruhm der Männer könne leicht Schaden nehmen und zwar wenn Männer- und Frauenkleider im gleichen Becken respektive Waschmaschine gewaschen würden. Ein Burmese gehe deshalb auch nie unter einer Wäscheleine mit Frauenkleidern durch. Eigentlich sei ihr Vater ein moderner Mann, der seine Tochter studieren liess, doch er und auch ihr zwei Jahre älterer Bruder halten an der Tradition fest.
Als grosse Überraschung wurden wir zu einer Hochzeit eingeladen. Braut und Bräutigam kommen aus der Nachbarschaft von Ayes Eltern. Bewirtet wurden wir mit Eis, Kuchen und Getränken. Die Hochzeitsgesellschaft schaute sich Filme an und einige Leute trugen Lieder vor (Karaoke). Alle hatten grossen Spass.
Eine Stunde später verliessen wir die Gesellschaft. Beim Ausgang wurden wir gebeten, eine kleine Spende in einen Korb zu legen. Das machten wir doch gerne. Kurz vor dem Einsteigen in den Bus kam ein Mann gelaufen und fragte uns, warum wir nur der Braut eine Spende zukommen liessen und ob wir irgendetwas gegen den Bräutigam hätten. Wir hatten nicht bemerkt, dass am Ende des Tisches ein zweiter Korb lag. Also retour und noch eine Spende für den Bräutigam hingelegt.