THEMA: Myanmar oder Das Goldene Land 2013
30 Apr 2020 14:32 #587746
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9. Reisetag, 27.10.13 Inle See – Mandalay
Während der ganzen Nacht hatte es geregnet. Um 6h erwartete uns Aye an der Rezeption und anschliessend erfolgte der Transfer mit dem Boot und dem Car zum Flughafen von Heho.


Nach einem halbstündigen Flug erreichten wir Mandalay.


Mandalay ist ein bedeutendes Kulturzentrum und war Burmas letzte Hauptstadt. Historisch betrachtet ist es die burmesischste aller Städte Myanmars – ein Ort, an dem man trotz seiner rasanten Modernisierung im chinesischen Stil das Herz des ursprünglichen Myanmars noch pochen hört. Auch religiös ist die Stadt von Bedeutung, denn die buddhistischen Klöster zählen zu den wichtigsten im Lande.

Auch hier herrscht Regenwetter.



Buddha-Fabrikation aus Marmor. Je nachdem wohin die Buddhafigur geliefert wird, wird sie entsprechend angemalt. Wegen dem Wetter sind die Maler nicht an der Arbeit.


Wir besuchen die Goldplättchenhersteller. Kleine Stücke Gold werden zwischen zwei Tamarind-Blättern (spez. Bambuspapier) gelegt. Sie werden mühsam geschlagen, bis die erforderliche Dünne erreicht wird, um die Bildnisse in Pagoden zu vergolden. Ebenso wird Blattgold zum Vergolden von Lackwaren, Holz-Schnitzereien und Paye Htee (Pagoden Schirm) benutzt.







Hier kann man Goldplättchen kaufen.
Letzte Änderung: 01 Mai 2020 10:09 von Grosi.
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30 Apr 2020 14:44 #587748
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Der goldbeladene Mahamuni-Buddah, ist das bedeutendste Heiligtum Mandalays, sowie die am meisten verehrte Buddahfigur im ganzen Land. Der Körper des Buddahs ist unter Millionen von Goldplättchen verhüllt und nur noch als aufgeschwemmte Silhouette zu erkennen, nur noch das polierte Gesicht ist klar zu sehen. 2013 klebten ca. 225 kg Gold an der Figur. Auch hier können nur Männer die Goldplättchen aufkleben. Frauen dürfen das Innere des Tempels überhaupt nicht betreten. :evil:




So veränderte sich der Buddah mit den Jahren.

Der Königs- und der Glaspalast wurden während dem 2. Weltkrieg bei Kämpfen zwischen den Briten und Japanern niedergebrannt. Er wurde später wiederaufgebaut, damit man einen plastischen Eindruck von der einstigen Bebauung bekommt.





Am Abend besuchten wir ein Marionetten-Theater. Die Figuren sind aus Yamane-Holz geschnitzt und zwischen 45 – 70 cm gross.



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30 Apr 2020 16:59 #587761
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Hallo Grosi,
zu den Marmorfiguren: Die Fabrikanten gehen bei ihrer Kundenorientierung sogar noch weiter. Die Figuren werden "ohne Gesicht" in das jeweilige Land geliefert und erst dort wird ihnen ein bevorzugtes Gesicht mit dem Meißel verpasst. Große Augen, kleine Augen, ein lächelnder Mund usw. Das ist schon ziemlich schräg - zumindest für meine Sichtweise als Nichtbuddhist.
Die Goldplättchen sind wirklich wahnsinnig dünn. Das habe ich erst gemerkt, als ich beim Mahamunibuddha (übersetzt von unserem weiblichen Guide) von einer Frau gebeten wurde, ob ich nicht ihre Goldplättchen auf dem Arm des Buddhas platzieren und ihm ihre Wünsche übermitteln könne. (Buddha muß mehrsprachig sein ;) ). Da sich dem Buddha keine Frauen nähern dürfen wäre es ihr ein Herzenswunsch. Gesagt getan, ziemlich aufgeregt, habe ich Ihren Wunsch erfüllt.
Etwas schräg, wird der Buddha über ein TV im Vorraum live präsentiert. Bei mir hat es etwas länger gedauert, da ich bei den anderen Männern erst einmal schauen musste wie das funktioniert. (Mitte etwas links, schwarzes T-shirt)


Gruß

Peter
Letzte Änderung: 30 Apr 2020 17:00 von strassenkind.
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01 Mai 2020 10:16 #587805
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Hallo Peter
Das mit den Gesichtern war mir nicht mehr präsent. Gut dass du mich daran erinnerst. Seit unserer Reise sind ja bald 7 Jahre vergangen und ich gebe mir grösste Mühe, alles zu erzählen und zu beschreiben.
Die Goldplättchen sind wirklich dünner als dünn! Wir haben solche gekauft und die Männer :evil: klebten sie an die Buddhas. An einen TV im Vorraum mag ich mich nicht erinnern. Vielleicht war er auch noch nicht da.
Liebe Grüsse Irene
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01 Mai 2020 10:44 #587808
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10. Reisetag, 29.10.13 Mandalay und Ausflug in die Umgebung

Aye wohnt in Mandalay und ihr Vater ist in einem Aussenquartier als Landarzt tätig. Wir wurden von ihm und seiner Frau eingeladen, die Praxis und ihr Haus zu besichtigen. In der Praxis befinden sich keine technischen Geräte. Wir sahen nur verstaubte Medikamente (chinesische Produkte). Oft behandle er Aidskranke, natürlich auch Erkältungen etc.






Behandlungszimmer

Bei der Besichtigung des Hauses ist uns aufgefallen, dass es in der Waschküche zwei Waschbecken gibt und mehrere Wäscheleinen weit auseinander. Natürlich fragten wir Aye und sie erzählte uns später, dass sie ihrer Mutter gerne eine elektrische Waschmaschine schenken würde, doch sie müsste zwei Maschinen kaufen und schenken. Der Ruhm der Männer könne leicht Schaden nehmen und zwar wenn Männer- und Frauenkleider im gleichen Becken respektive Waschmaschine gewaschen würden. Ein Burmese gehe deshalb auch nie unter einer Wäscheleine mit Frauenkleidern durch. Eigentlich sei ihr Vater ein moderner Mann, der seine Tochter studieren liess, doch er und auch ihr zwei Jahre älterer Bruder halten an der Tradition fest.

Als grosse Überraschung wurden wir zu einer Hochzeit eingeladen. Braut und Bräutigam kommen aus der Nachbarschaft von Ayes Eltern. Bewirtet wurden wir mit Eis, Kuchen und Getränken. Die Hochzeitsgesellschaft schaute sich Filme an und einige Leute trugen Lieder vor (Karaoke). Alle hatten grossen Spass.






Eine Stunde später verliessen wir die Gesellschaft. Beim Ausgang wurden wir gebeten, eine kleine Spende in einen Korb zu legen. Das machten wir doch gerne. Kurz vor dem Einsteigen in den Bus kam ein Mann gelaufen und fragte uns, warum wir nur der Braut eine Spende zukommen liessen und ob wir irgendetwas gegen den Bräutigam hätten. Wir hatten nicht bemerkt, dass am Ende des Tisches ein zweiter Korb lag. Also retour und noch eine Spende für den Bräutigam hingelegt. :P
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01 Mai 2020 10:59 #587811
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Die Mönchsparade beim Mahaganda-yon-Kloster dient der Sammlung der Nahrung.









In den Augen der Burmesen verdienen Mönche besonderen Respekt, weil sie mit letzter Konsequenz dem Weg des Buddah folgen. Jeder Burmese muss mindestens 3 Monate als Mönch verbringen.

Mit einer Fähre überquerten wir den Ayeyarwady. Dort wurden wir mit Kutschen nach Ava (ein altes Königsreich) gefahren.

Mittlerweile hat der Regen aufgehört, doch es ist sehr matschig








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