Der hängende Gletscher - El Ventisquero Colgante
7.2.2020
Heute ging es in den
„Parque Nacional Queulat“. Eine Karte und Wanderwege gibt es hier:
www.rutadelosparques...ue-nacional-queulat/
Der nächtliche Regen hatte sich zum Glück verzogen, aber immer noch hingen tiefe Wolken über Puerto Puyuhuapi. Das konnten wir gar nicht gebrauchen
, denn wir wollten heute hoch in die Berge steigen, um eine gute Aussicht auf das Highlight dieser Region, einen hängenden Gletscher, den „Ventisquero Colgante“, zu haben. Mit Nebel würden wir leider kein Eis sehen.
So frühstückten wir in aller Ruhe und unterhielten uns dabei angeregt mit ein paar holländischen Bikern, welche die „Panamericana“ von Feuerland hoch bis nach Alaska fahren wollten. Sehr ambitioniert
(auch dieses Vorhaben dürfte wohl der Pandemie zum Opfer gefallen sein, ja, in diesem Jahr platzen viele Reiseträume!).
Die Sonne kam langsam heraus, und wir wollten es wagen. Umkehren könnten wir ja immer noch.
Malerisch lag der Fjord in der Morgensonne.
Aktivität des Tages:
Wanderung „Sendero Mirador del Ventisquero“
Knapp 45 Minuten von Puerto Puyuhuapi entfernt bog links ein kleiner Waldweg von der Carretera Austral ab. Mitten durch den Regenwald ging es mit dem Auto bis zur Parkverwaltung, wo wir den obligatorischen Eintritt bezahlten. Das Ganze zog sich leider ein wenig hin, denn auch größere Reisegruppen hatten sich angestellt
. Zum Glück gingen diese Reisegruppen überwiegend an den See um Boot zu fahren, denn den Gletscher kann man auch von da unten sehen, macht aber längst nicht so viel Spaß, denn die perfekte Sicht auf den Gletscher muss man sich erarbeiten
.
So war es schon fast Mittag als wir endlich loswandern konnten. Die Landschaft entschädigte für die Unannehmlichkeiten im Vorfeld. Schon bald ein schöner Aussichtspunkt, der den Blick auf den Gletscher freigab. Mächtig drängte sich das Eis zwischen zwei Felsen hindurch.
Den eigentlichen Wanderweg erreichten wir über eine Hängebrücke, eine wackelige Angelegenheit
.
Die Wanderung wird als "mittelschwer" eingeordnet, und einfach war es wirklich nicht, zudem wieder einmal eine sehr rutschige Angelegenheit, denn durch den Regen der letzten Nacht war alles natürlich noch sehr feucht. Regen tropfte von den Bäumen, und anfangs ging es teilweise richtig steil bergauf. Die Landschaft war jedoch wunderschön. So in etwa stellt man sich einen verwunschenen „Märchenwald“ vor: umgestürzte Bäume, überwachsen mit Moos und Flechten, riesige Farne, große Felsbrocken versperrten den Wanderweg, der als solcher über große Strecken kaum zu erkennen war.
Fotos vom Aufstieg gibt es leider wenige, denn mit einer Kamera in der Hand war die Wanderung zumindest bergauf nicht gut machbar.
Nach ca. 2 Stunden erreichten wir eine Aussichtsplattform. Die Mühe hatte sich definitiv gelohnt, denn vor uns, zum Greifen nah, hing der große Gletscher. Das Schmelzwasser rauschte den Berg hinab und speiste den hellblauen Gletscherfluss. Wunderschön!
Auf dem Rückweg haben wir uns ein wenig Zeit zum Fotografieren genommen, und man kann, glaube ich, ganz gut sehen, wie „rustikal“ diese Wanderung war. Sowohl Wanderhose als auch Wanderstiefel waren nach dieser Tour als solche kaum noch zu erkennen
.
Eigentlich wollten wir noch an den See, dort waren aber für unseren Geschmack zu viele Reisegruppen, und so setzten wir uns abseits und verspeisten unser mitgebrachtes Picknick.
Ein weiteres Kapitel gibt es später noch.....