Von Chiloe nach Hornopirén
3.2.2020
Ab heute ging es nur noch südwärts, unser Roadtrip konnte beginnen.
Aktivitäten des Tages:
Ein fast reiner Fahr-Tag mit 2 Fährfahrten, Großeinkauf, Tanken, Fährtickets besorgen, Abendspaziergang.
Tipp:
man hätte auch die Nachtfähre von Chiloe nach Chaitén nehmen können, aber diese fährt nur an bestimmten Tagen, und bei uns hat es nicht gepasst. Man spart fast 2 Tage, verpasst aber auch eine wunderbare Landschaft.
Der Wetterbericht versprach nichts Gutes, und schon auf der Fähre von Chiloe aufs Festland öffnete der Himmel seine Schleusen

. Wenn wir gewusst hätten, dass ab Morgen Nachmittag der Regen für uns auf der kompletten Tour vorbei sein sollte, hätten wir wahrscheinlich bessere Laune gehabt

.
Am späten Vormittag erreichten wir Puerto Montt, und dort beginnt auch endlich die Carretera Austral (Ruta 7), die einzige Straße auf chilenischer Seite, die in den Süden des Landes führt. Fertig ist sie immer noch nicht, und zweimal hört sie einfach an einem Betonsteg auf, und man muss die Fähre nehmen.
Wir kauften noch schnell ein, vor allem Getränke, leckere Snacks, Obst, Brot, Marmelade und Salami fürs Picknick für die nächsten Tage, denn die nächste halbwegs passabel Versorgungsmöglichkeit würde es erst wieder in Coyhaique geben, und tankten den Wagen und unsere 2 Kanister voll
(ab jetzt sollte man, so die einschlägigen Empfehlungen, immer den Tank füllen, denn durch die Abgeschiedenheit der Region hat u.U. nicht jede Tankstelle auch Benzin).
Dann holte ich noch schnell bei der Reederei Somarco die Tickets für die morgige Fährfahrt nach Caleta Gonzalo ab. Diese sollte man in der Hauptsaison unbedingt vorbestellen, denn einige, die noch Tickets kaufen wollten, wurden abgewiesen. Hier alle Informationen zu den Fährverbindungen:
www.contactchile.cl/...hren-patagonien.html
In Ermangelung einer chilenischen Kreditkarte habe ich die Fährpassage dort gebucht, und alles hat gut geklappt.
Es hatte wieder aufgeklart, und auf unserer 2. Fährfahrt des heutigen Tages (kann nicht vorgebucht werden) von Caleta Arena nach Caleta Puelche konnten wir schon wieder das Auto verlassen und die schöne Fjordlandschaft genießen.
Im weiteren Verlauf der Straße gab es immer mal wieder nette Fotomotive. Oft sind wir nicht ausgestiegen, denn es begann leider wieder zu regnen.
Wildbäche, es rauschte und plätscherte überall.
So kann man auch wohnen.
Hornopirén selbst ist nicht sehr groß und besteht lediglich aus ein paar Häusern, dem obligatorischen Straßenaltar und lebt überwiegend vom Fährtourismus.
Weihnachten war ja noch nicht lange her

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Unsere Unterkunft für die heutige Nacht war die „Hosteria Catalina“. Preis-Leistung sowohl bei der Unterkunft als auch beim Dinner war absolut in Ordnung
(die doch sehr gemischten Bewertungen kann ich nicht nachvollziehen, aber es soll ja Menschen geben, die für 60€/Nacht mit Frühstück das Burj al Arab erwarten. Mit dem sympathischen Eigentümer Wladimir und dessen Frau, die uns einen sehr leckeren Fisch gebraten hat, saßen wir noch eine Weile bei einem Bier zusammen, und wir erfuhren viel von der Geschichte jener Region).
Gegen 18.00 Uhr hörte es auf zu regnen, und wir gingen runter an den Fjord. Nach dem vielen Regen eine magische Stimmung. Wer will schon blauen Himmel? Langweilig

!! Das hatte etwas, und ich hätte stundenlang dort stehen können und hätte immer wieder etwas Neues entdeckt. Die Menschen hatten Zeit
(viele Menschen warteten wohl auf die Nachtfähre), Kinder spielten am Ufer, irgendwo auf einem verrotteten Steg putze sich ein Geier sein Gefieder, und wenn die Sonne zum Vorschein kam und die Hügel und bunten Boote in Licht tauchte, konnte ich mich nicht satt sehen.
Das vorläufige Ende der Carretera Austral.
Mein letzter Blick an dem Abend galt dem einsamen Steg. Durch die Schauer, die wieder aufkamen, veränderte sich die Stimmung im Minutentakt. Da würde es Morgen hinausgehen. Vorfreude pur bei meinem Mann und mir.
Tipp:
Wer genug Zeit hat, soll zu den nahe gelegenen Thermalbädern „Pichicolo“ fahren. Die sind bis 21.00 Uhr im Sommer geöffnet. Ich habe das sehr bedauert, aber das Wetter war einfach zu schlecht.
Gute Nacht!
Beate