THEMA: Indochina: Hinter den Bergen bei den 7 … Guides!
15 Apr 2020 18:52 #586392
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Do. 2.3.2017 Abenteuer in Vang Vieng
Das Frühstück war durchschnittlich und asiatisch: Reissuppe, gebratener Reis, Gemüsecurry, gebratene gelbe Nudeln, Pancakes, Obst. Der heutige Tag war als Wandertag mit drei Höhlenbesichtigungen angekündigt und der Guide warnte etwas vor den Strecken, es waren aber für uns alle nur gemütliche Spaziergänge. Zunächst ging es am kleinen Nam Song-Flüsschen entlang. In diesem wurde viel gewaschen, gebadet und mit Netzen gefischt.





Zuerst erreichten wir die Pha Thao-Höhle. Diese war unbeleuchtet, weshalb man uns Stirnlampen (mit überwiegend defekten Stirnbändern) aushändigte. Da die Gehhilfen, Leitern sollte man sie nicht nennen, beim Aufstieg einigermaßen wackelten und der Boden sehr uneben war, war das Tragen hinderlich.



Aber was tut man nicht alles, wenn eine „amazing“ (so ein handgeschriebenes Werbeschild) Tropfsteinhöhle lockt?



Die Höhle selbst war tatsächlich außergewöhnlich. Die Stalaktiten und Stalagmiten waren ungewöhnlich schön, weil noch nicht durch Berührung mit den Händen und der damit einhergehenden Fettübertragung geschwärzt und verdorben. Die private Betreiberfamilie hatte die Höhle vor einigen Jahren zufällig auf ihrem Grundstück gefunden. In der Regenzeit wohl teilweise nur schwimmend erreichbar, schlecht gesichert und unbeleuchtet, wird sie hoffentlich noch lange in gutem Zustand bleiben.











Ausgerechnet der unter Arachnophobie leidende Thomas allerdings fand mit seiner Taschenlampe sehr viele große Spinnen.



Anschließend folgten wir dem Nam Song und kamen schließlich zu einigen Reisfeldern, wobei wir aus der Ferne eine erste Wasserbüffelherde zu Gesicht bekamen.



Wir wanderten durch ein Reisfeld zum sogenannten Elefantendorf. Dieses von 17 Familien bewohnte Dorf war vor 3 Jahren elektrifiziert worden. In kürzester Zeit wurden mit einer einzigen Ausnahme alle traditionellen Häuser durch langweilige moderne Unterkünfte ersetzt, die mitunter klimatische Probleme bereiten sollen.




Letztes traditionelles Haus

Der Dorfname leitet sich von einem elefantenförmigen Tropfstein in der heiligen Tham Xang-Höhle ab, in der sich zugleich eine Buddha-Statue und ein (in unseren Augen unsäglich hässlicher) Abguss eines Buddha-Fußabdrucks befinden.


Namensgebender Tropfstein



Dies war also unser zweites Tagesziel. Höhle war allerdings übertrieben, so dass wir nur wenige Minuten verweilten.
Nach kurzem Fußweg über eine Bücke



holte uns unser Fahrer ab und brachte uns zurück zum Hotel für eine ausgedehnte Mittagspause.
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16 Apr 2020 19:21 #586479
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Da wir zweieinhalb Stunden Zeit hatten, beschlossen wir, den gestern ausgelassenen Aussichtspunkt nachzuholen. Unser Guide bestärkte uns darin. Er sei noch nie dort gewesen, es solle aber sehr schön sein. Aus Angst vor den für den Nachmittag angekündigten Strapazen zog es Barbara vor, sich im Hotel auszuruhen. Schnell erreichten wir den Ticketstand und lösten uns den Zugang. Im Internet heißt es, man brauche 10-15 Minuten nach oben. Bereits nach wenigen Metern ging es über wenig vertrauenserweckende Leitern ziemlich steil bergauf



zu einem Höhlensystem,


das wir aber ausließen, um zuerst zum Aussichtspunkt zu gelangen. Auf dem Rückweg wäre ja ohnehin noch Zeit, so dachten wir zu diesem Zeitpunkt. Die folgende Kletterei war schlicht lebensgefährlich. Es gab einige wenige, zum Teil schlecht instandgehaltene Holz- und Bambusleitern über Felsspalten und Abgründe.


Ansonsten war es ungesichertes Klettern, das unserer Höhenangst wenig zugutekam. Thomas wollte umdrehen, kletterte aber brav und in ständiger Angst vor den, wie wir später nachlasen, tatsächlich zwischen den Karstfelsen lebenden Schlangen und Spinnen Florian hinterher. Florian traute sich bald nicht einmal mehr, die Hände zu lösen, um den Photoapparat zu zücken. Denn um nicht abzurutschen, musste man sich an Felsspitzen und Wurzeln festhalten oder sogar hochziehen. Daher fehlen Bilder der spannenderen Stellen. Vereinzelt überholten uns jüngere Leute in Kletterausrüstung, auch der Überholvorgang war ein Balanceakt und nicht an jeder Stelle möglich. Der eine oder andere Mutige tänzelte aber über die über die Spalten gelegten Sprossenleitern, während wir uns nur auf allen vieren hinüberschoben. Der Weg war an einigen Stellen mit Absperrband und Lebensgefahrhinweisen gesichert. Leider war es stellenweise zerrissen und uns nicht immer klar, welcher Weg nun gesperrt und welcher der Richtige war. 1-2 Mal verkletterten wir uns daher auch und mussten die erlaubte Route wiederfinden. Die Aussicht auf dem Gipfelplateau war nicht sonderlich gut, weil von Bäumen überwachsen.



Um über diese zu blicken, musste man noch auf eine mannshohe Felsplattform klettern. Hier war es nun Florian, der streikte und Thomas so nervös machte, dass er sich zwar noch dorthinauf traute, sich aber nicht mehr zum Aufstehen überwinden konnte, so dass uns eine wirklich gute Panoramaaufnahme versagt blieb.





Der Rückweg schien etwas leichter, wohl weil wir nun nicht im Ungewissen waren, was uns erwartete.



Florian hatte hingegen etwas mehr Probleme, weil er endgültig realisierte, dass es sich um das gefährlichste Abenteuer handelte, auf das wir uns jemals eingelassen hatten. Die Höhle besichtigten wir nicht, denn es war keine Zeit mehr übrig. Unsere Kletterei dauerte statt der angekündigten 20 bis 30 Minuten 1:45 h. Das stellte sich insofern als günstig heraus, als dass wir im Internet herausfanden, dass die Höhle riesig und labyrinthisch ist und nur mit Führer und Stirnlampen betreten werden kann. Hinweise auf all das, etwa beim Ticketkauf, gab es nicht. Offenbar befand sich dort auch die gesuchte blaue Lagune. Von den dort angeblich immer auf Kundschaft wartenden einheimischen Führern hatten wir jedenfalls nichts bemerkt, sie hielten wohl Mittagspause. Wir hetzten in erbärmlichen Zustand zum Hotel und wechselten unsere Sachen.
Wir fuhren nun zur Tham Chang-Höhle, die in den letzten 25 Jahren zum großen Boom der Region beigetragen hat. 1994 wurde zur Höhle ein Restaurant gebaut, vier Jahre später folgte die Elektrifizierung. Im Gegensatz zum heutigen festen Mauerwerk mit hoher, recht steiler Treppe,

musste man damals noch über eine Bambusleiter zur Höhle gelangen. Oben gab es einen schönen Aussichtspunkt.

Wir staunten nicht schlecht, als uns der Guide erzählte, dass man von diesem Punkt vor zehn Jahren noch keine Häuser sehen konnte. Die Höhle selbst diente im 19. Jahrhundert als Schutzbunker vor plündernden Chinesen.












Mit ihrer Erkundung war der körperlich mit Abstand anstrengendste Tag unserer Reise zu Ende gegangen. Dank der ‚Mittagspause‘ waren wir völlig fertig.
Letzte Änderung: 16 Apr 2020 19:34 von Flotho.
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17 Apr 2020 21:17 #586563
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Fr. 3.3.2017 Verbrannte Erde

Heute steht ein Landtransfertag an, interessant wird es trotzdem.

Das Frühstück ist schlechter als am Tag zuvor. Es scheint vor allem Vortagsreste zu geben. Pancakes waren ausgegangen, ebenso der gebratene Reis. Wir nehmen stattdessen Klebreis und Omelette. Barbara hat schlecht geschlafen, weil eine Wagenladung Koreaner angekommen ist, die einen Großteil der Nacht unglaublichen Lärm gemacht haben. Beim Frühstück drängeln sie und sind gierig, so dass wir auch kaum Obst abbekommen – kaum wird etwas gebracht, lädt einer das ganze Tablett auf seinen Teller und verteilt es intern an den koreanischen Tischen.

Auf der Fahrt nach Luang Prabang doziert unser Guide (wieder) über jedes verschlafene Dorf, bzw. erklärt, welche ausländische Regierung in welchem Jahr die jeweilige Grundschule gestiftet hat; sehr aktiv sind die Schweizer, aber auch Korea und Schweden fallen häufiger. Diesbezüglich weiß er alles. Im Kasi-Distrikt halten wir, weil er uns ein Dorf (Ban Phatang) zeigen will, dass vor einem Jahr elektrifiziert wurde.





Die dortige Schulhütte haben die Koreaner gespendet. Die Fahrt durch die Berge ist einigermaßen halsbrecherisch. Florian wird schlecht vom Autofahren. Die am Straßenrand über den Hang gebauten Häuser erwecken auch kein Vertrauen, ebenso wenig wie die ständig auf der Schnellstraße herumlaufenden Kinder, Köter und Nutztiere oder gar der Gegenverkehr.




Schulanfänger auf der nationalen Schnellstraße. Für vernünftige Bilder sind wir zu schnell unterwegs

Wir sind froh, weder bei Regen, noch bei Dunkelheit fahren zu müssen und bedauern unseren Fahrer, der heute Nacht noch zurückfahren muss. Der Guide erzählt vergnügt von den Horrorunfällen, die sich hier regelmäßig ereignen. Schon um 11:00 rasten wir im seinen für seinen Ausblick berühmten Restaurant, Phoun Khoun.





Leider haben wir von dem wunderbaren Bergpanorama wenig, denn die Luft ist sehr rauchig. Überall kommen wir an Brandrodungsflächen vorbei.





Ob der steilen Hanglage kommt es besonders schnell zur Erosion, weshalb die Felder auch nur wenige Male bestellt werden können, ehe der Boden zerstört ist. Laos hat ein Viertel seiner Fläche in den letzten Jahren durch Brandrodung geschädigt oder vernichtet. Wir fragen uns, wie Klimaschutzanstrengungen irgendetwas bewirken sollen bei dem, was nicht nur in Laos an Brennstoff sinnlos in die Atmosphäre gejagt wird. Umweltschutzbemühungen von außen werden leider als Eingriff in die nationale Souveränität verurteilt, denn zwei Drittel der Bevölkerung leben vom Ackerbau. Jährlich gehen so in Laos ca. 300.000 ha Wald verloren. Einen weiteren Stopp gibt es im gleichnamigen Dorf Phoun Khoun. Wir besuchen einen weiteren Markt. Wieder sehen wir ein gewildertes Faultier, diesmal noch nicht gehäutet.






Faultier auf dem orangenen Tisch links

Unser Guide steckt wie immer in alle möglichen Warenkörbe seine Hände und nimmt mit, was ihm gefällt, hauptsächlich Nüsse, um dann einfach weiterzugehen. Auf den Fahrten futtert er fasst ununterbrochen, ebenso bei den Besichtigungen. Das Dauerschmatzen ist weniger störend als der sich regelmäßig ausbreitende Geruch. Mittagspause machen wir in Kiu Kacham. Da unsere vegetarische Suppe aus Fleischsud zu bestehen scheint, lassen wir sie stehen. Wir lassen uns mal wieder etwas Reis mit Gemüse machen. Wirkliches Gemüse gibt es nicht, nur Spuren von Grünzeug unter den Reis gemischt. Der Preis stimmt auch nicht und ist zu hoch. Immerhin sehen wir drei Mitleidende vom Frühstück wieder. Die kleine Frauengruppe hatte die Koreaner auch über sich ergehen lassen. Nach einer weiteren ermüdenden oder auch beängstigenden Fahrt erreichen wir Luang Prabang. Kurz nach uns kommen wieder die drei Frauen aus Vang Vieng an.






The Sanctuary Hotel

Nach dem Einchecken in die wunderschöne Anlage beschließen wir, einen Spaziergang zu machen. Luang Prabang stellt sich als atemberaubend heraus.
Letzte Änderung: 17 Apr 2020 21:22 von Flotho.
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18 Apr 2020 16:27 #586650
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Luang Prabang wurde 1353 vom laotischen Fürstensohn Fa Ngum, ein von den Khmer unterstützter Schwiegersohn des Angkor-Herrschers, als Hauptstadt des ersten laotischen Reichs gegründet. 1560 wurde die Hauptstadt jedoch in das heutige Vientiane verlegt, weil die Residenz den angreifenden Burmesen in die Hände zu fallen drohte. Da wir noch zwei Tage hier verbringen, kommen die kulturellen Highlights erst später (dennoch: Vorsicht, Bilderschwemme). Da es in absehbarer Zeit Dunkel wird, gehen wir die Haupstraße entlang, bis wir in den Marktbereich kommen.






Auf dem Tagmarkt werden die Einkäufe mit den überall zwischen den Ständen fahrenden Rollern erledigt.

Wir laufen zum Mekong, umrunden an dessen Uferschleife die Altstadt und kehren über den Nachtmarkt zurück.




Vor den Häusern und an allen möglichen Ecken dösen Hunde vor sich hin.








Mündung des Nam Khan in den Mekong




Verwirrende 'Oldtimershow'



Interessantes Spiel, bei dem der zugeworfene Ball im Rückwärtssalto gefangen oder gekickt werden soll.








Eingang zum Nachtmarkt



Dort machen wir auf einer Anhöhe halt und warten die hereinbrechende Dunkelheit ab. Die Atmosphäre ist bezaubernd. Auf der Terrasse haben wir einen wunderbaren Blick über den Nachtmarkt hinweg zum ehemaligen Königspalast, in dem heute das Nationalmuseum untergebracht ist. Außerdem sehen wir den vielleicht schönsten Sakralbau von Laos im Dunklen, den Haw Pha Bang, in dem die Buddha-Staue Pha Bang, das laotische Nationalheiligtum, verwahrt wird und nur zum Neujahrsfest in feierlicher Prozession zu einem Kloster überführt wird.


Nationalmuseum


Haw Pha Bang (Tempel der Buddha Statue)

Wir werden von vier Jugendlichen angesprochen; diese wollen uns als Versuchsobjekte für ihre Englischhausaufgaben benutzen, nämlich Touristen zu interviewen: wo sie herkommen, wie lange sie bleiben und dergleichen. Anschließend wollen sie noch ein Photo von uns machen. Sie sind von Barbaras weißem Haar fasziniert und wollen alle Bilder mit ihr haben. Als wir ihnen sagen, dass wir kein Facebookprofil haben, wird uns nicht geglaubt. Thomas wird derweil von Mücken gestochen. Trotzdem ist es ein malerischer Ausklang eines ziemlich gruseligen Tages.





Letzte Änderung: 18 Apr 2020 16:41 von Flotho.
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20 Apr 2020 20:37 #586890
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Sa. 4.3.2017 Wasserspiele in Luang Prabang

Wir stehen um 4:45 auf, weil wir um 5:30 den Bettelgang der Mönche beobachten wollen. Es wird eine desaströs-ernüchternde Erfahrung. Die Reiseveranstalter, Guides und sogar das Hotel überschütten die Gäste mit Anweisungen dazu, das Ritual als Touristen nicht zu stören. Wir halten uns daran, so dass sich unsere Beobachtungen darauf beschränken, den Niedergang dieser kulturellen Tradition zu dokumentieren. Die Kleidungsordnung (Knie bedeckt für alle) wird grundsätzlich ignoriert. Wer nicht spenden will, soll dennoch knien, da man nie auf Augenhöhe mit den Mönchen stehen soll; wer nicht knien will, soll sich entfernt aufhalten, außerdem soll man sparsam und keinesfalls mit Blitz photographieren. Die Realität bestand aus einer photogeilen Meute, welche das Rinnsal der Mönche von allen Seiten bedrängte und teilweise sogar anfasste. Die Mönche kämpften sich durch ein Blitzlichtgewitter. Stimmung hatte das überhaupt keine und es wundert auch nicht, dass inzwischen nur noch ein Bruchteil der dortigen Mönche diesen Pflichtgang überhaupt vollzieht. Wieder einmal waren aber die asiatischen Touristen im Durchschnitt sehr viel unverfrorener - ausgenommen einige westliche Backpacker, die den Mönchen sogar den Weg versperrten, um Frontalbilder von vorne zu machen.





Anschließend genießen wir ein schönes Frühstück mit gebratenen Nudeln, gebratenem Reis mit Gemüse (leider etwas kalt), gebackenen Kartoffeln, geschmorten Tomaten, Joghurt, Obst. Höhepunkt sind neben der malerischen Frühstücksterrasse aber eindeutig die frischen Crêpes mit hausgemachter Papayamarmelade und Honig.
Wir unternehmen eine Stadtbesichtigung mit Marktrundgang







und besuchen verschiedene Tempel. Die Stadt profitiert von dem staatstragenden Kompromiss, dass Marxismus und Buddhismus keinen grundlegenden Widerspruch aufweisen sollen. Zu nennen sind zunächst der älteste bewohnte Tempel der Stadt Wat Visoun (1513)






Wat Visoun (1513) Frühstückshaus und Trommelhaus

und Wat Aham (1818), in dem uns der Guide an einem Verkaufsstand Geisterfiguren für das Neujahrsfest zeigt.





Die schönste Tempelanlage ist aber der goldene Stadttempel Wat Xieng Thong.



Dass dieser vom König erbaut wurde, beweisen die 17 Spitzen auf dem Dach. Kleine Kapellen werden von sehr schönen und interessanten Mosaiken wie dem Flammenbaum des Lebens oder dem Kreis des Lebens verziert (für die ikonographischen Details hilft Tante google oder der Reiseführer eigener Wahl).


Wat Xieng Thong Tripitaka Bibliothek


Wat Xieng Thong Flammenbaum des Lebens


Wat Xieng Thong goldene Stupa


Wat Xieng Thong Grabkapelle Urnenwagen

Anschließend besuchen wir das Nationalmuseum. Es soll als originalgetreu erhaltene Residenz der letzten königlichen Dynastie einen Einblick in die Geschichte des Landes geben. Da das Museum wie alle weiteren laotischen und kambodschanischen Museen noch in der museumspädagogischen Steinzeit verharrt, ist es eher langweilig. Man sammelt zusammenhanglos das, was man in die Finger bekommt, sortiert es nach Ähnlichkeit, nicht nach geographischem, kulturellem oder epochalem Zusammenhang. Entscheidend ist außerdem die Quantität, nicht die Qualität der Stücke. Beschriftungen existieren allenfalls rudimentär und den Kontext der aus dem Zusammenhang gerissenen Stücke kann sich der geneigte Besucher selbst erschließen. Photos sind verboten.


Nationalmuseum und Haw Pha Bang.





Nachmittags fuhren wir zum Kuangsi-Wasserfallpark, ...
Letzte Änderung: 20 Apr 2020 22:09 von Flotho.
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Nachmittags fuhren wir zum Kuangsi-Wasserfallpark, der nicht nur einen beeindruckenden Wasserfall zu bieten hatte, sondern unterhalb und zwischen den Stromschnellen zahlreiche Bademöglichkeiten bot. Wir verzichteten darauf, unsere Badesachen mitzunehmen und bereuten diesen Entschluss nicht, als wir sahen, wie überlaufen diese Mischung aus berühmter Sehenswürdigkeit und Naherholungsgebiet war.



Von den Menschenmengen abgesehen handelte es sich um eine traumhafte Örtlichkeit.















Angebunden war außerdem ein Rescue-Center für aus der Gefangenschaft befreite asiatische Schwarzbären, das man dort besuchen und dessen Arbeit man mit Spenden unterstützen kann. Es befanden sich leider sehr viele Tiere auf eng begrenztem Raum, manche übel mitgenommen mit fehlenden Gliedmaßen und dergleichen, aber man spürte das ernsthafte Bemühen, sie aufzupäppeln.





Am Abend steht noch ein Besuch des königlichen Balletts an. Unser Guide besorgt uns recht schöne Plätze. Masken, Kostüme und Musik sind ob ihrer Fremdartigkeit sehr interessant, da man aber nicht viel von dem, was im Schneckentempo auf der Bühne (nicht) passiert, mitbekommt oder versteht, wird es zu einer sehr langatmigen und ermüdenden Veranstaltung. Selbst Barbara als Fachfrau kann dem fast nichts abgewinnen. Hinzu kommt das erschreckende tänzerische Niveau, bei dem sich die Körperbeherrschung weit unterhalb eines mitteleuropäischen Kinderballetts bewegt. Die Frauen müssen sich ohnehin fast nicht bewegen, die Männer haben überwiegend schon ersichtliche Probleme damit, auf einem Bein zu stehen. Die Trommler verpassen ihre Einsätze, weil sie während der Aufführung mit ihren Smartphones herumspielen. Dennoch wollen wir diesen kulturellen Einblick im Nachhinein nicht missen.







Da der Abschied unseres ersten Guides allmählich nahte, mussten wir uns frisches Bargeld besorgen – eine kleine nächtliche Odyssee und ein Probelauf für das Kommende. Direkt neben unserem Hotel befand sich ein ATM. Der war etwas kompliziert, trotz Wörterbuch, gelang es Florian nicht, Geld abzuheben. Er holte Thomas aus dem Hotel dazu. Gemeinsam gelang es uns, durch das Menü zu finden, Geld bekamen wir aber nicht. Als wir im Hotel an der Rezeption nachfragten, beschied man uns, dass die Angestellten dort auch seit Tagen kein Glück gehabt hätten, weil dem Automaten das Geld ausgegangen sei. Also beschlossen wir, noch einmal zum Nachtmarkt zu laufen, weil wir dort an einer Kreuzung eine Batterie von ca. 7 ATM’s unterschiedlicher Banken gesehen hatten.



Florian wollte scherzhaft wissen, welchen ATM wir nehmen – Thomas: „den zweiten von rechts“. Dieser zeigte kein Visalogo, so dass wir uns anderweitig umsahen. Der Automat rechts außen nahm die Karte so langsam an, dass Florian schon um die Kreditkarte fürchtete. Die Karte kam sofort zurück, der Automat hatte offenbar auch kein Geld mehr. Alle weiteren ATM’s waren in irgendeiner Weise außer Funktion, so dass wir dann doch den zweiten von rechts probierten – und dort Erfolg hatten.
Letzte Änderung: 22 Apr 2020 12:07 von Flotho.
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