THEMA: Island mit dem Camper im September 2019
01 Apr 2020 19:20 #585089
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Tag 5: Montag, 23. September 2019

In der Nacht hat es wieder heftig gestürmt, so dass wir mitten in der Nacht nach unten umziehen mussten. Aber am Morgen sieht das Wetter gar nicht mal so schlecht aus, die Aussicht am Campground auch nicht.


Ich gehe früh morgens noch schnell Duschen und nehme nicht die Abkürzung mit Crogs über die nasse Wiese, sondern laufe aussen herumlaugh. Bereits gestern habe ich mir die nötigen Coins für das warme Wasser besorgt. Daran haben nicht alle gedacht – da fällt die Dusche dann aus oder wird arg kalt – die Rezeption macht erst später auf. Hier tun mir die Camper, die auf den Aufenthaltsraum angewiesen sind, arg leid – sie dürfen nicht drinnen im Aufenthaltsraum kochen, sondern müssen dies im Freien bei Wind und Kälte tun.

Und wie geht es Hansi? Der Oberschenkel ist geschwollen sowie grün und blau und er hat natürlich starke Schmerzen, er kann kaum laufen, aber Auto fahren – Automatik sei Dank! Es scheint, als ob er Glück im Unglück gehabt hätte. Wir machen uns Gedanken, ob und wie er unsere für heute vorgesehene Gletschertour mitmachen kann. Und wir haben in ein paar Tagen eine Tour zu einer Lavahöhle gebucht – dort muss man etwa 45 Minuten hinlaufen – wird er das schaffen? Müssen wir die Tour absagen?

Wir starten früh und fahren erst einmal zum Strand von Stokksness, einer Landzunge am Fuße des Vestrahorns. Am Viking Café bezahlen wir 700 ISK, bekommen eine kleine Broschüre und ein Ticket, mit der wir durch die Schranke kommen.

Hansi humpelt so gut es geht am Strand entlang - die Fotomotive sind einfach genial.








Stokksnes ist eine Landzunge im Südosten Islands und liegt unterhalb des Berges Vestrahorn. Auf der Landzunge steht noch ein Leuchtturm. Im Jahr 1955 errichteten die Amerikaner hier eine große Radarstation, die dann auch von der NATO genutzt wurde. Inzwischen sind die meisten Militärgebäude wieder abgerissen.


Auf das Vikingerdorf - hier sollte mal ein Film gedreht werden - verzichtet Hansi, weil der Weg dann doch recht lange ist.




Hier hätte man noch stundenlang bleiben können. Die Motive wären einem nicht ausgegangen. Aber wir müssen weiter - wir haben ja die Gletschertour für heute gebucht.

Dies war dann auch der südöstlichste Punkt auf unserer Tour. Ab hier fahren wir wieder zurück nach Süden.


Das nächste Ziel ist der Diamond Beach.






Der schwarze Sandabschnitt wird von kompaktem durchscheinendem Eis bedeckt, das Tausende von Jahre alt ist und wie Diamanten in der Sonne glitzert. So kam der Strand zu seinem Spitznamen: Diamond Beach.

Und dann wird es Zeit, zur Gletscherlagune Jökulsárlón auf der anderen Seite der Strassse zu gehen. Wir haben Karten für eine Gletschertour mit dem Schlauchboot - das unten ist ein Amphibienfahrzeug. Durch die Größe können diese Boote nicht in alle Ecken und Winkel der Lagune vordringen und halten sich daher meist im vorderen Bereich auf. Die kleinen Zodiacs, also Schlauchboote, sind wendiger und mit ihnen kann man auch die entlegendsten Ecken des Gewässers erkunden. Außerdem kann man sehr viel näher an die Eisberge heranfahren. Die Vorfreude steigt, auch bei Hansi, der eine Voltaren eingeschmissen hat und nun tapfer ohne das Gesicht zu verziehen, in der Gegend herumhumpelt.


Am Fuße der Gletscherzunge des Breidamerkurjökull, der zum Vatnajökull, dem größten Gletscher Islands, gehört, befindet sich der 18 km² große Gletschersee Jökulsárlón. Mit einer Tiefe von 248 Metern ist er zudem der tiefste See Islands.

Wir ziehen uns noch warm an, packen alles zusammen und dann gehen wir zum Treffpunkt für die Tour.

Wir sind - leider - nicht alleine und werden zuerst einmal in Michelin-Männchen verwandelt. Eigentlich ja in doppelte Michelin-Männchen, weil wir bereits vorher dick eingepackt waren. Und dann kann es losgehen. Wir watscheln zum Einstieg in das Schlauchboot - das geht bei Hansi mehr schlecht als recht - doch schliesslich sind wir drin.

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Erst fahren wir in der Gletscherlagune herum.











Der Jökulsárlón (=Gletscherflusslagune) ist berühmt für seine in vielen Blautönen schimmernden bizarren Eisberge mit schwarzen Einschlüssen aus der Asche vergangener Vulkaneruptionen. Sie brechen von der Gletscherzunge des Breiðamerkurjökull ab und bestehen aus sehr altem Wasser, welches hunderte, ja tausend Jahre im Gletscher schlummerte. Das verschiedenartige Blau der Eisberge entsteht durch die verschiedenen Kristallformationen im Eis und deren Reflexion des Lichtes. Bis zu vier Jahre kann es dauern, bis die Eisberge soweit abgeschmolzen sind, dass sie durch den kleinen Fluss das Meer erreichen können.

Und die Lagune ist natürlich auch eine perfekte Filmkulisse: Neben den beiden James Bond-Streifen „Stirb an einem anderen Tag“ und „Im Angesicht des Todes“ wurde auch Tomb Raider hier gedreht.

Dann fahren wir soweit wie es erlaubt ist, an die Gletscherzunge heran.











Die Zeit geht viel zu schnell vorbei und nach 45 Minuten müssen wir zurückfahren.




Wir watschelten zurück zum Umkleidewagen und waren ganz froh, aus unseren Anzügen wieder rauszukommen. Das war ein Erlebnis und während wir in der Gletscherlagune unterwegs waren, hat es sogar zu regnen aufgehört.

Nun haben wir aber Hunger: Fish & Chips gehen immer. Die holen wir an einem Foodtruck und essen sie dann in unserer Wohnkabine. Lecker. Das waren die besten Fish & Chips ever.

Und bevor wir weiterfahren, werfen wir noch einen allerletzten Blick auf die Gletscherlagune.


Der Stopp am Fjallsárlón-Gletschersee - dem kleinen Bruder des Jökulsárlón - fällt wegen Nebels leider aus. Wir waren schon auf dem Weg zur Gletscherlagune, dann ist er aufgezogen, der Nebel.....

Beim nächsten Halt – beim Blick auf eine Gletscherzunge des Vatnajökull - sieht man, wie das Wetter zwischen Nebel und Sonne kämpft.


Und bei den nächsten zwei Viewpoints zum Svinafellsjökull, ebenfalls eine Gletscherzunge des Vatnajökull, hat die Sonne endgültig gewonnen. Natürlich ist auch das eine tolle Filmkulisse: Hier wurde „Batman Begins“gedreht.






Und obwohl Hansis Bein natürlich heftig schmerzt und er es eingeschränkt abwinkeln kann, versucht er so viel wie möglich mitzumachen. Respekt!

Und dann sind wir endlich am Campground Skaftafell. Wir finden einen schönen Platz und weil die Sonne scheint und wir eine Tisch-Bank-Kombination am Platz haben, gibt es ein "Feierabend"-Bierchen. Durch den Tisch haben heute wenigstens nach rechts ein bisschen Abstand - aber links stellt sich natürlich noch ein Camper dazu. Trotzdem hat es uns hier sehr sehr gut gefallen. Was mit Sicherheit auch am besseren Wetter lag.

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Wenn die Sonne scheint, heisst das in Island aber nicht automatisch, dass es auch warm ist. Der Wind bläst weiterhin recht stark und mit länger draussen sitzen oder gar Abendessen im Freien ist auch hier nichts - da würde alles wegfliegen. Die Mütze habe ich aber auf, weil heute Bad-Hair-Day ist.

Und weil die Laundry hier nichts kostet und die Maschinen gerade frei sind, ist heute Waschtag angesagt. Und wie immer in einer Laundry lernt man dort nette Leute kennen, tratscht in bisschen, tauscht Neuigkeiten aus. Das einzige Mal übrigens, dass es wirklich nette Kontakte zu anderen Campern gab. Na ja, es waren Amis, die ich dort getroffen habe.

Ich nutze die Zeit so lange die Maschinen laufen, um mir die Gegend ein bisschen anzuschauen. Wow!


Der Skaftafell-Nationalpark in Island ist gekennzeichnet durch eine kontrastreiche Landschaft, die von Naturgewalten geprägt worden ist. Er befindet sich im Südosten der Insel und umfasst 4.800km². Zusammen genommen mit dem angrenzenden Vatnajökull-Nationalpark gehört der Skaftafell zu den größten geschützten Gebieten in Europa. Wie ganz Island ist auch Skaftafell durch Gegensätze geprägt. Die weißen Eisflächen der drei Gletscherzungen Skeiðarárjökull, Morsárjökull und Skaftafellsjökull mit ihren zahlreichen abzweigenden Flüssen bilden einen atemberaubenden Kontrast zu den schwarzen Ebenen, die durch Lava aus den Vulkanen entstanden sind. In Skaftafell befindet sich außerdem der höchste Berg Islands, der Hvannadalshnjúkur, sowie der aktivste Vulkan, der Grímsvötn. Trotz der kontrastreichen Landschaft, die lebensfeindlich anmuten mag, sind Flora und Fauna des Skaftafell artenreich und vielfältig. Aufgrund des milden Klimas konnte sich eine dichte Pflanzendecke ausbilden, die über den Boden ausgebreitet liegt. Die mächtigen Hänge hinauf sowie an deren Fuß wachsen Birken, Eschen und Weiden.
Liebe Grüsse und bleibt gesund
Nina
Anhang:
Letzte Änderung: 01 Apr 2020 20:53 von LolaKatze.
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03 Apr 2020 17:25 #585267
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Tag 6: Dienstag, 24. September 2019

Heute Nacht hat es nur ein wenig gewindet und auch nur hin und wieder leicht geregnet. Als ich aufstehe, ist das Wetter noch etwas unentschlossen, wie es heute werden will :woohoo: . Aber ich habe einen Plan: Ich will die Wanderung zum Svartifoss Wasserfall machen. Die ist mit etwa 1,5 Stunden angesetzt.

Gestern abend habe ich schon alles vorbereitet und nun kann es also losgehen. Ich bin ganz alleine unterwegs und hin und wieder nieselt es etwas. Aber ich geniesse den Weg und die Aussicht. Vorbei am Hundafoss und am Magnusarfoss geht es ständig bergauf. Es nieselt leicht, aber die tollen Herbstfarben kann ich trotzdem geniessen.






Und dann war er endlich zu sehen, der Svartifoss.




Sein Name bedeutet so viel wie „der schwarze Wasserfall“, und obwohl er nicht hoch und sehr schmal ist, gibt er ein tolles Fotomotiv ab: Eingebettet von dunklen Basaltsäulen vulka-nischen Ursprungs stürzt er idyllisch in ein steiniges, grün beflecktes Becken. Der Svartifoss war Vorbild für die ungewöhnliche Säulenarchitektur der Front der Hallgrímskirkja in Reykjavík.

Auf dem Rückweg geniesse ich die tolle Aussicht und die herbstlich gefärbten Blätter der Bäume. Noch bin ich immer noch fast alleine unterwegs.







Und dann laufen mir doch glatt auch noch zwei Schneehühner vor die Linse. Die sehen ja echt witzig aus.


Gegen 9 Uhr bin ich dann wieder am Campground. Das war eine tolle Wanderung und ich bin froh, dass ich mich heute früh dazu aufgerafft habe.


Nun gibt es erst einmal ausgiebiges Frühstück und dann fahren wir weiter. Wir wollen endlich zum Svínafellsjökull fahren, der gleich um die Ecke ist. Da sind wir jetzt schon zwei Mal dran vorbeigefahren und nie hat das Wetter gepasst. Eigentlich erwarten wir einfach eine weitere Gletscherzunge, aber......



Der Svínafellsjökull – eine riesige Gletscherzunge des Vatnajökull – kommt in wilden Kaskaden vom Hvannadalshnúkur, dem höchsten Berg Islands, herunter. Eine der bekanntesten Island-Sagas – die Njáls saga – spielt auch hier unter dem Gletscher. Der Gletscher war aber nicht nur in der Sagazeit Schauplatz „mörderischer“ Geschichten. Hier wurden einige Folgen des Serienwelterfolgs „Game of Thrones“ gedreht.






Auf dem Weg in Richtung "Norden" wird das Wetter immer herbstlicher und nebliger. Wir haben dann auch immer weniger Lust, an den Viewpoints auszusteigen - wie hier am Eldhraun Lavafeld.....




Das Eldhraun Lavafeld ist das Ergebnis einer 8-monatigen Eruption eines Vulkans auf Island. Die Erde riss zu dieser Zeit auf einer Länge von 25 Kilometern auf und bildete hunderte Krater, aus denen das Magma wie aus einem heißen Fluss hervortrat. Die weitläufige Lavafläche ist mit grünen Moospolstern überzogen.

... oder am Steinmännchenfeld Laufskálavarða. Das mit dem Brauch haben wir nicht gewusst, da hätten wir natürlich auch ein Steinmännchen gebaut. Doch das hätten wir vielleicht eher bei der Hinfahrt machen sollen, dann wäre Hansi eventuell nicht ausgerutscht.....


Laufskálavarða ist einer der ganz wenigen Orte auf Island, an denen man Steinmännchen bauen darf. Alter Überlieferung zufolge stand das Großgut Laufskógar ursprünglich an dieser Stelle, wurde aber im Jahre 894 beim Ausbruch der Katla vernichtet. Seitdem befindet sich an der Stelle des ehemaligen Gutshofs der Lavahügel Laufskálavarda, auf dem einige bizarr geformte Lavafelsen stehen. Hier hat sich im Laufe der Zeit eine Tradition entwickelt. Jeder Reisende, der zum ersten Mal an der Stelle vorbeikommt, soll ein Steinmännchen erreichten, um Glück für die weitere Reise zu erhalten.

Heute wollten wir ja "nur" so weit wie möglich nach Süden kommen. Vik liessen wir links liegen. In Hella haben wir kurz getankt und dann haben wir beschlossen, noch weiter zum Hekla Center zu fahren, zum Campground am Hotel Leirubakki. Auf der Homepage sah das Hotel richtig stylisch aus - in der Realität sind das ein Gasthaus und ein Hotel, die beide schon viel bessere Zeiten gesehen haben. Stylisch ist lediglich das Visitor Center und das Restaurant.

Nach einigem Suchen haben wir dann jemanden gefunden, um uns für den Campground anzumelden. Strom gibt es nur direkt hinter dem arg heruntergekommenen Sanitärhäuschen - da verzichten wir dann gerne drauf. Vor allem weil die Plätze hier ausnahmsweise mal etwas Privatsphäre aufweisen - Das wäre aber gar nicht nötig gewesen, weil wir nämlich die einzigen Camper geblieben sind in der Nacht.


Hier wollte ich unbedingt her - der Campground war einer meiner Favoriten. Warum? Hier gibt es einen Vikingpool. Und genau da will ich noch hin. Hansi belgeitet mich, ihm ist das dann aber doch zu viel Aufwand. Das warme Wasser im Pool kommt übrigens aus dem geothermischen Bereich, der nur wenige Schritte entfernt ist.



Und die Sonne kommt kurz mal raus - Oh wie schön können Sonnenstrahlen sein B).







Und heute Nacht könnte es Polarlichter geben - wir bereiten also alles schon einmal vor.

Um Polarlichter überhaupt sehen zu können, braucht es eigentlich zwei Dinge: Es muss eine Polarlichtaktivität vorliegen und der Himmel darf nicht bewölkt sein. Und für heute nach sieht es also gut aus.

Bis gegen 22 Uhr ist sternenklarer Himmel, dann allerdings fängt es an zu nieseln :S . Also wieder nichts mit Polarlichtern. Aber wir geben die Hoffnung nicht auf.......
Letzte Änderung: 03 Apr 2020 17:34 von LolaKatze.
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03 Apr 2020 22:44 #585290
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Hallo Nina,
huhu, ich fahre auch mit, wenn ich darf, denn ich mag solche einsamen Landschaften. Wunderbare Fotos sind euch gelungen! Strand bei strahlend blauem Himmel, das sind doch langweilige Fotos B) , aber eure mit dem Nebel........irgendwie mystisch :) .
Gletscher mag ich auch, wir hatten gerade das Vergnügen in Patagonien, und ich habe die Erfahrung gemacht, das das Blau des Eises bei bewölktem Himmel besser zur Geltung kommt als bei Sonnenschein.
Also, wenn es nicht allzu kalt und windig ist ist doch "dramatisches" Wetter für die "besonderen" Fotos viel besser.
Aber natürlich hoffe ich, dass ihr im Verlauf eurer Tour doch noch sonniges und halbwegs warmes Wetter gehabt habt, denn das braucht man auch ab und zu.
Herzliche Grüße und bis hoffentlich in Büsnau :unsure:
Beate
Reiseberichte:
Patagonien 2020: Zwischen Anden, Pampa und Eis: namibia-forum.ch/for...n-pampa-und-eis.html
Das schönste Ende der Welt-Südafrika März 2017 namibia-forum.ch/for...rika-maerz-2017.html
Südafrika 2018-Ohne Braai gibt es keine Katzen namibia-forum.ch/for...es-keine-katzen.html
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04 Apr 2020 03:55 #585293
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Hallo Nina, ich habe die Wanderung zum Svartifoss mit dir genossen. Den haben wir irgendwie verpasst. Mein Reiseführer war eben nicht so hilflich. Aber beim nächsten Mal gehen wir dort auch hinauf! Danke für den Tipp.
Katrin
If life is a journey be sure to take the scenic road!

Expedition Antarktis:
www.namibia-forum.ch...s-und-s-georgia.html

Island In Herbstfarben
www.namibia-forum.ch...-september-2018.html


Nordamerikanische Safari und Landschaften May Till October 2019

www.namibia-forum.ch...landschaft-2019.html

Zweite Selbst Fahrer Tour in Tansania. Same same but different.
Juni 2018
www.namibia-forum.ch...e-but-different.html

Trip reports in English:

Namibia and KTP 2016
safaritalk.net/topic...-tr-nam-sa-bots-nam/

Botswana 2016:
safaritalk.net/topic...fari-tr-bots-nam-sa/

Tanzania 2015:
safaritalk.net/topic...s-and-lions-in-camp/

Nam-SA-Bots 2014:
safaritalk.net/topic...ca-and-namibiab/page
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Old Women schrieb:
Hallo Nina,
huhu, ich fahre auch mit, wenn ich darf, denn ich mag solche einsamen Landschaften. Wunderbare Fotos sind euch gelungen! Strand bei strahlend blauem Himmel, das sind doch langweilige Fotos B) , aber eure mit dem Nebel........irgendwie mystisch :) .
Gletscher mag ich auch, wir hatten gerade das Vergnügen in Patagonien, und ich habe die Erfahrung gemacht, das das Blau des Eises bei bewölktem Himmel besser zur Geltung kommt als bei Sonnenschein.
Also, wenn es nicht allzu kalt und windig ist ist doch "dramatisches" Wetter für die "besonderen" Fotos viel besser.
Aber natürlich hoffe ich, dass ihr im Verlauf eurer Tour doch noch sonniges und halbwegs warmes Wetter gehabt habt, denn das braucht man auch ab und zu.
Herzliche Grüße und bis hoffentlich in Büsnau :unsure:
Beate

Liebe Beate,
schön, dass Du auch dabei bist. Ja, Nebel hat schon was mystisches und vor allem die Küste sah manchmal schon richtig dramatisch aus, wenn es so richtig gestürmt hat. Am Anfang sind wir ja ganz "tapfer" raus gegangen und haben den Naturgewalten - das trifft hier einmal mehr zu - getrotzt. :woohoo: Aber irgendwann nervt es nur noch. Im Auto sitzt man ja meist nur im Pullover rum. Wenn es raus geht, heisst es Regenjacke, Mütze, Handschuhe, Brillen- und Fotoputztuch einpacken oder anziehen. Da hat es manchmal einfach die Autotür weggerissen......
Das war unsere erste Gletschertour und wahrscheinlich war das im Gegensatz zu Patagonien auch nur ein "Gletschlerle", aber das war so beeindruckend, die Farben einfach gigantisch und das Blau des Eises..... . Ja, das war wirklich ein beeindruckendes Erlebnis.
Sadie schrieb:
Hallo Nina, ich habe die Wanderung zum Svartifoss mit dir genossen. Den haben wir irgendwie verpasst. Mein Reiseführer war eben nicht so hilflich. Aber beim nächsten Mal gehen wir dort auch hinauf! Danke für den Tipp.
Katrin
Wir haben noch einige kleine Wanderungen mehr in Petto gehabt. Doch bei dem Wetter mag man halt wirklich nicht wandern gehen - ist ja auch im oft rutschigen Gras nicht ganz ungefährlich :woohoo: und später dann konnte Hansi ja nicht mehr viel machen. Er war ja schon froh, dass er die kurzen Walks zu den Viewpoints überhaupt geschafft hat.

Liebe Grüsse und bleibt gesund

Nina
Letzte Änderung: 04 Apr 2020 10:07 von LolaKatze.
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Tag 7: Mittwoch, 25. September 2019

Bis zum Morgen hat der Regen aufgehört, aber es windet recht heftig. Weil wir gestern so weit gekommen sind, steht heute das "Offroad-Programm" an. Das habe ich so genannt, weil viele Zufahrten Jeep Pisten sind und recht kniffelig sein sollen. Wegen der vielen Jeep-Pisten und dem vollen Programm fahren wir heute schon kurz nach 7 Uhr los. Wir können heute überhaupt nicht einschätzen, wie lange wir brauchen, wir weit wir kommen und ob die Pisten, die wir uns ausgesucht haben, überhaupt fahrbar sind. Wir sind auf alles gefasst und guten Mutes. Der erste Halt ist der Wasserfall Þjófafoss. Die Zufahrt ist problemlos möglich. Hürde 1 also geschafft.


Der Þjófafoss ist einer der größten Wasserfälle des Þjórsá, dem längsten Fluss Islands. Hinter dem Wasserfall steigt der einsame, plateauartige Berg Bürfell auf. Das türkisblaue Gletscher-wasser stürzt 12 Meter weit über die 50 Meter breite Front hinab und bahnt sich seinen Weg weiter durch das Land.
So langsam kommt die Sonne raus, es bleibt aber immer noch sehr windig - man könnte auch sagen stürmisch.




Die Autotür muss man beim Aussteigen festhalten, Mütze, Brille und Kameraputztuch - ganz wichtig, um Regentropfen und die Gischt des Wasserfalles von der Kameralinse wegzuwischen - drohen ständig davonzuwehen.




Nach etwa einer Stunde Fahrt sind wir dann am Haifoss. Die Wegbeschreibung hörte sich abenteuerlich an: "Die Zufahrtsstrasse 332 verdient den Namen Strasse nicht., manchmal ist sie gar nicht befahrbar. Gleich am Anfang der Piste gibt es einen "See", den man durchfahren muss.....". Und was soll ich sagen: Der See war trotz des vielen Regens in den letzten Tagen eher eine grössere Pfütze, die man problemlos durchfahren konnte und die Piste war völlig in Ordnung. Also null problemo für unseren Camper und für Hansi. Trotzdem waren wir fast alleine unterwegs hier.



Dieser Wasserfall ist eine der größten Attraktionen in Island. Der Fluss Fossá í Þjórsárdal, ein Nebenfluss der Þjórsá, stürzt 122 m in die Tiefe. Die Höhe ist beeindruckend, es handelt sich um den dritthöchsten Wasserfall Islands.





Man könnte hier noch etwas an der Schlucht entlang weiterlaufen oder noch die andere Seite des Wasserfalls erkunden. Doch auch wenn die Sonne scheint, das Wetter trügt: Es windet immer noch richtig richtig heftig. Und obwohl Hansi das Laufen immer noch schwer fällt, ist es hier so toll, dass er den Schmerz einfach vergisst.


Als nächstes fahren wir zur Gjáin-Schlucht. Auch hier soll die 4x4-Piste vor allem nach schlechtem Wetter nicht fahrbar sein - klar, war das für uns wieder kein Problem. Man hätte hier auch noch nach unten wandern können, aber die Sicht ist von hier oben sicherlich viel schöner. Und diese Herbstfarben.... Auch verzichten wir darauf, die Schlucht noch von der anderen Seite aus anzufahren.






Gjáin liegt im Þjórsárdalur Tal im Süden von Island. Es Ist ein kleines Tal mit zahlreichen kleineren Wasserfällen des Flusses Rauðá.

Nun geht es Schlag auf Schlag. Unser nächster Halt ist das - im Winter geschlossene - Freilichtmuseum Þjóðveldisbærn. Da haben wir uns aber irgendwie mehr davon versprochen. Aber für einen kleinen Lunch im Camper ist der Platz allemal gut.




Übrigens wurde an diesem Ort eine Szene aus der TV-Serie "Game of Thrones" gedreht.

Þjóðveldisbærn ist eine rekonstruierte mittelalterliche Farm - neben dem mittel-alterlichen Gehöft entstand eine kleine Kirche. Der Hof hier ist übrigens der einzige auf ganz Island der die Wohnweise der ganz frühen isländischen Siedler zeigt.

Und es gibt auch hier noch einen kleinen malerischen Wasserfall.


Und kurz darauf dann der Abzweig zum Wasserfall Hjalparfoss. Irgendwie waren wie „überstättigt“ – wir haben hier nur kurz ein Bild vom Aussichtspunkt aus gemacht, sind nicht einmal weitergelaufen.


Der Fluss Fossá í Þjórsárdal stürzt hier malerisch zwischen Basaltsäulen in zwei Arme gespalten etwa 20 m in die Tiefe. Der Wasserfall Hjalparfoss liegt kurz vor dem Zusammenfluss der Flüsse Fossá mit der Þjórsá.

Am Aussichtspunkt Gaukshöfði steige ich alleine aus. Der Pfad auf den Felsvorsprung ist steil und rutschig und Hansi hat seinem Bein heute schon arg viel zugemutet.




Es ist nun kurz vor 13 Uhr und wir haben alles geschafft - und ich habe soooo Angst gehabt, dass wir heute erst weit nach 20 Uhr auf einen Campground kommen werden. Aber was nun? Morgen früh wäre die Secret Lagoon auf dem Plan gestanden. Das könnten wir jetzt machen. Aber gestern abend habe ich gemerkt, mit wie viel Aufwand so ein Bad verbunden ist - Duschen, Badezeug einpacken, umziehen (drei Lagen Pullover, Jacke, Wanderschuhe,.....). Und die Secret Lagoon ist ein öffentliches Schwimmbad. Da habe ich jetzt irgendwie keine Lust dazu. Aber wir könnten ja schon einmal zum Gullfoss (Ostseite) fahren und dann auf dem Campground Skjól übernachten. Das wäre auch eine gute Location falls es Nordlicht-Alarm geben sollte.

Gesagt - Gefahren. Während sich auf der Westseite des Gullfoss die Menschenmassen drängeln ist hier an der Ostseite kaum was los. Warum das so ist? Klar, dazu muss man mal wieder über eine "unüberwindbare" Jeep-Piste fahren. Und das machen wir nun.


Natürlich ist die Piste gut zu fahren und schliesslich sind wir dann am Parkplatz. Ganz alleine. Da hinten sieht man die Gischt vom Gullfoss und auch den vollen Parkplatz.


Der Start der 1,5 km langen Wanderung ist am Zaun, über den man steigen muss. Hansi will mal schauen, wie weit er kommt.


Irgendwann wird der Pfad immer steiler und steiniger - Hansi dreht um. Doch ich komme auch nicht arg viel weiter. Eine "Bachkreuzung" ist total überflutet und man kommt nur weiter, wenn man über im Wasser liegende Steine springt. Nichts für mich. Schade eigentlich. Doch hier war der Weg das Ziel.


Aber eine tolle Gelegenheit endlich mal in aller Ruhe Island Pferde zu fotografieren.



Islandpferde sind sogenannte 5-Gang-Pferde. Das heißt, sie verfügen neben den klassischen Gangarten wie Schritt, Trab und Galopp über zwei weitere Gangarten: den Tölt und den Pass. Der berühmte Tölt ist eine für den Reiter sehr bequeme Gangart, da er trotz sehr hoher möglicher Geschwindigkeiten keine Sprungphase hat. Der Passgang dagegen wird vor allem für hohe Geschwindigkeiten geritten.


Nun ist es nicht mehr weit zum Skjól Camping. Das ist mal wieder ein Platz mitten auf der Wiese, aber mit Strom.


Und neben dem Hostel gibt es auch noch eine echt urige Kneipe. Und da gehen wir heute abend zum Essen hin. Für Hansi gibt es eine Pizza und für mich - natürlich - Fish & Chips. Bei einem Bier lassen wir den Tag Revue passieren. Der heutige Tag war so richtig nach unserem Geschmack: Nicht nur, dass wenigstens der Regen etwas aufgehört und sich manchmal sogar die Sonne gezeigt hat, sondern auch waren wir heute abseits der Touristenströme unterwegs. Wenn wir unterwegs 10 Autos gesehen haben, dann war das viel.

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Und wenn wir viel Glück haben dann können wir Nordlichter sehen heute Nacht. Der Platz liegt günstig – weitab von jeglicher „Lichtverschmutzung“ und so ziemlich zwischen Geysir und Gullfoss. Da könnte man, wenn es Nordlichter gibt, auch noch schnell hinfahren. Wir sind gespannt. Aber: bewölkter Himmel und Nieselregen….. Also nichts mit Nordlichtern, obwohl die Aktivität im Moment relativ hoch ist……..

Liebe Grüsse und bleibt gesund
Nina
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