THEMA: Argentinien/Chile - Gletscher, Gipfel und Geysire
30 Mai 2019 12:25 #557703
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  • Clamat am 30 Mai 2019 12:25
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Hi,
Unsere Patagonienreise ist zwar schon 8 Jahre :ohmy: her. Wir hatten damals auch das Problem mit den hohen Einwegmieten, bekamen dann aber den Tipp unseren Mietwagen für etwas weniger Geld als die Einwegmietgebühr von Puerto Natales nach Puerto Montt auf dem Frachtschiff der Navimag mitzunehmen. Wir hatten ihn in Temuco übernommen und dann dort auch wieder abgegeben. So hatten wir auch noch eine "kleine Kreuzfahrt", zwar mit einigen Hinternissen, aber wunderschön.
LG
Claudia
Unsere Reisen findet man unter: clamat.de/
Letzte Änderung: 30 Mai 2019 12:27 von Clamat.
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30 Mai 2019 21:15 #557746
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  • Beatnick am 30 Mai 2019 21:15
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Guten Abend ihr Lieben,

Malbec schrieb:
Deine Bilder sind wie immer umwerfend schön, ich mag deine Perspektive zum Objekt, einfach super.
Weiter gehts, ich freu mich darauf.

Vielen Dank, Malbec! Gleich geht's weiter....

Strelitzie schrieb:
da wir in diesem Jahr nicht reisen können, habe ich mich eben virtuell in die weite Welt mit Deinen / Euren wunderschönen Bildern gebeamt. Vielen Dank dafür, dass Du uns mitnimmst auf die andere Seite, die wir so gar nicht kennen. Die Route finde ich sehr reizvoll, da sie Wärme und Kälte verbindet.

Liebe Christina, ich wünsche euch von ganzem Herzen, dass ihr bald wieder selbst reisen könnt! Schön, dass du dabei bist!

Clamat schrieb:
Wir hatten damals auch das Problem mit den hohen Einwegmieten,

Hi Claudia, das wird schon im nächsten Kapital ein großes Thema sein :( ;)

Vielen Dank an alle, die an Bord sind, ich mach mich dann mal ans nächste (leider nicht so erfreuliche) Kapitel.
Liebe Grüße,
Bettina
Letzte Änderung: 30 Mai 2019 21:20 von Beatnick.
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30 Mai 2019 21:19 #557747
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Schietwetter und eine Schrottkarre

An unserem letzten vollen Tag in Ushuaia hat uns das Wetterglück verlassen. Ein bisschen dürfen wir beim allmorgendlichen Blick vom Balkon noch hoffen, ...



... doch dann öffnet der Himmel unerbittlich seine Schleusen. Wir haben für den Tag einen weiteren Ausflug gebucht, der sich "Lakes Off-Road Tour" nennt. Um 9 Uhr werden wir abgeholt und überqueren eineinhalb Stunden später den Garibaldi Pass, doch die Hoffnung, dass das Wetter auf der anderen Seite der Anden besser ist, zerschlägt sich leider.


Bild oben: Ein häufig vorkommendes Schild. Für die Einheimischen ist glasklar, wem die Falklandinseln gehören. Scherze, Sprüche oder Diskussionen rund um dieses heikle Thema sind unbedingt zu vermeiden, und britische Touristen zählen nicht gerade zu den beliebtesten Gästen ...

Der Defender erklimmt die steilsten, matschigsten Pfade in den tiefsten Wäldern und wühlt sich fast mühelos durch den Kiesstrand am riesigen Fagnano-See. Die Aussicht bei besserem Wetter muss sensationell sein, an diesem Tag wird daraus so gut wie nichts.



Bei einem Stopp gibt es Mate-Tee, das typische Trinkgefäß geht reihum. Für die Argentinier eine wichtige Zeremonie, soll sie doch eine Gemeinschaft - wie unsere, die aus acht Personen besteht - zusammenschweißen. Nicht, dass mir unsere Mitstreiter nicht sympathisch wären. Aber mit anderen aus demselben Becher zu trinken war noch nie mein Fall - und auch mit dem bitteren Nationalgetränk werde ich mich auf dieser Reise nicht anfreunden können. Mehr als ein Anstandsschlückchen ist leider nicht drin.


Magellanspecht

Die Fahrt endet in einem wunderschönen Wald, er wirkt wie verzaubert. Bei Sonnenschein muss es fantastisch sein.





Nach einem halbstündigen Fußmarsch stehen wir vor einer kleinen Blockhütte, idyllisch am Fagnano See gelegen, ein Traum. Eine andere Gruppe ist schon da, und gemeinsam trocknen wir unsere Sache am gemütlichen Ofen, während uns Fahrer und Guides am Grill ein waschechtes "Asado" bereiten. Was für ein Schmaus, auch meine vegetarische Variante schmeckt richtig gut, und so kehren wir am Nachmittag rundum zufrieden von dieser ungewöhnlichen, wenn auch verregneten Tour zurück.









Wir lassen uns im Ortszentrum von Ushuaia absetzen, denn wir haben noch etwas zu erledigen. Um 17 Uhr sollen wir unseren Mietwagen bei Alamo abholen, doch als wir pünktlich vor der Tür der kleinen Filiale stehen, ist keiner da. Wir warten, und schließlich sogar mit Erfolg. Doch es folgt die nächste Hürde. Das Auto, radebrecht der junge Mann, sei noch beim Mechaniker. Er könnte es uns aber am nächsten Tag zum Hotel bringen. Ich winke ab, denn wir wollen am nächsten Morgen ganz früh los in Richtung Punta Arenas. Er ruft also beim Mechaniker an, und der will innerhalb der nächsten halben Stunde mitsamt Wagen auftauchen.

So weit, so gut. Dann also erstmal die Formalitäten. Wir präsentieren unsere Unterlagen, bitteschön, alles geregelt und bezahlt. Zumindest fast, konstatiert unser Gegenüber. Es fehle noch die Einweggebühr. 800 US-Dollar sollen wir dafür berappen, mich trifft fast der Schlag. Wir lesen noch einmal alle Papiere, kreuz und quer, und was soll ich sagen: Der Mann hat recht. Das nicht unwesentliche Detail, dass diese Kosten noch nicht im Endpreis enthalten sind, ist uns entgangen. Autsch, das tut weh!

Zu ändern ist nun allerdings nichts. Wir müssen blechen. Und weiter warten. Denn auch nach einer weiteren Stunde ist von dem Mechaniker nichts zu sehen. Sein Handy hat er vorsorglich ausgeschaltet. Der Autovermieter ist sichtlich genervt, aber ratlos. Noch am Vormittag hatte ich ein Loblied angestimmt, wie reibungslos alles klappt. Damit ist es nun vorbei.

Es wird Abend, und noch einmal versucht der Autovermieter, uns auf den nächsten Tag zu vertrösten. Aber in meiner Seele herrscht finsterste Nacht. Keinesfalls rühre ich mich ohne Auto vom Fleck. Und dann, oh Wunder, springt der Vermieter auf. Der Wagen, er kommt. Ich drehe mich um. Aber wo denn? Na da, in der Einfahrt! Thomas guckt genauso verdattert wie ich: Mit diesem Ding sollen wir mehr als 1.000 Kilometer durch die Gegend gondeln???



Das Auto, versichert der Mechaniker, sei nun einwandfrei. Ich krame in meiner Erinnerung. „VW Golf oder ähnlich“, so war es in unseren Unterlagen vermerkt. Daneben das Foto einer funkelnden, makellosen Karosse. Dieser ramponierte Fiat ist das genaue Gegenteil und in einem beklagenswerten Zustand. Thomas dokumentiert vorsorglich die Mängel, was sich in Anbetracht ihrer Vielzahl als Sisyphos-Arbeit erweist. Mich beeindruckt besonders die Stoßstange, die in mehrere Teile zerbrochen ist und nur noch von Gaffa-Band gehalten wird.

Als ich schließlich meine Sprache wiederfinde, bitte ich darum, uns ein anderes Auto zu geben. Der junge Mann schaut bekümmert, er bedaure. Dieser Wagen verfüge als einziger über die erforderlichen Papiere für die Grenzübertritte. Dem ist nichts hinzuzufügen, notgedrungen fügen wir uns in unser Schicksal. Um 800 Dollar leichter und mit einem fragwürdigen Vehikel unter dem Allerwertesten gurken wir hügelaufwärts zu unserem Hotel. Das kann ja heiter werden!


Bild oben: Gleich zu Beginn habe ich unseren Mietwagen - erst spöttisch, später sogar beinahe liebevoll - "Schrottkarre" genannt. Hier ein einträchtiger Moment im Torres del Paine Nationalpark.
Letzte Änderung: 05 Jun 2019 20:04 von Beatnick.
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30 Mai 2019 21:47 #557749
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Hallo Bettina,

das ist natürlich ein fetter Brocken, und dazu dann noch völlig unerwartet :ohmy: , das kann einem schon mal die Laune verhageln . Aber egal, Shit happens, und angesichts der grandiosen Landschaft habt ihr das bestimmt dann auch bald vergessen. In Argentinien sind die Autos tatsächlich viel teurer, und das war für uns dann auch das Argument über Chile "reinzukommen", also den Mietwagen dort anzunehmen. Wir hätten ihn auch in Bariloche auf argentinischer Seite annehmen bzw. zurückgeben können. Wir zahlen ca. 2500 € ( mit Permit Argentino, Oneway und selbst versicherter Vollkasko ohne Selbstbeteiligung für einen 4x4 (ist Pflicht auf der Carretera Austral) der etwas gehobeneren Klasse, denn :whistle: mein Mann will für alle Eventualitäten gerüstet sein, soll heißen, 2. Reservereifen, 2 Großkanister, wenn mal keine Tanke zur Stelle ist, und das kann unterwegs an der einen oder anderen Stelle schon mal passieren. Verglichen mit Afrika natürlich sehr teuer, aber für Chile ein Schnäppchen, TUi-Cars und DerTour, wo ich sonst gerne miete, denn mit denen hat man im Falle eines Schadens, so wie jetzt in Costa Rica, keinen Stress, waren sehr deutlich teurer! Unser Anbieter ist Seelmann rent a car www.seelmann.cl/.
Im übrigen: :whistle: euren Fotos sieht man das Schietwetter gar nicht an, irgendwie magisch, fast so wie im Olympic Forest an der Westküste der USA.
Ich freue mich jedes Mal, wenn ein weiteres Kapitel kommt :) .

Herzliche Grüße
Beate
Reiseberichte:
Patagonien 2020: Zwischen Anden, Pampa und Eis: namibia-forum.ch/for...n-pampa-und-eis.html
Das schönste Ende der Welt-Südafrika März 2017 namibia-forum.ch/for...rika-maerz-2017.html
Südafrika 2018-Ohne Braai gibt es keine Katzen namibia-forum.ch/for...es-keine-katzen.html
Letzte Änderung: 30 Mai 2019 22:06 von Old Women.
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31 Mai 2019 09:58 #557774
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Der Defender erklimmt die steilsten, matschigsten Pfade in den tiefsten Wäldern und wühlt sich fast mühelos durch den Kiesstrand am riesigen Fagnano-See. Die Aussicht bei besserem Wetter muss sensationell sein, an diesem Tag wird daraus so gut wie nichts.
Liebe Bettina
So sieht der See bei besserem Wetter aus!!! B)
Liebs Grüessli
Malbec
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Letzte Änderung: 31 Mai 2019 09:58 von Malbec.
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31 Mai 2019 11:00 #557784
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Hallo Bettina,

vielen dank für den Bericht! Es macht Spaß mit Euch zu reisen ... und da Patagonien bei uns ganz weit oben auf der Bucket List steht, bin ich total gespannt, wie es weiter geht :)

... und auch wie Ihr mit dem Mietwagen über die grenze gekommen seid... wir hatten ein paar "kleine" Schwierigkeiten in the middle of nowhere ;-) daher bin ich gespannt, wie es im klappt.
Grüßle
Anja
Intelligent people discuss ideas. Fools discuss how people should behave. (Paulo Coelho)
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