THEMA: Picco in Costa Rica 2019
01 Jul 2019 10:18 #560485
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Oben: Hier mal eine Echse die nicht am Boden rumwuselt, wohl weil sie sich für einen Affen hält, nehm ich mal an.



Oben: Und wenn ein Schmetterling schon so schön posiert dann muss sein Bild auch in den Reisebericht!



Oben: Das müsst ein Fregattvogel sein, sicher bin ich mir aber nicht...



Oben: Und bei den beiden da hinten tippe ich auf Schmuckseeschwalben (Thalasseus elegans)...



Oben: Und das wunderschöne Meer reizt so stark um baden zu gehen dass selbst eine Kokosnuss nicht widerstehen kann!



Oben: Wieder ein Fregattvogel, dem weissen Kopf nach zu urteilen aber noch ein Junger!

Wir erreichen den östlichsten Spitz des Cahuita Nationalparks, die 'Punta Cahuita', wo einige Tische und Bänke für die
Touristen bereitstehen.
Wenige Meter davor fällt uns ein Weissschulter-Kapuzineraffe (Cebus capucinus) auf, der echt gruselig ausschaut!
Denn der arme Kerl hat deutliche Bissspuren im Gesicht!
Ob die Bisse von einem anderen Affen oder sogar von einer Katze kommen wissen wir nicht, aber was wir wissen ist dass seine
Wundern schon eitern!
Man sieht oberhalb der Augen tiefe, offenbar von Reiss- oder Eckzähnen herrührende Wunden und dazu sind die Maulecken beziehungsweise Backen ebenfalls von Zähnen bis oberhalb der Nasenlöcher aufgerissen!
Was muss das arme Tier für Schmerzen haben!
Und nun kommt ein Bild davon, nichts für schwache Nerven!!!



Oben: Von der Grösse des Mundes der da zugebissen haben muss tippe ich auf eine Katze.
Wobei ein Ozelot (Leopardus pardalis) zumindest gemäss Wikipedia üblicherweise die Kapuzineraffen nicht auf dem Speiseplan hat, er frisst eher kleinere Tiere.
Die nächste infragekommende Katze dürfte dann der Jaguarundi (Puma yagouaroundi) sein, der jedoch auch nicht als Kapuzinerkiller bekannt ist.
Grössere Katzen wären dann noch der Puma und der Jaguar, wobei die Bissspuren meiner Meinung nach zu klein sind für die beiden doch recht grossen Kätzchen.
Man weiss es nicht und der Kapuziner hat wohl ein Schweigegelübde abgelegt, denn er sagt nichts dazu.


Wir gehen weiter, denn wir haben das Tier nur kurz gesehen, zu kurz um die Verletzungen deuten zu können.
Darum denken wir dass das Tier entweder verletzt oder krank ist, und mit verletzten oder kranken Tieren ist nicht zu spassen!
Es ist heiss, sehr heiss, auch weils nun kurz nach zwölf Uhr mittags ist.
Unsere Getränke sind schon beinahe aufgebraucht und wir schwitzen so stark dass wir auch nach einem Sprung ins Meer kaum nasser werden würden!
Da wir aber keine Badekleider dabei haben, nicht mal eine simple Badehose oder einen Bikini (Kleider sind ja auch so was von
Unpraktisch beim schwimmen und minim aus der Mode), bleiben wir an Land.
Die Strände hier sind klein, mancher nur 2x3m und meist nicht sandig, sondern aus kleinen Korallenbruchstücken gebildet.
Aber sie sind wunderschön!
Und das Riff weiter aussen hält die Wellen fast komplett ab, das muss ein Traum sein hier zu schwimmen oder, falls es Fische
hat, zu schnorcheln!
Nur darf man Letzteres nur mit Guide...



Oben: Muschel auf Korallenbeet, ich könnte stundenlang diese Formen betrachten!



Oben: Offenbar will hier eine Kokospalme ihre Wurzeln auf die Korallenbruchstücke schlagen!
Tststs, immer diese Gewalt!!!




Oben: Einer der wunderschönen kleinen Strände da, und ich kanns natürlich nicht lassen bis zum Knie ins Meer zu stehen!
Herrlich, so eine Abkühlung!
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01 Jul 2019 18:02 #560526
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Hallo Picco,

Du hast geschrieben:



Oben: Das müsst ein Fregattvogel sein, sicher bin ich mir aber nicht...

Ja, es ist ein Fregattvogel. Und in diesem Fall (ausnahmsweise) muss ich Dir einen hier reinposten.
Die Beiden sind uns unlängst über den Weg gelaufen: ;)



Viele Grüße zu Dir,
der bayern schorsch
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01 Jul 2019 20:43 #560537
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Hoi Schorsch aus Bayern B)
bayern schorsch schrieb:
Ja, es ist ein Fregattvogel.
Danke! :cheer:
bayern schorsch schrieb:
Und in diesem Fall (ausnahmsweise) muss ich Dir einen hier reinposten.
Du darfst! :)
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02 Jul 2019 11:24 #560605
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Oben: Der behütet seinen Ar... mit einem Schneckenhaus statt sich selbst ein Haus zu bauen, der faule Kerl!



Oben: In einem Baumstamm entdecken wir noch eine ganze Ansammlung der Schneckenhausräuber!
Und wir staunen echt wie diese Einsiedlerkrebse auf die Bäume steigen!
Hätt ich nicht gedacht!




Oben: Draussen am Riff überschlagen sich zwar nicht die Ereignisse, aber immerhin die Wellen!

So langsam geht uns die Hoffnung aus bis zum Ausgang am anderen Ende des Nationalparks zu gelangen ohne vorher verdurstet zu sein, weshalb wir umkehren.
Bei den Bänken und Tischen von vorhin sehen wir Touristen die den verletzten Kaputzineraffen mit Chips füttern. Ich bin dabei nicht erstaunt dass die Touris aus den USA stammen...
Eine dort in der Nähe sitzende Rangerin kommt daher und vertreibt den Affen mit Schlägen, was auch nicht nötig wäre...
Unschöne Bilder, sei es von den Touris oder von der Rangerin, da haben beide nicht begriffen was zu tun ist oder eben nicht zu tun ist.
So zumindest meine Meinung.
Wir gehen nach einer kleinen Pause bei den Bänken weiter, diesmal in schnellem Wandertempo direkt und ohne gross anzuhalten in Richtung Cahuita, denn unsere trockenen Kehlen brauchen dringend was Durstlöschendes!
Für den Weg vom Eingang hierher haben wir 3 Stunden und 37 Minuten benötigt, nun wollen wir schauen wie lange wir ohne Pausen benötigen, damit wir wissen wie lange wir gehen müssen falls wir in den nächsten Tagen an den kleinen Traumsträndchen baden gehen wollen.
Und ich habe so rund eine Stunde in Erinnerung, denn das nächste Bild wurde noch an der Punta Cahuita, wo wir den verletzten Affen und die Touristen gesehen haben, um 13:15:51 aufgenommen...



Oben: Die Spinne spinnt so sehr dass in der Mitte ein wunderschöner dichter Stoff entstanden ist...



Oben: ...und der Vogel badet um 14:15:24 direkt neben dem Parkeingangsgebäude, also haben wir bis an wenige Sekunden eine Stunde benötigt, trotz Hitze und Durst!

Und so sitzen wir schon bald wieder im Garten des 'Cahuita National Park Hotel And Restaurant' und schlürfen eine Lemonata und bald darauf noch einen Piña Colada und genehmigen uns eine Kleinigkeit zu essen.
Herrlich hier dem tosenden Meer zuzuschauen!



Oben: Im Schatten auf bequemen Stühlen und direkt am Meer schlürfen und mampfen wir vor uns hin!



Oben: Und es tost wirklich! Herrlich anzuschauen, aber blöd für unsere Schnorchelwünsche!



Oben: Und im Baum nebenan fault noch immer das faule Faultier rum!

So gegen 16:00 Uhr können wir endlich unser Bargeld der nicht ganz soooo düsig-schnellen Servierdüse überreichen und uns auf den Weg zum Cahuita Inn machen, denn duschen wäre langsam angesagt.
Auf dem Weg dorthin halten wir bei einem Geschäft an und fragen wies mit Schnorcheln aussieht.
Die Dame da sagt uns dass es morgen vielleicht möglich ist, wir sollen doch um Neun Uhr morgens hier vorbeischauen und unser Schnorchelzeugs mitnehmen.
Abgemacht!
Also ab nach Hause unter die Dusche!
Wobei erst Sabine duschen darf, während ich noch etwas am Meer vor 'unserem' Bungalow rumlatsche und fotografiere.



Oben: Wenn schon Eugene H. Krabs, besser bekannt als Mr. Krab, schon hier ist muss er auch fotografisch erfasst werden!



Oben: Und zwar nicht nur einmal, nein, zweimal mindestens! Wenn ichs schon mal schaffe die Viecher zu fokussieren und abzudrücken bevor sie wegrennen!
Und die rennen sofort weg!!!
Fieslinge!




Oben: Da ist sogar der Kleine hier noch Kooperativ dagegen!

Noch kurz die Kamera ins Zimmer bringen, die Badehose montieren und nach der kalten Dusche neben dem Pool in den Pool gehüpft!
Herrlich hier!
Auch wenn der Pool nur klein ist, er ist tief, kühl und lang genug um zwei-drei Züge zu schwimmen!
Gut tuts!!!
Und bald ist es 18:00 Uhr und auch ich hüpf unter die Dusche, denn beim Abendessen möcht ich ja nicht dass alle anderen Gäste dank meiner Ausdünstungen in Ohnmacht fallen.
Da uns die Restaurants hier in Cahuita nicht sonderlich auf Reinlichkeit bedacht vorkommen essen wir auch heute im Restaurant unserer Unterkunft!
Und da es hier ja einen schönen, holzbefeuerten Pizzaofen hat nehm ich eine Pizza und Sabine Tagliatelle!
Dazu natürlich eine Flasche Rotwein und ein San Pelegrino, anschliessend einen Espresso und einen Grappa, was sonst!
Wie eigentlich immer in diesem Urlaub zieht es uns aber schon früh ins Bett, gute Nacht!
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03 Jul 2019 10:42 #560718
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Tag 13: Gebrüll und nasse Tücher!

Es brüllt!
Und zwar laut!
Ich schau auf die Uhr und danach wundert es mich nicht mehr dass es draussen noch dunkel ist, denn es ist so um halb vier Uhr!
Irgendwas brüllt da draussen rum, es scheinen verschiedene Stimmen zu sein!
Und die Schreie sind anders als die welche ich schon von Brüllaffen gehört habe!
Sabine ist auch wach und kann sich genausowenig einen Reim drauf machen wie ich.
Ich geh mal zur Glastüre und schau raus, alles ist dunkel!
Doch da!
Da bewegt sich was auf unserer Terrasse!
Und es kommt auf mich zu, kratzt an der Türe und...
...miaut ganz ängstlich!
Es ist die sonst eher arrogante Hauskatze der Lodge!
Die will rein, obwohl sie sonst Abstand zu Menschen hält!
Es scheint so als hätte sie Angst!
Ich nehm die Taschenlampe und meinen Flir ONE Pro-Wärmebildkameraaussatz fürs Smartfone und öffne die Tür nur so breit dass ich raus, aber die Katze nicht rein kann!
Nun leuchte ich erst mal in die Gegend und sehe nichts was nicht hier hin gehören würde, aber die Schreie gehen weiter!
Die Katze sucht zwischen meinen Füssen offenbar Schutz, sie ist enorm nervös!
Ich auch etwas...
Ich geh vorsichtig etwas raus, leuchte in die Baumkronen rauf und sehe...
...Baumkronen!
Aber nichts was so schreien könnte...
Also wird die Wärmebildkamera eingesetzt, und da seh ich...
...auch nichts!
Na ja, also wieder rein bevor ich von einem schreienden Ungeheuer gefressen werde.
Beim Hineingehen bemerke ich dass vor jedem der Zimmer jemand steht...somit ist klar dass wir uns das nicht eingebildet haben!
Na ja, wieder ab ins Bett, wo ich natürlich nicht mehr schlafen kann.
Sabine gehts auch nicht besser, aber nur schon liegen bringt Erholung, darum bleiben wir noch liegen bis die Sonne aufgeht.
Danach folgt natürlich das Frühstück, denn zum Mittag- oder Abendessen ists noch zu früh.
Aber davor geh ich nochmals raus und suche die Störenfriede!
Und diehe da, ich finde sie auch!
Es sind Herr, Frau und Kind Brüllaffe!
Danke für die tolle Nacht, ihr Deppen!!!



Oben: So reizvoll die Hängematte auch am Meer hängt, mit den Brüllaffen zusammen passt das nicht...

Das Frühstück sorgt wieder mal infolge sprachlicher Differenzen zu diesem und jenem Lacher auf allen beteiligten Seiten, herrlich!
Anschliessend packen wir unsere Schnorchelausrüstung und gehen zum gestern besuchten Laden, wo wir wieder die Verkäuferin und weitere Touristen antreffen.
Nach einiger Zeit, die die Verkäuferin mit diversen Telefonaten verbringt, teilt sie uns mit dass heute kein Guide schnorcheln gehen will, da es wegen dem hohen Wellengang viel zu viele Schwebepartikel im Wasser hat.
Na ja...ich habs beinahe vermutet und sie hat es gestern ja schon angedeutet.
Also nix schnorcheln in Cahuita! :-(
Aber etwas Gutes hats doch dass wir hierher gekommen sind!
Denn bei einem daherfahrenden Dreirad hör ich ein Musikstück, das ich schon in früher Jugend als Titelmelodie einer Radiosendung im Ö3 immer wieder gehört habe und das mir sehr gut gefällt obwohl es keine der für mich üblichen Musikrichtungen ist:
'Last Date' von Floyd Cramer!
Sehr schön!
So beschliessen wir das 'Jaguar Centro de Rescate' bei Puerto Viejo zu besuchen.
Schlauerweise nehmen wir die Badeutensilien auch gleich mit, könnte ja sein dass uns ein toller Strand vors Auto hüpft!
Und so tuckerln wir los in Richtung Süden, grobe Richtung Panama!
Nach etwa 17km erreichen wir Puerto Viejo de Talamanca und was soll ich sagen...
Schöner als Cahuita ist es auch nicht, aber es hat viel mehr Menschen!
Vor allem Touristen!
Trotzdem schauen wir schon mal wies mit Baden aussieht...aber...



Oben: So siehts bei Puerto Viejo aus...na ja...ein wenig schräg ists schon, und damit mein ich nicht nur das Schiff! ;-) (Handyaufname)



Oben: Aber hier ist ein Surfer-Paradies! (Handyaufname)


Na ja, fahren wir weiter...
Nach gut 4,5km erreichen wir die Einfahrt zum 'Jaguar Centro de Rescate'...bemerkens aber dummerweise nicht rechtzeitig!
Das heisst: Wir düsen in aller gebotenen Souveränität ahnungslos daran vorbei!
Bis Sabine ein Schild entdeckt das in die Richtung zeigt von wo wir herkommen!
Nach kurzem abwägen ob ich nun den Kopf auf das Lenkrad schlagen soll oder doch lieber daran drehe (Am Lenkrad, nicht am Kopf) greiff ich mal beherzt ins Lenkrad und schmeiss das Kistlein rum, schwupps, schon sind wir in der Einfahrt!
Zuerst fahren wir die Strasse bis zum Schluss, den es gar nicht gibt weil da eine Kehre ist welche uns wieder auf dieselbe Strasse, nur in anderer Richtung, bringt.
Und dann sehen wir endlich das Tor vom 'Jaguar Centro de Rescate'!
Jaja, genau, wir sind also auch da vorbeigefahren, tststs...
Nun parkieren wir, steigen aus und sehen das Schild auf dem steht dass Sonntag geschlossen ist!



Oben: Und was haben wir heute für einen Tag?
Genau, Sonntag!


Was für ein Tag bisher...
Mit Gebrüll, aber ohne Schnorcheln oder 'Jaguar Centro de Rescate'...
Na ja...
Wir steigen also wieder ins Kistchen und düsen weiter in Richtung Süden, bis Sabine eine Strasse an den Strand entdeckt!
Dort fahren wir rein, parkieren (was nur mit sehr kleinen Autos möglich ist) und bestaunen das Verkehrskaos, das hier drei Autos und ein Bus veranstalten!
Vollbepackt mit unserem Badezeug gehen wir zum Strand, dem 'Playa Punta Uva' nahe Manzanillo, Luftlinie nur noch wenige Kilometer von Panama entfernt!
Wer kennts nicht: 'Oh, wie schön ist Panama'! ;-)
Aber da reisen wir jetzt nicht hin, auch in Ermangelung eines Tigers...
Dafür gehen wir den Strand entlang und freuen uns nicht über die vielen Menschen hier!



Oben: OK, der Strand ist nicht zu verachten, aber das sind die menschenleersten Meter des Strandes...und schon das ist mir zu viel!

So sehr 'freuen wir uns nicht' dass wir bald mal umdrehen und nach Cahuita zurückfahren!
Auf dem Weg suchen wir den südlichen Eingang des Cahuita-Nationalparks, um schneller zu den schönen kleinen Buchten zu kommen, aber der Feigling von einem Eingang versteckt sich vor uns!
So düsen wir halt nach Cahuita, beziehungsweise daran vorbei zu einem kleinen Supermarkt, in dem Sabine Knabbereien und Getränke einkauft während ich dem Auto Gesellschaft leiste.
Danach stellen wir das Auto zurück zur Unterkunft, packen unser Badezeugs ohne das Schnorchelequippement und watscheln wieder quer durch das Dorf zum Nationalpark.
Auch diesmal treffen wir den aufdringlichen Guide von allen bisherigen Tagen und auch diesmal macht er nicht nur eine saure Miene sondern auch kein Geschäft.
Denn wir gehen nur baden, dazu brauchen wir keinen Guide!
Und während wir so watscheln, den Rio Suarez queren und gemütlich vor uns herschwitzen entdecken wir einen kleinen, aber feinen Strand!
Und das ohne so weit zu gehen wie wir es eigentlich vor hatten!



Oben: Tatataaaaa!!! I proudly present you: The Beach of the Beaches!



Oben: Und hier die Aussicht von meinem Liegeplatz! W U N D E R S C H Ö N ! ! !
Um nicht sogar 'W-A-U' zu sagen!


Und hier machen wir was Badende halt so machen: baden!
Mal in der Sonne, mal im Meer, aber immer: baden!
Dazu passt dass ich die Badehose montiert habe!
Das macht nicht nur Sinn während ich im Wasser bin, nein, auch an Land macht das Sinn!
Denn die Eine oder Andere Welle ist etwas vorlaut und möchte sich auf mein Badetuch legen!
Aber Held wie ich nun mal bin kann ich das unter Einsatz einzelner Kalorien vereiteln!
...meist...
Aber nicht bei der fiesen Welle die mich beim Dösen kalt erwischt und das halbe Tuch einnässt!
Womit wir nun wissen: Die Costa-Ricanischen Wellen müssen Inkontinent sein, denn wie sonst könnte die Welle mein Tuch einnässen?
Es ist herrlich hier, trotz nassem Tuch!
Unter Palmen zu liegen, im seichten Meer zu planschen, das alte Spiel 'Mann wirft sich in die Welle' spielen und dabei nicht immer nur verlieren...das hat schon was!
So vergeht die Zeit wie im Fluge, lediglich dass keine Touristen mehr in Richtung Osten sondern alle Richtung Cahuita gehen zeigt uns dass es bald 16:00 Uhr sein muss...denn um 16:00 schliesst der Park!
Aber wir hetzen nicht, zumal wie erst kurz vor 14:00 Uhr den Strand gefunden haben.
Und wie vermutet lässt man uns auch um 16:25 noch raus und die Letzten sind wir bei Weitem nicht!
Die Einheimischen nehmens nämlich sehr gemütlich mit dem Rausgehen...
Während Sabine sich noch kurz in den Parkeigenen Nasszellen frisch macht geh ich zum Fluss hinter dem Parkeingang und sehe da das Schild 'Beware of Crocodiles'...
Also beware ich mich halt vor den Krokodails, brav wie ich bin!
Aber zwei kleine Touristenkinder spielen direkt am Zaun, der auch nur knapp neben dem Flussufer steht, und eines will sogar noch rüberklettern.
Und die Eltern schauen zu und trinken irgendwas, von Einschreiten oder sonstwelcher Reaktion keine Spur!
Drum schreite dann halt ich ein und rufe die Jungs etwas vom Zaun weg.
Auch wenn ich kein Krokodil gesehen habe find ich das einfach zu gefährlich!
Den Eltern sag ichs natürlich noch, was nur grosse Augen verursacht.
So wie die reagiert haben sind ihre Hirnwindungen heute noch damit beschäftigt den Zusammenhang zwischen dem Schild, dem Fluss und Gefahr für die Kinder zu begreifen...
Und nein, es waren keine Amis sondern französisch sprechende Leute.
Sabine ist schon fertig während mein Kopf noch immer hin und her wackelt wegen dieser Eltern, und so gehen wir raus aus dem Park!
Wohl zum letzten Mal, zumindest für diese Reise!
Denn morgen ist ja das 'Jaguar Centro de Rescate' angesagt!
Zumindest wenn wir als Unangemeldete da rein dürfen...
Wir genehmigen uns wieder mal Nachos mit Guacamole und zwei Cocktails im Restaurant beim Nationalparkeingang und so gegen 18:00 Uhr Gehen wir zurück in unser Zimmer, ab unter die Dusche!
So um 19:00 gehts wieder in die hoteleigene Pizzeria, wo wir einen Tisch reserviert haben und gutes Essen mit dazu passendem Wein bekommen!
Herrlich so nah am Meer unter Palmen und dem Sternenhimmel zu sitzen, in kurzen Hosen und T-Shirt, wie es sich gehört!
Wir geniessen noch etwas die Situation während sich so langsam etwas Ferienende-Melancholie einstellt...
So gegen 22:30 gehts ab ins Bett, gute Nacht!

Tag 14: 'Jaguar Centro de Rescate' oder 'Sind wir schon in Panama?'

Guten Morgen! Das übliche frühmorgendliche Procedere nimmt wieder seinen Lauf: Haare einsetzen, Zähne kämmen und Linsen putzen, wie jeden Morgen.
Insofern ist Costa Rica auch nicht anders als die Schweiz.
Erst das Frühstück mit den üblichen sprachlichen Lachgründen ist minim anders als zuhause.
Auch heute würde es nichts werden mit dem Schnorcheln, denn die Karibik ist noch immer wellig wie meine Haare!
Aber wie wollen ja zum 'Jaguar Centro de Rescate', und da sollten wir um 09:30 sein!
Denn falls wir dann nicht mitkönnen hätten wir noch die Chance für die Führung um 11:30 Uhr!
Schlau, gelle? ;-)
Schon bald düsen wir mit unserem kleinen Hopser in Richtung Süden!
Zum Glück sind wir sehr früh dran, denn die meisten Anderen sind extrem früh dran!
Nur wenige sind pünktlich, und die finden kaum mehr Parkplätze!
Und es sind viele Leute hier, sehr viele Leute!
Menschenmassen!
Hilfe!!!
Kaum hab ich das Auto geparkt (Sabine ist schon ausgestiegen um sich zu erkundigen) geht auch schon eine Türe auf und Leute kommen raus, die uns dann auf spanisch und englisch bitten reinzugehen.
Erst gehts durch den Souveniershop ins Restaurant, wo man sich dank der Menschenmassen kaum was zu trinken holen kann.
Kaum haben wir unsere Getränke ruft man uns schon woandershin zu gehen.
Was wir auch tun!
So stehen wir dann alle unter einem Dach und sind von Gift- und anderen Schlangen umgeben!
Und die sind zum Glück von Terrarien umgeben, was mich wesentlich ruhiger dastehen lässt.
Nach einigen Minuten beginnen die Angestellten uns nach Sprachen aufzuteilen!
Und so kommen wir mit einigen Deutschen zusammen zur Gruppe welche von Anna, einer deutschen Helferin des Centers, geführt wird.
Erst werden uns die Terrarien der Schlangen gezeigt und dann gehts schon unter dem Dach hervor, denn hier versteht vor lauter Lärm den die Franzosen und die Amis machen kein Mensch mehr was!
Und da wir von den Terrarien auch kaum was gesehen haben entschliesst sich Anna richtigerweise mit uns zu einem Krokodil, wo es ruhiger und friedlicher ist und wir uns sogar untereinander verständigen können ohne uns gegenseitig anzuschreien, zu gehen.
Denn es hat ja weder Franzis noch Amis da...
Schön!
Anna erzählt die Geschichte der Station, von den Anfängen mit einem verletzten Jaguar (Daher der Name, aber Jaguare haben sie höchst selten hier) bis zur heutigen Situation.
Spannend!
Aber hört es Euch selbst vor Ort an, diese Station soll ruhig etwas unterstützt werden!
Während sie so erzählt seh ich einen Ara in einem Bau, aber leider nur ganz kurz, danach versteckt er sich wieder, der kleine Feigling!
Aber immerhin: Nun hab auch ich einen Ara gesehen!

:-D



Oben: Auch der Kleine hört Anna aufmerksam zu, ich schwör! ;-)



Oben: Während sie so erzählt wackelt ein Ameisenbär auf dem Dach des Hauptgebäudes rum und tut so als ob das das Normalste der Welt wäre...



Oben: Auch mehrere Ozelote (Leopardus pardalis) werden hier behandelt.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Hanne, Bamburi, ANNICK, speed66, Old Women, adriana, Daxiang, Carinha
05 Jul 2019 11:16 #560906
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Oben: Und natürlich Faultiere! Wobei das untere kein Faultier sondern unsere Führerin Anna ist... ;-)



Oben und unten: Nachdem die anderen Gruppen die Terrarien verlassen haben gehen wir wieder dorthin und schauen uns in Ruhe die Tiere an. (Fotos durchs spiegelnde Plexiglas)





Oben: Natürlich hängen auch diverse Faultiere rum. Wobei die nicht mal so unbeweglich sind wie man sie sonst kennt!



Oben: Nabelschwein, neuweltliches Schwein oder Pekari (Tayassuidae) mit zur Hälfte fehlendem Unterkiefer (andere Site)



Oben:Ja, das ist ein Affe...nur hab ich vergessen welcher! Anna hats gesagt und ich habs vergessen...tststs...
Was ich aber noch weiss ist dass er sehr selten sein soll...




Oben: Hier erzählt uns Anna die Geschichte des verängstigten Kapuzieneraffen, der wochenlang niemand in seine Nähe lassen wollte und dann eines Tages endlich Vertrauen zu ihr fasste.
Nur schon diese Geschichten machen einen Besuch im Center lohnenswert!


Und hier ist Annas Geschichte mit dem Kapuzineraffen: Klick mich um einen Zeitungsbericht darüber zu lesen!

Meine Geschichte mit der Kapuzineraffendame Turri hat unser beider Leben verändert. Turri kam als Baby in eine Familie und wurde dort als Haustier gehalten, obwohl das in Costa Rica verboten ist. Glücklicherweise wurde die Polizei informiert. Sie brachte Turri in unser Center. Bis heute weiß ich nicht, was die Familie mit diesem Kapuzineraffen angestellt hat. Immer wenn ich an Turris Gehege vorbeikam, saß
sie zitternd und mit aufgerissenen Augen in der Ecke. Da mir ihr Zustand das Herz zerrissen hat, fragte ich, ob ich mich persönlich um sie kümmern dürfte – und ich durfte.
Ich habe mich jeden Tag, stundenlang mit Milch und Früchten in ihr Gehege gestellt. Ich wollte ihr das Gefühl von Sicherheit geben. Nach eineinhalb Monaten waren wir endlich soweit, dass sie Fruchtstücke fraß, die ich ihr hinhielt, und dass sie langsam aufhörte zu zittern. Es war ein langwieriger Prozess, aber an meinem letzten Tag im Mai waren wir so weit, dass ich ihre Hände streicheln konnte, ohne, dass sie weggelaufen ist. Ich war unheimlich stolz, dass Turri mir vertraute und dass ich ihr helfen konnte, ihr Trauma zu überwinden.
Als ich dann wieder nach Deutschland kam, stellten sich einige Fragen: Was möchte ich in meiner Zukunft machen? Wie soll es weitergehen?
Wofür schlägt mein Herz? Und gleichzeitig stellte ich fest, dass die Sehnsucht nach Turri und nach dem Leben hier im Paradies immer größer wurde. Deshalb habe ich mich spontan entschlossen, zurück nach Costa Rica zu fliegen, mein Studium um ein weiteres Jahr nach hinten zu schieben und wieder bei meiner Kapuzineraffendame zu sein.
Da meine Ersparnisse aber am Ende waren, musste ich einen Weg finden, um in Costa Rica Geld zu verdienen. Da das Jaguar Rescue Center keine finanzielle Unterstützung von der Regierung bekommt, finanziert es sich durch Touristen, die sich das Center bei geführten Touren anschauen
können. Das Eintrittsgeld wird für die Versorgung der Tiere verwendet. Ich fragte, ob ich deutschsprachige Touren anbieten könnte. Als ich die Zusage bekam, buchte ich den Flug und war im August 2018 wieder in der Karibik. Nun lebe ich von dem Trinkgeld, das mir die Touristen nach der gemeinsamen Tour geben, da ich noch immer eine Freiwillige in dem Center bin und kein Gehalt, keine Unterkunft oder Verpflegung gestellt bekomme.
Neben den Touren, in denen ich den Touristen alles über die Tiere, ihre Besonderheiten und Lebensweisen erkläre, kümmere ich mich natürlich wieder um Turri. Glücklicherweise sind Kapuzineraffen so intelligent, dass sie sich Gesichter, Stimmen und Menschen merken können. Als ich im August das erste Mal wieder in Turris Gehege stand, war sie freudig aufgeregt und kam tatsächlich auch das erste Mal auf meinen Arm. Von
dem Moment an, war meine Motivation noch größer als jemals zuvor.
Fast jeden Tag verbringe ich nach meinem Arbeitstag als Tourguide so viel Zeit mit Turri und den restlichen vier Kapuzineraffen in deren Gehege wie es nur irgendwie möglich ist. Mittlerweile kommt Turri regelmäßig auf meine Schulter, spielt mit mir im Sand und überprüft meine Haare. Unter den Tieren ist das Lausen (Grooming) ein Zeichen von Liebe und Respekt. Vermutlich werden wir die Fünfer-Gruppe Ende des Jahres im Nationalpark in Tortuguero auswildern. Es schreit also fast danach, dass ich mir dann wieder ein Flugticket nach Costa Rica buche.


Und nach dem Zeitungsbericht hat Anna mir per eMail die Geschichte nochmals geschrieben:

Turri wurde in dem Ort "Turrialba" als Haustier mishandelt. Sie wurde von der Polizei, einen Monat bevor ich kam, in das Rescue Center gebracht. Turri war total verängstigt und zitterte an ihrem ganzen Leib, sobald ein Mensch auch nur an ihrem Gehe vorbei lief. Als ich anfing in dem Krankenhaus des Centers zu arbeiten, sah ich dieses kleine Wesen und ich hatte direkt das Bedürfnis ihr zu helfen! Ich fragte meine Chefin, ob ich mich speziell um sie kümmern dürfe und sie sagte ja. Ich versuchte mich ganz langsam, mit viel Zeit und noch mehr Geduld, anzunähern. Mein Ziel war es dieses Äffchen wenigstens zum Essen zu bringen. Nach ungefähr einem Monat wurde ihr Zittern schwächer und ihre Augen sahen ein wenig entspannter aus! Irgendwann trank sie sogar aus der Milchschüssel, die ich in der Hand hielt! Das war das erste Erfolgserlebnis. Von dem Moment an ging es weiter aufwärts. Turri verstand wohl, dass ich ihr nicht Böses will!
Sie wurde ein wenig zutraulicher und nahm irgendwann sogar Früchte aus meiner Hand. Ich war sehr stolz, dass wir es bis dahin geschafft
hatten! Meine Zeit in Costa Rica sollte aber planmäßig zuende gehen. Da Turri aber von niemand anders Essen annahm, hatte ich Angst,
sie zu verlassen. Ich buchte also wieder einen Flug und meine Zeit für und mit Turri ging weiter.
Als ich nach 3 Monaten wieder in ihrem Gehege stand war ich total aufgeregt, weil ich nicht wusste, ob sie sich wohl noch an mich erinnerte. Sie tat es aber! Sie kletterte ganz demonstrativ auf meinen Arm (das erste Mal!!!) und ließ sich Früchte reichen!
Ich war überglücklich und voller Motivation ihr weiterzuhelfen und sie weiterhin zu fördern.
Um meinen Aufenthalt in Costa Rica finanzieren zu können, fing ich mit den Touren an. Die Reaktionen, die ich in den Touren zu meiner Geschichte mit Turri bekam machten mich noch stolzer und trieben meine Energie noch weiter nach oben!
Turri ließ sich von mir anfassen und sie fing sogar an meine Haare auf Ungeziefer zu untersuchen. Bei den Affen nennt sich das "Grooming" und es symbolisiert Liebe und Respekt, ganz nach dem Motto "Wenn du mir Gutes tust, dann kümmere ich mich auch um dich".
Turri adoptierte einen kleinen Kapuzineraffen namens Sherman, sie kämpfte gelegentlich sogar um die Alphaposition und scheint nun völlig inmitten der fünf anderen Kapuzineraffen unseres Centers angekommen zu sein.
Ende des Jahres wird diese Gruppe in einem Nationalpark auf einer Insel ohne Zutritt für Menschen ausgewildert.
So hat sie also wieder eine Chance auf ein "ganz normales Affeneleben". Mit einer Familie ihrer Art, ohne Menschen und vor allem OHNE Trauma




Oben: Eine Frisur zum Brüllen? Brüllaffenbaby im Haar einer Pflegerin! ;-)
Aber niedlich sind die Brüllaffen nicht mal als Baby...




Oben: Die Faultierbabykrippe mit den ganz Kleinen...



Oben: Und hier ein weiteres Krokodil, scheinbar im Gegensatz zu den Kaimanen ist diese Art für Menschen gefährlich!

Nun kommen wir zu den Katzen!
Vorab: Es hat keinen Jaguar hier, dabei ist ein Jaguar doch genau das was ich sehen wollte!
Aber es hat Ozelot und Langschwanzkatzen hier! Immerhin!
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