THEMA: Medien ( Rundfunk, Zeitungen, TV, News )
27 Jan 2023 20:24 #660462
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  • makis am 27 Jan 2023 20:24
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hemmerling schrieb:
Zumal ich nicht sehe, dass ich als IT-Fachmann in Namibia mich selbstständig machen könnte

Selbststaendig machen waere aber der erfolgversprechendste Weg, wenn man noch nicht in Rente ist.
hemmerling schrieb:
dem Wunsch der Politik nach Kontrolle von allem und jedem

Das wuerde ich doch eher anderen Regierungen unterstellen....
Sanne schrieb:
Ernst gemeinte Gegenfrage: Wie kommt man eigentlich auf die Idee, nach Namibia auswandern zu wollen, ohne je da gewesen zu sein?

Ach, jede Auswanderung ist anders, und viele beginnen mit einer Idee. Fuer eine Idee muss man noch nicht im Land gewesen sein. Und dann kommt es doch auch stark auf die Motivation fuer das Auswandern an - das schoene Wetter, die netten Menschen, die tolle Landschaft muessen da nicht zwangslaeufig eine Rolle spielen, sondern evtl die Zustaende im Herkunftsland, bzw wie man die empfindet und/oder einordnet.
Da bin ich auch voellig wertfrei und tolerant.
Dennoch sollte man wissen, dass man sich in der Regel dem Land anpasst, und nicht erwarten kann dass das Land (und die Leute darin) sich mir anpassen. Eine typisch deutsche Erwartungshaltung fuehrt zwangslaeufig zu Enttaeuschungen, das fuehrt zu Unzufriedenheit und das ist Gift fuer ein glueckliches Leben.



Nach allem was ich weiss ist es aber inzwischen zu spaet fuer's erfolgreiche Auswandern. Wer das nicht versteht, dem werde ich es auch nicht erklaeren. Die anderen wissen wie es gemeint ist.
Letzte Änderung: 27 Jan 2023 20:27 von makis. Begründung: Etwas hinzugefuegt
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28 Jan 2023 05:18 #660470
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Sanne schrieb:
Ernst gemeinte Gegenfrage: Wie kommt man eigentlich auf die Idee, nach Namibia auswandern zu wollen, ohne je da gewesen zu sein?
Ernst gemeinte Gegenfrage: War je eine größere Zahl von Migranten vorher schonmal in dem Land, in das sie ausgewandert sind, so die letzten 150 Jahre, bzw. die letzten 5000 Jahre? :cheer:

Zusatzqualifikation für diese Antwort, ausser allgemeinen Geschichtskenntnissen ( u.a. Altes Testament...), ich war in den "Auswander-Museen" in Hamburg und Bremerhafen, in 2010, damals eher zufälligerweise.
Letzte Änderung: 28 Jan 2023 05:23 von hemmerling.
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28 Jan 2023 05:42 #660471
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makis schrieb:
Nach allem was ich weiss ist es aber inzwischen zu spaet fuer's erfolgreiche Auswandern. Wer das nicht versteht, dem werde ich es auch nicht erklaeren. Die anderen wissen wie es gemeint ist.

a)
Zu spät um die "reichen" Industrieländer wie Deutschland zu verlassen und in einem Entwicklungsland, hier Namibia, eine erfolgreiche Existenz zu gründen?
Ich hörte vor langer-langer-Zeit ( vor Internet...) über die Auswanderung in den 1970er-1990er Jahren von Europa ( Holland, England ) nach SA: Es sei ein wunderschönes Land, aber da das Einkommen sehr gering sei, würde man sich nie Rentenanspruche (?gibts das überhaupt in SA/Namibia?) oder Vermögen aubauen können, - und jetzt kommts -

****
daher sei eine Rückkehr nach Europa aus wirtschaftlicher Sicht unmöglich,
****

ausser man will nach der Rückkehr in Europa in bitterster Armut ( Sozialfall ) leben. Denn (weitere) Rentenansprüche in den Wohlfahrtsstaaten der EU hat man sich durch längere Abwesenheit von dort ja nicht aufgebaut...

Man sei also als Einwanderer in SA "gefangen" und müsse sich nach der einmaligen Entscheidung mit allem abfinden und arrangieren.

b)
Oder ist es zu spät für Dritte ( Europäer wie Deutsche, Holländer, Engländer.. oder auch Bürger von SA ) in Namibia eine erfolgreiche Existenz zu gründen?
1. Sie würden nicht mehr reingelassen ( keine Arbeitserlaubnis, bzw. kein Recht als Selbstständiger / Unternehmer tätig zu werden?
2. Die wirtschaftlichen Chancen für Neu-Dazugekommene aus Europa und SA mit beruflicher Qualifikation in Namibia sind Null, da ja eh Massenarbeitslosigkeit und Chancenlosigkeit für weite Teile der Bevölkerung, auch für Qualifizierte ( eben: berufliche Ausbildung sofern es das in Namibia gibt, Bachelor/Master-Studium)?
Das auch, weil für alle möglichen Geschäfte und Geschäftstätigkeiten Monopole existieren, und die halt schon vergeben sind. D.h. bei 2.5 Millionen Einwohnern ist keine "Luft" für weitere Geschäfte irgend einer Branche, also ein weiteres Lebensmittelgeschäft, ein weiterer IT-Service, einen Unternehmer-Beratungs-Service.
Für Migranten aus Europa, aber auch einheimische Hochschulabsolventen.
Bei Chinesen sei das anders, die haben ja billige Bezugsmöglichkeiten aus dem Heimatland, an die die anderen nicht rankommen... ( und sei es ein Handy-Display-Reparaturservice, soll legendärer Service von Asiaten/Chinesen sein in vielen afrikanischen Ländern,... weil nur die billig an Ersatz-Displays rankommen im Heimatland ).

Zumal das kenne ich natürlich aus Europa, sich der Staat überall einmischt um Unternehmen das Geschäft zu verderben, sei es über Vetternwirtschaft, Korruption ( für die Genehmigung müsse man was zusätzlich zahlen ), und der Besteuerung. Ist das auch so in Namibia?

Der Rückbau ( = Abschaltung ) vieler Websites der lizensierten Radiostationen erscheint mir typisch,
zumal die Internet-Beschallung ausserhalb von Windhoek ja wohl auch dürftig ist, das Land ist ja riesig. Mobile Dienste anbieten für die Überland-Taxidienste z.B. klappt mangels terrestrischem Internet wohl nicht.
Als Neuankömmling bisherige Geschäfts- und Branchensstrukuren aufbrechen, also sich "Nische" schaffen als Unternehmer / Selbstständiger oder gar als qualifizierter Beschäftigter ) geht doch immer nur über "disruptive Geschäftsmodelle", das einzige was in letzter Zeit als Lichtblick gesehen wird ist Internet/Online, und das soll so ja nicht funktionieren in Namibia...
Und Satelliten-Internet war ja immer überteuert und nie eine Option, noch nicht mal in Nordamerika... oder funktioniert nicht wie erwartet ( mehr Proxy für Empfang statischer Websites wie in 2000 üblich, aber nicht für bidirektionale Kommunikation geeignet oder sonstige interaktive Online-Dienste )
Und NBC hat wohl auch gespart, die meisten Streaming-Angebote abgeschaltet. Der Staat ist also auch pleite und reagiert entsprechend mit Leistungseinschnitten? ( in Deutschland sind wir ja auch pleite, aber der Staat verschwendet weiterhin und prasst Geld zumindest an Unberechtigte, alles finanziert über Staatsverschuldung ).
Und die weltweite, teilweise künstlich geschaffene Energiekrise trifft Namibia doch wohl auch, denn Erdöl gibts ja wohl nicht im Land...
Letzte Änderung: 28 Jan 2023 06:20 von hemmerling.
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28 Jan 2023 09:49 #660478
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Auch wenn's nicht Off-Topic in dem einzigen (deutschsprachigen) Namibia-Online-Forum weltweit :) ,
für ein Namibia-Forum das sich auf Urlaub in Namibia konzentriert, ists schon grenzwertig :P :

Ich hab also eine Teildiskussion bezüglich Arbeits- und Lebensverhältnisse in Namibia mal abgespalten in eigenen Thread:
www.namibia-forum.ch...nden-in-namibia.html
Letzte Änderung: 28 Jan 2023 09:49 von hemmerling.
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28 Jan 2023 10:55 #660487
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hemmerling schrieb:
Sanne schrieb:
Ernst gemeinte Gegenfrage: Wie kommt man eigentlich auf die Idee, nach Namibia auswandern zu wollen, ohne je da gewesen zu sein?
Ernst gemeinte Gegenfrage: War je eine größere Zahl von Migranten vorher schonmal in dem Land, in das sie ausgewandert sind, so die letzten 150 Jahre, bzw. die letzten 5000 Jahre? :cheer:

Zusatzqualifikation für diese Antwort, ausser allgemeinen Geschichtskenntnissen ( u.a. Altes Testament...), ich war in den "Auswander-Museen" in Hamburg und Bremerhafen, in 2010, damals eher zufälligerweise.

Ich wusste nicht, dass Du Dich in der Tradition der dorischen Wanderungen siehst. :laugh:

Größere Migrationsbewegungen entstehen zumeist wegen Hunger, Krieg, Armut. Da haben die Menschen selten eine Wahl. Wie auch immer, eine Aufenthalts- und Arbeitsgenehmigung zu erhalten, um dort bei Null zu starten, ist extrem schwierig. Da kann ich nur viel Glück, alternativ Geld, wünschen. ;)
"Der letzte Beweis von Größe liegt darin, Kritik ohne Groll zu ertragen." Victor Hugo
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28 Jan 2023 10:59 #660488
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hemmerling schrieb:
a)
da das Einkommen sehr gering sei, würde man sich nie Rentenanspruche (?gibts das überhaupt in SA/Namibia?) oder Vermögen aubauen können, - und jetzt kommts -

****
daher sei eine Rückkehr nach Europa aus wirtschaftlicher Sicht unmöglich,
****
[...]
Man sei also als Einwanderer in SA "gefangen" und müsse sich nach der einmaligen Entscheidung mit allem abfinden und arrangieren.

Rentenansprueche....das ist so weit weg von jeglicher afrikanischen Realitaet dass es mir schwer faellt, darauf eine vernuenftige Antwort zu finden, jedenfalls eine, die nicht in Romanform daherkaeme. Wofuer ich einfach die Zeit nicht aufbringen moechte.
hemmerling schrieb:
1. Sie würden nicht mehr reingelassen ( keine Arbeitserlaubnis, bzw. kein Recht als Selbstständiger / Unternehmer tätig zu werden?

Das ist ja nun nicht der Fall.
hemmerling schrieb:
2. Die wirtschaftlichen Chancen für Neu-Dazugekommene aus Europa und SA mit beruflicher Qualifikation in Namibia sind Null, da ja eh Massenarbeitslosigkeit und Chancenlosigkeit für weite Teile der Bevölkerung, auch für Qualifizierte ( eben: berufliche Ausbildung sofern es das in Namibia gibt, Bachelor/Master-Studium)?

Auch das trifft nicht zu, da die Massenarbeitslosigkeit zu einem hohen Prozentsatz auf die schlechte schulische Ausbildung zurueckzufuehren ist, und eine fehlende Alternative zum Studium was Ausbildung angeht. Es gibt sehr viele die nicht studieren (koennen), etliche die studieren und abbrechen, und einige die das Studium abschliessen, aber dennoch kaum ueber Kenntnisse verfuegen, die ihnen in der freien Wirtschaft irgendwie etwas bringen wuerde. Ausschliessen wuerde ich hier Jura (da es doch sehr speziell ist), Medizin (das Studium soll gar nicht so schlecht sein), Krankenpflege (weil es einen grossen Bedarf gibt und das Studium anspruchsvoll ist). Ganz allgemein gesehen ist (leider) das komplette Bildungssystem sehr auf's Auswendiglernen fokussiert, weniger darauf Probleme zu loesen. Man lernt schlicht wie andere Probleme geloest haben, oder sogar nur die Ergebnisse. Dass dadurch das Potential ganzer Generationen erheblich minimiert wird ist klar. Leider fuehrt es auch dazu, dass nur wenige Menschen hier ueberhaupt "out of the box" denken koennen. Dazu vielleicht mehr im anderen Faden.
Was ich eigentlich damit sagen will: jeder Deutsche, der nicht nur in Theorie, sondern auch in Praxis ausgebildet wurde, dazu Probleme erkennen und loesen kann (auch nicht selbstverstaendlich heutzutage), weiterhin lernfaehig ist besonders in Bezug auf eine voellig andere Kultur und Lebensweise, die schon Fantasie verlangt bei den Geschaeftsmodellen, koennte in Namibia grundsaetzlich sehr viel Erfolg haben. Und das auf eine legale und ehrliche Weise.
hemmerling schrieb:
Das auch, weil für alle möglichen Geschäfte und Geschäftstätigkeiten Monopole existieren, und die halt schon vergeben sind. D.h. bei 2.5 Millionen Einwohnern ist keine "Luft" für weitere Geschäfte irgend einer Branche, also ein weiteres Lebensmittelgeschäft, ein weiterer IT-Service, einen Unternehmer-Beratungs-Service.

Da ist eben Fantasie und Erfindergeist gefragt, um die Nische fuer sich zu finden. Und auch wenn du das nicht hoeren willst: die findet man nicht von Deutschland aus.
hemmerling schrieb:
Bei Chinesen sei das anders, die haben ja billige Bezugsmöglichkeiten aus dem Heimatland, an die die anderen nicht rankommen...
Das ist doch Quatsch...jeder kann aus China bestellen.
hemmerling schrieb:
Zumal das kenne ich natürlich aus Europa, sich der Staat überall einmischt um Unternehmen das Geschäft zu verderben, sei es über Vetternwirtschaft, Korruption ( für die Genehmigung müsse man was zusätzlich zahlen ), und der Besteuerung. Ist das auch so in Namibia?
Nein.
hemmerling schrieb:
Und die weltweite, teilweise künstlich geschaffene Energiekrise trifft Namibia doch wohl auch, denn Erdöl gibts ja wohl nicht im Land...

Bisher nicht (jedenfalls nicht in groesseren Mengen), und ich bin froh darueber.
Ansonsten kann ich bislang nichts von einer Energiekrise merken. Benzin wurde mal teurer, dann wieder billiger, Strom ist zu 99% da und auch zuverlaessig, und bisher hatte ich keine Probleme, Gas fuer meinen Herd zu kaufen.
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