Wenn die Tage kürzer und dunkler werden, der Garten mehr oder weniger abgeerntet ist und immer öfter Nebel alles in undurchsichtiges Grau hüllt, treibt es mich in die Ferne. Früher ging es in den Herbstferien in den Oman; letztes Jahr war ich in Namibia und verbrachte eine Woche am selben Ort. Heuer flog ich auf die Seychellen. Eigentlich wäre ja gerne wieder nach Namibia gereist, aber die Flugtickets waren so unverschämt teuer und so entschied ich mich eben für das Inselparadies, wo ich vor der Coronakrise auch schon zweimal für je eine Woche war.
Flüge:
Auf Anraten meines Bruders habe ich bei weg.de gebucht – und mich noch oft genug geärgert, dass ich das getan hatte. Es war nämlich ein „Kombi-Ticket“ für ca. 980 Euro: mit Qatar hinunter, mit Swiss zurück. Beide Airlines verschoben im Vorfeld die Flüge, der Rückflug wurde sogar um ganze 12 Stunden verschoben, der Anschluss von Zürich nach München nochmals um 2 Stunden. Ich konnte die Änderungen nur akzeptieren, weil ich ja nur jeweils den Hin- oder Rückflug anteilsmäßig erstattet bekommen hätte. Wie auch immer, so wie es dann 3 Wochen vor Abflug bestätigt war, fanden die Flüge statt.
Nicht angenehm fand ich, dass der Flug von Muc nach Doha um ca. 23 Uhr landete und es erst um 2Uhrirgendewas weiterging. Das ist die Zeit, wo ich total müde bin, und da dann rumgehen, anstellen, warten, schauen, warten, einsteigen, machte natürlich einen Dämmerschlaf unmöglich. Das hätte ich eigentlich wissen müssen. Nachtflüge finde ich klasse, aber nur als Direktflüge. Da werde ich künftig wieder besser darauf achten.
29.10.22
Die Ankunft auf Mahe erfolgte gegen 8Uhr. Die Einreiseformalitäten gingen relativ zügig von statten (am Abend vorher hatte ich alle benötigte Nachweise (neg. Test, Flugtickets, Hotelbestätigung, Krankenversicherung- Nachweis) auf der entsprechenden Seite hochgeladen) und ich hatte alsbald die Kokosnuss im Pass. In der Empfangshalle wartete schon ein Fahrer auf mich, den ich über das Hotel bestellt hatte. Er brachte mich die paar Kilometer bis Eden Island, wo das Hotelboot lag. Im Supermarkt kaufte ich noch Mineralwasser und dann erfolgte auch schon die kurze Überfahrt nach Cerf Island. Dort wohnte ich im Hotel L‘ Habitation.
Cerf liegt inmitten des Ste. Anne Marine Parks. Die Insel ist klein, vielleicht 2km lang und 1 km breit. Straßen und Autos gibt es nicht. Außer wenigen Häusern der Einheimischen gibt es noch ein paar weitere Unterkünfte, alles ist sehr beschaulich. Gebucht hatte ich ein Zimmer im ersten Stock ganz außen, bekommen habe ich das daneben. Im Grunde war das Zimmer genauso gut wie das etwas größere Eckzimmer, das halt noch ein weiteres Fenster hat; trotzdem finde ich es nicht ganz korrekt, dass ich im Mai ein spezielles Zimmer gebucht und zugesagt bekommen habe, und dann doch anderswo einquartiert wurde, weil ein Ehepaar 3 Tage länger blieb als ich und auch das Eckzimmer wollte. Aber ich hab beschlossen, mich nicht darüber zu ärgern, sondern einfach alles zu genießen.
Nachdem ich mich im Zimmer installiert hatte, ging ich am Strand spazieren. Es war Ebbe und ich bin fast bis zur „Südspitze“ geschlendert. Ich ließ mir Zeit, beobachtete die Vögel und Fische, hielt hier und da inne und fotografierte, was mir gefiel.
Besonders schön war eine Bucht, in der viele skurille Granitfelsen lagen oder standen.
Ich hatte Wassersandalen an, da doch am Meeresboden spitze Steine, Muscheln, aber auch Scherben lagen. Beim letzten Besuch hatte ich mir die Fußsohle ziemlich aufgeritzt, dem wollte ich vorbeugen. Das Wasser selbst ist total warm – ganz so, wie ich es liebe! Ich bewegte mich mit der Kamera in der Hand im Wasser sehr vorsichtig, ein Stolperer und schon kann es passiert sein… Aber alles ist gut gegangen - alles heil heimgebracht. Die Temperatur lag an diesem Nachmittag wie die ganze Woche über bei 27 Grad, die Luftfeuchtigkeit war hoch, aber nicht so hoch wie im Februar. Sonne und Wolken wechselten, an den kommenden Tagen war es untertags meist weniger bewölkt.
Nach meinem Spaziergang döste ich auf einer Liege im Garten, weil ich von der mehr oder weniger durchwachten Nacht sehr müde war. Irgendwann kam ein Bediensteter und ließ mich aus der Karte fürs Abendessen wählen.
Als es dämmerte, ging ich zu einer Stelle, wo ich beim letzten Besuch „Riesenkrabben“ gesehen hatte, aber heuer traf ich sie nicht an.
Um 19.30 wurde das Abendessen auf der Terrasse serviert. Zur Begrüßung bekam ich einen Cocktail nach Wahl, weil ich "Wiederholungsgast" war. Die Vorspeise weiß ich nicht mehr, als Hauptgang hatte ich ein Curry mit Fleisch gewählt. Sehr fein! Statt Windhoek Lager gab es dort Seybrew.
Damit war der Tag zu Ende, sehr müde fiel ich nur noch ins Bett.