THEMA: Ecuador als Roadtrip? What else?
29 Jan 2023 21:29 #660596
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  • Beenie am 29 Jan 2023 21:29
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Jösses Gott (Mein Gott)
Mindo ist ja wahnsinnig gewachsen. Ich erkenne zwar vieles in deinem Video wieder, aber gleichzeitig fast nichts mehr. im 2006 war nur die Haubtstrasse befestigt und selbst die war noch ca. 200m kürzer.
Vielen dank für dein Video

LG Beenie

P.s. mir ist die Lust nach Mindo zu Reisen aprupt abgebrochen :silly:
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03 Feb 2023 12:14 #660876
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  • Malbec am 03 Feb 2023 12:14
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Hallöchen

2017 bereisten wir Ecuador auch und wie ihr nicht hinunter zum Regenwald, sondern durchwegs auf der Höhe der Anden.
Jetzt bin ich gespannt wie es bei euch weitergeht.

Grüessli

Malbec
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04 Feb 2023 10:39 #660923
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@Beenie
Ja das ist so eine Sache, einerseits ist man traurig, dass sich die Dinge verändern. Andererseits lebt der Ort ja hauptsächlich von Tourismus und das ist nun mal eine Einkommensquelle, abseits von Rinderzucht, Sojaanbau etc etc. Ich kann hier kein fundiertes Urteil abgeben ob dies nun absolut gesehen, besser oder noch schlechter für den Regenwald ist.
Besonders die vielen kleinen Inseln in privater Hand wie Mindo Lindo, Refugio de las Paz oder Intag Cloud Forest Refuge tragen vermutlich dazu bei die Nutzung des Regenwalds zu bremsen, weil sie zeigen das man mit Gästen mehr Geld verdienen kann als mit Landwirtschaft. Aber da haben sich schon klügere Köpfe den Kopf zerbrochen.
Zurück zu Mindo - ich habe beschlossen, es soweit als möglich zu vermeiden eine Gegend ein zweites Mal zu besuchen. Genau aus dem Grund den Du genannt hast: Alles verändert sich und - traurig aber wahr - kaum zum besseren. Die Welt ist eh groß genug. Für die meisten von uns reicht die Zeit im Leben nicht aus um all das zu entdecken was man gerne sehen würde.
@Malbec
Danke :-) Für uns war das recht entspannt zu fahren. Amazonas hätte auch die Eindrücke verwischt. Und alleine von der Höhenanpassung hätte es uns nicht gut getan.
letzte Reise: Roadtrip Uganda
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04 Feb 2023 18:55 #660945
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  • Bluesbrother928 am 04 Feb 2023 10:39
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30.05 Mo ab Refugio de las Paz nach Papallacta

Es geht weiter Richtung Quito und quer hindurch. Das Fahren hier ist ein Abenteuer, eine richtige Berg- und Talbahn, aber dreispurig und mit einem holprigen Asphalt. Alle fahren wo sie wollen, aber es funktioniert. Dank unserem Powerdiesel surfen wir schwungvoll durch den Verkehr.
Meine Frau lotst uns souverän durch alle Kreisverkehre, trotzdem schaffe ich es beim allerletzten eine Ausfahrt zu spät rauszufahren und es hilft nichts, wir müssen eine super ausgebaute Strecke bis zum Flughafen und dann wieder zurück fahren.

Und dann geht es immer weiter und weiter in die Berge hinauf. Wir sind nun 3 Tage in Quito auf 2800m gewesen, die 6 Tage in Lindo und Mindo waren auf 1500 bis 2000 Meter. So hoffe ich das sich mein Körper trotzdem einigermassen an die Höhe gewöhnt hat.
Aber jedesmal wenn ich denke das wir jetzt dann oben sind, gehts wieder weiter nach oben. Die Strasse ist zwar 2+2 spurig mit einer fetten doppelten Mittellinie, trotzdem kommt mir plötzlich auf leerer Strasse auf meiner Überholspur ein Auto entgegen!!
Langsam beginne ich die Höhe zu spüren. Und es geht immer noch weiter hinauf. Und dann bei einer Kapelle am Pass kommen wir an einer Tafel vorbei: Paso Papallacta 4063 m. Und das auf einer Schnellstrassen ähnlichen Strasse, nicht auf einer schmalen Mautstrasse wie der Großglockner Hochalpen Strasse die bis auf 2576m Höhe hinaufgeht - Moment mal, das ist ja noch nicht mal die Höhe von Quito... Ich springe also bei Regen aus dem Auto um noch ein Foto zu machen, laufe 20 meter hin und her wieder ins Auto und ... bin tatsächlich etwas schwindlig. Na super. Aber ab jetzt gehts wieder bergab bis wir in Papallacta in den Termas ankommen bei ca 3300 Meter. Das Hotel ist sehr schön angelegt. Wir haben es geschafft das Zimmer doppelt zu buchen, aber an der Recepcion sind sie sehr nett. Wir bekommen das doppelt gebuchte vorab mit Kreditkarte bezahlte Zimmer, dann tatsächlich am Abreisetag in Bar zurückgezahlt!

Die Zufahrt zu den Cabins ist wie einer Brücke von Madison County nachempfunden und führt über einen rauschenden Fluss. Die Cabins haben sogar kleine Pools mit heissem Wasser zum baden vor der Türe. Unsere Cabin verfügt über ein Wohnzimmer mit Kamin, ein Schlafzimmer und hat Fussbodenheizung :-)

Unser erster Streit war eh schon überfällig, also ist hier scheinbar der richtige Zeitpunkt. Ich verzichte auf das ersehnte Bad in den heissen Becken und auch auf das gemeinsame Abendessen und mache es mir an einem improvisierten Schreibtisch mit Chips und Bier gemütlich und überspiele wieder mal Daten von Memory Cards, mache Backups schreibe Stichworte zusammen. Meine Frau geht einstweilen solo essen und versucht nachher - vergeblich - ein Feuer im Kamin zu entzünden. Irgendwie habe ich mit Thermen auf Reisen kein Glück. Passiert schon wiederholt das wir an so einer Location streiten. Aber ich nehme mir diesmal vor, den Schlaf für einen Reset zu nützen und nicht nachtragend zu sein.
letzte Reise: Roadtrip Uganda
Letzte Änderung: 04 Feb 2023 18:55 von Bluesbrother928.
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11 Feb 2023 08:26 #661365
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31.05 Di Papallacta 3300 - 3800m Höhe 16049 Schritte

Wecker 5:45 Wir schaffen es um 06:30 im Auto zu sitzen. Die Unstimmigkeiten von gestern lassen wir hinter uns.
Ich habe keinen richtigen Plan, aber wir wollen versuchen zum Sonnenaufgang nach oben zu kommen.
Nachdem ich wieder mal in die falsche Richtung fahre - ich dachte wir müssen raus aus dem Termas Areal um nach oben fahren zu können - dabei prüft der Portier am Schranken tatsächlich ob wir die Zimmerrechnung beglichen haben. Minuten später merke ich meinen Irrtum und drehe wieder um. Begrüsse den Portier wieder, der sich wundert, dann erfahren wir, dass man zu den Lakes und Cascades bei den Termas hinten raus fahren muss, aber das ginge erst ab 0800. Nun wir bezirzen den anderen Security Typen der auch den Termen Zugang bewacht und fragen ihn ob er uns das Tor aufmachen kann. Was er auch per Fernbedienung tut.
Auf einer schmalen Gravel road geht es immer höher, bis zu einem Ranger Haus im Parque Nacional Cayambe - Coca. Wir versuchen einen Weg hinaufzugehen der irgendwann bei einigen Lakes enden sollte, aber eigentlich geht es uns nur um einen guten Blick auf den Antisana Vulkan 5704m. Der uns aber durch Wolken verwehrt wird.
Wo wir schon mal da sind, machen wir einen Spaziergang zu einem Lake, kämpfen ein bissl mit der dünnen Luft, landen dann auf einer Höhe von ca 3800m. Ausser uns ist niemand weit und breit. So eine Einsamkeit kannten wir bislang nur vom Kaokoveld in Namibia.
Dann kommt die Sonne heraus und mit einmal sind die Wolken weg und der Antisana zeigt sich in seiner ganzen Schönheit.
Ich riskiere noch einen Drohnenflug, aber auch hier ist die Höhe ein Thema. Von oben sieht man kleine Seen, die Landschaft entfaltet sich in ihrer ganzen Pracht. Ich fliege 1,5 km weg von meinem Standort, entdecke dabei einen wunderschönen weiteren See. Dabei reisst die Verbindung ab. Immerhin schaffe ich es blind wieder ein Stück zurück zu fliegen bis ich wieder Verbindung habe. Dann mahnt mich auch schon die Batterie Restzeit zurückzufliegen. Die dünnere Luft kostet eben sehr viel Flugzeit.

Wir fahren wieder zurück, doch der Schranken beim Rangerhaus der vorher offen war ist zu. Keiner zu sehen. Nun der Ranger ist gerade beim frühstücken und ist etwas sauer, weil wir eigentlich mit dem Auto gar nicht reinfahren hätten dürfen und auch wandern ist erst ab 8 Uhr erlaubt. Nun wir zeigen uns gehörig zerknirscht, er taut langsam auf und letztlich spendiert er uns sogar einen Becher Kaffee. Ohne die Spanisch Kenntnisse meiner Frau hätten wir uns aber wenig zu sagen gehabt, was auch für die anderen beiden Interaktion am Morgen gilt.
Frühstück im Termas Hotel gibt es noch, obwohl wir erst um 10:15 eintrudeln. Generell kann man sagen das alle hier super nett und hilfsbereit sind. (Vielleicht liegts auch am Spanisch meiner Frau)
Unsere Doppelbuchung lässt sich auch lösen.
letzte Reise: Roadtrip Uganda
Letzte Änderung: 11 Feb 2023 11:54 von Bluesbrother928.
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18 Feb 2023 17:55 #661878
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  • Bluesbrother928 am 04 Feb 2023 10:39
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Fortsetzung 31.05

Wir fahren zur Guango Lodge hinunter auf Höhe ca 2800m, wo wir für 2 x 10USD Eintritt die Kolibris bestaunen dürfen. Wir treffen den Fotobirder aus Rumänien samt seinem Guide vom Turm in Rio Silanche wieder, diesmal wirkt er glücklicher als damals, am Turm hat er wenig vor sein 15000€ Equipment bekommen. Dann bekommen wir noch Botas (Gummistiefel) und einen Plan für einen Rundweg. Wir nehmen prompt einen Abzweig der steil nach oben führt aber wenig an Aussicht zu bieten hat, dafür ein Wiese voller Callas. Dann wieder am richtigen Weg an einem spektakulären Wasserfall vorbei und am Rio Papallacta wieder zurück zur Lodge. Wir sind einigermaßen geschafft, betrachten und fotografieren noch die Kolibris. Ob es nun richtig ist, die Kolibris mit Zuckerwasser anzulocken, kann man geteilt sehen. Aber in dieser Nähe und dieser Vielfalt haben wir das noch nie erlebt. Die wenigen Sichtungen die wir in freier Natur hatten waren zwar "echt" aber halt doch viel weniger spektakulär. Bei der Rückfahrt essen wir noch in einem Restaurant in dem wir die einzigen Gäste sind, das Tagesmenu - Hendlsuppe und Forelle.
Meine zweite Hälfte hat zwei Spa Behandlungen gebucht. Währenddessen lege ich mich in einen der kleinen Pools vor der Hütte. Das Wasser ist super warm und angenehm. So lässt es sich leben. Rechtzeitig zur Rückkehr meiner Frau zünde ich den Kamin an, so freut sie sich das er nun doch brennt, was sie gestern nicht geschafft hat - wir hatten Unstimmigkeiten richtig? Da hatte ich keine Lust für solchen romantischen Firlefanz. Aber die Afrika Erfahrungen zahlen sich halt doch aus in Sachen Feuer machen, das kann man dann.
Vom Hotel bekommen wir zwei riesige Breakfast Pakete - weil wir morgen wieder früh abfahren wollen.
Gehen noch um 20:30 in die Terme (die bis 21:30) offen hat. War sehr stimmungsvoll im Dunkeln.
Auf Abendessen verzichten wir, wir essen eh viel zu viel - sagt meine Frau.
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Letzte Änderung: 18 Feb 2023 17:58 von Bluesbrother928.
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