Warum Ecuador?
Ist eine lange Geschichte - aber im wesentlichen hatte es mit einem Spanisch Kurs zu tun den ich! - mich spontan entschieden habe zu machen - um meine Frau - zu überraschen. Das war 2020. Irgendwie hat sie wohl Wind davon bekommen und so saßen wir dann gemeinsam im Abendunterricht. Nun es kam alles ganz anderes als gedacht. Ich habe nach 4-5 Abenden erkannt das es nicht reicht Fortschritte mit Babbel zu machen und daraus zu schliessen: mit ein wenig professioneller Hilfe geht das dann von ganz alleine. Spätestens bei Grammatik war es dann mit meiner Motivation vorbei. Nur meine Frau hat brav durchgehalten.
Nun der Fall ist klar, sie hat ja Sprachen studiert und wenn man schon drei Sprachen kann, ist es keine große Kunst noch eine Sprache dazu zu lernen, nicht wahr?
Nun jedenfalls folgten auf den einen Kurs ein weiterer und ein weiterer und wieder ein weiterer. Zwischendurch waren wir 2021 ein weiteres Mal in Namibia im Kaokoveld - siehe unsere entsprechende Story.
Zurück zu Spanisch - Schon in der ersten Stunde kam natürlich die Frage auf - Warum wir Spanisch lernen wollen, unsere Antwort: Ecuador. Alejandro unser Lehrer war sofort begeistert und erklärte uns auch das in Ecuador sehr schönes Spanisch gesprochen wird.
Wie bereist man aber Ecuador? Am besten - so dachten wir - wie Namibia, Camper, Allrad Auto mieten, grobe Planung und los gehts.
Denkste.
Reiseführer, Karten gekauft. Reise Blogs gelesen - auch hier im Forum (zB Sabine!). Dann: ok mit Campen ist nicht so. Aber kein Problem dann eben Allrad Auto und einsame Gegenden aufsuchen. Mit unserer Afrika Erfahrung! ...
Wieder Denkste.
Gibt zwar einige Spezialtouren die das auch für Selbstfahrer anbieten wie zB freedombikerental.com. Die bieten auch 4x4 Autos als Komplett Paket mit Routen, Navi, Unterkünften. Aber bald war klar: So ein 4x4 Pickup mit martialischer Folierung und Ausstattung ist dreimal so teuer. Cool aussehen tun die Trucks aber schon.
Dann GPS Karten Material gesucht. Ohweh, das war eine Odyssey. Einige Euros später hatte ich von drei verschiedenen Anbietern mehr oder weniger die selben GPS Karten die alle miteinander nicht so gut sind wie das Tracks4Africa Material in Afrika.
Somit habe ich beschlossen mit Google Maps zu planen und vor Ort auf Garmin zu verzichten und stattdessen mit Smartphone und Google maps (offline) und maps.me zu fahren.
Langsam ging es dann mit den Planungen los. 4 Wochen sollten es werden, Galapagos wollten wir zwar unbedingt machen, aber das war dann schon arg teuer. Die Fragata Yacht erschien uns als der beste Kompromiss zwischen Kosten und Komfort. Zudem hatten wir schon einiges Positives gehört. Aber wir waren noch nie so lange auf so engem Raum mit anderen Menschen zusammen und vor Seekrankheit hatten wir auch Respekt.
Unsere Anfragen und Kommunikation mit Tierra Verde waren - abwechslungsreich - und boten einen Ausblick auf Südamerikansiche Mentalitäten. Aber in dem Augenblick als meine Frau die von mir begonnene englische Kommunikation in die Hand nahm und zu Spanisch per Whatsapp wechselte lief es wie am Schnürchen - beinahe.
Laura - war super kommunikativ und hilfsbereit. Ich kann sie nur empfehlen. Wir haben sie dann in Quito persönlich kennengelernt. Sie ist eine Seele von einem Menschen, aber immer im Stress
Dann hatten wir den Termin, die Route fixiert und sprachen schon über die Zahlungen. Endlich konnten wir nun auch die Flüge per KLM buchen.
Kurze Zeit später: Info von Laura, Fragata fällt möglicherweise wegen Wartungsarbeiten aus. Golondrina wäre aber buchbar zur selben Itinary.
Nun die Golondrina wollten wir nicht - zu klein und ein bisschen zu einfach.
Laura verspricht uns aber dran zu bleiben, sie kennt den Kapitän und wahrscheinlich wird die Fragata doch fahren.
Einige Monate später - wir hatten schon überlegt Galapagos ganz zu streichen - ist es dann definitv: Fragata hat Maschinenschaden und ist nicht verfügbar.
Aber - Laura hat eine Alternative - die Anahi. Die aber leider nicht 8 Tage sondern nur 5 Tage fährt - aber immerhin mit Genovesa am Programm. Dafür ist es ein Catamaran und sollte damit nochmal ruhiger auf See sein. Aber der Preis passt und so fixieren wir das. Laura bucht für uns die Yacht und die Flüge nach/von Galapagos. Espanola werden wir dann mit einem Daytrip von Cristobal aus machen. Abgesehen von unseren Namen und Adresse brauchen wir nichts für die Buchung. Auch die Zahlung wird bis zum Abflugtag noch offen bleiben. Also alles ganz locker.
Jetzt können wir auch endlich die Bausteine im groben zusammenstellen:
Quito - Intag - Mindo - Papallacta - Cotopaxi - Quilotoa - Chimborazo - Cuenca - Guayaquil - Galapagos - Guayaquil
Mindestens nochmal soviele Punkte mussten wir leider aus Zeitmangel wieder streichen. Wie zum Beispiel einen Abstecher zum Rio Napo Regenwald. Aber da hat meine Sorge von der Höhenlage mich abgehalten.
Wir waren noch nie auf einer Höhe über 2800m - schon gar nicht die letzten 20 Jahre und wir wollten unserem Körper in der Hinsicht nicht zu viel zu muten.
Aber auch so ist die Strecke schon recht ambitioniert. Immerhin habe ich einige Doppel und Dreifach Nächtigungen eingeplant.
Klingt jetzt vielleicht alles aufwändig - ist es auch - aber ich möchte keinesfalls anders verreisen - das gehört einfach für uns dazu und macht schon einen Teil des Spaßes aus - Aber Euch geht es sicher genauso?
Das Auto haben wir letztlich via Booking.com und Localiza gebucht. Wir haben uns für einen Kompromiss entschieden - einen Pickup als 4x2, das war deutlich günstiger als alle SUV Varianten.
Der Zeitpunkt des Abfluges rückt näher. Wir rüsten uns mit Schichten Kleidung aus und checken unser technisches Zeug.
GoPRo, DJI Osmo, DJI Air2, Canon R, Canon DSLR, 4-5 Objektive (Ich habe noch mit mir gerungen eine R5 fürs Birding zu kaufen, aber die Vernunft hat doch obsiegt)
2 Wochen vor Abflug - wir wollen US Dollars bei unserer Hausbank bestellen - kommen wir drauf das unser Konto gesperrt ist. Weil wir der Geldwäsche verdächtigt werden - Ja genau - wir Oligarchen - nur weil meine Frau vor einem Vierteljahrhundert Russin war?! Scheint eine Folge der Sanktionen wegen dem Ukraine Krieg zu sein.
Wenn ich den Programmierer des Algorithmus in die Finger bekomme. 10 Tage später und sich in einen Kafka Roman versetzt fühlend - ist unser Konto wieder offen.
Noch 3 Tage zum Abflug. Frische US Dollars konnten wir somit auch keine mitnehmen, weil unsere Hausbank
a) unser Konto gesperrt hatte und
b) das 3 Wochen im Vorhinein angemeldet werden müsse.
Naja wir haben noch einige ältere Dollars die wir zwar 2019 in Botswana nicht anbringen konnten, aber vielleicht sind sie ja in Ecuador relaxter.