Stochern im Schlamm
So langsam wird uns allen ein bisschen wehmütig
… Morgens nach einem wiederum reichhaltigen Frühstück geht es zu einem letzten „Pirschausflug“ mit Roberto hinunter zum Bootsanleger. Das Motto des Tages: Stochern im Schlamm…
Nach einer kurzen Bootsfahrt landen wir am Anleger einer verlassenen Lodge – gruselig… sieht aus als hätten die Eigentümer alles fluchtartig verlassen.
Roberto kann uns auch nichts dazu sagen. Rund um die Geisterlodge hausen halbwilde Schweine. Es ist schon jetzt so früh am Morgen schwülheiß. Im Gänsemarsch stapfen wir hinter Roberto her, bis wir aus dem Wald heraustreten. Vor uns nichts als Pampa…. Also Schilf, Schlamm und Gräben. Roberto steigt todesmutig in einen der Gräben und stochert gefühlt stundenlang im Schlamm herum.
Was er sucht??? Eine Anaconda… die Suche wird erfolglos bleiben.
Die Anaconda ist heute nicht für Touristen zu sprechen!
Wir stapfen am Rand entlang – leider, leider haben wir keine Gummistiefel, so dass wir Roberto nur aus sicherer Entfernung helfen können…
Plötzlich stößt Mario einen Schrei aus. Er meint ihn hat irgendwas an der Hand gestochen und tatsächlich schwillt diese gleich an. Zum Glück haben wir unseren Medizinmann Roberto dabei. Er eilt zu Hilfe, sucht irgendein Kraut das er Mario gibt mit der Anweisung: zerkauen und auf den Stich! Der tut brav wie ihm geheißen und das Zeug färbt seine Zunge und seine Hand tintenblau! Aber – es hilft!
Wir geben die Suche schließlich auf und fotografieren statt einer Anaconda noch ein paar Rindviecher und Rosa Löffler.
Besonders schön sind die riesigen „Victoria Seerosen“, die ich nur aus dem botanischen Garten in München kenne. Traumhaft!
Im Wald entdeckt Roberto noch eine „Spectacled Owl“ - absolut Klasse!!!
Auch ein winziges Kolibrinest zeigt er uns noch, dann wird es Zeit zur Lodge zurückzukehren.
Am Anleger entdecken wir noch eine wilde Amaryllis
... und ein paar Vögel!
Nach einer kurzen Rast und einem letzten leckeren Mittagessen geht es schließlich zurück nach Rurrenabaque. Der zweistündige Höllenritt wird gekrönt von der Sichtung eines Großen Ameisenbären und eines Gürteltiers – bis ich die Kamera herausgefummelt habe sind beide leider im Gebüsch verschwunden. Egal – wir freuen uns trotzdem!
In Rurrenabaque müssen wir uns von Roberto verabschieden, der ein großartiger Guide mit viel Liebe zur Natur und extrem viel Wissen war. Ein echter Glücksgriff!!! Auch die Organisation durch Bala-Tours hat wie am Schnürchen geklappt. Ein klares Daumen hoch für diese Tour!
Wir checken wieder im Maya de la Amazonia ein und verbringen den restlichen Nachmittag mit Kaffee trinken, baden und lesen am Pool. Den Sundowner genießen wir am Flußufer mit einem kühlen Huari.
Später schlendern wir durch den Ort, kommen mit einem deutsch sprechenden Bolivianer in einem Souvenirladen mit Holzobjekten ins Gespräch und lassen uns bei „Julianos“ noch frischen Fisch schmecken.
Fortsetzung folgt...