THEMA: Mit den Adventurecars durch Boliviens Weiten 2019
21 Jan 2022 18:19 #635202
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Auf in die Pampas

Hinter uns liegt ein Tag voller unglaublicher Erlebnisse. :) Morgens mussten wir schon früh aufbrechen. Schon um 7 Uhr saßen wir im Boot und fuhren durch die noch nebelverhangene Flusslandschaft des Rio Tuichi zurück nach Rurrenabaque.

Morgendliche Nebelstimmung am Fluss




Flussabwärts geht es deutlich schneller als flussaufwärts.






Black Hawk


Was Tiere angeht ist ansonsten nicht viel geboten und so sind wir schon um halb neun am Büro von Bala Tours, wo wir auf die „Taxis“ warten, die uns in die Pampas bringen sollen. Die Straße Nr. 8 in Richtung Santa Rosa und brasilianische Grenze ist eine einzige Baustelle. :pinch: Desvio folgt auf Desvio und es staubt, dass es zum Grausen ist. :pinch: :pinch: Wir werden ziemlich durchgerüttelt, trotzdem ist die Fahrt unglaublich spannend. B) Roberto sitzt bei M. und mir im ersten Auto und unsere Fahrer bremst immer wieder scharf, weil Roberto oder wir etwas entdecken. Obwohl wir durch komplett flaches Land fahren, links und rechts ist das Grasland voller blühender gelber und rosa Bäume, Kuherden und Gauchos, aber auch immer wieder Vögel, Vögel, Vögel… Wir entdecken zum ersten Mal Jabirus und Wehrvögel, dazu verschiedene Reiher und Greifvögel und vieles mehr…
Der Jabiru gehört bestimmt zu den "Ugly Five" Südamerikas! :whistle:




Zweimal kommen wir an Tümpeln vorbei, die blau leuchten vor lauter Wasserhyazinthen!


Eingangs"tor" zum Rio Yacuma Gebiet


Auf den letzten Metern in Richtung Caracules Ecolodge entdecken wir die ersten Capibaras :)


Quatis (Südamerikanische Nasenbären) :kiss:


und einen großen Waran:


Gut durchgeschüttelt erreichen wir die Lodge, wo wir sogleich mit einem eisgekühlten Saft empfangen werden. :P Es ist ziemlich heiß und bis zum Mittagessen entspannen wir in der Hängematte. B)
Die Zimmer sind sehr nett - nur der "Bestplatz-Besetzer" ist auch schon wieder da! :whistle:


Das Essen in Buffetform ist super lecker und frisch zubereitet, :P :P danach gibt es gleich nochmals eine Siesta, um der ärgsten Hitze zu entgehen.
Um 15 Uhr treffen wir uns mit Roberto am Haupthaus. Er drückt uns große Strohhüte zum Schutz gegen die Sonne in die Hand – very chic!!! - B) dann geht es hinunter zum Bootsanleger. Der Rio Yacuma ist gesäumt von einem breiten Streifen Wald und Gebüsch und schlängelt sich als braune Brühe – der Wasserstand ist unglaublich niedrig – dahin.


Völlig unerwartet folgt einer der schönsten Nachmittage der Reise :kiss: :kiss: : Roberto fährt mit uns flussaufwärts, vorbei an hunderten Vögeln - hier eine kleine Auswahl einigermaßen brauchbarer Fotos:
Tigerreiher


Schwefeltyrann


Schwarzbussard


Schlangenhalsvögel




Ringed Kingfisher


Reiher


Nachtreiher


Hoatzins




Dazu Kaimane in großen Mengen:






Capibarafamilien :)










und Schildkröten.


Wir sind total überwältigt. :woohoo: Fast fühle ich mich wie im Zoo! Die Tiere sind nur wenig scheu – Roberto lässt das Boot immer wieder ohne Motor dahingleiten.


Dann wurde es noch richtig spannend. :woohoo: An einer breiten Biegung lässt Roberto das Boot treiben und plötzlich sind sie da. Eine Gruppe Amazonas-Flussdelfine schwimmt um uns herum. Immer wieder blitzen Rückenflossen oder schiebt sich eine rosa Schnauze aus dem Wasser. Das beste Foto ist leider trotzdem schlecht :dry:


Die Stimmung ist total berührend! Roberto erklärt, dass die Delfine hier Jagd auf Piranhas machen. Wir bleiben, bis die Gruppe weiterzieht, dann geht es zurück in Richtung Lodge. Roberto ist wirklich ein toller Guide mit viel Liebe zur Natur, dabei unaufdringlich aber mit enorm viel Wissen. Als wir zurückfahren färbt sich der Himmel langsam rosa.


Reiher und andere Vögel ziehen nur noch schemenhaft an uns vorbei und schließlich umkreisen Nachtschwalben und das Boot. Es ist bezaubernd. Wir erreichen die Lodge bei fast völliger Dunkelheit.
Nach einer kühlen Dusche treffen wir uns beim wiederum sehr leckeren Abendessen zu Gesprächen, Vogelbestimmung – no, no, this is different!!! und Schafkopfen. Als wir uns gerade in die Hütten zurückgezogen haben, klopft es nochmals leise an der Tür. Einer der Mitarbeiter hat einen Baumstachler in einer hohen Palme und ein Schleiereulenpärchen beim Liebesspiel entdeckt. Das will Roberto uns natürlich nicht vorenthalten. Staunend stehen wir in der warmen Nacht.

Fortsetzung folgt...
Anhang:
Letzte Änderung: 21 Jan 2022 18:36 von Katma1722.
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22 Jan 2022 13:21 #635269
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Kathrin, du wirst uns doch die "menschenlnden" Vögel nicht vorenthalten. ;)

Schöne Bilder.

Eure letzte Unterkunft wird von Google nicht angezeigt. Ich vermute sie liegt in der Nähe der Las Tortugas Eco Lodge, oder?

VG
Schoggi
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22 Jan 2022 18:09 #635299
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Liebe Kathrin,

klasse, was hattet Ihr für tolle Tiersichtungen! Nachdem, was Du vorher geschrieben hattest, hätte ich mir das so nicht vorgestellt. Da hast Du schon so ein klitzekleines bisschen untertrieben :whistle: , gell?

Die Tierwelt ist hier ja sehr ähnlich wie im Pantanal. Nur, dass Ihr Flussdelfine (super!) gesehen habt, die gibt es nicht im Pantanal. Außerdem ist es hier auch noch einsam, das Pantanal - noch bis vor wenigen Jahren vielfach unbekannt - ist ja auch immer mehr im Kommen. Hoffen wir mal, dass es keinen Overtourism gibt und möglicherweise auch nicht noch die Influencer das für sich entdecken :angry:

Viele Grüße
Sabine
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Schoggi schrieb:
Kathrin, du wirst uns doch die "menschenlnden" Vögel nicht vorenthalten. ;)

Schöne Bilder.

Eure letzte Unterkunft wird von Google nicht angezeigt. Ich vermute sie liegt in der Nähe der Las Tortugas Eco Lodge, oder?

VG
Schoggi

Ein bisschen Privatsfähre muss schon sein!! :whistle:

Wenn ich mir die Fotos der Tortugas Ecolodge so ansehe, sieht der Bootsanleger so aus wie bei unserer Lodge am Rio Yacuma - die war aber denke ich etwas einfacher - kein so schickes "Deck" zum sitzen! Habe ein "Mashaquipe"-Boot auf einem der Fotos gesehen. Mashaquipe bietet auch Kombitouren von Rurrenabaque aus an. Die Unterkünfte sehen vielleicht einen Tick "nobler" aus als unsere. Wir waren mit Bala-Tours super zufrieden - die wollten nicht mal eine Anzahlung! Haben erst gezahlt, als wir angekommen waren und sie uns vom Flughafen abgeholt hatten!
Viele Grüße aus dem verschneiten Bayern!
Kathrin
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22 Jan 2022 20:58 #635314
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Sabine26 schrieb:
Liebe Kathrin,

klasse, was hattet Ihr für tolle Tiersichtungen! Nachdem, was Du vorher geschrieben hattest, hätte ich mir das so nicht vorgestellt. Da hast Du schon so ein klitzekleines bisschen untertrieben :whistle: , gell?

Die Tierwelt ist hier ja sehr ähnlich wie im Pantanal. Nur, dass Ihr Flussdelfine (super!) gesehen habt, die gibt es nicht im Pantanal. Außerdem ist es hier auch noch einsam, das Pantanal - noch bis vor wenigen Jahren vielfach unbekannt - ist ja auch immer mehr im Kommen. Hoffen wir mal, dass es keinen Overtourism gibt und möglicherweise auch nicht noch die Influencer das für sich entdecken :angry:

Viele Grüße
Sabine

Also die Tiersichtungen am Rio Yacuma waren wirklich fantastisch! Das hatten wir so gar nicht erwartet!!! Total zu empfehlen und - außer uns kaum ein anderer Tourist. An einem Tag war eine andere Familie mit einem Boot unterwegs und an unserem ersten Tag war eine weitere Gruppe in der Lodge - alles sehr angenehm und ruhig! Wie ganz Bolivien - abgesehen vom Salar de Uyuni - ein Terra Incognita was Influencer und andere unangenehme Zeitgenossen betrifft!
Eigentlich ein Grund, bald wieder hinzufahren!

Liebe Grüße,
Kathrin
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23 Jan 2022 19:17 #635363
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Was tun mit lästigen Touris??? Mit Piranhas und Kaimanen zum schwimmen schicken!!!

Heiß, heißer, Pampas! :ohmy: Im Nachhinein glaube ich, wir waren alle von der Hitze benebelt :whistle: – nur so kann ich mir erklären, dass wir tatsächlich alle (nur M. war mit einem leichten Sonnenstich in der Lodge geblieben) im Rio Yacuma schwimmen waren!!! :whistle: Aber wie ihr seht hat Roberto es nicht geschafft uns auf diese Weise loszuwerden! B) Aber dazu später mehr…

Noch angenehm frisch bei Sonnenaufgang


Morgens haben wir Lenas 18. Geburtstag gefeiert und nach einem leckeren Frühstück ging es am schon etwas späteren Vormittag wieder auf den Fluss, diesmal in die andere Richtung.
Wir kamen zunächst an einem Fähranleger vorbei:




Dann wieder das gewohnte Bild:
Kaimane




Schildkröten (auch bei der Eiablage)






belauert von den Caracaras, denen die Schildkröteneier besonders schmecken :S


Araraunas (Ara ararauna)


und vielen anderen Vögeln von denen leider keine annehmbaren Bilder geglückt sind: Thornbirds, Rosa Löffler, Kardinäle, und und und … Die Artenvielfalt ist wirklich beeindruckend. :woohoo:
Auf einem großen Baum entdeckte Roberto dann Totenkopfäffchen und das Touriprogramm konnte starten: B)
1. Ganz nahe hinfahren …. die Affen kommen, bleiben aber in sicherem Abstand :silly:

2. Ungeschälte Bananen unauffällig auf dem leeren Sitz drapieren …. die Affen schauen zwar interessiert, bleiben aber auf Abstand :lol:


3. Ich nehme eine Banane und beginne sie zu schälen – schlechte Idee :blink: – mehrere Affen erfassen sofort die veränderte Lage und gehen zum „Angriff“ über! :blink: :blink:






Blitzschnell sind sie bei mir und reißen mir die Banane fast aus der Hand :laugh: – oh jee… als wir gemeinsam in Botswana und Namibia waren habe ich den anderen immer gepredigt, dass man ja keine Wildtiere füttern darf...das muss ich mir bis ans Ende aller Tage anhören!! :pinch: :pinch:
Roberto amüsiert sich königlich und ich muss zugeben, die Totenkopfäffchen sind einfach zu niedlich!!! Sie haben ganz weiche Pfoten und sind auch nicht (noch nicht… :dry: ) aggressiv sondern wollen nur die Banane…
:P

Eigentlich mögen wir sowas ja gar nicht. Die deutsche Familie von gestern ist auch dazugekommen und die Jungs sind natürlich begeistert…

Gegen Mittag sind wir zurück in der Lodge, werden wie immer mit einem kühlen Drink empfangen B) und stärken uns dann mit dem wiederum leckeren Mittagessen. :P Nach einer langen Mittagspause brechen wir gegen 15 Uhr erneut auf – nur M. bleibt in der Lodge und im Schatten – tja, wenn man zu eitel für den schicken Strohhut ist… :whistle:
Diesmal fahren wir wieder in Richtung Flussdelfine. Roberto hat einen Eimer mit Fleisch dabei…
Wieder sehen wir unglaublich viele Capibaras


Kaimane und diverse Vögel:
Amazonas Kingfisher


Wattled Jacana


Tigerreiher


Schlangenhalsvogel


Reiher


Orinoco Gänse


Neotropic Cormorant


Jacamar


Jabirus


Hoatzin


Und auch mal ne Landschaft :whistle:


Die Delfine sind wieder an der selben Flussbiegung wie gestern. Roberto macht das Boot an einem dickeren Ast fest und fragt, ob wir nicht mit den Delfinen schwimmen wollen…. Schwimmen??? :blink: Und die Kaimane??? :blink: :blink:
Die Geier warten schon... :whistle:


Roberto blickt uns milde lächelnd an und erklärt uns, wo es Delfine gibt sind keine Kaimane. ;) Die können die Delfine nämlich nicht leiden und vertreiben sie. Und schon entledigt er sich seines Hemdes und seines Hutes und lässt sich über den Bootsrand ins trübe Wasser gleiten! B) Da können wir natürlich nicht zurückstecken und trauen uns alle rein – iiiiiiihhhhhh mich hat etwas berührt!!! :blink: Mario prustet und strampelt aber was schlimmes war es wohl nicht! Das Wasser ist total erfrischend, lange bleibe ich aber nicht drin. Die Delfine kann ich besser vom Boot aus beobachten und so ganz wohl ist mir beim Gedanken an die anderen Tiere im Fluss auch nicht. :whistle:
Als wir alle heil und unversehrt wieder im Boot sitzen zündet Roberto den nächsten Teil des Touri-Programms: B)
Er fängt an das Fleisch zu zerschneiden und will, dass wir Piranhas angeln….


Er lässt sich durch nichts von seiner Idee abbringen … :dry:


O.K. Da ich zappelnde und tote Fische nicht ausstehen kann :pinch: :pinch: beschränke ich mich aufs Zusehen. Jonas, Mario und Stefan haben auch schon früher gerne geangelt und machen mit. Allerdings sind ihre Bemühungen – zum Glück für die Fische B) – nicht von großem Erfolg gekrönt. Ein ziemlich kleiner Piranha und ein genauso kleiner Catfish sind alles, was wir erbeuten…. Die anderen Fische sind schlauer :laugh: – das Fleisch ist immer schön vom Haken gefressen, selbiger bleibt aber leer. :whistle:
Die erbeuteten Fische bekommen wir abends gebraten – für jeden eine Mini Gabel voll. Gut, dass die Köchin sich nicht auf unsere Angelkünste verlassen hat, sonst wären wir wohl hungrig geblieben. :laugh:
Kurz vor der Dämmerung sind wir zurück und bekommen ein schönes kühles Bier zum Sundowner. :P Die Familie der die Lodge gehört hat noch eine Überraschung – sie haben uns morgens „Happy birthday“ singen hören und haben für Lena eine Torte gezaubert. :kiss: :kiss: Dass darauf eine 15 statt einer 18 ist, macht nichts, die Torte schmeckt sehr lecker! :P Da die deutsche Familie nach dem morgendlichen Bootsausflug abgereist ist, sind wir heute wieder die einzigen Gäste. :( Sehr schade – alle geben sich so viel Mühe und sind unglaublich freundlich.
Nach so viel Touri-Programm sind wir heute total geschafft und verziehen uns bald in unsere Betten... :)

Fortsetzung folgt...
Letzte Änderung: 23 Jan 2022 19:42 von Katma1722.
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