Gegen 11 Uhr haben wir genug von alten Steinen
und starten Richtung La Paz, um Anna und Mario in El Alto abzusetzen. La Paz und seine Vororte erscheinen uns nach der Einsamkeit wie der reinste Moloch.
Überall angefangene Baustellen, im Zickzack fahrende Minibusse, wild über die Straße laufende Passanten und ein Dauer-Hupkonzert, das oft genug unseren Jeeps gilt…
Wir sind zur Abwechslung mal froh, dass wir „Alt“ und „Uralt“ fahren – da würde eine Delle mehr kaum auffallen!
Trotz der Huperei ist die Stimmung nicht aggressiv und wir schaffen es ohne Schrammen nach El Alto, wo wir Mario und Anna samt Gepäck an einer belebten Kreuzung aussteigen lassen. Wir verabschieden uns wehmütig von Anna
und die beiden müssen noch jede Menge Ermahnungen über sich ergehen lassen, ja ein Taxi zum Hotel zu nehmen, nachts nicht in La Paz herumzulaufen, und und und… Mario dem es ein bisschen besser geht will morgen mit dem Bus nach Copacabana fahren und wieder zu uns stoßen.
Zum Glück lassen wir La Paz recht schnell hinter uns und bald liegt der tiefblaue Titicacasee vor uns.
Nach einem Stopp an einem Straßenfest mit tanzenden und musizierenden Bolivianern finden wir einen sonnigen Picknickplatz mit Blick auf den See.
Bei der Weiterfahrt wird die Landschaft immer schöner
: terrassierte Berge, Dörfer und herumstreifendes Vieh, der tiefblaue Titicacasee und in der Ferne die schneebedeckten Berge der Cordillera Real. Einfach zauberhaft!
An der mit 800m engsten Stelle des Sees, in San Pablo de Tiquina, setzen wir mit einer der klapprigen Fähren, die gerade mal unsere zwei Autos fasst und mit einem sehr kleinen Außenbordmotor betrieben wird ans andere Ufer, nach San Pedro de Tiquina über.
Das geht gerade so!
Wir sitzen auf dem Boden der Fähre und genießen den Blick nach vorne!
Möwen, Rallen, Blässhühner und Taucher begleiten uns.
Am anderen Ufer angekommen führt die Straße wieder hinauf auf über 4000m Höhe.
Wir machen mehrere Fotostopps!
Am Spätnachmittag erreichen wir das auf 3818 m Höhe am Seeufer liegende Copacabana.
Der kleine Wallfahrtsort hat eine über 3000 Jahre alte Geschichte und war einst ein bedeutendes Kultzentrum. Die Inkas, an die die beiden Statuen am Seeufer erinnern errichteten hier auf den Resten alter Kultstätten der Colla den Ort Kota Kahuana, was soviel wie „Seeblick“ bedeutet. Von hier aus pilgerten die Menschen zum Heiligtum auf der vorgelagerten Sonneninsel. Auch nach dem Auftauchen der Spanier blieb Copacabana ein Wallfahrtsort und zu dessen Ehren wurde eine kleine Kapelle im brasilianischen Rio de Janeiro direkt am Meer errichtet. So war Copacabana in Bolivien der Namensgeber für den berühmtesten Strand von Rio!
Unser „Eco Hostal Joshua“ liegt am Ortsrand in der Nähe des Sees.
Der Besitzer ist überaus redselig
und freundlich. Wir sitzen im großen Garten in der Sonne und lassen uns einen leckeren Fruchtsaft schmecken.
Copacabana ist ein touristisches Örtchen!
Inkastatuen am Seeufer!
Nach einem kurzen Spaziergang in die Ortschaft und zum Geldautomaten lassen wir uns im Restaurant des Hostals ein leckeres Falafelmenue schmecken!
Fortsetzung folgt...