THEMA: Stippvisite im Iran
13 Apr 2021 01:02 #612421
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  • Kiboko am 13 Apr 2021 01:02
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Hallo Marianne,

gerne reise ich bei Dir virtuell mit.
Ich war im Mai 2017 auf einer Eisenbahnfotoreise im Iran.
Auf einer Eisenbahnfotoreise sieht man viel Eisenbahn und wenig Iran.
Daher freue ich mich besonders auf Deine Eindrücke.
Mich haben besonders die freundlichen, liebenswerten Iraner fasziniert.
Deine Schilderung beim Visum passt zu den Eindrücken, die ich im Land sammeln durfte.

Groeten
Bernd
Äthiopien, Benin, Botswana, Elfenbeinküste, Eritrea, Gabun, Gambia, Ghana, Guinea, Kenia (2x), Madagaskar, Malawi, Marokko, Mauretanien, Namibia, Niger, Ruanda, Sambia, Senegal, Simbabwe (2x), Sudan, Tansania (3x), Togo, Tschad, Uganda (2x)

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13 Apr 2021 09:01 #612439
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  • Cora am 13 Apr 2021 09:01
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OT:
Hallo,
für alle die es interessiert am Freitag 09.04.2021 war Natalie Amiri (langjährige Auslandskorrespondentin der ARD in Iran) im Kölner Treff zu Gast - ein interessantes Gespräch mit einer interessanten Frau.

Viele Grüße Cora
Reisen: Marokko 2006-2021 16 mal, Jordanien 2015, Namibia 2016, Nam-Bot-Sim 2017, Malawi-Sambia 2018, Tansania 2019, Uganda 2020, Oman 2022
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13 Apr 2021 16:40 #612510
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  • marianne2014 am 13 Apr 2021 16:40
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Hallo Bernd,
schön dass Du uns auf der Reise begleiten willst. Aber Eisenbahn ist doch auch Iran! :)
Ja, die Leute waren total nett!
Leider kann ich nicht so gut schreiben und fotografieren wie Du, aber ich hoffe dass Dir der Bericht trotzdem gefällt.

Grts
Marianne
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2017 Stippvisite im Iran
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13 Apr 2021 18:16 #612523
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  • marianne2014 am 13 Apr 2021 16:40
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Kashan am Nachmittag

Nach einer kurzen Pause im Hotel machen wir uns um 4 auf den Weg zu einem wunderschönen alten Badehaus aus dem 16. Jh.
Wir bewundern die schönen Kuppeln, Fliesenarbeiten und andere Verzierungen in den Räumen. Ich kann mir vorstellen, dass es Spass gemacht hat, hier zu baden. Da sieht unser Bad zu hause doch sehr bescheiden aus!














Wir lernen eine Menge über die Hamams im Iran: weil dies der einzige Ort war wo man nackt war, wurden Mütter und Schwestern geschickt, um eine geeignete Heirats-Kandidatin für den Sohn/Bruder zu finden, die Väter und Söhne um einen Mann zu suchen. Männer gingen zuerst bei Sonnenaufgang ins Badehaus damit sie sauber geschrubbt beten konnten, die Frauen später am Tag. Es gab auch Fussbodenheizung, denn der Dampf wurde in Röhren unter den Fußboden geleitet. Diese schmalen Röhren wurden von Katzen sauber gehalten, die man durch die Rohre jagte.
Ein Ansager kündigt an, wenn das Wasser heiß genug war.

Es ist auch schön, auf dem Dach mit den vielen Kuppeln mit kleinen runden Fenstern zu stehen, man sieht auch die Türme der Stadt.




Dann laufen wir zum Borujerdi-Haus, einst für die Tochter des Nachbarn Tabatabei gebaut. Der fand, dass sie nach ihrer Heirat in einem genauso schönen Haus wie zu Hause leben sollte. Hier sind sogar Gemälde an den Wänden und sehr schöne Gipsverzierungen. Diese alten Kaufmannshäuser sind in den letzten 40 Jahren sorgfältig restauriert worden. Bedauerlicherweise werden die Einnahmen aus Ticket- und Souvenirverkauf der Häuser nach Teheran geschleust und nicht für den Erhalt der Häuser oder anderer Denkmäler in Kashan genutzt.
Es sind schöne große Wohnkomplexe mit Winter- und Sommerzimmern, Arbeitsräumen, mehreren Innenhöfen auf unterschiedlichem Niveau mit Wasserspielen und schönen Bäumen und Blumen. Einige Zimmer sind mit Spiegeln oder Stuck verziert, der häusliche Teil wurde vom geschäftlichen getrennt. Sie wussten zu leben! Ein Teil des Borujerdi -Hauses wird noch von einem Nachfahren bewohnt und ist nicht zugängig. Wir besuchen auch das Haus von den Tabatabais, diese Häuser liegen auch unter dem Strassenniveau.




















Dann spazieren wir zu den Resten der alten Stadtmauer, hier gibt es auch ein Eishaus (Yakhchal). Es besteht aus einem riesigen Lehmkegel über einer mehreren Meter tiefen Kuhle. Hier wurde im Winter Eis eingelagert, das sich bis zum Spätsommer hielt. Leute konnten hier Eis zur Kühlung von Lebensmitteln holen. Eishäuser sind im 4.Jh v.Chr. von den Persern erfunden worden, dieser hier ist allerdings nicht so alt!
Eine Frau in einem Niqab schwingt ihre Kinder auf einer Schaukel auf dem Spielplatz. Das Tragen eines Niqabs erscheint mir nicht angenehm. Man ist dann doch recht abgeschlossen von seiner Umwelt.









Wir gehen zurück zum Basar und trinken Tee in der alten Karawanserei. Später relaxen wir im Hotel, schreiben Tagebuch, lesen.
Tagsüber ist es ziemlich warm, abends sind die Temperaturen angenehm.
Die Bahntickets liegen für uns bereit, wir bitten die Rezeption das Kalout Hostel in Yazd anzurufen um unsere Reservierung zu bestätigen. Wir hatten nie eine Antwort auf unsere mail bekommen, aber sie bestätigen nun unsere Reservierung.
Unser Hotel ist ziemlich voll, heute ist eine Gruppe Österreicher angekommen. Die Gruppe ist seit 3 Wochen unterwegs, sitzt jeden Tag mehrere Stunden im Bus und ist daher nicht so begeistert von der Reise.
Das Hotel vermietet auch Fahrräder und wir reservieren zwei für morgen.
Am Abend essen wir wieder hier, das ist am Einfachsten und es schmeckt prima.
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Letzte Änderung: 13 Apr 2021 19:24 von marianne2014.
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14 Apr 2021 17:02 #612627
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  • marianne2014 am 13 Apr 2021 16:40
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24. April: Ausflug zum Garten Baq-e Fin und Kashan

Um 10 Uhr wollen wir mit den Rädern losfahren, aber es stellt sich heraus, dass sie noch nicht in Ordnung sind, eine Junge wird losgeschickt um sie zu fixen. Das gelingt glücklicherweise schnell und wir folgen dem jungen Mann aufs Dach wo die Räder stehen. Wir haben lange Beine, aber selbst für uns sind die Stufen hier hoch und schmal. Es sind Mountainbikes und wir müssen natürlich die Sattel erst einmal auf den höchsten Stand bringen, dann macht der Junge das Tor auf und wir fahren vom Dach aus auf die Straße. Wir sind wieder erstaunt, wie tief der Innenhof liegt!



Ich setze den Helm auf, praktischerweise hält er auch gleich meinen Schal fest. Erst trinken wir Kaffee in einem kleinen Laden am Hamam, der junge Mann hier verkauft einen prima Cappuccino. Er erkennt uns von gestern und will wissen wo wir denn hinwollen. Leider ist sein Englisch nur sehr rudimentär. Dann radeln wir an der Stadtmauer entlang und sehen durch eine Öffnung grüne Felder und das Bujudheri-Haus.





Wir radeln auf einer belebten Straße zu den Gärten Baq-e Fin. Auf dem Weg verkauft man Melonen direkt aus dem Auto, es gibt auch Gemüsestände usw. Die Leute reagieren sehr nett auf uns, wir sehen nur freundliche Gesichter. Besonders die Frauen lachen mir zu mit meinem Tuch und Fahrradhelm, obwohl von Frauen nicht erwartet wird, dass sie im Iran Fahrrad fahren. Wir sehen wenig Radfahrer und schon gar keine Frau.










Der Garten wurde im 14. Jhd als ein persischer Paradiesgarten angelegt und später mit Gebäuden erweitert. Erdbeben führten zum Einsturz der Gebäude, jetzt ist er wieder schön restauriert. Komplett eingezäunt von einer hohen Mauer, es gibt viele Wasserläufe, Brunnen, verschiedenartige Bäume (Zedern!), Apfelsinenbäume, Blumen. Unter den Gebäuden ist auch ein Hamam wo Ende des 19.Jh. ein politischer Mord stattgefunden hat. Dies scheint in Hamams häufiger vorgekommen zu sein, man ist ja nackt ziemlich wehrlos. Der Garten kann so grün gehalten werden weil es in der Nähe eine Wasserquelle gibt.













Vor dem Garten gibt es viele Geschäfte mit Rosenwasser, einer Spezialität von Kashan. In der Nähe der Stadt gibt es riesige Rosenplantagen, die genau wie der Garten hier gut bewässert werden können. Kashan zählt nicht umsonst zu den Oasenstädten!










Nach einer Tasse Tee radeln wir zurück.




Unterwegs befindet sich noch eine farbenfrohe Moschee im Bau. Es werden auch große Villen gebaut, natürlich hinter Schutzmauern.






Um halb zwei sind wir zurück im Hotel, auf dem Weg spricht ein Junge uns an, er möchte unser Führer durch die Stadt sein, aber dazu haben wir nicht so viel Lust. Nett gemeint, aber er spricht nur wenig Englisch.
In einem Laden finden wir sogenanntes Baltic Beer, das ist wenigstens nicht süß!

Die Räder liefern wir wieder ab, es hat Spass gemacht! Heute bekommen wir ein anderes Zimmer, denn wir haben eine Nacht verlängert. Also ziehen wir um in den 2. Stock mit Bad! Jetzt brauchen wir nicht mehr zu unseren Betten zu kriechen… Dafür müssen wir jetzt steile Stufen hochklettern zum Zimmer und haben den Straßenlärm vor dem Fenster. Es ist aber nicht so schlimm.
Später wollen wir zum Basar und noch etwas durch die Stadt schlendern. Morgen geht es ja weiter!
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Letzte Änderung: 14 Apr 2021 17:11 von marianne2014.
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14 Apr 2021 17:13 #612629
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  • mika1606 am 14 Apr 2021 17:13
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.. und mal ein wenig gedreht ...

hat sich erledigt ....

Gruss, Gerhard
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Letzte Änderung: 14 Apr 2021 17:15 von mika1606.
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