Ausflug nach Abyaneh und Natanz
9 Uhr frühstücken wir mit Fladenbrot, Ei, Frischkäse, Marmelade, Wassermelone und Tee.
Heute machen wir einen Ausflug zu einem Dorf und einer schönen Moschee.
Wir bitten die netten und hilfsbereiten Damen an der Rezeption Zugtickets nach Yazd für uns zu kaufen (die Züge sind oft ausverkauft). Übermorgen wollen wir weiter. Man könnte auch mit dem Bus fahren, aber wir wollen auch die Bahnfahrt ausprobieren. Außerdem ist dies schneller und bequemer.
Um 10 Uhr fahren wir mit unserem Fahrer von “Free Irantours” los. Ich hatte dieses Reisebüro gewählt, weil alle gut Englisch sprechen, aber es wird ein Fahrer geschickt, der kein Wort “über die Grenze” spricht (wie wir Holländer sagen). Dann hätten wir auch einfach einen Taxifahrer von der Straße nehmen können! Er muss zuerst tanken, man kann an der ersten Tankstelle nur Gas tanken, später kauft er bei einer anderen Tankstelle auch noch Benzin.
Die Landschaft ist sehr steinig, nur ein paar harte Grasbüschel wachsen hier. Später schmale Flussbetten, Bäume und Dörfer. Wir fahren an einer verfallene Lehmburg auf einem felsigen Plateau vorbei.
Wir sehen einen hohen Berg mit Schneeresten im Hintergrund.
Wir passieren die Atomanlage in der Nähe von Natanz und der Fahrer erklärt uns dass fotografieren hier gefährlich ist: er macht die Handbewegung für Fotografieren und dann die Handbewegung für Kopfabschneiden, alles klar!! Es steht auch in jedem Reiseführer und entlang der Straße stehen viele Verbotsschilder. Das Gelände wird von Panzern und Flugabwehrgeschützen bewacht. Hiervon kann ich leider kein Foto bieten…
Unser erstes Ziel ist das Dorf Abyaneh, wir erreichen es nach etwa 1 Std. Es liegt in etwa 2200m Höhe und besteht schon seit reichlich 1500 Jahren. Wir müssen eine Eintrittsgebühr für das Dorf zahlen. Es ist ein altes Bergdorf, die roten Häuser aus Adobe (Mischung van roter Erde aus der Gegend hier und Stroh) ziehen sich am Hang hoch, um bei Flut sicher zu sein und um den kostbaren Boden des fruchtbaren Flusstales für Landbau nutzen zu können.
Die Einwohner hier hingen nach der Islamisierung noch lange der Lehre Zarathustras an und tragen keinen Tschador, sondern Kopftücher mit Blumenmotiven. Das sieht doch wesentlich freundlicher aus! Man spricht hier anscheinend einen alten Dialekt, aber für uns hört sich das ja alles gleich an…
Die Häuser stapeln sich versetzt den Hang hinauf sodass die Fusswege teilweise über das Dach des darunterliegenden Hauses gehen. Leider sind einige Dächer jetzt zum Schutz mit einer Art Silberfolie bedeckt, das stört den Blick des touristischen Auges etwas.
Die Imamzadeh-ye Yahya hat ein schönes blaugefliestes Kegeldach. Einige der Häuser haben schöne Balkone.
Viele alte (meist zahnlose) Frauen haben sich sehr pittoresk auf der Straße stationiert und verkaufen touristischen Schnickschnack und getrocknete Früchte.
Auf der anderen Seite der Zufahrtsstraße laufen wir durch die weniger von Touristen frequentierte schmalen Straßen mit blühenden Bäumen, sehen einen Mann mit Esel und eine Frau mit dem für hier typischem Blumenkopftuch.
Der Fahrer hat Tee mit, dann fahren wir weiter nach Natanz.