THEMA: Natur pur: Zwischen Aras und Affen in Costa Rica
06 Mai 2021 18:41 #615170
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  • Beatnick am 06 Mai 2021 18:41
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Guten Abend ihr Lieben,

Gabi-Muc schrieb:
Und ich bleibe dabei - Thomas sollte Fotokurse anbieten. Ich wäre dabei.

Macht er, sacht er... Hatten wir nicht schon was ausgedealt?... ;)

Sabine26 schrieb:
ich nehme dann den zweiten Platz im Kurs nach Gabi!

:laugh:

Sabine26 schrieb:
Gerne hätte ich auch ein Bild von den im Regenwald „trocknenden“ Schlüppern gesehen … kannst Du da nicht noch was nachliefern?

Leider nein... :pinch:

Sabine26 schrieb:
Ist die Gegend um die Sarapiqui Lodge nicht bekannt für die Frösche oder hast Du noch Tipps, wo man die noch gut sehen kann, wann man Tortuguero und die Karibikküste nicht eingeplant hat?

In Boca Tapada haben wir auch einige Frösche in freier Wildbahn gesehen, im Corcovado zum Beispiel nicht. Ich glaube, man kann sie überall im Regenwald finden, braucht aber einen Guide, weil sie sich an bestimmten Stellen aufhalten (feucht etc.) und dann oft noch unter Laub verstecken. In vielen Lodges gibt es auch Führungen, wo die Frösche "halbwild" gehalten werden. Sie könnten also theoretisch weg, bleiben aber, weil ihr künstlicher Teich (manchmal auch eine Wanne oder ein Eimer im Boden eingelassen) genau ihren Bedürfnissen entspricht. Das ist dann eher nicht so unser Ding und insgesamt haben wir nicht so viele Amphibien gesehen, wie man vielleicht annehmen könnte.

Old Women schrieb:
bis eine Busladung Chinesen anrollte. Es war zum Glück die letzte Nacht (von 3 Nächten), wir lagen auf der Veranda abends in Hängematten und amüsierten uns köstlich über ihre Sitten und Gebräuche. Eine völlig andere Welt. Was mögen sie wohl über uns Europäer denken?

:laugh: Das habe ich mich auch gefragt. Ich hatte den Eindruck, dass sie uns kaum wahrnehmen, geschweige denn sich fragen, wer wir sind oder was wir warum tun. Aber wer weiß... Ich will auch gar kein Chinesen-Bashing betreiben, das liegt mir fern, aber das war schon einfach sehr, sehr wundersam...

CuF schrieb:
Ich schließe mich diesem Herzenswunsch an - chinesische Schlüpper - das hat doch was.

Sicher? B) Hab ich leider nicht in petto...

CuF schrieb:
…..allerdings kann es sicherlich Deine witzige Anordnung der Vogelportraits nicht übertreffen, die ich schon bei den Geiern bewundert habe.

Oh, danke! :blush:

CuF schrieb:
Ich bin sowas von begeistert……und sage mal zwischendurch herzlichst „Danke“

Dem schließe ich mich an: Danke! Für eure Geduld, euer Lob, eure Begeisterung, eure Anteilnahme. Es macht mir wirklich großen Spaß und hält mich in nicht ganz so leichten Zeiten auch bei Laune.

Liebe Grüße, morgen geht es weiter,
Betti
Letzte Änderung: 06 Mai 2021 18:42 von Beatnick.
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06 Mai 2021 19:23 #615174
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  • leo1962 am 06 Mai 2021 19:23
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Hallo Bettina,
Auch von meiner Seite ein dickes Lob für deine unterhaltsame Beschreibung und natürlich die absolut tollen Fotos... einfach klasse!

Lg
Birgit
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07 Mai 2021 08:09 #615237
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leo1962 schrieb:
Auch von meiner Seite ein dickes Lob für deine unterhaltsame Beschreibung und natürlich die absolut tollen Fotos... einfach klasse!

Auch dir lieben Dank, Birgit! Dann geht es doch heute mit neuem Schwung ans nächste Kapitel. :)

Bis später dann also,
Betti
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07 Mai 2021 18:40 #615321
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Irrfahrten und ein unverhofftes Highlight

Das Orosi-Tal ist die große Unbekannte in unserer Rechnung. Ich hatte den Tipp von einem Bekannten bekommen und es kurzerhand mit in die Planung genommen. Wir sollten es nicht bereuen. Ein sattgrünes Landidyll voller Natur, Kultur und Geschichte.



Von Sarapiquis fahren wir in Richtung San Jose - und verheddern uns kurz hinter der Hauptstadt heillos im Straßendickicht. Die Navi gibt den Weg vor, wir folgen brav, landen aber in einer höchst zweifelhaften Gegend. Den Menschen geht es nicht gut hier, das ist offenkundig, auf einer sandigen Buckelpiste holpern wir an Holzbarraken vorbei.

Ich bin sicher, wir sind falsch, doch Thomas glaubt weiter an die Wunder der Technik. Immer weiter geradeaus, sagt die Navi und strahlt dabei eine Sicherheit aus, die ich nicht teile. Doch ich tue wie geheißen und lande vor einer steilen Auffahrt. Mehr ein Erdhaufen als ein Weg, hier geht's rauf, sagt die Navi und sagt auch Thomas.

Ich protestiere, aber wen interessiert das schon, die Navi und Thomas, dazwischen passt kein Blatt Papier. Also Allrad an und Augen zu, hätte fast geklappt, doch fast schon oben rutschen wir quer und in Zeitlupe den Hang wieder hinab. Bloß gut, dass wir uns nicht überschlagen haben, was bin ich erleichtert! Ist Thomas auch. Und fordert - wie sein Freund, die Navi - einen zweiten Versuch.

Bei mir ist nun Schluss, ich verweigere den Dienst. Zumal ich kurz vor unserem Absturz einen langen Hals gemacht und gesehen habe, dass hinter dem Hügel nichts kommt. Nichts außer einem Trampelpfad und Bergen. Die Navi oder ich, einer muss gehen, ich gewinne, wenn auch nur knapp. Wir fahren zurück, die Bewohner dieses traurigen Stadtteils, vom unverhofften Drama aus ihrer Lethargie gerissen, stehen staunend Spalier.

Noch dreimal verfahren wir uns. Biegen falsch ab, verstehen die Welt nicht mehr. Die Navi dreht durch, zeigt alles Mögliche an, nur nicht das Richtige. Der Verkehr rund um die Hauptstadt ist heftig. Immer wieder landen wir am selben Knotenpunkt, reihen uns in lange Schlangen ein. Dann endlich der richtige Abzweig. Eine dicke Straße, fast eine Autobahn - war doch eigentlich ganz einfach... :pinch:

Später erfahren wir, dass sich offenbar immer wieder Touristen verirren und mitten in den Bergen landen. Ratlos, wie es dazu eigentlich kommen konnte. Immerhin sind wir nicht die einzigen Deppen...

Die Gegend wird ländlicher, und dann blicken wir hinunter ins Tal, in dem wir die nächsten zwei Tage verbringen werden. Wow! Ist das schön.



Wir rollen hinunter und bis zum Dorf Orosi, wo am Ende einer winzigen Straße das Hotel Orosi Lodge liegt. Kein Hotel und keine Lodge, sondern ein charmantes B&B, in dem wir uns wie Zuhause fühlen. Wie überhaupt in dieser Gegend. Obwohl nur 40 Kilometer von San Jose entfernt, ist der Massentourismus vorbeigezogen, hat das Orosi-Tal seinen Zauber bewahrt. Das nette Besitzerpaar, vor 20 Jahren aus Deutschland gekommen, bestätigt das. Und auch, dass sich das Land seit unserem ersten Besuch 2012 infrastrukturell massiv entwickelt hat. Doch in Orosi ticken die Uhren noch anders, scheint die Zeit stehengeblieben zu sein. Die Einheimischen finden uns noch richtig spannend und wir überhaupt alles; ein unerwarteter Einblick in das echte Costa Rica.



Wir beziehen ein helles Zimmer im ersten Stock, ich atme durch und wasche unsere klamme Wäsche, die hier tatsächlich auch trocknet. Der Blick von Veranda und Bett ist fantastisch, der Turrialba spuckt Rauch und Asche.



Easy living! Und endlich mal keine 98 Prozent Luftfeuchtigkeit.



Der Irazu Nationalpark ist am Morgen unser Ziel, früh da sein für wenig Wolken, rät der Reiseführer. Also um Sechs los? Unser Gastgeber winkt ab. Der Park öffnet erst um Acht, und so lassen wir uns das Frühstück schmecken; das wohl beste dieser Reise, aus vielen Gründen. Aber auch, weil es im Orosi-Tal den besten Kaffee des Landes geben soll. Thomas kann das nur bestätigen. Anders als ich, denn ich trinke Tee. Der hat in diesen Breitengraden keinerlei Bedeutung und ist überall schlecht.

Das Wetter ist vielversprechend, über eine breite Straße fahren wir hoch zum Irazu. Der mit 3.432 m höchste Vulkan des Landes ist zuletzt 1994 ausgebrochen und ruht.

Blick hinunter zur ehemaligen Hauptstadt Cartago


Blick in einen der Kraterseen des Irazu


Anders als der Turrialba, den wir vom höchsten Punkt perfekt beobachten können. Aufgrund seiner Aktivität ist seine direkte Umgebung gesperrt.







Um Zehn haben wir genug gesehen, perfektes Timing, denn als wir den Berg hinunterfahren, fahren ihn die Reisebusse rauf. Zurück im Orosi-Tal geht es wieder ruhig und beschaulich zu.

Wir fahren rund um den Cachi-See durch das malerische Tal. Eine der ältesten Kulturlandschaften Costa Ricas mit üppiger Vegetation, einer von Wasser durchzogenen Landschaft, klapprigen Brücken und Hügeln voller Kaffeeplantagen.



Bei Ujarras stoppen wir. Die Ruinen der ältesten Kirche Costa Ricas gehören zu den wenigen Zeugnissen der kolonialen Vergangenheit und sind ein nationales Monument.





Wir sind alleine hier, genießen die Sonne und die friedliche Stimmung.



Weiter um den See herum...

Cachi-See


...fällt ein Haus ins Auge, krumm, kunstvoll und wie aus dem Märchen. In der Casa del Sonador lebte einst Macedonio Quesada, ein in Costa Rica berühmter Bildhauer und Künstler, seine beiden Söhne führen nun die Tradition der Holzschnitzerei fort.



Wäre das Orosi-Tal ein Touri-Hot-Spot, wäre ihr Leben wohl leichter. So aber verirrt sich kaum jemand in das ungewöhnliche Haus, sind mit den kunstvollen Schnitzereien offensichtlich keine Reichtümer zu verdienen. Wir lassen uns einiges über das Handwerk und die benachbarten Kaffeeplantagen erklären und geben dafür einen Obolus, über den sich der freundliche Herr fast schon rührend freut.



Zurück in Orosi, genießen wir das entspannte Dorfleben und besuchen die Iglesia de San Jose, die 1743 erbaute und älteste in Costa Rica noch genutzte katholische Kirche.



Am Abend gibt es im von unseren Gastgebern empfohlenen urigen Open-Air-Restaurant hervorragende Pizza aus dem Steinofen, und weil wir den zweiten Tag in Folge kommen, werden wir begrüßt wie alte Bekannte. Orosi mag uns und wir mögen Orosi - das Tal hat unser Herz im Sturm erobert.

Letzte Änderung: 07 Mai 2021 20:26 von Beatnick.
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07 Mai 2021 19:37 #615328
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  • Gabi-Muc am 07 Mai 2021 19:37
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Hallo Bettina,
Macht er, sacht er... Hatten wir nicht schon was ausgedealt?...
Ich stelle Dir gerne unser Gästezimmer für ein Wochenende oder auch verlängertes zur Verfügung. Ist sogar mit eigenem Bad. Frühstück gibt's auch. ;) München ist immer eine Reise wert (okay Hamburg auch ;) ) .

Nimmst Du denn keinen Tee von zu Hause mit? Ich bin ja auch ausschließlich Teetrinkerin, aber im Urlaub schleppe ich dann zumindest Beutel von zu Hause mit. Ich trinke mal grundsätzlich keinen schwarzen Tee und meistens gibt's nur den.

Von der Seite: eine reiche Teeauswahl ist in meinem Küchenschrank vorhanden.

Zu den Bildern muss ich wohl nix mehr sagen, schön wie immer. Und mit der Szene mit dem Auto würden wir gerne einen Film sehen. Wahrscheinlich war die Stimmung im Auto dann erstmal nicht so gut.

LG

Gabi
03.2022 Swakop, Etosha und Damaraland // 08:2021 Uganda // 01.2021: Caprivi // 10.2020: Etosha pur // 04.2019: KTP, Tok Tokkie Trail und Sossusvlei // 06.2018: Swakopmund und Etosha // 08.2017: Kalahari, KTP, Fish River, Soussusvlei, Swakopmund // 04.2016: Gardenroute von Kapstadt zum Addo Elephant Park
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07 Mai 2021 22:30 #615338
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  • Enilorac65 am 07 Mai 2021 22:30
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Auch ich bin geflasht von den Vogelbildern. Unglaublich tolle Fotos, grosses Kompliment!
2016: Südafrika mit Gardenroute
2018 : Vic Falls, Namibia, Botswana, Mauritius
2020: Kapstadt und Gardenroute
2022: Namibia
2024: Namibia und Südafrika
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