THEMA: Uganda 2022 - Ohne Gorillas aber mit Chamäleons
11 Jul 2022 06:37 #646967
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Hoi Tina

Erstmal danke für den bisherigen Reisebericht!
Und dann würde mich interessieren wie warm es im Kidepo denn so ist...eher 30 oder 35 oder 40°C?
Und ist es trockene oder feuchte Wärme? Ich vermute mal eher trocken, odrr?
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11 Jul 2022 23:07 #647057
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  • tina76 am 11 Jul 2022 23:07
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Hallo Picco,

schön, dass Du auch noch dabei bist! Du liegst richtig mit Deiner Vermutung. Die Hitze war trocken und daher eigentlich angenehmer als die Tage zuvor im MFNP, wo es eher schwülwarm war. Wir hatten allerdings die ersten beiden Tage im Kidepo fast 40 Grad. Danach gab es einen kleinen Temperatursturz auf um die 30 Grad. Das fühlte sich dann schon fast kühl an. ;)

Liebe Grüße
Tina
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16 Aug 2022 00:08 #649433
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Sorry, nun geht es nach längerer Sommerpause endlich mal weiter mit dem Uganda-Bericht.

29.01.2022 – Kidepo Nationalpark – Safari Nummer 2

Unsere Safari am Nachmittag im Kidepo ist äußerst unspektakulär. Im Wesentlichen erzählt uns Charles, was er an verschiedenen Stellen im Park schon so alles zu sehen bekommen hat. Aber bei uns zeigen sich erneut weder die Löwen, die sonst gerne so fotogen auf den Felsen liegen. Noch die Leoparden, die das Narus Valley und die großen Bäume dort mögen. Und erst Recht zeigt sich kein Gepard auf den großen, weiten Ebenen der Savanne. Charles hatte dort das Glück schon Geparden jagen zu sehen. Damit ist der Kidepo der einzige Park in Uganda, wo man überhaupt Geparden zu Gesicht bekommen kann. Raubtiere sind jedenfalls leider Mangelware heute.

Wir entdecken im vertrockneten Gras nur eine ziemlich gut getarnte Trappe. Es müsste das Weibchen einer Schwarzbauchtrappe (Black-bellied Bustard) sein, dass die namensgebende Farbe im Gegensatz zum Männchen nicht hat.



Sowie erneut Weißnasen-Husaren-Affen mit putzigem Nachwuchs





Kurz darauf unter anderem einen Buschbock und eine Warzenschwein-Großfamilie. Von letzteren gibt es viele im Park. Nur haben sie die wenig nette Angewohnheit meist äußerst fotoscheu sofort mit den kleinen Schweinchen zu flüchten.





Und dann, für Bernd immerhin ein echtes Highlight, da er sie vorher noch nicht in freier Wildbahn sehen durfte: seine ersten Zebras in Afrika. Meine Begeisterung hält sich da doch ein wenig in Grenzen. ;) Aber immerhin sind die Zebras doch mal eine willkommene Abwechslung bei der mageren Ausbeute heute Nachmittag.









Wir genießen trotzdem die Fahrt und die schöne Landschaft im Park im Abendlicht.

Vor allem sind wir schon voller Vorfreude darauf, dass es morgen zur Apoka Lodge weiter geht. Mit Abstand unsere teuerste Unterkunft der Reise. Dort wollen wir uns auch mal etwas am großen Pool entspannen. Bei der Hitze derzeit von ca. 35 bis 40 Grad eine paradiesische Aussicht. Die Kidepo Savannah Lodge hat nämlich leider keinen Pool, um sich zwischen den Safaris zu erfrischen.
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16 Aug 2022 00:20 #649434
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30.01.2022 – Kidepo Nationalpark – Apoka Lodge

Wir lassen heute beide die morgendliche Safari ausfallen, da Bernd sich noch nicht so richtig fit fühlt. Charles fährt uns nach dem späten Frühstück zur Apoka Lodge, wo wir die nächsten beiden Nächte schlafen werden. Sie liegt mitten im Park, etwa eine Dreiviertelstunde vom Parkeingang entfernt und auf einem großen Hügel weithin sichtbar.

Charles muss sich dort nach kurzem Umsehen auch gleich wieder von uns verabschieden. Wir sind etwas erstaunt, da sonst die Guides immer mit auf dem Lodgegelände übernachten. Nicht so hier. In der Apoka Lodge sind alle Safaris im Preis inbegriffen und die Touren werden mit Lodge-eigenen Fahrzeugen und Guides durchgeführt. Er fährt daher direkt zurück zur kostengünstigeren Kidepo Savannah Lodge, wo er übernachten wird und zwischenzeitlich Freizeit hat. In zwei Tagen wird er uns wieder abholen.

Wir schauen uns erstmal etwas um. Der große Pool, der in die Felsen hineingebaut wurde und auch die Unterkünfte sind wirklich ein Traum. Luxus pur auch der Ausblick von unserem riesigen Bungalow auf die endlos erscheinende Savanne. Und zwar von jedem Raum inkl. Bad. Ich kann mich kaum satt sehen. Eine große überdachte Terrasse gehört auch dazu.









Wir haben sogar einen eigenen Butler, was uns fast schon etwas zu viel des Guten ist. So viel Luxus und Aufmerksamkeit sind wir gar nicht gewöhnt…Dazu sind wir nämlich auch noch die einzigen Gäste heute und morgen und haben die ganze Anlage für uns. Perfekt. B)

Das Essen ist dann auch erwartungsgemäß das Beste und Leckerste während unserer gesamten Reise. Wir können mittags und abends zwischen zwei verschiedenen A la Carte-Gerichten mit Vorspeise und Nachspeise wählen. Blick auf das eigene kleine Wasserloch der Anlage inklusive. Dort tummeln sich öfter einige Wasserböcke, Warzenschweine oder Zebras.



Wasser sowie andere Getränke und Snacks werden uns an den Pool in den großen Schattenbereich mit bequemen Matratzen gebracht.



So lässt es sich aushalten. Wir fühlen uns hier am Pool ein klein bisschen wie Kanye West und Kim Kardashian. :silly:
Die waren zwar nicht hier, aber vor ein paar Jahren in einer anderen Luxus-Lodge in Uganda, die sie exklusiv nur für sich gemietet hatten. Charles, der ein großer Kanye-Fan ist, hatte uns begeistert davon erzählt.

Die Stunden bis zur Nachmittags-Safari vergehen viel zu schnell und ich mag gar nicht mehr aus dem herrlichen Pool mit der tollen Aussicht auf die weite Savanne raus. Als wir auf den Matratzen im Schatten liegen, tauchen zwei Wasserböcke über die Felsen kletternd auf und schlürfen direkt aus dem Pool. Es sei Ihnen gegönnt. Wäre ich ein Wasserbock, würde ich es genauso machen.

Wir sind nun gespannt auf die Safari mit einem der Guides der Lodge. Ob der uns wohl mehr zeigen kann als Charles…?

Fortsetzung folgt.
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Letzte Änderung: 29 Aug 2022 01:23 von tina76.
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29 Aug 2022 01:21 #650277
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30.01.2022 -Dritte Safari im Kidepo Nationalpark (oder: wo sind die Raubkatzen geblieben?)

Auf der abendlichen Safari mit Patrick, dem Guide der Apoka Lodge, stoßen wir als erstes nennenswertes Erlebnis in Richtung des Narus Valleys auf eine Elefanten-Herde mit Jungtier. Die Dickhäuter überqueren vor uns die Straße und wir halten gebührenden Abstand. Hier im Kidepo sind die Elefanten äußerst wachsam und misstrauisch Fahrzeugen gegenüber. Kurz gesagt, nicht so entspannt wie ich das in manch anderen Parks erleben konnte. Als wir uns eine Weile nach der Überquerung in normaler Lautstärke unterhalten, missfällt das dann auch der Matriarchin der Gruppe, die schon ein ganzes Stück weitergezogen war. Sie rennt plötzlich mit erhobenem Rüssel laut trompetend und ziemlich schnell auf uns zu. Wir sind beide starr vor Schreck. Aber Patrick macht ein beruhigendes Zeichen. Und wirklich, sie dreht nicht weit von uns wieder ab. Er erklärt uns hinterher, dass er das sofort als Scheinangriff erkannt hat. Wenn die Elefantendame nicht trompetet hätte und lautlos auf uns zugerannt wäre, dann wäre es gefährlich gewesen und hätte er sofort das Auto weggefahren. Naja, um uns einen gehörigen Schrecken einzujagen, hat es gereicht. :whistle:









Patrick arbeitet schon über 20 Jahre hier im Park. Er muss es wissen. Und er versucht wirklich alles, inkl. abenteuerlichen Querungen ausgetrockneter Flussbetten mit steilen Ufern, um uns Löwen oder andere Raubkatzen zu zeigen. An all diesen Stellen hat er schon welche in der Vergangenheit entdecken können. Er wirkt enttäuschter als wir, da er so stolz auf seinen Park ist und uns so gern mehr gezeigt hätte. Nur scheint das Narus Valley und dessen Umgebung - was Raubtiere angeht – momentan wirklich leergefegt zu sein. Dafür gibt wieder einmal Büffel en Masse.



Patrick meint dann auch, dass die riesigen Büffelherden die Raubkatzen vermutlich vertrieben hätten und diese sich wohl in andere, abgelegene Ecken des Parks zurückgezogen hätten. Schade, aber nicht zu ändern.

Wir sehen immerhin noch eine Antilope, die für mich eine Erstsichtung ist. Es ist eine Weißohr-Moorantilope (White Eared Kob). Die Männchen sind dunkel und die Weibchen deutlich heller. Ihr Verbreitungsgebiet liegt eigentlich im Südsudan und in Äthiopien. Gelegentlich kommen sie aber auch im Norden Ugandas vor.





Auch ein Wasserbock darf nochmal aufs Bild.



Dann geht es zum Sundowner an etwas erhöhter Stelle mit Blick ins Tal. Der erste Sundowner überhaupt für Bernd. Ich mag diese Tradition sehr und hatte sie vorher in Uganda schon etwas vermisst.





Wir kommen im halbdunklen noch an einem frischen Büffelkadaver vorbei. Darauf sitzen schon einige Geier.
Auf dem nächsten Bild sieht man, dass es zwei verschiedene Arten von Geiern sind, die da aufs große Fressen warten. Es müssten ein Kappengeier (Hooded Vulture) und ein Weißrückengeier (African White-Backed Vulture) sein.



Wir warten ebenfalls schon voller Vorfreude auf das Dreigänge-Menü in der Lodge. ;) Das ist dann auch wie gewohnt köstlich. Es gibt einen Blatt-Salat mit rote Beete, Avocado und Schafskäse, Rinderfilet als Hauptgang und als Dessert ein Schokoküchlein mit frischen Beeren als Beilage.
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29 Aug 2022 01:44 #650278
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31.01.2022 – Vierte Safari im Kidepo NP

Da Bernd ausschlafen möchte, lasse ich mich heute früh allein durchschütteln bei der Morgensafari. Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Die Touren, die Charles gefahren ist, waren harmlos gegen die Fahrten, die Patrick unternimmt. Ich muss mich gut festhalten im offenen Fahrzeug. Es geht auf unserer Tour oftmals offroad steil auf und wieder ab.

Ein unschuldig blickender Büffel kreuzt als erstes unseren Weg. Der traut sich was. Dabei ist er doch mit seinen unzähligen Kumpanen schuld, dass es hier gerade keine Raubkatzen zu sehen gibt. Grummel.



Bei der Fahrt durch Tal kann man in der Ferne und in die Felsen hineingebaut die Luxus-Lodge erblicken, in die Idi Amin in den 70er-Jahren seine Gäste einlud. Nach Jahren des Leerstands wurde sie erst vor Kurzem als Katarum Lodge neu wieder eröffnet.



Wir machen eine kurze Teepause auf einem Hügel. Die Landschaft mit den runden Felskugeln fasziniert mich immer aufs Neue.





Wir wollen heute in eine andere Ecke des Parks, wo laut Patrick normalweise Giraffen zu finden sind. Auf dem Weg sehen wir aber erstmal erneut eine Elefantenherde durch den Park ziehen.





Und siehe da, die Elefanten, werden nicht nur von uns beobachtet, sondern scheinbar auch von den von uns gesuchten Giraffen. :)



Die Elefanten haben ein recht kleines Jungtier dabei.



Die Giraffen können sich ebenfalls nicht über zu wenig Nachwuchs beklagen. Es sind mindestens genauso viele kleine wie große Giraffen dabei. Wir stehen eine ganze Weile da und beobachten die aus dem Tal heraufkommenden Giraffenherde. Und Patrick scheint endlich zufrieden, mir mal das von ihm Gesuchte zeigen zu können.










Gemächlich geht es mit diesen letzten Eindrücken wieder zurück zur Lodge.







Hier entspannt Bernd schon am Pool und ich geselle mich sehr gerne den Rest des Tages dazu.
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