Genau wie die 3 Wochen vorher vergeht der Abend viel zu schnell und wir brechen gegen 23:00 Uhr auf zum Flughafen. Einige unserer neuen kleinen Freunde begleiten uns zum Flughafen den wir eine gute Stunde später erreichen.
Wir geben das Gepäck ab, legen uns noch ein wenig hin und gegen 04:00 Uhr startet dann die Maschine der Turkish Airlines über Istanbul nach Hannover wo wir dann am Freitag um 17:00 Uhr landen.
Tageskilometer : 170
Nach 2283 km haben wir unsere Rundreise durch Uganda beendet, wir hatten 3 wunderbare Wochen in diesem Land und wir haben es keine Minute bereut das südliche Afrika für Uganda aufgegeben zu haben.
Es war ein phantastische Reise, der Flug mit Turkish Airlines ist sicher von den Flugzeiten nicht ganz optimal, aber bei einem Preis für 575 ? pro Person kann man schon mal ein paar Kompromisse einlegen. Wir haben halt am Ankunfts- und Abflugtag ein paar Stunden am Flughafen in Kampala überbrücken müssen, war aber kein allzu grosses Problem.
Der Mietwagen von Alpha Car Rentals hatte schon 190.000 km runter, hat uns die gesamt Tour aber nicht ein einziges Mal im Stich gelassen, die Campingausrüstung war auch ok, Zelt, Schlafsäcke und Isomatten hatten wir ja mitgebracht. Der einzige kleine Nachteil war der Kühlschrank der nur über den Zigarettenanzünder lief, da haben wir uns aber auch mit arrangiert und die frischen Sachen immer zeitnah verarbeitet. Wir können Douglas und seine Truppe auf jeden Fall uneingeschränkt empfehlen.
Auch in Uganda hat es wunderbare Campingplätze, teils sehr einfach ohne Wasser und Toilette aber immer in wunderbarer Landschaft gelegen. Die Preise für die Campingplätze bewegten sich von 6 Euro im Mpanga Forest bis zu 30 Euro im Queen Elizabeth Bush Camp. Reserviert hatten wir nur die Familienbanda im Murchison Falls NP, es gab nie Probleme einen Campingplatz zu finden. Auch das Alinda Guesthouse in Masindi, wo wir 2 Doppelzimmer hatten, hat mit seinen 15 Euro pro Zimmer wunderbar zu uns gepasst, diese kleinen günstigen Unterkünfte scheint es überall zu geben.
Als Selbstversorger hat es auch nie Probleme gebeben, es gab überall einen kleinen Supermarkt wo es fast immer auch frische Sachen wie Käse, Fleisch und Aufschnitt gab. Natürlich waren die Preise manchmal nicht so wie wir es in Deutschland gewohnt sind, aber grundsätzlich hielt sich das alles im Rahmen.
Viele Sachen wie Obst, Gemüse oder Kartoffeln haben wir direkt am Strassenrand oder den kleinen Märkten gekauft, alleine das ist immer ein tolles Erlebnis gewesen.
Was wir geliebt haben, sind die vielen kleinen Verkaufsstände die Rolex, gegrillte Fleischspiesse und andere frittierte Sachen verkauft haben. Für 1 - 2 Euro haben wir uns so richtig satt essen können, das wäre auf jeden Fall auch eine Alternative zum selbstversorgen.
Die Strassenverhältnisse auf unserer Tour kann man von toller Teerpiste bis zu einer schrecklichen die Berge hoch und runter führende enge steinige Piste beschreiben. Gerade auf unserer Suche nach Kanungu und auf dem Weg von Kabale zum QENP waren es doch ziemlich wilde und anstrengende Teilstücke auf denen wir nur knapp 10 Kilometer die Stunde geschafft haben. Auch auf den Teerstrassen war es schwer mehr als 50 km die Stunde zu schaffen, es war einfach viel zu viel los auf den Strassen, was aber natürlich auch sehr spannend war. Im grossen und ganzen aber sind wir zufrieden mit den Verhältnissen gewesen.
Das Wetter war sehr wechselhaft, als Tageshöchsttemperatur hatten wir so um die 33° im Murchison, der kälteste Morgen war mit 14° in der Nähe von Fort Portal. Wir hatten ja schon vorher gelesen das wir mit einigen Regenschauern rechnen müssen, im Schnitt hat es jeden 2. Tag dann auch geregnet, aber nur 1 mal tagsüber, ansonsten immer erst abends wenn wir mit dem Essen schon fertig waren. Anders als im südlichen Afrika ( wir waren bisher nur im Südwinter unterwegs und hatten schon einige Minusgrade ) konnten wir abends bequem draussen sitzen und die Plätze geniessen. Leider konnten wir aufgrund der vielen Wolken nur selten den Sternenhimmel bewundern.
Da wir sonst eher nur die trockenen Länder im südlichen Afrika im Südwinter bereist haben, waren wir natürlich gespannt auf die Landschaft in Uganda. Was uns total fasziniert hat war die sattgrüne Landschaft mit den bunten Dörfern die an den tiefroten Sandstrassen gelegen haben, das war ein wundervolles Farbzusammenspiel. Leider war der Himmel sehr oft bewölkt und es war fast immer ein wenig diesig das die Farben nicht ganz so zur Geltung gekommen sind wie wir es uns gewünscht haben. Ganz besonders gefallen hat und die Kratergegend um Fort Portal mit diesen vielen kleinen oft versteckten Seen, hier hätten wir noch länger wie 3 Tage bleiben können um noch weitere Wanderungen zu unternehmen.
Die Tierwelt in Uganda wird natürlich von den Berggorillas beherrscht, die wir zum Glück auf unserem Trecking besuchen durften, das ist ein kaum zu beschreibendes Gefühl diesen sanften Riesen gegenüber zu stehen und 1 Stunde mitten zwischen diesen entspannten Tieren verbringen zu dürfen. Der Preis dafür ist natürlich gewaltig, aber wenn man damit für den Erhalt dieser Tiere beiträgt ist das schon in Ordnung.
Neben den Gorillas gibt es aber auch eine Menge anderer Tiere zu entdecken, da stehen natürlich unsere Löwen im QENP an erster Stelle. Aber auch die anderen Begegnungen haben uns grossen Spass gemacht, wir lieben es einfach die Tiere in ihrer natürlichen Umgebung zu beobachten. Ein wenig enttäuscht waren wir von den Pirschfahrten im Murchison Falls NP, da waren doch aufgrund des vielen Regens und der hohen Vegetation sehr wenig Tiere zu finden, das hat aber die Bootsfahrt und der Blick auf den Murchison Falls wieder wettgemacht.
Für uns der absolute Höhepunkt war aber die Begegnung mit den Menschen. Man hört ja im Vorfeld viel über die Freundlichkeit der Menschen in Uganda, aber so toll hätten wir es nie erwartet. Wenn man ein neues Land bereist ist man ja doch erst skeptisch wie es einem gefällt, ob es den Vergleich mit den vorherigen Ländern standhält, wie die Menschen auf einen zugehen.
So entspannte und freundliche Menschen haben wir auf den bisherigen Reisen noch nie getroffen. Wir haben uns immer sicher und wohl gefühlt wenn wir unter die Leute gegangen sind. Alle sind uns so aufgeschlossen und freundlich begegnet, leider können Fotos und Erzählungen das nicht richtig rüber bringen. Wir haben so viele nette Menschen getroffen, gerade im Greenhouse Projekt haben wir viele neue Freunde gewonnen. Die schönsten Begegnungen waren die auf den Märkten, an den vielen Strassenständen oder einfach bei der Bananenfrau die ihre Bananen mitten im Busch an einer einsamen Piste verkauft. Alle haben sich gefreut das die Muzungus anhalten und etwas gekauft haben, beide Seiten hatten immer riesig Spass an diesen kleinen Geschäften.
Wir haben auch keine bettelnden Kinder gesehen, alle sind immer sofort zu uns gerannt, wollten ein wenig mit uns spielen oder ein paar Meter wandern, das war einfach genial.
Es war in allen Belangen eine gelungene Reise durch ein faszinierendes Land mit unglaublich aufgeschlossenen und liebenswerten Menschen.
Wie hat schon Winston Churchill gesagt " Uganda, die Perle Afrikas", dem können wir uneingeschränkt zustimmen.
Vielen Dank an alle Mitleser, Mitreisenden und die netten Kommentare unserer kleinen Reise und vor allen Dingen an die Uganda Fraktion hier im Forum, die uns mit den vielen Reiseberichten und Informationen im Vorfeld unserer Reise gefüttert haben.
Wir hoffen wir konnten den ein oder anderen für Uganda begeistern und wer weiß wo wir uns irgendwann mal über den Weg laufen.
Für nächstes Jahr planen wir übrigens wieder nach Uganda zu fliegen, dieses mal in Kombination mit Ruanda.