Hallo,
wir waren im Oktober/November 2012 als Selbstfahrer in Uganda. Es ist ein einmalig schönes Land, und das bei weitem nicht nur wegen der Schimpansen und Gorillas.
Wir haben auch bei Alpha Car Rental und Douglas gebucht. Hat soweit alles gut funktioniert, allerdings hatten wir extra einen alten Land Cruiser bestellt, ohne elektrischen Schnickschnack und leider denselben Toyota HIlux Surf bekommen, den auch Marina hatte. Mein Mann wollte unbedingt einen Wagen mit Differentialsperre haben (und das ist auch definitiv ratsam), aber Douglas hatte wohl zu unserer Zeit keinen, obwohl er lange im voraus bestellt war.
Der Surf hat uns überall hingebracht, aber leider sind wir einmal "stecken geblieben", was uns ohne Diff-Lock vielleicht nicht passiert wäre. Aber 11 nette ugandische Herren, die innerhalb von 5 Minuten da waren, haben den Wagen innerhalb von 15 Minuten mit purer Muskelkraft wieder heraus geschoben. So freundlich sind die Menschen in Uganda!!!! Und leider hatte der Surf dieselben Probleme wie bei Marina, eine hintere Scheibe lies sich nicht mehr öffnen und die Scheibe am Kofferraum funktionierte nicht mehr. Das war für mich als ambitionierte Fotografin echt blöd. ABER, wir würden trotzdem jederzeit wieder bei Douglas buchen, nur diesmal definitiv einen alten Landcruiser mit Diff-Lock.
Zu den Strassenverhältnissen muss ich Tanja unbedingt zustimmen. Uganda ist nur etwas für Autofahrer, die Off-Road Erfahrung haben. Wenn wir nur bis Fort Portal bzw. Kibale gefahren wären, würde ich Marina zustimmen, so schlimm ist es nicht. Die Formulierung "wenn man die großen touristischen Hauptrouten" nutzt finde ich ein bisschen witzig, denn so richtig große Hauptrouten habe ich in Uganda nicht gefunden (außer vielleicht die super geteerte Strasse von Kampala Richtung Ziwa nach Norden und die neue geteerte Strasse von Kisoro Richtung Lake Bunyonyi).
Besonders im Bereich Bwindi waren die Strassen so schlecht, wie wir sie im südlichen Afrika noch nie gefahren sind. Du fährst z.T. auf blankem Fels, die Strassen sind so eng, dass man in den Alpen darauf wandern würde
(Umdrehen keine Option), es ist matschig bis zum Abwinken und es gibt keine Rillen, sondern wahre "Flusstäler" in den Strassen bzw. Rumpelpisten. Die Fahrzeiten werden nicht in km, sondern in Zeit angegeben. Wir hatten eine Strecke, wo wir im Bwindi für 10 km 2 Stunden gebraucht haben, und das lag nicht an den Fahrkünsten meines Mannes, der echt super fahren kann. Ich wäre irgendwann stehen geblieben und hätte das Auto stehen lassen.
Wenn Ihr Euch das also zutraut, dann ab nach Uganda als Selbstfahrer. Wir würden es jederzeit wieder tun, obwohl es nicht immer einfach war. Aber man muss es sich schon sehr gut überlegen und seine Fahrkünste realistisch einschätzen.
Die Unterkünfte habe ich vorab reserviert und würde es auch wieder so machen, aber das ist eine sehr persönliche Sache, je nachdem wie Ihr gerne reist. Und wenn Ihr campen wollt, ist das wahrscheinlich auch nicht nötig. Ich habe vor Ort mit Kabiza zusammen gearbeitet, der nach meinen Wünschen die Unterkünfte gebucht hat. Falls Ihr Euch doch für ein Auto mit Fahrer entscheidet, kann ich Euch Kabiza definitiv empfehlen, denn Jon, der Besitzer, hat sehr kundige Guides (die nicht nur als Fahrer, sondern als Guide arbeiten). Er hat auch einen sehr guten Blog
Kabiza Blog, der viele Infos über das Land bietet.
Und falls Ihr gerne wandern wollt, kann ich Euch die Wanderung von Buhoma nach Nkuringo empfehlen (wird von
Nkuringo Walking Safaris angeboten). Wir hatten leider keine Zeit, aber beim nächsten Mal nehmen wir uns die Zeit dafür. Das Nkuringo Gorilla Camp ist auch super.
Uganda punktet vor allem durch traumhafte Landschaft, sehr freundlichen Menschen und einer schönen Tierwelt, die sich aber nicht mit dem übrigen Ostafrika oder dem südlichen Afrika vergleichen lässt. Wir haben aber trotzdem viel gesehen, man darf halt keine Tiermassen erwarten.
Viel Spass bei der weiteren Planung. Wir werden auf jeden Fall in dieses wundervolle Land zurückkehren und es noch intensiver besuchen.
Schöne Grüße,
Nicole