3....Saadani NP
Der Rav4, gemietet in Arusha von roadtripafrica.de war ein zuverlässiger Wagen. Ich bin ihn gern gefahren, meine Mitfahrerin Claudia träumte von einem Hilux. Der Rav4 hat einen ständigen Allradmodus und es gibt keine Differentialsperre. Wahrscheinlich deswegen und sicher auch weil er nicht besonders Groß ist und die Räder entsprechend klein, ist es nicht erlaubt mit diesem Wagen in den ehemaligen Selous, jetzt Nyerere-NP genannt, zu fahren. Also wollten wir in Morogoro 2 Tage Selous, bzw. Nyerere NP, buchen und vorher auch mindestens eine Nacht im Mikumi NP verbringen.
Zwischen Iringa nach Morogoro hatte ich das Crocodile Camp zur Übernachtung auf dem Plan, das stellte sich als Fehlgriff heraus. Auf der Landkarte sah es aus als wenn das Camp abseits der Straße liegt, dies ist aber nicht der Fall. Dazu kam, dass die Bandas schon längere Zeit nicht mehr genutzt worden waren, ebenso das Restaurant, und entsprechend heruntergekommen hat dieses Camp auf uns gewirkt, so dass wir wieder in den Wagen gestiegen sind und in Mikumi etwas suchen wollten.
Das kleine Städtchen Mikumi war bei unserer Ankunft komplett am feiern und alle Unterkünfte die ich noch alternativ herausgesucht hatte, waren entweder geschlossen oder ausgebucht. Spät am Abend und schon im dunkeln fanden wir dann doch noch eine lokale Unterkunft und es wurde für uns extra ein Zimmer hergerichtet. Das Bett war ok und mehr wollten wir nicht, denn am nächsten Tag fuhren wir gleich weiter um im strömenden Regen die Grenze zum Mikumi NP zu überfahren. Von der geteerten Straße die durch den Park führt, konnten wir einige der völlig aufgeschwemmten Wege einsehen und haben uns deswegen gegen einen Besuch des Parks entschieden und fuhren durch bis Morogoro. Dort war leider die schöne Bergkulisse meist vollständig von Wolken verhangen.
Auf Empfehlung einer Frau einer lokalen Unterkunft sind wir an einen augenscheinlich seriösen Anbieter geraten, der uns dann fast abgezockt hätte. Er hat ein Büro im Stadtzentrum und normalerweise funktionieren die Safaris mit ihm bestimmt auch, aber es schien, dass aufgrund der Corona-Tourismus-Krise, jeder jedem alles verkauft, auch wenn z.B. die angebotene Tour gar nicht durchgeführt werden kann. Der Nyerere NP war von Morogoro kommend nicht zu befahren, weil es ziemlich viel geregnet hatte. Zum Glück habe ich mich nicht hinreißen lassen, vorweg zu bezahlen. Statt uns morgens um 6 Uhr auf den Weg in den NP zu machen, haben wir uns mit unserem Rav4 auf den Weg in Richtung Indischer Ozean gemacht um die im Busch leider nicht zustande gekommenen Tage, am Meer zu verbringen. Die Kätzchen haben uns gute Reise gewünscht
Wir hatten Barry's Lodge nahe Pangani im Internet vorgebucht. Den kürzesten Weg dorthin haben wir auf der Landkarte ausgesucht und dachten eigentlich, dass wir am Saadani Np entlang aber vorbei fahren werden. Ein Besuch des Parks war schon auch die Idee aber nicht nach einer anstrengenden Tour am späten Nachmittag, als wir dann plötzlich und vorher nicht ersichtlich vor dem Gate standen. Natürlich mussten wir trotzdem den Parkeintritt, alle Gebühren und das Auto bezahlen. Unser Ziel war eigentlich eine Dusche gewesen, aber so sind wir noch ohne Erfolg den ein oder anderen Weg entlang gefahren, bevor wir endgültig nach Barry's fuhren.
Mit Reisefreunden, die wir in Barry's kennengelernt haben, haben wir dann einen ganzen Tagestrip in den Saadani NP gemacht, aber auch hier verlief der Gamedrive eher enttäuschend. Es gibt ja diese schönen Fotos mit Elefanten am Strand und so, ich denke dass kann getrost vergessen werden. Wir haben keine Elefanten gesehen, auch keine Hinterlassenschaften, keine Anzeichen. Ein paar Giraffen und einen befahrbaren Hauptweg. Die anderen Wege sind ungepflegt und waren überwuchert von Gras. Da ist schon lange niemand mehr gefahren. Es gab auch nicht viel Federvieh. Alles in allem enttäuschend. Ganz schlimm wurde es aber am Wamifluß. Dort wird für viel Geld eine Bootsfahrt angeboten. Das eigentliche Touristenboot war kaputt, was aber keine Auswirkung auf den Preis hatte. Mein Travelmate und ich haben uns dagegen entschieden, aber die Amerikanerin und ihr Freund haben sich darauf eingelassen. Alles was sie zu sehen bekommen haben war ein totes Hippo. Na danke schön, waren wir froh, dass wir dafür nicht noch 50 US Dollar ausgegeben haben. Der Park ist sein Geld kaum wert, es gibt ein Dorf mitten im Park und den entsprechenden Auto und Motorradverkehr dazu. Die Lodge die im Park liegt ist nicht so toll wie ihr Preis und mich sieht der Park garantiert nicht wieder.
@Barry's war es sehr schön. Die Anlage und die Bandas sind luxuriös. Das Dach des Restaurants und auch die von den Bandas sind in alter Dachkonstruktion gemacht und schon allein dafür lohnt es sich dort zu übernachten. Das Meer direkt vor der Tür und der Strand auf 100km gesäumt von Kokospalmen und leider auch gesäumt von Plastikmüll. Genau da wo der Sand auf die Palmen trifft hat sich das Plastik tief eingegraben, schrecklich. Vor der Lodge war es ein wenig weggeräumt, aber auch nicht komplett und mit jeder Flut kam neuer Plastikmüll. Es war zum weinen. Trotzdem habe ich die 5 Tage dort genossen und bin jeden Tag bei Ebbe bis an den Ozean spazieren gegangen.