19. Usambara-Gebirge
Die Mambo View Point Eco Lodge ist mehr basic als die anderen Unterkünfte in denen wir übernachtet haben. Auf deren Website wird die Honeymoon Suite, die wir hatten, für 80 USD angeboten, ist also auch etwas für den schmalen Geldbeutel bzw. für längere Aufenthalte zum Entspannen geeignet. Der bisherige holländische Eigentümer, der die Lodge vor Kurzem verkauft hat an eine jüngere Holländerin, lebt in einem eigenen Cottage auf dem Gelände und ist sehr sozial im nahegelegenen Dorf Mambo engagiert mit diversen auch international geförderten Entwicklungsmassnahmen. Das Essen ist eher spartanisch, kleines Buffet mit Selbstbedienung. Es kann schon mal vorkommen, dass die Milch aus ist und man bis zum nächsten Tag dafür warten muss. Dafür essen alle Gäste zusammen an einem grossen Tisch, man kommt schnell ins Gespräch.
Haupthaus mit Speisesaal und abendliche offene Feuerstelle
Wir waren hier nicht die einzigen Gäste, es übernachtete ein weiterer Holländer, Nick, Anfang 60er Jahre, der ebenfalls early retired ist, ehemaliger Beruf Wasserbau-Ingenieur, und fast sein ganzes Berufsleben mit WHO-Entwicklungsprojekten beschäftigt war. Nick hilft ebenfalls im Mambo Dorf beim Bewässerungssystem und Beratung der Waldwirtschaft, um den Grundwasserspiegel zu halten, der wohl wegen des Pinienanbaus im Usambara Gebirge stark gesunken ist in den letzten Jahrzehnten.
In Lushoto im Usambara Gebirge war zu Kolonialzeiten ein Bezirksamt eingerichtet, die Stadt wurde als Wilhelmstal von den Deutschen gegründet. Überhaupt wird sehr positiv von den Deutschen gesprochen, obwohl wir dort eine koloniale Vergangenheit haben, aber die Leistungen der deutschen Entwicklungshilfe scheinen die Unterdrückung durch die Kolonialmacht vor mehr als 100 Jahren zu überlagern. Bei den deutschen Kolonialisten war das Usambara Gebirge auch deshalb beliebt, weil das Klima nicht so unbarmherzig heiss wie in der Ebene ist. Dies kann ich bestätigen, es ist tagsüber angenehm warm und nachts recht kühl.
Wir haben vormittags mit einem lokalen Guide einen Spaziergang zum Dorf Mambo gemacht. Sehr schön entspannend nach all den Tagen, in denen wir nur im Geländewagen Ausschau nach Tieren hielten und ansonsten zur Passivität verdammt waren.
Man merkt an der hohen Anzahl von Kindern, die wir sahen, dass das Durchschnittsalter in Tanzania nur etwa 18 Jahre beträgt, über 43% der Bevölkerung befindet sich noch im Kindesalter von 14 Jahren und darunter.
Auf der Lodge leben ungefähr 6 Hunde, vier davon durften mit auf unseren Spaziergang kommen.
Ganz ohne Tiere geht es im Usambara Gebirge auch nicht, hier ein Usambara-Chamäleon, das an der Nase stilbildend zwei Hörner aufweist. Das hat der Guide in der Böschung neben dem Weg für uns gefunden.
Wir haben eine Töpferei besucht. Dort konnte man für je 2 Dollar ein Stück Töpferware jeglicher Größe erwerben oder sich das Töpfern zeigen lassen. Da wir unser Reisegepäck nicht mit Souvenirs beschweren wollten, haben wir uns für das Töpfern entschieden.
Weiter gings durch das Dorf