THEMA: Reiseber.: Abseits der großen Herden und Touristen
06 Dez 2012 06:23 #265955
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  • Butterblume am 06 Dez 2012 06:23
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Hallo Wolfgang,

vielen Dank für Deine rasche Antwort. Das hilft bei der Planung.

Mit herzlichen Grüßen
Marina
Das Morgen gehört demjenigen, der sich heute darauf vorbereitet. Afrikanische Weisheit

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08 Dez 2012 06:41 #266154
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  • Hippie am 08 Dez 2012 06:41
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habe fertig
Wir wollen gegen 07:30 die Lodge verlassen, das klappt aber nicht ganz, da der Kellner noch keine Erlaubnis vom Manager hat. Spricht nicht gerade für gutes Management, die Lodge hat die nächsten Tage kaum Buchungen. Am Ende darf er doch mit und spart sich nach seiner Aussage einen Tag Zeit und einen halben Tag Arbeitslohn(Kosten für Bus). Es hat sich anscheinend nicht viel in den letzten 5 Jahren geändert. Er fährt bis Mombo mit, bis Same(Abzweigung Mkomazi NP) wollte er nicht, da sei es mit Bussen nicht so gut. Er bedankt sich so oft, dass es uns schon peinlich wird. Von der Lodge und vom Kellner war uns empfohlen worden nicht über Pangani zur A14 zu fahren, sondern über Mamboya nach Mkata(ca 1 Std. schneller). Die 70 km Piste waren aber auch nicht wirklich gut. Teilweise sehr tiefer Matsch. Wir haben für die Strecke 1,75 Stunden gebraucht. In Korogwe legten wir noch eine Pause ein. Am Gate vom Mkomazi trafen wir um 14:00 Uhr(seit 2 Tagen keine Einträge im Registrierungsbuch) ein. Wir fahren direkt zum Babus’s Camp, wo wir vorgebucht hatten. Wir sind die einzigen Gäste, das Personal ist wie immer sehr freundlich. Die Zelte sind einfacher. Wir halten uns nicht lange auf, da wir noch Safari(wir haben nur 24 Std.) machen wollen. Wir fahren Richtung Osten um ev. uns die Projekte Rino und Wild Dogs anzuschauen. Auf dem Weg suchen wir noch einen Damm(Empfehlung vom Personal), da ist aber kein Wasser und keine Tiere. Wir treffen auf 30 km kaum auf Wild. Wir fahren noch bis zur Wegkreuzung (Kisima-Maore). Dann müssen wir umkehren, da es zu spät wird. Wir beschließen für den letzten Tag noch einen langen Drive/Schleife erst Richtung Westen und dann zur Grenze nach Kenia(Tsavo West), dann wieder zum Camp. Mittagessen vereinbaren wir um 13:00 Uhr, dann soll es nach Arusha und nach Hause gehen. Geplant war es gut, aber ersten kommt es anders und zweitens ist man in Afrika.
Nach einem kurzen Frühstück starten wir nach Westen in Richtung Dindera. Es ist leicht hügelig und man hat immer wieder gute Sichten auf freie Flächen mit aüßerst scheuem Wild. Wir bleiben immer lange stehen, dann beruhigt sich die Lage, aber richtig sehen kann man nur mit Fernglas und Tele (das auch nicht reicht). Es ist ein bisschen schade, denn so etwas haben wir noch nie gesehen, Elan-Antilopen bis zum Horizont, wir haben bei einer Herde über 50 Tiere gezählt. Bei Dindela fahren wir an einen Aussichtspunkt(Blick auf Wasserloch, Damm), hier haben vor einiger Zeit Personen gecampt, sicherlich wunderschön. Dann fahren wir Richtung Nord-Osten (Tsavo), der Weg stimmt mit Karte und Navi überein, ist auch Hinweisschild, aber es geht nur steil Berg auf, immer schlechter bis zum Kamm, kaum noch eine Fahrspur. Oben angekommen: „Sche..“ ist das war meiner Frau nur entfleucht. Kein Weg, nur Felsen sehr steil. Wir suchen mittels Fernglas, wo es unten weitergehen könnte, wenden geht nicht, rückwärts zurück die Alternative. Eigentlich müsste laut Karte eine Weggabelung(2-3KM) zu sehen sein. Wir sehen sie nicht und finden sie auch nicht. Wir entdecken aber unten im Gebüsch eine Stelle, wo eine Fahrspur sein könnte. Ich fahre sie im 1.Gang(untersetzt) an. Nach mehrmaligen Rutschen und „Stöhnen von links“, erreichen wir die Stelle. Die Fahrspuren sind immer wieder unterbrochen aber sie führen schließlich auf einen Weg der nach Mbula führt, wir wollten aber nach Kavateta(beides Dämme oder Wasserlöcher), Kavateta wäre laut Karte ca. 5 km Luftlinie vom Tsavo-West entfernt. Die entscheidende Wegkreuzung haben wir verpasst oder nicht gefunden. Wir geben auf, wir fahren nicht zurück um sie zu suchen. Wir fahren dann weiter bis zur nächsten Kreuzung, auch da ist der Mbula-Circuit angeschrieben.
Wir sind fast wieder an derselben Stelle von in der Früh, bei den Elan’s und viel zu früh. Wir machen es uns gemütlich und bleiben stehen, genießen den Moment, und sind froh, dass wir heil hier angekommen sind. Ein wenig sauer sind wir schon, da es ja als normaler Weg angegeben und ausgeschildert war, aber das legt sich schnell. Wir sind pünktlich beim Mittagessen und verlassen um 14:00 Uhr den Park(24Std. Regel).
Resume Mkomazi: mindestens 3 Übernachtungen sollte man hier sein, nur etwas für Camper. Die Campsites liegen an sehr schönen Stellen, die einzige Lodge nicht. In Same gibt es auch ein Motel, aber die Wege sind dann zu weit. Hier gibt es sicherlich noch viel zu entdecken, vielleicht ein ungeschliffener Diamant. Hoffentlich sind sie mit dem Rinoprojekt erfolgreich, dann kämen auch mehr Touristen.
Um 17:00 war in Arusha Fahrzeugrückgabe vereinbart, wir sind 10 Min. später da. Es ist Samstag und das Chaos um die Zeit noch größer als sonst. Durch Arusha brauchen wir 45 Min.

Zusammenfassung: ein sehr schöner Urlaub mit vielen neuen Eindrücken. Nicht vergleichbar.
Obwohl der Tourismus in Tansania statistisch immer mehr zugenommen hat, haben wir den Eindruck, dass sich bei den Menschen wenig geändert hat. Die Armut und Korruption ist allgegenwärtig, an Bildung kommen anscheinend nur Privilegierte. Es bleibt nur die Hoffnung, dass die Touristen mehr Geld im Lande lassen und die wenigen Natur belassenen Landstriche erhalten bleiben. Oder ein anderes Motto, schnell noch hin, Morgen ist alles anders. Es gibt ja einen Fomi, der fühlte sich abgezockt, bei uns war das nicht so. Ein paar von den Lodgen unterstützen wirklich die Bevölkerung vor Ort und diese Bevölkerung bewahrt auch die Natur, obwohl sie immer die reichen Touristen kommen und gehen sehen.

Zum Schluß zum Finanziellen.
Es ist sicherlich sehr viel Geld, was man für so einen Urlaub ausgibt, aber trotzdem halten wir es immer noch für gerechtfertigt, in Europa ist so ein Urlaub nicht möglich und er würde das Mehrfache kosten, wenn es solche Natur noch gäbe. So ein Urlaub kann man nur machen, weil die Leute dort so arm sind, und das macht es nach wie vor immer etwas unmoralisch.

Wir haben alles in Tansania gebucht, wie wir immer versuchen in dem Land, wo wir uns aufhalten, zu buchen, da wir der Meinung sind, das Geld soll dort verdient werden und nicht hier bei einer Agentur. Dies ist in einzelnen Fällen vielleicht günstiger, aber man hat auch mehr Kosten für Banktransfer und es ist aufwendiger.
Die Positionen im Einzelnen in $, es wurde ja schon gefragt(die Kurse waren im Bereich von 1,23 – 1,31):
Lodgen (nur VP keine GameDrives):
Fox Safaris Selous/Ruaha/Mikumi : 3830 $
A tent with a view und SableMountain: 1080 $
Ruaha Hiltop Lodge: 320 $
Babu’s (Mkomazi) 400 $
Usambara 90 $
Summe: 5720 $
Flug: 1720,00 €
Bankgebühren: 65 €
Nationalparkgeb: 871,00 €
Auto: inkl. Vollkasko(ohne Selbstbet.), Kühlschrank, Flughafentransfer, alle km 3400,00 $
Diesel: 430 €
Alles zusammen für 21 Tage unvergesslicher Zeit: ohne Trinkgeld (das veröffentliche ich nicht)
10149,00 €

Das war’s, vielleicht ist mal jemand länger im Mkomazi, die Eindrücke würden mich sehr interessieren.

Noch etwas zur Strecke Chalinde-Iringa. Hier ist im fast jeden Dorf Polizei oder Militär. Radarkontrollen ca. alle 20 km. Die Geschwindigkeit muss am Ortschild oder beim 50 km/h Schild schon 50 sein, sonst zahlt man.

Viele Grüße
Wolfgang
Letzte Änderung: 26 Jul 2013 21:20 von Hippie.
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08 Dez 2012 08:28 #266163
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  • Butterblume am 06 Dez 2012 06:23
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Hallo Wolfgang,

ganz herzlichen Dank für Deinen ausführlichen Bericht und die interessanten (finanziellen) Details!

Liebe Grüße
Marina
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08 Dez 2012 12:11 #266186
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  • Daktari am 08 Dez 2012 12:11
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Hallo Wolfgang,

vielen Dank für den spannenden Bericht – insbesondere auch für die detaillierten Wegbeschreibungen und Kosten – ihr habt euch eine tolle Route herausgesucht, wir lieben es auch sehr, abseits der großen Touristenrouten unterwegs zu sein und haben durch deinen Bericht ein paar neue Ideen bekommen – Asante sana!
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08 Dez 2012 15:15 #266194
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  • Hippie am 08 Dez 2012 06:41
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Freut mich, dass die Aufzeichnungen Euch vielleicht etwas helfen.
Eigentlich hatte ich im Nüvi ja die Strecken alle aufgezeichnet, aber was ich nicht wußte, dass da nur die letzten 3 gespeichert bleiben, man lernt nie aus. Sollte jemand im Mkomazi oder auf der Strecke Selous-Mikumi mit Navi fahren, einzelne Koordinaten kann ich einstellen, da ich diese unter Favoriten im Nüve gespeichtert habe.
Viele Grüße
Wolfgang
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08 Dez 2012 17:23 #266206
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  • Sanne am 08 Dez 2012 17:23
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Hallo Wolfgang,

vielen Dank für den super interessanten Bericht, der wirklich Lust auf Tansania gemacht hat.

Lädst Du uns denn auch noch ein paar Bilder hoch?

Viele Grüße
Sanne
"Der letzte Beweis von Größe liegt darin, Kritik ohne Groll zu ertragen." Victor Hugo
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