Hallo Klaus,
wir waren 2009 2 Monate in Tansania und wollten auch ins Selous.
Wir fuhren von Daressalam über Chalinze und Morogoro hin.
Wir benötigten einen ganzen Tag und kamen abends im Dunkeln an. Es gab keine offizielle Campsite, nur eine überteuerte Lodge. Ein Einheimischer bot uns einen kahlgeschlagenen Platz ohne Dusche oder Toilette für die Übernachtung (er wollte später 15 US$ für die Übernachtung p.P , normal sind 8 - 10 auf einer guten Campsite).
Der Weg bis zum Parkanfang war katastrophal, auch wenn er durch grandiose Landschaft führt, es wimmelt von Menschen und man benötigt ca 8 Stunden für die paar km von Morogoro bis zum Park.
Am nächsten Morgen fuhren wir von Tsongomero zum Gate, 10 km, um 7 Uhr waren wir da, der Park öffnet offiziell früher, aber wir haben die Erfahrung gemacht, dass man den Kassierer selten vor 7 trifft, auch in den anderen Parks übrigens. Um 7:30 war dann endlich jemand da und es ging ans Ausfüllen der Dokumente. Dann wollte man auf einmal 180 US$ von uns, das Doppelte, wie ursprünglich angegeben auf der Website. Da wir vorher schon im Arsha NP, im Ngorongoro Krater, im Lake Manyara und im Tarangire NP waren, war es für uns nicht so wichtig, ins Selous zu kommen und so packte ich meine 90 US$ wieder ein und wir fuhren zurück. Eine gute Entscheidung, denn für das Geld konnten wir in den Mikumi NP mit Übernachtung auf einer tollen Campsite und erlebten noch einiges mehr.
Wenn du nur zwei Wochen Zeit hast, geh in den Lake Manyara und in den Tarangire NP und in den Ngorongoror Krater. Das liegt alles im erreichbaren Rahmen, man kann ein 24 Stunden Permit in zwei tage splitten, es gibt ordentliche Campsites vor dem Gate und man ist direkt nach dem Gate bei den Tieren. Im Selous fährt man erst einmal den halben Tag durch den Park, bis man in den Fotosektor kommt.
Im Selous wird das Geld mit den Jagdtouristen gemacht, die 5000 Fototouristen, die im Jahr ins Selous kommen, werden grade mal so geduldet. Man tut nichts für die Wege oder die lokale Bevölkerung, die Jagdtouristen fliegen ein und die Firmen, die die Jagdcampsbetreiben, sind meist nicht in Tansania ansässig. Selous ist ein Game Reserve und untersteht somit nicht TANAPA und macht seine eigenen Gesetze. Die mit deutschem und WWF Geld gebauten Camps sind am Verfallen und unbewohnbar, d.h. man kann drinne nicht campen.
Es gab letztes Jahr hier schon einmal die Diskussion um das Selous. Die andere Möglichkeit ist, vom Osten aus in den Park zu kommen, es soll zwei Campsites geben. Die Natur soll toll sein und der Fotosektor seinen Namen alle Ehre machen.
Wir werden sicherlich irgendwann mal ins Selous gehen, aber bestimmt nicht mehr über Morogoro.
Viele Grüße,
Beate
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