THEMA: Klippen, Baobabs und Kletterelefanten!
15 Jan 2020 22:21 #577418
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Im Vorfeld zur 8. Reise haben wir immer wieder mit einem eigenen Fahrzeug geliebäugelt …. Doch das ultimative Bekenntnis zu einem Kauf hatten wir nicht. Bis, naja, bis eine Anzeige im Forum für einen Landcruiser HZJ79 erschien. Ohne gross zu überlegen, nahmen wir Kontakt mit den Verkäufern auf und bereits nach wenigen Emails und Telefonaten sowie einem Treffen waren wir uns nicht nur sehr sympathisch sondern auch gleich einig: Wir, Markus und Nicole, kauften den Forumsmitgliedern den sorgfältig unterhaltenen und bestens ausgestatteten Landcruiser – auf dem Papier - ab. Was danach folgte, steht auf einem anderen Stern :ohmy: . Wobei ich hier bemerken möchte, dass der darauffolgende Aufwand nicht an den Fomis-Verkäufern lag!…….. Der Administrationsaufwand für Versicherung, TRN, Cartrack und Bankkonto sind unglaublich. Unglaublich kompliziert…. Und immer noch nicht abgeschlossen. This is Africa!

Wir sind richtig stolz!




Nun, im Herbst 2019 taufen wir den Landcruiser auf Balu mit einem ersten Gin Tonic und wollen ihn auf Herz und Nieren im weitgehend unbekannten Gonarezhou NP testen. So viel vorweg: Balu meisterte alle Schwierigkeiten tadellos. Wir sind richtig happy mit unserem Bauchentscheid!

Unser Plan ist gut, doch bei Ankunft im GNP nehmen wir trotzdem ein paar Änderungen vor:

3.10. Flug Zürich – via Doha - Johannesburg, Crocodile Lodge (gebucht)
4.10. Übernahme des Landcruisers nahe JHB (ohne Fomis, doch alles bestens!!)
5.10. Camp Africa bei Makhado (nicht gebucht)
6.10. Punda Maria im KNP (gebucht)
7.10. Mabalauta (gebucht)
8.10. Mabalauta
9.10. Benji Weir (gebucht) geändert auf Hlaro Exclusive CS
10.10. Chipinda Pools (gebucht) geändert auf Mutamaguenzi Exclusive CS
11.10. Chipinda Pools (gebucht) geändert auf Mutamaguenzi Exclusive CS
12.10. Chilojo Exclusive Campsite (gebucht)
13.10. Chilojo dito (gebucht)
14.10. Directors (gebucht) geändert Chipinda CS
15.10. Directors geändert auf Nyavasikana Exclusive CS
16.10. Punda Maria
17.10. Tsendze
18.10. Letaba
19.10. Anford Country House
20.10. Crocodile Lodge
21.10. Rückflug via Doha nach Zürich. SBB nach Basel


In der Crocodile Lodge werden wir herzlich von Petra und Charlie empfangen und können ein übergrosses 2-Zimmer Appartment beziehen. Ebenerdig gelegen ist dieses perfekt, um Balu nach unserem Gusto einzurichten. Nach der langen Anreise mit 4-stündigem Aufenthalt in Doha, mitten in der Nacht, fallen wir todmüde ins Bett und schlafen tief und fest. So können wir am folgenden Morgen früh los, um unseren Balu bei Bushlore in Empfang zu nehmen.
Balu, der Starke, Balu, der es mit Gemütlichkeit nimmt. Genauso, wie ein Landcruiser sein muss!



4.10. Johannesburg, Midrand

Bereits um 8 Uhr tauchen wir bei Bushlore auf. D.M. übergibt uns noch mit einigen Erklärungen alle nötigen Papiere, erklärt noch das eine oder andere und verabschiedet uns mit einem festen Händedruck mit «good luck!».

Nach etlichen Monaten handeln, planen und sich freuen drauf: here it is :woohoo:
Handybild - wie immer nicht auf Anhieb richtig :silly: Doch ihr habt ja Fantasie.



Man hat so so gewissen Vorstellungen, was alles im eigenen Fahrzeug vorhanden sein sollte. So tigern wir auf einer mehrstündigen Odyssee durch verschiedene Einkaufszenter, füllen unsere Einkaufswagen nicht nur mit Esswaren und Getränken sondern auch mit Messern, Pfannen und vielen kleinen anderen Helferlein fürs Campen.
Shoppen und einrichten ist anstrengend! Völlig geschafft verbringen wir den Abend im Zimmer bei Brot, Käse und Wein.... und vergessen komplett, davon Bilder zu machen - egal, ihr wisst sicher alle, wie sich das anfühlt.

5.10. Johannesburg – Africa Camp

Wir starten langsam in den Tag, frühstücken bei Petra, füllen noch den Wassertank auf und fahren los, zuerst in Richtung Bluehills , um dort beim Metzger noch Fleisch zu kaufen. Leider hat es kein Game, da haben wir uns so gefreut drauf, sodass wir uns mit Rindsfilet, Steaks, Chicken und Boerewurst eindecken. Dann schnell rüber zum Woolworth, um noch Frischware wie Gemüse und Früchte einzukaufen. Bluehills ist ein guter Tipp von Petra, ist dort doch, obwohl Samstag, fast leer und alles in ausgezeichneter Qualität. Nach einer kleinen Stärkung im Wimpy’s geht es endlich los in Richtung Louis Trichardt. Unterwegs machen wir einen kleinen Stopp bei Trevor, soll eine Legende für allerlei Fahrzeugreparaturen sein, um sicher zu gehen, ob die Batterien auch wirklich ok sind. Sie sind! Nahe Louis Trichardt führt eine steile Zufahrt zum Africa Camp, das auf einem Hügel in dichtem Wald liegt.







Die Campsite ist in einem Waldstück und unser Platz auf einer grünen Wiese. Dean, sein verspielter Hund und einige Pfaue begrüssen uns freundlich. Nach einem Ankunfstapéro in der Bar grillieren wir unser erstes Rindsfilet – zart wie Butter! Danach geht’s zum ersten Mal in Balu’s Schlafkoje. Herrlich!

Sie haben leider keinen Radschlag gemacht :(





410 km

6.10. Africa Camp – Punda Maria

Auf dem Weg nach Punda Maria im Krüger NP tanken wir alles voll. Die Fahrt führt durch unzählige Siedlungen, Plantagen und dann wird es als wie trockener. Völlig überraschend geht das Einchecken sowohl beim Krüger Parkeingang als auch bei der Campsite sehr zügig und, man staune, auch mit einem freundlichen Lächeln über die Bühne.
Da wir eher spät dran sind (mittags!), sind alle Campsites am Zaun bereits belegt. So bleibt uns nur eine staubige CS in der 3. Reihe übrig.



Zur Stärkung wollen wir ein übrig gebliebenes Sandwich essen. So lege ich das Sandwich auf unseren Tisch und, es vergehen keine 10 Sekunden, da ist die eine Hälfte schon weg. Ich habe Markus als gieriger Naschdieb in Verdacht. Doch nein, nicht Markus hat es geschnappt sondern ein kleines Äffchen hat sich sein Mittagessen besorgt. Sehe ich da ein verschmitztes Grinsen in seinem Gesichtchen? Auch hier habe ich versagt: der Hunger war grösser als den Übeltäter auf frischer Tat mit der Kamera einzufangen. Doch ich bin sicher, gegrinst hat das kleine freche Ding :laugh:

Am Wasserloch mit Hide ist mächtig was los. Eine grosse Elefantenherde lümmelt im und am Wasser herum. Der Rüssel wird als Wasserwerfer missbraucht, um unwillkommene Zaungäste wie Kudus zu vertreiben.
















Um 4 Uhr machen wir uns dann nochmal zu einer Runde Game-Drive auf. Wir sind kaum 5 Minuten unterwegs , treffen wir schon die ersten 3 riesigen Wasserbüffel im schönsten Licht. Die imposanten Tiere stehen etwa 10 Meter neben der Pad und schauen uns ebenso neugierig an wie wir sie. Auf der ca. 20 km langen Runde sehen wir dann noch unzählige Impalas, viele Giraffen, Warzenschweine und immer wieder kleinere Herden Wasserbüffel und Kaffernbüffel – nicht schlecht für den ersten Tag und es ist noch nicht Abend!







Dieser Blick verunsichert uns immer wieder..... wir starren zurück, doch das zeigt keine Wirkung :laugh:
























Zurück auf der Campsite bereiten wir unser Abendessen vor und bekommen immer wieder Besuch von gar nicht scheuen Antilopen. Sind das Sitatunga-Antilopen?







Zum Abendessen gibt es erneut ein Rindsfilet, Salat und Fusili, das alles wunderbar schmeckt. Das Fleich ist butterzart und unglaublich schmackhaft. Zum Glück haben wir noch weitere solche Juwelen im Fridge. Wir sind in unserem geliebten Afrika angekommen!

Nach dem Essen geht es nochmals zum campeigenen Wasserloch (leider ohne Kamera), das auf den ersten Blick ausgestorben scheint. Doch gleich darauf verabschieden sich 3 Antilopen, die wir zuerst nicht gesehen haben und wir erblicken kurz darauf den Grund: im Dunkeln schleichen sich zwei Leoparden an und streunen ums Wasserloch. Leider verweilen sie nur kurz…… Was für ein erster Tag!

270 km

7.10. Punda Maria – Mabalauta, via Pafuri Border, Mozambique und Grenze Chiqualaquala

Da es auf dieser Strecke viele Unbekannte hat, fahren wir zeitig um 6.20 Uhr los. Wir wollen die kürzeste Strecke nach Pafuri nehmen. Doch, aus welchem Grund auch immer, steht auf dem Strassenschild zum Shortcut, dass diejenigen, die zur Grenze wollen, die Hauptstrasse nehmen müssen. Unser Glück! Bald schon sehen wir 3 Fahrzeuge am Strassenrand stehen. Da muss wohl was los sein. Ja, ist es. Keine 20m neben der Strasse sehen wir 2 Löwinnen mit einem frisch, wirklich frisch, gerissenen Büffel. Wären wir 5 Minuten früher da gewesen, wären sie vielleicht noch auf der Jagd gewesen…. Doch wir beklagen uns nicht! Die eine Löwin beginnt am hinteren Ende des Büffels die Haut aufzureissen. Sie erwischt die Blase, die aufreisst und der Urin sich explosionsartig über die Löwin ergiesst. Es ist ein faszinierendes Schauspiel, aber für unsere Gemüter auch irgendwie schockierend. Aber das ist eben die Natur. Das Licht war noch nicht besonders gut fürs Fotografieren, so sind es eher Beweisfotos als Kunstwerke B)











Irgendwie ist mein Bericht unter Tanzania verortet?? Sollte aber unter Simbabwe sein. Wie kann ich das ändern?

Noch bevor es Abend ist, erreichen wir die Campsite Mabalauta im Gonarezhou Nationalpark. Doch ihr müsst euch noch ein wenig gedulden...….. Es gibt noch 2 Grenzübergange zu meistern ;)


So, nun geht's weiter!

Wir reissen uns los Richtung Norden und fahren noch die Schleife zum Crooks Corner. Die Gegend ist schön grün und bewaldet, wir sehen die üblichen Verdächtigen, bis uns frontal eine Elefantenherde auf der Pad entgegenkommt. Vorsichtig setzen wir ein Stück zurück und warten, bis sie die Elis seitlich in die Büsche verziehen.












Nach einem kurzen Halt beim Viewpoint (kaum Tiere) setzen wir unseren Weg zur Grenze fort.











Die Grenzstation auf südafrikanischer Seite ist makellos. Die Gebäude sind gepflegt, die Container klimatisiert und die eindrücklichen Zäune ohne Löcher. Das übliche Prozedere beginnt mit der Kontrolle aller Papiere und Stempel. Wir bestehen die Prüfung und dürfen SA verlassen. Das Bild ändert schlagartig.
Was haben wir uns im Vorfeld für Gedanken gemacht, Erkundungen eingezogen und uns gerüstet. Doch wie so oft, kommt es anders als man denkt. Die Ausreise aus dem hochtechnologisierten Südafrika in klimatisierten Containern verlief, wie ein Deutscher sagen würde: ruckzuck-zackzack! Sogar mit einem freundlichen Lächeln?. Danach weder Teer unter den Rädern noch Zäune oder Hinweistafeln, wohin als erstes. Doch die Grenzer auf mozamibquanischer Seite helfen einem mit unzweideutigen Handzeichen zum richtigen Gebäude, wo vielleicht ein Double-Entry-Visa für rund 80U$ erhältlich wäre. Wir hatten ein Bündel an kleinen U$ und wollen diese loswerden. Aber: no way! Er, der Grenzer in schmuddeligen Klamotten mit grossen Taschen, will Rand. Ups, die hatten wir fast alle ausgegeben. Die Summe können wir nicht stemmen. Strom gibt es keinen und somit natürlich auch keine Zahlung mit KK möglich. Wir starren uns einige Minuten an, versuchen auf italienisch-spanisch-englisch zu verhandeln….. Nachdem er, der Grenzer, wegläuft, wissen wir nicht, ob wir den Transfer durch Mozambique machen können. Doch er kommt zurück und es gelingt uns, die Differenzsumme, so ungefähr, in Dollar fürs Visum zu begleichen. Wohin die wandern, wollen wir nicht so genau wissen ?……Wir erhalten alle nötigen Stempel. Auf Hinweis im Forum wollen wir diese kontrollieren, doch wir können sie nicht lesen. Im nächsten Büro begleichen wir die Versicherung für das Fahrzeug (mit Dollar, ohne Einwände) und werden zum Zoll geschickt. Auch dort die minutiöse Kontrolle aller unserer Papiere und ein Check des Fahrzeuges. Mittlerweile war es gegen 35° heiss. So fällt die Kontrolle zwar unangenehm aber kurz und knapp aus. Wir werden nur ein paar Colas los….. Mit Whiskey können wir nicht dienen.

Leider haben wir keinen einziges Bild! Irgendwie verpasse ich es immer wieder, von solchen Orten, Bilder zu machen.

Nach dem Grenzübergang fahren wir zwei anderen Fahrzeugen hinterher, in der Annahme, dass diese sicher auch den Limpopo überqueren wollen. Doch dank T4A Online Karte bemerken wir unseren Fehler und müssen wohl oder übel zurück an Start. Eine halbe Stunde später überqueren wir den tiefsandigen, kaum wasserführenden Limpopo ohne Probleme. Ein anderes Fahrzeug musste mit einem Traktor hochgezogen werden. Wir sind froh um Balu, das Arbeitstier, das jede tricksige Stelle meistert.

Weiter führt uns die Fahrt parallel zur Grenze Mozambique/Simbabwe und wir kommen an vielen, auffällig gut gepflegten Siedlungen vorbei.










Wie aus dem Nichts fahren wir an ein Fussballspiel mit unzähligen Anhängern rund ums Spielfeld. Als wir uns vor der Reise fragten, was können wir denn mitbringen, kamen wir auf die glorreiche Idee, Fussbälle mitzunehmen. Nun bietet sich die beste Gelegenheit, einen davon, zu verschenken. Also halten wir an und sind, wie könnte es anders sein, umringt von 20-30 Kindern, die schreiend nach Sweets verlangen. Kaum haben wir den Ball aus dem Fahrzeug genommen, reisst ein besonders flinkes Kerlchen den Ball an sich und will abhauen. Doch ein älterer Jugendlicher mahnt zur Ordnung und alle Kids befolgen seine Anweisungen. Er regelt das bestens und verabschiedet uns freundlich. Leider haben wir kein Bild davon. Wir hoffen, dass der Ball allen Kindern vom Dorf Freude bereitet oder gar der eine oder andere Fussballprofi wird :)

Die Strecke zwischen Pafuri und Chiqualaquala zieht sich. Sie windet sich um jeden Busch, mal ist es tiefsandig, mal ruppig und steinig. Kaum nimmt man Fahrt auf, kommt schon das nächste Hindernis, das es zu umfahren gilt.





Endlich erreichen wir den Grenzort Chiqualaquala und wollen schauen, wo wir noch Diesel auffüllen können. Laut T4A gibt es eine Tanke, die wir aufsuchen. Die Tanke ist zwar besetzt doch die Tanks sind leer. Ups, reicht unser Diesel durch den Park und wieder zurück bis Punda Maria? Aber da gibt es ja die inoffizielle Tankstelle und der LC ist ja geduldig und mag allerlei Schrottdiesel schlucken. So füllen wir, ohne zu wissen, was das ganze kostet (Meticalkurs hatten wir nicht auf dem Schirm), den Tank mit weiteren 5x5l aus ausgedienten Wasserflaschen. Auf Grund von Sprachbarrieren war es nicht ganz klar, wieviel der Diesel kostet. So lässt Markus mich als «Pfand» beim inoffiziellen Tankwart zurück, um zwei Mal zur Bank hin und zurück zu fahren. Ich versuche derweil mich möglichst unauffällig und gelangweilt mit meinem nicht funktionierenden Handy zu beschäftigen. Eine (!) Stunde später sind wir wieder unterwegs. Der zweimalige Bezug von Metical bei der örtlichen Bank kostete uns fast mehr an Gebühren als der Gegenwert des Bezuges in CHF :S . So what! Sicher ist sicher!

Was wir noch nicht wussten: der Doppeltank unseres LC reichte noch lange über den GNP hinaus mit kleiner Reserve sogar bis Punda Maria, obwohl er ein wahrer Schluckspecht ist.

Am gleichen Tag wollen wir wieder aus Mozambique ausreisen. Da wir alle Stempel haben, fühlen wir uns sicher.





Weit gefehlt! Der Grenzer aus Mozambique stellt fest, dass die Stempel nicht korrekt wären. Ok! Doch wie weiter? Kein Strom, kein Telefon, kein Internet…… Auf unseren Hinweis, dass das sein Kollege vor ein paar wenigen Stunden war, zuckt er nur mit seinen Schultern. Er lässt uns trotzdem raus, zum Glück!
Die Einreise nach Simbabwe hingegen ist rührend! Nach all dem Papiercheck in flirrender Hitze in einem Unterstand, der nicht mal die hartgesottesten Pfadis als Kontrollposten gelten lassen würden, flirten sie ein wenig und luchsen uns die letzten warmen Colas ab. Auch hier können wir nicht mit Whiskey aushelfen.



Wenige Meter hinter der Grenze fängt der Gonarezhou Nationalpark an. Auf ruppiger Gravelroad erreichen wir kurz vor 5 Uhr Mabalauta.

Im Office erklärt uns ein gut organisierter Ranger, dass es nicht immer Strom hat und somit die Campsite nicht rund um die
Uhr vor Elefanten und anderen Tieren geschützt ist. Es ist drückend heiss, um die 40°, wir sind komplett verschwitzt und so gönnen wir uns eine ausgiebige Dusche. Nach dem ersten Bier gehen wir nochmals zum Ranger und planen die nächsten Tage mit ihm zusammen.

Wir sind die einzigen Gäste auf den grosszügig angelegten Campsites und geniessen die Ruhe …..









Als es dunkel ist, entdecken wir immer wieder leuchtende Augenpaare. Man hat da ja immer ein wenig Paranoia und denkt sofort an menschenfressende Hyänen oder gar Löwen oder Leoparden. Nein, es sind nur Schwarzfersenimpalas und ein Paar Nyalas. Nachts hören wir ständig laute Knackgeräusche und vermuten, dass da Elefanten als Landschaftsarchitekten in der Nähe sind….. wie recht wir haben, sehen wir am Morgen.

187 km (10 Stunden inklusive 2 Grenzübergänge)

8.10. Mabalauta

Früh morgens treibt mich die Wärme, es hatte nachts nicht weniger als 30°, und die volle Blase aus der Schlafkoje. Der Weg zum Abolutionsblock, sehr sauber und gepflegt wie alles in Mabalauta, allerdings wird versperrt von einem riesigen Elefanten. So bleibe ich natürlich beim Fahrzeug in der Nähe. Doch der Elefant nähert sich mir, wohl aus Neugier, wer da so seine Morgenruhe stört, unaufhörlich. Ich verziehe mich schnurstracks in die Führerkabine, mein Herz klopft wie wild. Als er nur noch wenige Meter entfernt ist, kommt mir in den Sinn, dass das Dachzelt mit dem schlafenden Markus, offen ist :ohmy: ….. Nicht genug, der Elefant entfernt sich aus meinem Gesichtsfeld hin zum offenen Zelt. Da rüsselt er ein wenig herum, findet es zu wenig spannend und wendet sich Ohren schlagend und Rüssel schlenkernd wieder mir. Mir steht fast das Herz still. Nach wenigen Minuten ist der Spuk vorbei und er verzieht sich zu seinem gefällten Baum zurück. Mir gelingt ein Video mit dem Handy, bin aber nicht sicher, ob ich es einfügen kann.

Seine Nachtarbeit:







Die Zufahrt zu den anderen Campsites ist schon mal blockiert!


Schuhgrösse XXXXXL



Nach diesem Schrecken frühstücken wir gemütlich. Um 10 Uhr fahren wir dem Mwenezi Fluss Richtung Süden entlang zu 2 schönen Aussichtspunkten (Rossi Pools und Muwatomba Pools). Die Gegend ist wie zweigeteilt: Am Fluss entlang ist es sehr grün mit vielen grossen Bäumen und das Hinterland besteht aus blätterlosen, abgeholzten Mopanebäumen und -Sträuchen. Am Flussufer sieht man Krokodile, Enten, zwischendurch Impalas und Nyalas und immer wieder Elefanten. Zurück beim Camp belegen Nyalas unsere Campsite, die überhaupt nicht scheu sind.




















Wir relaxen ein wenig bevor wir im späteren Nachmittag in Richtung Norden dem Fluss entlang fahren bis zum nördlichsten Aussichtspunkt. Im Norden hat es deutlich weniger Wild. Nicht mal in Wassernähe sehen wir mehr als ein paar flüchtende Kudus. Die Fluchtdistanz ist riesig. Wir vermuten, dass es hier, an der Aussengrenze des Parkes, noch nicht so lange her ist, dass gejagt wurde/wird!






Die Hitze macht uns zu schaffen! Wir trinken Wasser bis zum Umfallen und haben immer noch Durst und können doch nicht aufs Klo. Zu Hause habe ich nachgelesen, dass man auch zu viel Wasser trinken und so eine «Wasservergiftung» auslösen kann. Vor lauter Hitze kann ich nichts essen, weder Salziges noch Süsses. Das hätte böse enden können.

www.t-online.de/gesu...koennen-schaden.html

Kurz nach dem Abendessen kommt eine stürmischer Wind auf. Wir löschen sofort unser Feuer mit Sand, um nicht einen Brand auszulösen und gehen früh schlafen.

67 km

9.10. Mabalauta - Hlaro

Für unsere Verhältnisse fahren wir früh in Richtung Hlaro los: 07.40! Die Hauptpad und grössere Gravelroads sind z.T. desaströs und sehr mühsam zu fahren, aber sobald wir auf die kleineren Pads wechseln und Seasonalpads fahren, wird es viel besser und ruhiger. Die Umgebung wechselt von teilweise harmonischen Waldstücken zu kahlen Mopanegebeiten, die aussehen wie nach einer Apokalypse, vor allem wenn alles von Elefanten angefressen und verwüstet ist. Immer wieder kommen wir an Trockenflussbetten vorbei, wo dann wieder grosse schattenspendende Bäume gewachsen sind, unter denen sich oft grössere Gruppen von Schwarzfersenimpalas im Schatten stehen oder hin und wieder auch Affen oder Giraffen sich aufhalten. Elefanten sehen wir auch immer wieder, aber oft Einzelgänger oder kleinere Familienverbände von 4- 8 Tieren.



Die Hlaro Campsite liegt wunderbar am Runde River, der Blick zu den berühmten Chilojo Klippen ist offen und je später der Abend wird um so faszinierender. Da es im GNP kaum (künstliche) Wasserstellen hat, spielt sich das Leben der Tiere an den grossen, meist wasserführenden, Flüssen ab. Wir sitzen relaxed in unseren Campingstühlen und beobachten das Kommen und Gehen von vielen Elefanten, Affen, Nyalas aber auch Gnus, die sich am Fluss erfrischen oder nur kurz verweilen, um Wasser zu trinken. Die Aussicht ist atemberaubend und wir mit jeder Minute schöner. Trotzdem fahren wir nochmals in nördliche Richtung los.











bald schon geht es weiter zum Kletterelefanten Nr. 1
Letzte Änderung: 19 Jan 2020 19:50 von Wild Dog.
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16 Jan 2020 03:13 #577421
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  • Sadie am 16 Jan 2020 03:13
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Potz, potz, da will ich noch mehr sehen! Abonniert! Grüsse nach Basel zu den Basler Beppis.
Ich? Kanton Bärn, ursprünglich...aber abgewandert in 1976...
Gratuliere euch zum Kauf des Landcruiser. Ein schöner Wagen ist es und er wird euch sicher noch viele Male durch Afrika Schlenkern. Ich selber hätte da Schiss so einen Kauf aus der Ferne zu machen. Wir mieten eben und das hat natürlich Vor und Nachteile.
Ich freue mich auf weitere Beiträge zu eurem Bericht der ja schon etwas “off the sidewalk” ist. Liebe Grüsse aus Florida von Katrin
If life is a journey be sure to take the scenic road!

Expedition Antarktis:
www.namibia-forum.ch...s-und-s-georgia.html

Island In Herbstfarben
www.namibia-forum.ch...-september-2018.html


Nordamerikanische Safari und Landschaften May Till October 2019

www.namibia-forum.ch...landschaft-2019.html

Zweite Selbst Fahrer Tour in Tansania. Same same but different.
Juni 2018
www.namibia-forum.ch...e-but-different.html

Trip reports in English:

Namibia and KTP 2016
safaritalk.net/topic...-tr-nam-sa-bots-nam/

Botswana 2016:
safaritalk.net/topic...fari-tr-bots-nam-sa/

Tanzania 2015:
safaritalk.net/topic...s-and-lions-in-camp/

Nam-SA-Bots 2014:
safaritalk.net/topic...ca-and-namibiab/page
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16 Jan 2020 09:02 #577431
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  • Topobär am 16 Jan 2020 09:02
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Wild Dog schrieb:

Irgendwie ist mein Bericht unter Tanzania verortet?? Sollte aber unter Simbabwe sein. Wie kann ich das ändern?

PM an Chrigu (Moderator) mit Bitte um Verschiebung in den richtigen Ordner.
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16 Jan 2020 09:46 #577433
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Hallo Wild Dog,
der "zahme" Geselle ist ein Buschbock. Die Antilope davor ein männliches Nyala.
Gruß:
Burschi
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16 Jan 2020 10:03 #577435
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Danke, er hats bereits erledigt!
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16 Jan 2020 22:28 #577486
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@Katrin: danke für die Blumen :) . Es freut mich, wenn der Einstieg dir gefällt und du am Ball bleiben willst. Ich bin auch Bärnerin, allerdings als Bebbi aufgewachsen und so bleiben nur ein paar Wurzeln im Bärnbiet, dafür aber tiefe :) . Unser Vertrauen in die Verkäufer war vom ersten SMS an sehr gross und wurde auch nie getäuscht, so konnten wir gar nicht mehr anders, als die Nachteile negieren und die Vorteile hervorheben. Bis jetzt haben wir es keine Sekunde bereut!

@Chrigu: danke fürs Verschieben!

@Topobär: danke für deinen Tipp!

@Burschi: danke für den Input. Den Buschbock konnte ich nicht zuordnen. Schlimmstenfalls hätte ich es als Bambi durchgelassen :silly:
Letzte Änderung: 16 Jan 2020 22:33 von Wild Dog.
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