Hallo,
Simbabwe hat die letzten 10 Jahre verschenkt und ist wieder bzw. immer noch genau da, wo man 2008/2009 schon war. Die nötigen Reformen sind nicht umgesetzt. Das mangelnde Vertrauen hat damals den ZimDollar gekillt. Jetzt killt mangelndes Vertrauen Bond-Notes und Electronic-/Plastic-Money. Mnangagwa ist nicht schuld. Er hat die Probleme geerbt. Aber er ist eben auch nicht die Lösung. Er hat nicht die Autorität, um die notwendigen Veränderungen durchzusetzen. Vielleicht hat er auch nicht mal den Willen dazu.
Die Krise verstärkt sich über verschiedene Wirkmechanismen zwangsweise selbst immer mehr. Ein Beispiel: Alles fährt nun zum Tanken nach Simbabwe. Man nimmt US-Dollar mit (oder Rand), tauscht die auf dem Schwarzmarkt im Verhältnis 1:3 oder nun vielleicht auch schon 1:4 gegen Bond-Notes und tankt dann mit den Bond-Notes effektiv für konkurrenzlose 0,35-0,50 USD/Liter. Dadurch steigt der Treibstoffabsatz in Simbabwe gerade sprunghaft an. Die Regierung muss noch mehr harte Devisen aufwenden, um mehr Treibstoffe im Ausland einzukaufen und es nicht zu einem Engpass kommen zu lassen. Teufelskreis.
Simbabwe ist längst über den Punkt hinaus, an dem es aus eigener Kraft eine Trendwende schaffen kann. Die Rettung kann nur noch aus dem Ausland kommen. In Form von einer Geldinfusion von Minimum 2 Milliarden US-Dollar, besser 5-10 Milliarden. Mnangagwa ist direkt nach der Wahl nach China geflogen und hat fest darauf gesetzt, dass die Chinesen ihm das Geld geben. Haben sie aber nicht.
Wahrscheinlichstes Szenario: Simbabwe wird wirtschaftlich kollabieren. Danach liegen alle Optionen auf dem Tisch: Von rapider Gesundung bis Bürgerkrieg. Namibia sollte genau hinsehen. Es hat strukturell die gleichen Probleme wie Simbabwe. Ohne Veränderungen wird es das gleiche Auskommen erleben.
D.