Hallo,
Sanne schrieb:
Ich zumindest frage mich schon, wieso ein Land wie Sambia chinesische Firmen beauftragen kann, hunderte von Kilometern Straße zu bauen, aber an einem der Haupttouristengebieten (South Luangwa) der Bau eines Brunnens von einer privaten Organisation aus Europa abhängig ist. Ein Stück subventioniert man dadurch sicher auch die Prioritäten der Regierung Sambias.
Was du schreibt, lässt sich nicht widerlegen. Aber es ist auch zynisch, weil du wie jeder andere weißt, dass sich die Regierung weder morgen noch übermorgen des Problems annimmt. Genau so ließe sich angesichts der Hungerkatastrophe im Jemen sagen: "Ist sinnlos da zu helfen. Damit unterstützt man nur die Kriegsparteien und verlängert den Krieg. Um das ursächlich zu lösen, müssen die eben Frieden schließen, dann enden Vertreibung und Flucht, es gibt wieder genug Lebensmittel und durch Tourismus könnten die dann sogar richtig viel Geld einnehmen." Ist inhaltlich alles richtig, nur eben auch unrealistisch und einstweilen fehlt es Teilen der Bevölkerung an essentiellen Dingen des Lebens.
Welchen Druck können NGOs denn auf die Regierung ausüben - Druck der größer ist, als der von UN und EU? Im schlimmsten Fall wird der Brunnen nicht gebaut. Es bleibt dann einfach alles, wie es ist. Für die Regierung ändert sich nichts.
Meines Erachtens finanziert der Westen in diesen Ländern z.B. im Kontext Naturschutz viele Dinge, die viel angreifbarer sind als so ein Brunnenbau. In Sambia besteht auch nicht die Gefahr, die in Namibia in vielen semiariden Gegenden besteht: Permanente Verfügbarkeit von Wasser durch Brunnenbau zieht Farmer mit ihren Viehherden an. Im Umkreis von 10-15km wird durch Überweidung die ohnehin spärliche Vegetation restlos vernichtet.
D.