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THEMA: Kenya nach Namibia während der Regenzeit
30 Okt 2012 17:23 #260672
  • kalachee
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  • kalachee am 30 Okt 2012 17:23
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Sehe ich auch so. Ganz grundsätzlich sollte und darf die Korruption nicht unterstützt werden, aber in Ausnahmefällen kommt man nicht ganz drum rum. Es sei denn, man hat wirklich die Nerven, alles ganz korrekt abwickeln zu wollen. Aber im schlimmsten Fall in Afrika im Knast landen... Ich weiss nicht so recht.

Zwei Beispiele:

Im Februar in Tansania, auf dem TanZam Highway zwischen Mbeya und Mikumi. In einer 50er Zone leider mit 78 km/h geblitzt worden. Der Beamte sehr freundlich und hat erstmal TSh 40'000 gefordert. Wir haben ihn dann gefragt, ob er so etwas wie eine Tabelle habe, wo drauf steht, für wie viel zu schnell man wie viel bezahlen muss. Da hat er dann plötzlich kein Englisch mehr verstanden. Haben dann ein bisschen lamentiert und gefragt, ob wir dann wenigsten eine Quittung bekommen könnten. Da hat er dann wieder Englisch verstanden und uns ganz schnell die Hälfte, also TSh 20'000, wieder in die Hand gedrückt. Habe ihn dann noch gefragt, was das Ganze jetzt genau soll und ob wir keinen Bussenzettel bekommen. Da wurde er etwas ranzig und bellte zurück, ob wir wirklich eine "real fine" haben wollen? Das liessen wir dann doch lieber bleiben...

Später in der Lodge in Mikumi haben wir dann mit dem Schweizer Besitzer gequatscht und der meinte, das sei normal. Für Touristen ist die erste Busse immer zuerst TSh 40'000, bei Fragen nach einer Quittung TSh 20'000. Egal für welches Vergehen (zu schnell fahren, nicht angeschnallt, keine Reflektoren drauf, etc.). Bei Einheimischen bei den selben Vergehen TSh 5'000 / TSh 2'000.

:P

Das sind einfach ausgemachte Schlitzohren und wissen genau, wie sie es anstellen müssen, ihr bescheidenes Gehalt aufzubessern.

Beim Grenzübertritt von Malawi nach Tansania am Tag zuvor haben wir es aber fertig gebracht, den Zöllner nicht bestechen zu "müssen", obwohl es derart offensichtlich war, dass er uns dazu treiben will.

Unser Nissan ist in RSA immatrikuliert und da wir kein Carnet haben, mussten wir jeweils eine TIP lösen. Das war in den Ländern zuvor nie ein Problem, doch unser Kollege hier schwafelte irgendwas von einem Papier, welches er benötige und uns ohne dieses nicht einreisen lassen könne. Haben wir noch nie gesehen und vorher auch noch nie benötigt...

Der war ziemlich hartnäckig - wir aber auch. Haben dann noch ewigs rumtelefoniert und mit ihm diskutiert, während er mit seinem brandneuen iPad rumfuchtelte. Irgendwann kam er dann damit an, dass er da schon etwas machen könne, das wäre aber halt etwas heikel für ihn und seinen Job. Blabla.

Ein bestimmtes, immer noch freundliches aber über den ganzen Flur hörbares "we don't feed corruption!" war dann der Türöffner.
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