THEMA: ZAMBIA: Aktuelle Einreisemodalitäten und Kosten
10 Mär 2011 14:38 #179386
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  • Offroad-Reisen.com am 10 Mär 2011 14:38
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Wer von Namibia oder Botswana aus einen kurzen Aufenthalt in Zambia plant, wird dies in erster Linie wegen eines Besuches des Victoria Fälle tun.
Wer zudem noch sein eigenes Fahrzeug in der südafrikanischen Zollunion (Südafrika, Namibia, Botswana) stationiert hat, für den ist der Ausflug oft Pflicht, um das Carnet de Passages zu wechseln.

Hier die aktuelle Situation bei der Einreise über Katima Mulilo und der Ausreise über Kazungula:

Der namibische Grenzübergang Wenela ist von 06.00 bis 18.00 geöffnet.

Wer die namibischen Grenzformalitäten hinter sich gebracht hat, fährt weiter bis zur großen Kreuzung in Sichtweite der Zambezi-Brücke. Hier ist man erst mal verunsichert, weil keine Schranke oder ein ähnliches Indiz auf einen Grenzposten hinweisen würde.
Aller Wahrscheinlichkeit nach wird man aber von fleißigen "Helfern" (die schwarz Geld tauschen möchten) auf die richtige Stelle hingewiesen:
Man hält sich an der Kreuzung scharf links und steuert auf ein heruntergekommenes Steingebäude zu, das sich in einer Art Hinterhof befindet.

Wer nach Zambia einreisen möchte / muss (und das noch mit einem ausländischem Mietwagen oder sogar seinem eigenen Fahrzeug), der sollte sich zunächst mal im Voraus bewusst wein, dass jetzt eine große (Tor-)Tour der Abzocke beginnt.

Im Einzelnen (Stand FEB 2011):

• Zuerst wird der Pass kontrolliert (kostet ausnahmsweise nichts).
• Direkt daneben erteilt ein anderer Beamter den Visums-Stempel. Das allein kostet stolze 50 USD (!) pro Person.
• Im gleichen Raum werden in ein Buch nun die Fahrzeugdaten eingetragen, wichtig ist hier auch die Kenntnis von Motor- und Fahrgestellnummer (wer mit Carnet reist, hat die Daten ja parat) - kostet ausnahmsweise auch nichts.
• Dann geht es weiter in einen Nebenraum. Auch wenn (für ein eigenes Fahrzeug) kein Carnet de Passages in Zambia vorgeschrieben ist, wird es eigentlich wohl erwartet und sofort ausgefüllt (o. k., das kostet auch nichts).
• Gleichzeitig wird die sogenannte Patrol Tax fällig in Höhe von 150.000 KW (Ca. 250 NAD): Da man bis jetzt gar keine Gelegenheit hatte, Geld zu tauschen, kann man im Übrigen alle Beträge in Namibischen oder US Dollar zahlen, vermutlich großzügig aufgerundet. Das mit der Patrol Tax ist natürlich grundsätzlich ein Witz, weil der normale Dieseltreibstoff eh schon ca.1,28 € kostet, also kaum weniger als bei uns.
• Dann geht es in eine unsäglich ranzige Holzhütte, in der man für alle nicht in Zambia zugelassenen Fahrzeuge die KFZ-Versicherung abschließen muss (kostet 40 USD).
• Direkt daneben, in einer - man möchte es nicht glauben - noch ranzigeren Wohnwagenleiche wird die Council Tax erhoben (10 USD). Diese Steuer ist umso ärgerlicher, weil sie wohl öfters vorsätzlich und in gleichem Maße ungerechtfertigt an manchen Straßenposten nochmals erhoben wird (so z. B. bei uns auf dem Rückweg von Livingstone nach Kazungula.
• Den Schlusspunkt der Abzockerei bildet dann in einem weiteren Gebäude die Erhebung der Road Tax (20 USD).

Nun steht einer - in jeder Beziehung erleichterten - Einreise nichts mehr im Wege, wobei man fairerweise hinzufügen muss, dass alle Vorgänge von den beteiligten Personen freundlich und geduldig begleitet wurden und zudem keinerlei Fahrzeug- oder sonstige Kontrolle stattgefunden hat.

Der Besuch der Victoria-Fälle kostet aktuell 20 USD / P + 5 USD Parkplatzgebühr.

Ausreise nach Botswana:

Je näher man sich der Grenzstation nähert, desto mehr bedauert man die Fahrer der ungezählten Lastwagen, die meist in einer Kilometer langen Schlange geduldig vor der Abfertigung warten. Wenn man bedenkt, dass oft nur ein einziger Lastwagen auf die Fähre passt, kann man sich die Wartezeiten ausrechnen.
Sobald man die Grenze erreicht hat, wird man von einer unüberschaubaren Schar von Burschen bestürmt, die einem – alle möglichst gleichzeitig - den Weg zeigen wollen, das Auto bewachen wollen, Geld umtauschen wollen (siehe unten) und natürlich Kunsthandwerk verkaufen wollen, und das mit einer leider kaum zu stoppenden Penetranz.
Im Grund ist die Prozedur überschaubar: Man muss das unscheinbare Steingebäude auf seiner Hinterseite betreten (die Vorderseite gilt für die Einreise), dort sich zwei gelbe Kartons besorgen und diese ausgefüllt mit den Pässen am Schalter vorlegen.
Soweit man mit Carnet für das eigene Auto reist, wird (obwohl nicht vorgeschrieben) erwartet, dass man dieses am Nebenschalter vorlegt und abzeichnen lässt.
Ein Gebäude weiter Richtung Anlegestelle ist das Ticketbüro für die Überfahrt. Für einen normalen Pickup wurde der Betrag von 28 USD eingefordert.
Nun darf man mit dem Fahrzeug auf den Vorplatz fahren und befindet sich mitten in einem chaotisch wirkenden Getümmel aus Lastwagen aller Größe und einigen wenigen PKW oder den üblichen Pickups. Mit unscheinbaren Handbewegungen, aber wirkungsvoll wird das Chaos von einem einzelnen Einweiser geregelt. Fairerweise muss man festhalten, dass Touristenautos sobald wie möglich abgefertigt werden.
Es liegen vier Fähren vor Anker, aber nur eine ist in Betrieb. Alle wirken mit ihren zwei Außenbordmotoren gleichermaßen steinzeitlich und fassen wie gesagt maximal 4 PKW und einen der üblichen LKW-Ungetüme mit Doppel-Auflieger.
Die Fahne am Steuerhäuschen hoch über dem Schiff zeigt an, dass man sich weiterhin bzw. bereits schon auf sambesischem "Boden" befindet.

Hinweis:
Bei der Einreise nach Botswana fallen dort Straßengebühren in Höhe von zurzeit 120 Pula an, die man möglichst auch in dieser Währung zur Hand haben sollte. Im Notfall werden auch namibische Dollar oder südafrikanische Rand genommen, allerdings zu einem verheerenden Kurs.
Letzte Änderung: 10 Mär 2011 14:45 von Offroad-Reisen.com.
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10 Mär 2011 16:06 #179401
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  • namib-fan am 10 Mär 2011 16:06
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hallo an alle,

geht das mit dem Carnet nicht auch über Simbabwe? Und dann natürlich auch Vic-Falls von Simbabwe aus? Oder lieg ich da falsch?
Wir haben das im September auch so vor bzw. müssen wegen dem Carnet.

Vielen Dank schon mal für Infos.

Gruß Georg
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10 Mär 2011 16:11 #179403
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Hallo,

das mit dem Carnet geht natürlich auch über Simbabwe, da spart man sich sicher eine Menge Geld im Vergleich zu Zambia, auf der anderen Seite ist Simbabwe zurzeit auch nicht gerade ein Traumziel...

Gruß Klaus Friedl
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10 Mär 2011 20:20 #179445
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  • Sambezi am 10 Mär 2011 20:20
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Hallo,

nur zur Ergänzung - die Kommunalsteuer bezahlst Du an der Grenze für One Way Sesheke - Livingstone.

Kommst Du den gleichen Weg zurück - musst Du die Strecke Livingstone - Sesheke erneut zahlen.....

Gruß
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10 Mär 2011 21:11 #179455
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  • DummiYummi am 10 Mär 2011 21:11
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Warum sollte Zimbabwe derzeit kein Traumziel mehr sein?

hab ich da was verpasst?
Reisen können, ist eine der schwierigsten Künste.
Eigentlich müßte man es im Hauptberuf betreiben.
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10 Mär 2011 21:25 #179458
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  • muzungu am 10 Mär 2011 21:25
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DummiYummi schrieb:

hab ich da was verpasst?

Würde eher sagen das da andere etwas verpasst haben..... ;)

Jörg
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