Hallo,
zu den Beiträgen von Camelthorn und Diana gibt es von unserer Seite aus leider doch noch mal deutlichen Diskussionsbedarf:
Camelthorn:
Auch wenn du zweifelsohne versuchst, das Problem von der heiteren, entspannten Seite anzugehen, können wir deine Sichtweise nicht akzeptieren.
Dass wir uns als Touristen immer seltener sorgen- und vor allem kostenfrei durch die verschiedenen Länder bewegen können, ist Fakt und natürlich auch nicht mehr umkehrbar.
Wir wenden uns allerdings entschieden dagegen, Straßengebühren in Österreich, der Schweiz, in Frankreich, aber auch in Botwana, Swaziland, usw. in einen Topf zu werfen mit den Bestechungsforderungen, die wir erlebt haben. Die Straßengebühren sind rechtlich abgesichert und ihr Vorhandensein und die Höhe kann man vorher ermitteln (und wir sind auch gerne bereit, sie zu zahlen).
Also genau das Gegenteil von Bestechung.
Das führt natürlich zur Frage, bei was fängt eigentlich Bestechung an? Bei einer Cola, einem Kugelschreiber, zwei Colas, drei Schachteln Zigaretten...
Bei den von uns zunächst geforderten 50 EUR erübrigt sich natürlich die Frage.
Da wir solche Vorgänge, wie wir sie geschildert haben, in 38 Jahren noch nirgens sonst auf der Welt erlebt haben, haben wir keine Veranlassung, von unserer Sichtweise abzuweichen.
Bestechung ist für uns weder ein lustiger Volkssport, noch traditionelle Folklore, sondern schlicht und einfach kriminell, auch wenn ich spüre, dass jetzt vielleicht wieder ein Aufschrei durch das Forum geht.
Und - lieber Camethorn - wir wollen hierzu auch nichts dazu lernen.
Ob wir dem Land (dessen Bevölkerung es verdient hätte) nochmals eine Chance geben, wird sich zeigen.
Diana:
Schön, dass ihr bisher so unbehelligt durch das Land reisen konntet. Wir wären die letzten, die euch das nicht gönnen.
Leider widerspricht eure Erfahrung den Informationen, die wir sonst noch haben einholen können. Wir haben mit verschiedenen Südafrikanern über das Thema ausführlich gesprochen. Fast alle haben zugestimmt, dass die Abzocke durch korrupte Polizisten nach wie vor ein mächtiges Problem ist, gegen das von Staatsseite aus praktisch nichts gemacht wird.
Südafrikaner, die meist ja zu mehreren reisen, filmen sich nun oft bei Polizeikontrollen, um ggf. Beiweismaterial zu haben.
Es gibt wohl auch eine Korruptions-Hotline in Mosambik (Nummer liegt uns leider nicht vor, können wir aber ermitteln) und wenn man im Notfall offen diese anruft, dürfte sich wohl eine nicht rechtmäßige Kontrolle vielleicht schneller erledigen.
Was uns nicht gefällt, Diana, ist dein unterschwelliger Versuch, uns eine gewisse Mitschuld an den Vorgängen zuzuweisen. Wir haben jede Verkehrsregel befolgt, sind das ganze Land nur mit max. 80 gefahren, nach jedem Ort ohne Aufhebungsschild oft 55 bis zum nächsten Ort, usw., und dass wir nach 37 Urlauben allein in Afrika sehr wohl in der Lage sind, im Umgang mit Behördenvertretern durchaus den richtigen Ton zu treffen, solltest du uns glauben, ohne uns ohne Grund vorzuverurteilen.
Klaus Friedl