THEMA: Raubüberfälle auf Campingplätze in Malawi
01 Nov 2015 15:26 #405764
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  • Siebenstein am 01 Nov 2015 15:26
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lilytrotter schrieb:
siebenstein schrieb:
allerdings hätte ich mich vllt. auch anders verhalten als der fahrer vom verlinkten erlebnis. dieses einsperren und somit widerstand leisten hätte ihm auch das leben kosten können und nicht nur ein kratzer...was er ja DANACH auch gemerkt hat. glück im unglück also.

:blush: ??


:blink: :blink: ???????????
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01 Nov 2015 16:01 #405770
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  • Erika am 01 Nov 2015 16:01
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Hallo zusammen

Gerade in Malawi haben wir beobachtet, dass die Nachtwächter meistens ältere Männer sind, die aus der unmittelbaren Nähe des Übernachtungsplatzes stammen. Scheinbar setzt man darauf, dass sie wegen ihres Alters Respektpersonen sind und auch die meisten Leute aus ihrer näheren Umgebung kennen und identifizieren könnten, sollte es zu einem Überfall kommen.

Wenn es nun tatsächlich trotzdem zu einem ungebetenen Besuch kommt, ist es natürlich für den Nachtwächter schwierig, seine Bekannten - die ihm sicher näher stehen als ein fremder, reicher Tourist - zu verpfeifen.

Wir haben mal zusammen mit Freunden in Mzuzu im Garten einer Lodge campiert. Am Morgen stellten unsere Freunde fest, dass ihnen ein Kochtopf und eine Bratpfanne fehlte, welche sie draußen stehen gelassen hatten. Ausserdem hat jemand durch das leicht geöffnete Seitenfenster ihres Fahrzeuges mit einem Stock einige Klamotten aus dem Wageninneren gefischt, darunter eine extrem hässliche, riesige, bunte Pumphose unserer Freundin :laugh: . War ja alles kein grosser Verlust, aber unsere Freunde wollten das doch der Polizei melden, nachdem der Lodge-Manager sehr gleichgültig auf den Vorfall reagiert hatte.

O.k., irgendwann nach langem Warten kam dann endlich die Polizei, um den Schaden aufzunehmen. Für uns wäre wichtig gewesen, den Nachtwächter zu befragen, was ja eigentlich auf der Hand liegen würde. Die Polizei verweigerte das aber mit der Begründung, dass der Mann nun ja müde sei, da er die ganze Nacht Wache geschoben habe und deshalb keinesfalls geweckt werden dürfe :woohoo: .

Man bestellte uns auf 13 Uhr auf den Polizeiposten, wo aber niemand von dem Fall wusste und auch kein Protokoll verfasst worden war. Wir sollen um 15 Uhr nochmals vorbei kommen, hieß es. Um 15 Uhr eröffnete man uns dann, dass der Chef bereits Feierabend gemacht habe und bei seiner Frau sei :blink: .

Als wir ein paar Wochen später wieder an der selben Lodge vorbei fuhren, sahen wir die hässliche Pumphose unserer Freundin draußen an der Wäscheleine hängen :woohoo: :woohoo: :woohoo: .
Unseren Freunden haben wir erst am Abend von unserer Sichtung erzählt, sonst hätten sie dort am Ende nochmals Stunk gemacht und dafür war uns die Zeit zu schade.

Für uns war dieser Zwischenfall überhaupt nicht beängstigend, sondern schon wegen dem ganzen Ablauf sehr lustig. Nicht zu vergleichen mit dem Horror, den die anderen Leute erlebt haben. Die tun mir echt leid. Das muss grauenvoll gewesen sein.


Viele Grüsse
Erika
Meine Reiseberichte:
1971: Mit dem VW-Bus von Kapstadt bis Mombasa
www.namibia-forum.ch...ahren.html?start=120
2013: Durch den wilden Westen Tansanias (Am Anfang war die Hülle)
www.namibia-forum.ch...g-war-die-huelle.htm
2013: Nordmosambik, mal schön - mal hässlich + ein Stück Südtansania
www.namibia-forum.ch...n-mal-haesslich.html
2014: Auf bekannten und unbekannten Pfaden durch Tansania
www.namibia-forum.ch...-durch-tansania.html
2015: Eine Reise wird zum Alptraum/Kenia
www.namibia-forum.ch...rd-zum-alptraum.html
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01 Nov 2015 19:43 #405807
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  • carl am 01 Nov 2015 19:43
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Siebenstein schrieb:
allerdings hätte ich mich vllt. auch anders verhalten als der fahrer vom verlinkten erlebnis. dieses einsperren und somit widerstand leisten hätte ihm auch das leben kosten können und nicht nur einen kratzer...was er ja DANACH auch gemerkt hat. glück im unglück also.

Hallo,


irgendwie kann ich dieses auf neudeutsch sogenannte “victim blaming” nicht nachvollziehen. Ein Überfall ist eine Extremsituation in der man sich weder logisch verhält noch irgendwie ernsthaft kontrolliert handelt. Zu allererst ist der Täter ja der Schuldige und nicht das Opfer. Da ist es auch egal wie viel Verständnis man als Unbeteiligter für die jeweiligen Lebenssituation (extrem arm zu relativ reich) hat.

Ich denke, man kann einfach nicht vorher sagen, wie es einem im Fall der Fälle ergeht und wie man reagiert. im Nachhinein schlaue Ratschläge zu geben hilft aus meiner Sicht auch nur sehr bedingt weiter.

Alle die bisher von derlei Erfahrungen verschont geblieben sind, sollten sich darüber freuen. Ich denke, dass nach einer solchen Erfahrung das Reisen (ob nun in Afrika oder anderswo) nicht mehr dasselbe sein wird.

Einen Eindruck dieser Gefühlswelt nach dem Raubüberfall kann man sehr gut auf der hier schon erwähnten Seite von Verena und Patrick nachlesen.

Gruß
Carl
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02 Nov 2015 09:12 #405846
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swisschees schrieb:
Wolfgang hat grundsätzlich recht und wir hatten in Namibia auch schon unangenehme Erlebnisse, aber nichts so brutales wie ich nun aus Malawi in letzter Zeit erfahren habe.

Ich rufe auch nicht zu einem Boykott auf, sonder entscheide für mich persönlich.

Eine Warnung an alle kann ja wohl nicht schaden.


Gruss
Emanuel

Hallo Emanuel,

erstmal danke für Deine Infos. Es ist auch für uns ein Grund, darüber nachzudenken, ob wir im Frühjahr nach Malawi fahren. Trotzdem muss ich Wolfgang recht geben, es bleiben kaum Länder im südlichen Afrika, in denen so etwas nicht passieren kann.

Namibia sollte man dann wohl als erstes von der Liste streichen:

www.auswaertiges-amt...Sicherheit_node.html

Wir machen uns auch immer Gedanken, wenn wir nicht ganz weit weg in einem einsamen Park campen, sondern in bewohnten Regionen. Aber das in jedem Land auf der Welt.
Welche Länder man bereisen möchte und wo und wie man dort reist, muss jeder für sich entscheiden. Ein Restrisiko wird bleiben, weltweit.

LG

Montango
Botswana 2016
Sambia 2016
Zimbabwe 2016
KwazuluNatal 2015
KTP-Namibia-Kapstadt 2013
Zimbabwe 2012

Noch keiner hat am Ende gesagt "Ich hätte mehr Zeit im Büro verbringen sollen"
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02 Nov 2015 09:19 #405850
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OFF TOPIC

Hi Erika,
Gerade in Malawi haben wir beobachtet, dass die Nachtwächter meistens ältere Männer sind, die aus der unmittelbaren Nähe des Übernachtungsplatzes stammen. Scheinbar setzt man darauf, dass sie wegen ihres Alters Respektpersonen sind und auch die meisten Leute aus ihrer näheren Umgebung kennen und identifizieren könnten, sollte es zu einem Überfall kommen.
das ist z.B. auch im westafrikanischen Sierra Leone Gang und Gebe. Dort stellt man als Hausbesitzer einen "Watchman" an (meist alte, gebrechliche Männer, die sicher nichts beschützen können). Mit dem Gehalt wird die Familie über Wasser gehalten und somit vom Einbrechen - in dem "bewachten" Haus - abgehalten. Ist also eine Art "Schutzgeld".

Viele Grüße
Christian
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02 Nov 2015 12:22 #405886
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ähnlich wie in südamerika die parkwächter, die man bezahlt, dass sie dir dein auto nicht zerkratzen etc. =)
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