THEMA: Watamu - 1 Woche intensiv
28 Mai 2023 19:50 #667213
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Bevor ich mit der Tansania Reise weiter mache, hier meine 1 Woche in Watamu. Was mich dorthin brachte, war ein Schlangenkurs geführt in der Watamu Snake Farm. Florian Finke, mit dem ich auf Facebook befreundet bin und manchmal PM schreibe, hat mich eigentlich gelockt. Die Versuchung von ihm und Daniel Liepack als Spezialisten zu lernen, war einfach zu gross. Und ich musste endlich mal wieder etwas für mich tun. Und wer es noch nicht weiss, ich mag Schlangen sehr oder besser gesagt alles was kriecht, fliegt und blüht (ausser eingeführte, dem natürlichen Gleichgewicht schadende)

Also Flug gebucht…., Hotel gebucht und Nicholas, den Taxifahrer bestellt

15.4. An den Flughafen in Nairobi und einchecken. Meine selbstgemachten Sandwiches schmecken natürlich, es ist ja auch schon fast Mittag. Alles läuft rund. Der Flug dauert eine Stunde.
Leider wird durch Ueberweidung und zu nah ans Ufer des Sabaki Flusses zu viel Schlick in den Fluss und dadurch ins Meer gespühlt. Korallen ersticken darunter und es sind die Korallenriffe, die Wellen brechen und sie nicht mit voller Wucht ans Land knallen lassen. Dies würde noch mehr Ufer abtragen, was es durch den steigenden Meeresspiegel eh schon tut. Man sieht auch, dass es vielerorts noch sehr trocken ist. Regen ist Mangelware....







In Malindi wartete Nicholas schon auf mich. Wir beide freuen uns, uns endlich mal wieder zu sehen. Auf dem Parkplatz kommt ein Mann und will sein Gepäck in unser Auto tun, weil dasjenige, das er bestellte zu klein für Familie und Gepäck ist.. Ziel: Turtle Bay. Ob er auch mitfahren könne? Nein. A) wir wollen nicht ins Turtle Bay und B) haben wir viel zu erzählen.

Ich wollte mal ein anderes Hotel aus Neugierde ausprobieren. Sun Palm Resort. Der Manager begrüsst uns auch. Das Zimmer ist schön mit grossem Balkon und toller Sicht auf den schönen Garten und den Ozean.

Als die Sonne nicht mehr so brannte, ging ich ans Meer – Ziel: Vögel, Krabben und den Korallenskink



Ich bin geschockt, wie viele Indische Hauskrähen es hat! Diese machen die Nester und Jungen von Kleinvögeln kaputt. Ich habe sie auch beobachtet, wie sie etliche Vogelarten bedrängten. Futterklauen ist einfach. Sie profitieren unproportional von den offenen Abfallhalden.





Korallenskink. Die kommen nur an den abgestorbenen Korallenfelsen vor und jagen hier Kleintiere. Sie sind recht territorial und verjagen Nebenbuhler



Viele Tierchen haben nicht mal einen Englischen Namen... Wie die tolle Krabbe hier - Lydia annulipes - Familie Oziidae



oder die Mottled Crab

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28 Mai 2023 20:23 #667216
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Die weisse Form des Meerreihers auf Fischjagd



Der Flussuferläufer hat grade eine kleine Krabbe erwischt



Das Abendessen schmeckt auch gut, verschiedene Meerestiere. Frühstück nehme ich mit aufs Zimmer.



Ab ins Bett, morgen wird ein langer Tag. Oh Schreck! Es hat eine Moschee ganz nahe und es ist Ramadhan. Ich habe das Gefühl, ob ich mitten in der Moschee liege…. Zudem ist es heiss im Zimmer und ich mag kein AC und keinen Ventilator. :unsure: :dry:

Dank dem grossen Balkon ist das Zimmer zurückgesetzt, was heisst die Meeresbrise kommt nicht bis in Zimmer rein.

16.4. Aufwachen vor 5. Frühstück ist klar kalt. Aber leider hat auch die Thermosflasche das Wasser nicht heiss gehalten. Also lauwarm das Kaffee-Zucker-Rahm Pudergemisch einnehmen. Geht auch, habs überlebt. Und da ich schon wach bin, stört auch das Moscheegeschrei nicht soooo

Um 5.30 Uhr ist Nicholas da und wir fahren in den Mida Creek, wo Juma, mein altbewährter Guide schon auf uns wartet. Erst am Land spazieren, aber die Vogelarten, die ich möchte, verstecken sich total im Gebüsch – mmhh

Unter den Mangroven wird es nun interessant! Krabben und das nicht nur eine Art.

Winkerkrabben / inversed Fiddler Crab. Mit der grossen Schere winken sie und locken Weibchen an. Sie kann aber auch Nebenbuhler vertreiben





Es hat Löcher im Sand und Juma wirft ein paar Blätter von einer Weissen Mangrove hin. Siehe da die Roten Mangrovenkrabben kommen raus und fangen an zu fressen. Nur diese leichte Erschütterung von fallenden Blättern reicht - erstaunlich





Juma hebt einen auf dem Land lebenden Einsiedlerkrebs hoch. Diese sind sicherlich vielen bekannt



Von diesen Schnecken hat es massenhaft



Lustig sind diese Sand Babbler Crabs. Wie eine Armee ziehen sie in grosser Zahl und filtern Nahrung aus dem Sand. Zurück bleiben kleine Sandbällchen, die Muster im Sand hinterlassen



Eine rote Mangrove mit ihren Stelzenwurzeln. Jede Mangrove kommt mit einem anderen Salzgehalt im Wasser zurecht



Dann sichten wir Schwarzbauchstare. Nach 30 Minuten und keinem brauchbaren Bild gebe ich auf. Nur das Weibchen des Kinnfleckschnäppers hält einen Moment still.



Es geht zum kleinen Restaurant und wir warten kurz auf Nicholas. Juma darf leider nichts essen – die Muslims haben Fastenzeit. Der Fisch, der Kokosnussreis und die Tomaten schmecken. Ich trinke gleich einige Sodas aus und ruhe meinen schmerzenden Rücken aus.
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02 Jun 2023 20:58 #667520
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Wir sitzen so gemütlich, doch Juma drängt. Wir müssen ans Wasser, die Flut kommt rein und damit die Vögel. Recht hat er ja….

Reiherläufer und Regenbrachvögel und stetig kommt das Wasser. Juma merkt schnell, was ich will… er schaut mit dem Fernglas und zeigt mir. Ich brauche nur noch versuchen ein einigermassen gutes Bild zu machen. Nicht leicht, es windet und nirgends kann man sich abstützen.



Ein Wunschvogel ist schon hier! Rüppelseeschwalbe / Lesser Crested Tern. Ich freu mich sehr!



Lachseeschwalbe und diesmal im Brutkleid. Typisch ist der Schnabel



Extrem wie verschieden die Vögel im Brut- und Nichtbrutkleid aussehen – Weissflügelseeschwalbe / White-winged black Tern



Das Wasser kommt schnell. Ich sagte Juma bleib stehen und ich fotografierte, wie das Wasser kam.
13.52.45 – Zeit



13.53.08 - Zeit



13.53.10 – Zeit



13.53.14 – Zeit



Kiebitzregenpfeifer / Grey Plover im Brut- und Nichtbrutkleid. Die kleinen mit dem nach aufwärts gebogenen Schnabel sind Terekwasserläufer



Steinwälzer hat sich auch schon schick gemacht, ein Kiebitzregenpfeifer auch schon fast ganz im Brutkleid und Mongolenregenpfeifer. Manchmal wusste ich nicht mehr wohin schauen – Vögel überall



Der Sichelstrandläufer ist in der Mauser, daneben sind Mongolenregenpfeifer



Die Wasservögel bewegen sich mit dem steigenden Wasser, das Futter bringt



Einige Mongolenregenpfeifer sind auch in der Umkleidung. Der Unterschied ist gut zu sehen.



Auch die Zwergstrandläufer wollen nicht hinten anstehen. Viele dieser Vögel sollten nun an den Meeren im Norden sein.



Dies war ein traumhaft tolles Erlebnis!

Nun geht es in die Schlangenfarm.....

Ich bin am Aufarbeiten. Jemand hatte am Montagabend Stromkabel geklaut und wir hatten nun 3 Tage lang starke Volt Fluktuationen in dem Ausmass, dass der Computer nicht mehr funktionierte (Lichter gingen) - echt stressig. Da gestern Feiertag war und sie von der Kenya Power immer erst in der Nach kamen, schafften sie es erst heute, ein neues Kabel einzusetzen :sick:
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03 Jun 2023 20:13 #667547
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Nicholas setzt mich bei der Watamu Schlangenfarm ab. Scheinbar wurde ich erwartet, denn ich wurde gleich reingelassen und nach hinten geschickt. Und hier sind sie auch schon, die Schlangenspezialisten. Daniel und Florian und neu für mich, Aary aus Indien.

Wer Schlangen bisher nicht mochte, wird sie nach diesem Bericht lieben :kiss: :kiss: :ohmy: :laugh:

Aus dem Hinterzimmer kann ich auch gleich zum ersten Mal sehen, wie eine östliche Waldkobra gemolken wird. Es ist eine Frau, die die Schlangen milkt! Um Gegengift herzustellen, ist es langer Prozess!!! Und deshalb ist es auch sehr teuer. Derzeit ist Gegengift in ganz Afrika sogar Mangelware! Das Gift wird Pferden injeziert, die dann Antikörper bilden. Das Blut wird genommen und das Blutserum abgetrennt. Florian sagte uns, dass viele allergisch auf das Pferdeserum reagieren, aber weniger, wenn Schafe die Antikörper liefern. Schlangenbisse sind in Afrika und auch Indien wie uns Aary erzählt, ein grosses Thema. Viele können nicht in ein Spital und wenn dann haben die dort eventuell die Ausbildung nicht und u.U. auch kein Gegengift. Es sterben also jedes Jahr viele oder verlieren Gliedmassen, vor allem bei Bissen von Vipern/Ottern, die Gewebe zerstörendes Gift mir argen Schwellungen haben. Drum besser nicht gebissen zu werden.



Ich bin heute Zuschauer und sie üben gleich mit einer Roten Speikobra. Dies eine wunderschöne Schlange und eine der kleinen Kobraarten. Es braucht nicht viel Anreiz und sie spuckt. Dies das kleinere Uebel, denn wenn man 20 Minuten lang die Augen sanft ausspült, passiert nichts ausser etwas Schmerzen. Tut man es nicht, kann man permanent erblinden. Eine Schwarnacken-Speikobra hatte in meinem Garten meinem Rottweiler/Dobermann in die Augen gespuckt, weil er sie packen wollte. Ausspülen, 2x Antibiotika Augentropfen und gut war.

Diese kleine, meist rötliche Schlange geht sehr gerne in Häuser rein und daher kommt es auch öfters zu Bissen. Das Gift bewirkt lokale Nekrose und die Wunden sehen nicht schön aus. Nun muss man sich die Häuser auch mit etwas Wänden und viel Löchern vorstellen. Im Haus hat es Wasser und Hühner und wohl auch Ratten. Das zieht natürlich Schlangen an. Zudem hat es oft kaum Licht und viele tolle Verstecke. Die Leute schlafen oft auf Matten auf dem Boden. Ehrlich gesagt, ich bin leider in meiner ganzen Karriere noch keiner in der Wildnis begegnet. Dort wo sie vorkommt, ist die Erde meist rötlich (Lateriterde – Eisenoxide in vulkanischem Gestein/Sand)

Kobras sind scheu und man sieht schon, wie sie sich noch im Behälter auf Verteidigung einstellt.



Aary kennt sich mit der Königskobra aus, aber noch nicht mit Roten Speikobras. Die Instrumente sind Haken und Zangen. Beides verletzt die Schlange bei richtiger Anwendung nicht. Zudem trägt jeder in der Nähe Augenschutz, im Falle, dass sie spuckt und sie spuckte auch….





Sie will nicht zurück in den Behälter… muss sich dann aber doch fügen.



Die Gabunviper ist das nächste Fotoobjekt. Sie ist ein Hinterhaltsjäger und man sieht sie im Laub, wo sie lauert kaum. Doch sie warnt mit einem lauten Fauchen, von dem ich echt überrascht war. Es tönt unüberhörbar. Sie hat die längsten Giftzähne in Afrika, aber Bisse sind selten. In Kenia kommt sie nur im Westen vor allem in Wäldern und in Tansania an der Küste vor. Die Farben dieser Schlange sind einfach genial!







Am Abend erreiche ich das Sun Palm Hotel todmüde. Abendessen und ab ins Bett. Hier noch ein paar Eindrücke vom Hotel.





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04 Jun 2023 13:41 #667565
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Danke liebe Elvira für diese Einblicke. Sollten wir im Herbst in Watamu landen, werde ich die Schlangenfarm auch mal besuchen. Oder ist diese Farm nicht öffentlich zugänglich?
Gruß Thorsten :)
Thorsten Hanewald Photography

Auf den Spuren der Gnus - Tansanias Norden
Zu Besuch im Angama Mara Camp (Mara Triangle)
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" Alles, was ich jetzt wollte, war nach Afrika zurückzukommen. Ich hatte es noch nicht einmal verlassen, aber wenn ich nachts aufwachte, lag ich lauschend da, bereits voller Heimweh danach."
Ernest Hemingway
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04 Jun 2023 17:14 #667573
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Hallo Thorsten

waere mal was anderes als Loewen und Elefanten :lol:

Die Watamu Schlangenfarm ist oeffentlich zugaenglich. Auch beim Melken kann man zuschauen, wenn man den richtigen Moment erwischt. Es hat auch gute Leute dort, die viel erklaeren koennen. Sie geben einem auch harmlose Schlangen zum Halten. Dass es Eintritt kostet, ist Dir ja wohl klar ;) wieviel, weiss ich im Moment nicht, den ich hatte den Kurs bezahlt.

Was nur an speziellen Kursen gemacht wird, ist das Handeln von Giftschlangen. Und das war mein Ziel. Wirst Du noch sehen, wenn ich weiter schreibe.

Zu den Fotosessions mit Gabun Viper und Kobras war ich eingeladen. Vielleicht kennst Du auf FB die Seite East African Snakes and other reptiles. Super interessant, Top Experten, nur leider zu viele Bilder von getoeteten Schlangen. Dies ja der Grund, warum ich mehr wissen und koennen will, um Unfaelle zu vermeiden und Schlangen zu retten.

Ich finde es immer schade, dass ich im Busch nur selten Schlangen finde.

Liebe Gruesse aus 2 Naechten in Nairobi
Elvira
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