Hallo,
die Fahrerei war in Tanzania schlimm. 2019 geführte Tour, 6 Fahrzeuge hintereinander in rasanter Fahrt auf Schotter. Es war schon völlig dunkel und fast 1 h zur Lodge. Das 4. Fahrzeug ging rechts von der Fahrbahn und rollte. Ich war im 5. Fahrzeug, habe den eigentlichen Unfall nicht gesehen weil ich döste und weit hinten saß. Wir stoppten. Statt den verunfallten Gästen beim Verlassen des demolierten Fahrzeugs zu helfen begannen die Fahrer und Guides die Werbung auf den Reservereifen und die Firmenaufkleber am Fahrzeug zu entfernen. Die Bergung und Versorgung übernahmen alleine die 6 Gäste in meinem Fahrzeug. Die Guides taten nichts, absolut nichts für die Gäste im Unfallfahrzeug. Den Gästen aus dem letzten Fahrzeug war wie uns auch das Aussteigen verboten worden. Das habe ich aber nicht akzeptiert und alle anderen in meinem Fahrzeug leisteten ebenfalls 1. Hilfe Glücklicherweise war niemand schwer verletzt.
Der Hammer war dann, dass die Guides wollten, dass die Gäste im Unfallfahrzeug bleiben, die anderen beiden Autos zur Lodge rasen und ein leeres Auto dann zurückkommt und die Gäste holt. Nach einem dann auch zeitweise lautstarken Streit mit dem Hauptguide blieben alle Guides und Dolmetscher am Unfallfahrzeug zurück (angeblich unmenschlich weil gefährliche Löwen dort, aber für verunfallte Gäste kein Problem?) und die verunfallten Gäste bekamen bestmögliche Plätze, zum teil saß auch mal ein Passagier aus den beiden Nicht-unfallautos auf der Kühlbox. Wir konnten die 6 deutschen Gäste in den beiden Autos unterbringen und fuhren sehr vorsichtig und langsam zur Lodge. Im Unfallfahrzeug waren alle angeschnallt. In meinem Auto hatten überhaupt nur die Hälfte der Sitze Gurt und in allen anderen Fahrzeugen funktionierten auch nicht alle Gurte. Das verunfallte war scheinbar das neuste. Offizielle Ursache: Bruch der Vorderachse. Einmütiger Bericht aller Insassen: Der Fahrer ist bei hoher Geschwindigkeit eingeschlafen. Sie haben gerufen und versucht ihn zu wecken, als das Auto immer weiter zur Seite abkam, aber er reagierte nicht, kein Bremsen, keine Lenkversuche etc. bis er eine Böschung hochfuhr und sich überschlug.
Die Fotos sind autentisch. Zum Reiseveranstalter sage ich nichts.
Viele Grüße
jaw