THEMA: Kenia Kurzreisebericht Selfdrive Lodge Herbst 2022
27 Feb 2023 09:17 #662411
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  • Dani O. am 27 Feb 2023 09:17
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tiggi schrieb:
Hallo Dani,
ein wirklich toller Bericht - Ihr hattet ja tolle Erlebnisse mit den Tieren, mehr geht wohl kaum! :kiss:

Wir folgen euren Spuren im Oktober diesen Jahres. Ich war mir bisher sehr sicher, welche Strecke wir fahren. Nach deinem Bericht bin ich wieder ganz am Anfang. :woohoo: Leider haben wir auch nicht ganz so viel Zeit.
Wir bleiben 6 Tage in der Mara und wollen dann in den Süden, oder doch lieber nach Norden????

Es stimmt mich aber sehr zufrieden , dass ihr mit dem Auto keine ernsten Probleme hattet und der Wagen euch gut gefiel.

Liebe Grüße
Biggi

Vielen Dank für deine Nachricht, Biggi! Ja, mit den Tiersichtungen hatten wir wirklich super Glück!

Wie lange habt ihr denn im Oktober Zeit und was habt ihr außer der Mara bis jetzt geplant?
Habt ihr auch ein Fahrzeug von Sunworld gemietet?

Liebe Grüße,
Dani
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27 Feb 2023 09:22 #662412
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Katma1722 schrieb:
Hi Dani!
Auch von mir ein herzliches Dankeschön für den informativen Bericht und die schönen Bilder!
Ich setze Kenia mal direkt auf meine Wunschliste, jetzt da ich so detaillierte Infos für eine Selbstfahrertour bekomme! B)
Bin schon gespannt, was ihr noch so alles erlebt habt!
Herzliche Grüße,
Kathrin

Hallo Kathrin,
danke für dein Lob, freut mich :kiss:

Leider kommt bald schon die letzte Station, aber nach der Reise ist ja bekanntlich vor der Reise :cheer:

Liebe Grüße,
Dani
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27 Feb 2023 10:16 #662418
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...Fortsetzung

14.10. Fahrt Nairobi, größtenteils gute Teerstraße, aber viel Verkehr mit vielen LKWs. Zum Mittagessen sind wir in die Karen Hub Mall gefahren und durch den Carrefour geschlendert mit Riesen-Auswahl. Bei Sunworld das Auto abgegeben und 1 Koffer dort platziert für den Bushhopper-Flug in die Mara, dann Transfer ins Tamarind Tree Hotel und am nächsten Morgen um 08:30 Uhr per Transfer zum wenige Minuten entfernten lokalen Wilson Airport.

09:30-10:15 Flug zum Mara Olkiombo Airstrip und 6 Nächte im Mara Bush Camp.
Unser Guide Keiwua hat uns abgeholt und bereits nach wenigen Minuten Fahrt konnten wir einen Leo beobachten, der durchs Gras schlenderte und dann auf einen Baum zwecks Mittagsschlaf kletterte. Spannend war, dass sich unten am Baum eine Hyäne befand und diese erst im letzten Moment den Leo kommen sah. Sie ist dann geflüchtet, der Leo hat sie kaum beachtet und ist auf den Baum gesprungen. Dass wir so schnell so ein tolles Sighting haben, hätte ich niemals gedacht, aber wir haben uns auch nicht beschwert. Keiwua hat uns dann noch ein bisschen durch die Gegend kutschiert und dann ging es erstmal zum Check-In und Lunch ins Mara Bush Camp.







Nach 4 Wochen Selbstfahrer mussten wir uns natürlich erstmal wieder daran gewöhnen, chauffiert zu werden und mit anderen Menschen zu sprechen :-)

Mara Bush Camp: wir hatten erst ein Zelt (Nr. 3) im Bush Wing. Schön war, dass man eine kleine süße Terrasse mit Flussblick hatte.



Das Zelt war relativ klein und ziemlich spartanisch ausgestattet. Für 1-2 Nächte wäre es für uns auch in Ordnung gewesen, aber es war so gut wie kein Licht vorhanden und man konnte vor dem - auf Brusthöhe hängenden - kleinen Badspiegel, so gut wie nichts erkennen. Dazu kam, dass alles, was wackeln konnte, auch gewackelt hat, sei es der Tisch auf der Terrasse, der Schreibtisch im Zelt oder die Toilette auf dem Podest. Das Podest war bei Benutzung zudem extrem laut, da es auf wackligen Steinen stand. Das haben wir in anderen Tented Bush Camps in Afrika schon wesentlich besser gehabt. Und so ein kleines bisschen muss man natürlich auch den Preis berücksichtigen.

Versteht uns bitte nicht falsch, es gibt natürlich Schlimmeres im Leben und das ist auch wirklich Jammern auf hohem Niveau. Und wäre das unsere 1. Station gewesen oder unser 1. Mal Afrika, dann hätten wir es vielleicht sogar als aufregend und abenteuerlich empfunden, aber nach 4 Wochen Staub & Dreck und ständigem Unterkunftswechsel hatten wir uns eigentlich mal wieder auf etwas mehr Komfort gefreut.

Dies haben wir auch dem Camp-Manager Nelson mitgeteilt, der uns ab der 4. Nacht im "normalen" Bushcamp einquartierte. Dies gefiel uns auch wesentlich besser. Größer, komfortabler, genug Licht, schöne Einrichtung, nichts wackelte. Wir haben Sunworld im Nachgang auch eine Mail hierzu geschrieben und vielleicht gibt es ja in den einfachen Zelten ein Upgrade oder es soll vielleicht auch einfach so sein. Es gibt sicherlich Menschen, denen es genau so gefällt, wie es ist. Das ist ja alles nur unsere subjektive Meinung. Als Fazit würden wir Bush Wing nicht wieder buchen, das Bush Camp hingegen hat uns sehr gut gefallen und hier würden wir in jedem Fall wieder übernachten.

Das Personal war überall durchgängig sehr lieb und sehr bemüht, das Essen war sehr gut und die Atmosphäre angenehm und entspannt.

Und noch eine kleine Lobeshyme auf unseren Guide. Keiwua war absolut fantastisch! Eine sehr angenehme Person, sehr aufrichtig, unaufdringlich, voller Wissen und vor allem respektvoll den Menschen und Tieren gegenüber. Endlich mal ein Guide, der nicht auf Biegen und Brechen die Tiere aufscheucht, jagt und nur 1 m Abstand hält, damit man nur ja das beste Bild bekommt, das fanden wir ganz toll. Keiwua hat auch immer versucht, nur dort kurz zu halten, wo sich bereits mehrere andere Fahrzeuge befanden und hat lieber intimere Spots mit eigenen Sightings gesucht. Das hat uns extrem gut gefallen.

Masai Mara Reserve: Ein bisschen Angst vor Overtourism hatten wir natürlich schon und tatsächlich gab es auch stellenweise viele Autos mit vielen Menschen, insbesondere bei Katzensichtungen. Das liegt aber natürlich u. a. auch daran, dass man aufgrund der Landschaft extrem weit gucken kann und auch in der Ferne Fahrzeuge sieht, was man in anderen Parks oft nicht kann.



Da zu unserer Zeit kein Crossing stattfand, war es aber tatsächlich größtenteils gut auszuhalten. Wie es an den Crossing-Points während der High Season abläuft, will ich gar nicht sehen. Mir wurde schon übel zu beobachten, wie einige Guides durchdrehten, als sich eine Cheetah-Jagd anbahnte. Jeder versuchte, die beste Position zu ergattern und dem armen Tier mehr und mehr die Sicht auf seine Beute versperrte. Es gab fast kein Vor und Zurück mehr. Das hat doch mit Natur nichts mehr zu tun. Was soll das?

Im Triangle ist es anscheinend etwas besser geregelt, wenn ich mich richtig erinnere. Da dürfen wohl zeitgleich nur 5 Autos stehen und nur 5 oder 10 Minuten lang.

















Wir sind aber auch manchmal längere Zeit gefahren, ohne ein anderes Auto zu sehen. Toll war, dass wir einige Riesen-Riesen-Herden Gnus und Zebras gesehen haben, obwohl wahrscheinlich viele schon wieder in der Serengeti waren. Der Tierreichtum im Allgemeinen war absolut fantastisch, unfassbar viele Katzen und natürlich auch viele andere Tiere, dazu die sehr traumhafte Afrika-Landschaft, toll.
Besonders im Triangle haben wir zu unserer Reisezeit diese Riesen-Gnuherden gesehen.











Unsere außergewöhnlichste Sichtung war ein riesengroßer Rockpython, bestimmt 5 m lang mit unfassbar großem Kopf. Wir konnten ihn zwar nur teilweise sehen, er lag am Flussufer und es lugte nur der Kopf und Teile seines Körpers heraus, aber Keiwua hatte ihn am Vortag in voller Pracht und Aktion gesehen. Irre!





Fazit Mara:
Es hat uns außer den genannten Ausnahmen super gefallen und wir möchten auf jeden Fall nochmal hin, nächstes Mal dann als Selbstfahrer, auch wenn wir von Keiwua als Guide begeistert waren. Und es war auch mal schön, sich nur auf die Tiere, die Landschaft und das Fotografieren konzentrieren zu können, und nicht auf die Straße. Aber nichts übertrifft das tolle Gefühl, die Tiere selber zu finden.

In der Trockenzeit hätten wir auch keine Bedenken, selber zu fahren, das scheint absolut machbar zu sein, auch von der Navigation her. In der Regenzeit hätte ich keine Lust auf ständige Rutschpartien, im Schlamm stecken bleiben oder Umfahrungen aufgrund von Wasser.

Im Übrigen machte es in unserem Fall preislich keinen großen Unterschied zwischen Selbstfahrer und Paket mit Fly-In. Das mag bei einem anderen Fahrzeug/Camp evtl. anders sein.

Im Fly-In-Paket sind halt auch die Parkgebühren enthalten, die man als Selbstfahrer noch hinzurechnen muss.
Bei Übernachtung im Park = 70 USD pP/Tag, bei Übernachtung außerhalb des Parks = 80 USD pP/Tag plus Autogebühren.

Wir würden beim nächsten Mal die Nächte aufteilen – halb in der Mara, halb im Triangle. Von der Anzahl der Nächte war es in Ordnung, wir hätten es aber auch ohne Probleme noch wochenlang auf Safari ausgehalten.



Wir sind dann am 22.10. mit Kenya Airways von Nairobi nach Kapstadt geflogen und dort 4 Wochen in den Winelands geblieben. Erst wollten wir 2 Wochen bleiben, dann nach Durban fliegen und über die Küste hoch zum Kruger.

Das Wetter war aber an der Ostküste nicht gut, also sind wir 4 Wochen in den Winelands geblieben, nach Joburg geflogen und von dort noch 2 Wochen in den Kruger. Auch wenn wir sonst wirklich gerne dort sind und auch nach 4 Wochen schon wieder Safari-Sehnsucht hatten. Aber nach so einer tollen, wilden Zeit in Kenia wirkte es diesmal noch etwas mehr wie ein Freizeitpark und wir waren irgendwie die ganze Zeit leicht frustriert.
Obwohl wir auch dort natürlich wieder viele Tiere gesehen haben, sogar einen Python auf der Straße und und auch viele Elis und Katzen. An einem Tag sogar 3 Leos, und wieder den weißen Löwen Casper mit seinen Brüdern, aber so richtiges Naturfeeling kam nicht auf. Dass die Sanparks-Unterkünfte gefühlt auch jedesmal ömmeliger sind als beim letzten Mal, hilft natürlich auch nicht. Aber das ist eine andere Geschichte.

Falls es Fragen oder Unklarheiten, bitte gerne raus damit!

Liebe Grüße,

Dani & Bernie

Letzte Änderung: 27 Feb 2023 10:21 von Dani O..
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27 Feb 2023 18:33 #662458
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  • tiggi am 27 Feb 2023 18:33
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Hallo Dani,
ja wir haben auch ein Auto von Sunworld, allerdings mit Campingequipment.
Wir übernehmen den Wagen erst, wenn wir aus der Mara zurück in Nairobi sind. Dann haben wir noch 10 Tage. Das ist nicht sehr viel, ich dachte an den Amboseli und Tsavo NP. Nach deinem Bericht könnte ich mir aber auch vorstellen, dass wir in den Norden reisen????
Mara? Viele Autos bei Katzensichtungen - das haben wir schon in Tanzania so erlebt, aber ich denke, im Oktober wird es nicht ganz so voll sein. Im Juli und August sind wir noch in Sambia unterwegs und da hoffe ich auf weniger Touristen, so dass wir das im Oktober ertragen können.
Wie seid ihr jeweils vom Hotel zum Autodepot gelangt? Sunworld hat uns das Best Western in der Nähe empfohlen. Ich würde aber lieber etwas außerhalb ein Hotel buchen. Für die Übernahme des Autos habe ich es gebucht, aber für die Abgabe könnte ich mir das Wildebbest Eco Camp vorstellen. Ist Taxifahren empfehlenswert?

Liebe Grüße
Biggi
Letzte Änderung: 27 Feb 2023 18:41 von tiggi.
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27 Feb 2023 23:24 #662482
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Hey Biggi,

mit 10 Tagen kann man doch auf jeden Fall was anfangen. Aber ich täte mich tatsächlich auch schwer, eine Entscheidung zwischen Norden und Süden zu treffen, hat halt beides was. Aber alles geht natürlich in dem Zeitraum nicht.

Amboseli mit dem Kili und die Tsavos mit roter Erde oder Samburu, Ol Pejeta & Co? Puh, sehr gemein!

Von der Tierdichte her war es bei uns in den Tsavos und im Meru nicht ganz so ergiebig. Dafür aber natürlich landschaftlich schön.
Im Norden hat uns die Landschaft mit Mt. Kenia und viel saftigem Grün auch sehr gefallen, im Kontrast stand der staubtrockene Samburu mit tollen Sichtungen und das tierreiche Pejeta-Reserve im Hochland. Da fährt man ja quasi auch am Aberdare NP vorbei, den wir zwar nicht besucht haben, der aber auch etwas Besonderes sein soll.
Den Amboseli würde ich aber auch nicht missen wollen.
Bin gespannt, wofür ihr euch entscheidet!

Transfers: hatten wir alle über Sunworld gebucht, sind also kein Taxi gefahren. Das Sunworld-Depot liegt nicht im Zentrum, sondern etwas außerhalb, vomWilson Airport außerhalb der Rush Hour etwa 45-50 Minuten. Das Wildebeest Eco Camp sowie auch unser Tamarind Hotel sind ja ungefähr in der gleichen Ecke wie der Wilson Airport.
Das hieße, ihr bräuchtet vom Wilson bis Sunworld 45 Minuten, dann Autoübernahme schätzungsweise 2 Stunden und wieder zurück nochmal 45 - 60 Minuten, sind dicke 4 Stunden nur fürs Hin- und Herfahren.

Je nachdem, wann ihr von der Mara in Nairobi ankommt, wie lange ihr dort bleibt, was ihr vorhabt und wohin ihr von dort aus weiterfahrt, würde ich die Unterkunft wählen.

Bleibt ihr nur für eine Zwischenübernachtung, würde ich in Sunworld-Nähe bleiben. Bleibt ihr mind. 2 Nächte und wollt noch in den Nairobi NP, dann würde ich auch eher das Wildebeest nehmen.

Bei Rücktransfer, also Autoabgabe, würde ich bei Abflugzeit während der morgendlicher Rush Hour evtl. ein Hotel in Airportnähe wählen, bei späterem Abflug ist es eigentlich wumpe.
Wir mussten um 6 Uhr morgens am Flughafen sein, also Abholung gegen 5 an einem Samstag, da war der Verkehr noch erträglich. Später ist wahrscheinlich wesentlich mehr los.

Die Transfers von Sunworld waren übrigens alle pünktlich und zuverlässig mit sehr netten Fahrer/Guides.

Liebe Grüße und Gute Nacht,

Dani

P.S. Sambiaaaa - da träume ich auch schon von! Planen wir evtl. für Oktober, hab aber noch keinen richtigen Plan :side:
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01 Mär 2023 13:28 #662590
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Hallo Dani,

Eure Reise war von der Strecke her in weiten Teilen identisch mit unserer letzten Keniareise. Da sind natürlich viele Erinnerungen wieder hochgekommen, auch wenn wir als Camper unterwegs waren. Vielen Dank für den Bericht. Da Ihr in der Trockenzeit unterwegs ward, sah die Landschaft bei Euch aber häufig ganz anders aus, als bei uns. Vor allem beim Meru NP ist mir das aufgefallen.

Alles Gute
Thomas
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