THEMA: Kenia 2022: Amboseli, Tsavo und den Kili im Blick
05 Aug 2022 20:18 #648629
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  • KarstenB am 05 Aug 2022 20:18
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Liebe B.B.,
"Zebra für Karsten "
Na siehste, geht doch! Danke!
LG aus HH,
Karsten
Infos NordTZ 22 www.namibia-forum.ch...juli-22.html?start=0
RB Kenia 2020 www.namibia-forum.ch...pt-2020.html?start=0
Reisebericht Südtanzania 2013 www.namibia-forum.ch...lft-nicht-immer.html
Kurzbericht 7 Wochen Nam-Bots 2012 www.namibia-forum.ch...wochen-nam-bots.html
Bericht Zimbabwe 1995: ... 30 Tage Gefängnis www.namibia-forum.ch...tage-gefaengnis.html
Reisebericht 2008: 18 Nights in the Bush - ha-ha-ha www.namibia-forum.ch...e-bush-ha-ha-ha.html

Nordtansania Feb. 2015 - Kein RB www.namibia-forum.ch...imitstart=0&start=12]
Walking Safari Zimbabwe 97 www.namibia-forum.ch...ri.html?limitstart=0
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07 Aug 2022 09:20 #648696
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  • Beatnick am 07 Aug 2022 09:20
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KarstenB schrieb:
"Zebra für Karsten "
Na siehste, geht doch! Danke!

;) Ein paar Zebras kriegst du noch, dann sind wir im Ziel. Wird auch Zeit, ich muss mich für unsere erste Campingreise in Namibia Anfang September rüsten. :pinch: Voraussetzung: kein Corona und die Flieger fliegen...

Ein schönes Wochenende und liebe Grüße,
Betti
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08 Aug 2022 17:52 #648789
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  • Beatnick am 07 Aug 2022 09:20
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17.1.: Die roten Elefanten

Tsavo ist nicht zuletzt für seine große Elefantenpopulation bekannt - der größten in Kenia. Die "roten Elefanten" verdanken ihre Farbe der roten Erde im Nationalpark, die stellenweise nicht nur rot ist, sondern eher orange, zuweilen sogar pink. Die Elefanten pudern sich bei Staubbädern oder Schlammbädern damit ein. Vor allem wegen dieses Phänomens hatten wir den Tsavo East besuchen wollen.



Nun ist es soweit und wir machen uns am frühen Morgen nach einem Kaffee und Tee in gemütlicher Open-Air-Sitzecke auf den Weg. Der tendenziell weit ist, denn die Elefanten halten sich eher im Westen des Parks auf, wo es schon ausgiebiger geregnet hat und der ohnehin als tierreicher gilt. Auch ist die Erde in dieser Richtung deutlich röter als weiter ostwärts, und so fahren wir die rund 40 Kilometer lange Strecke zurück zum Voi Gate, von wo wir am Vortag gekommen waren.



Der Tsavo East, so erklärt uns Livingstone, hat ein kleines Unterkunftsproblem. Im Westen gibt es kaum akzeptable Herbergen und wenn, dann eher jenseits des Gates im angrenzenden Ort Voi. Die Ashnil Aruba Lodge am angeblich tierreichen (bei uns nicht) Aruba Dam, an der wir mehrfach vorbeifahren, liegt rund zehn Kilometer näher am Gate als Satao, ist aber umzäunt. Für uns seit unseren Erfahrungen in Samburu/Buffalo Springs ein No-Go, wenn es eine brauchbare Alternative gibt. Und so nehmen wir die längere Strecke zu unserem gefühlt ohnehin "wilderen" und damit für uns attraktiveren Camp gerne in Kauf.

Wenige Kilometer hinter Ashnil halten wir Ausschau nach den Honeymoonern, doch sie haben ihren Platz vom Vortag geräumt. Wir verabschieden uns schon gedanklich von ihnen, finden sie dann aber etwas weiter westlich direkt an einer Weggabelung; quasi auf dem Präsentierteller. Die Frequenz ist schon etwas abgeflaut und die Stimmung durchwachsen, so ist das wohl bei der Löwenliebe.





Die Löwen im Tsavo tragen keine oder nur eine sehr schüttere Mähne, was wohl dem heißen Klima geschuldet ist. Mir gefällt er trotzdem mit seinem treudoofen Blick. Der allerdings in Unwillen umschlägt, als noch Autos dazukommen. Er faucht uns an. Und wir trollen uns. Wir wollen das junge Glück nicht strapazieren. Die Tiere in diesem Part von Kenia lassen sich deutlich eher irritieren als zum Beispiel in der Mara. Was natürlich natürlicher ist.



Livingstone fährt nicht geradewegs Richtung Gate sondern macht noch ein paar Abstecher, bei einem Picknickplatz machen wir Halt und frühstücken. Die Bänke und Tische sind überwuchert und wacklig und nicht mehr zu gebrauchen, doch wir dürfen aussteigen und uns die Beine vertreten.





Wir plündern die Frühstücksboxen, dann geht es weiter nach Westen. Einem Schopfadler stehen im (Rücken-)Wind die Haare zu Berge.





Am Gate fahren wir rechts nach Norden und an der Westgrenze des Parks entlang. Hier ist es verbuscht und grün. Die Heimat von Affen.



Aufstellung nehmen zum Familienporträt!


Dann öffnet sich die Landschaft wieder. Grünes Gras, hellrote Erde, Wasserlöcher - und Elefanten. Da sind sie ja!





Eine große Gruppe ist gerade angekommen und besetzt das größte Wasserloch. Die Stoßzähne sind imposant, wie auch die Farben.







Die sind grell und vielfältig - wie bei indischen Tempelelefanten. Stopp! Falscher Film, falsches Land, falsche Ohren.



Eine zweite Gruppe rückt an und macht Ansprüche geltend. Was Gruppe eins gar nicht gefällt. Es kommt zum Zwist. Kinder, vertragt euch! Es misslingt.



Die Provokationen hören nicht auf, beide Gruppen räumen das Feld. Unter lautstarkem Protest. Zwei Bullen, die vorher während der Badeaktionen Wache gestanden haben, bleiben. Da stehen sie nun und starren sich an. Schritt vor, Schritt zurück, Rüssel rauf, Rüssel runter, Ohren vor, Ohren zurück. Es kann nur einen geben.

Sie drohen und pöbeln, es droht nackte Gewalt. Denn einer der Jungs bewaffnet sich, klaubt einen dicken Ast vom Boden. Komm du nur her! Am Ende gibt's keinen Sieger, aber auch keinen offenen Kampf. Die Gruppen ziehen sich zurück - und wir ein Wasserloch weiter.





Dort badet ein Elefant im Schlamm neben einem Pumpenhäuschen, das den Ort Voi mit Wasser versorgt. Schon wieder hat die Erde eine andere Farbe. Ist eher lachsfarben als rot. Dem Eli ist's egal. Und uns auch, doch wir gewöhnen uns so sehr an die Knallfarben, dass wir bei späteren Begegnungen die graue Originallackierung für eine Weile fast schon fad finden.





Gegen Mittag fahren wir zurück. Was für Szenen! Und auch das: Bei den Pavianen streichelt das eine Baby dem anderen zärtlich die Wange. So menschlich. Und so süß.



Wir begegnen den einzigen Gerenuk auf dieser Reise. Ein Pärchen, relativ weit weg, aber mit unverkennbar langem Hals. In Samburu und Buffalo Springs trafen wir sie häufig, hier hatte ich kaum mit ihnen gerechnet und wir freuen uns.







Nach unserer Mittagspause im Camp fahren weiter nach Osten. An riesigen Ebenen und vereinzelten Wasserlöchern vorbei.

Vielköpfiges Zebra für Karsten :)




Viel Weite in der Savanne, viel goldenes Gras, viele Vögel. Riesentrappen und Sekretäre sind auf Beutezug.









Es ist eine schöne, einsame Fahrt. Kein Autos begegnet uns. Auch nicht übermäßig viele Tiere. Doch wir mögen die Gegend. Die Wildnis ist intakt. Nicht überfüllt und von Fahrspuren durchzogen. Wir halten an und lauschen. Die Vögel singen intensiv und werfen sich auch manchmal in Schale - wenn auch nicht für uns.

Kori Bustard auf Brautschau


Rosy-patched bushshrike mit Mitteilungsstau, aber schöner Stimme


Dann in der Ferne Cheetahs. Eine relative Rarität im Tsavo East. Eine Mutter mit drei halbwüchsigen Kids. Eine echte Leistung, gleich ein Trio in dieser schwierigen Gegend durchzubringen. Sie sind hungrig und auf Beutezug, beides sieht man ihnen an. Keine leichte Aufgabe, denn das Nahrungsangebot ist überschaubar.

Livingstone ahnt, dass sich die Familie in Richtung unseres Camp-Wasserlochs orientieren wird, und am Abzweig warten wir ab. Mit Erfolg. Die Geparde laufen auf der Straße auf uns zu und dann direkt an unserem Auto vorbei. Ein Beweisbild und ein bisschen Film, mehr ist nicht drin. Es ist finster.



Den ganzen Abend und auch manchmal in der Nacht lausche ich, ob draußen etwas passiert. Doch ich höre nichts. Wir suchen das Quartett am nächsten Tag, finden es aber nicht. Ich hoffe, sie sind fündig geworden und haben ein gutes Leben.
Letzte Änderung: 20 Aug 2022 21:12 von Beatnick.
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08 Aug 2022 21:29 #648823
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  • take-off am 08 Aug 2022 21:29
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Liebe Betti,

ich habe mir euren Reisebericht aufgehoben, um ihn mit viel Zeit und am Stück lesen zu können.
Obwohl Kenia (noch) nicht ganz oben auf meiner Liste steht, hat mich der Titel schon die ganze Zeit angefixt.
Nun habe ich es geschafft und euren Reisebericht in einem Rutsch gelesen.
Einfach nur toll. Ich bin total begeistert.
Dein Schreibstil ist wunderbar und die Bilder sind fantastisch. Großes Lob an den Fotografen.

Das was du beschreist, würde mir/uns zu 100% gefallen.
Nur ... wir sind Camper und Selbstfahrer und bis jetzt! tun wir uns noch schwer mit dem Gedanken den ganzen Urlaub mit einem Guide unterwegs zu sein.

Wir überlegen und genießen weiterhin deine unterhaltsamen Ausführungen eures Urlaubes.

Liebe Grüße
Dagmar
Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

Zu den Reiseberichten:
www.namibia-forum.ch...n-afrika.html#471572
Letzte Änderung: 08 Aug 2022 21:29 von take-off.
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09 Aug 2022 00:30 #648834
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  • CuF am 09 Aug 2022 00:30
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Liebe Betti-Berti,
Du schreibst:
Die Leitbullen bleiben.
Ich bin etwas irritiert - bisher dachte ich immer, es gäbe bei Elefanten nur „Leitkühe“. Auf Euren entsprechenden Fotos von den hinreisenden „roten „ Elefanten kann ich keine primären Geschlechtsmerkmale erkennen.
Bitte kläre mich auf!
Immer mal wieder würde ich Euren RB gerne vom Abo abmelden - er macht so verdammt wegmütig :( :( :
Liebe Grüße
Friederike
Letzte Änderung: 09 Aug 2022 00:33 von CuF.
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09 Aug 2022 02:04 #648835
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  • H.Badger am 09 Aug 2022 02:04
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Liebe Betti,
für zwei Dinge möchte ich mich bedanken: Einmal natürlich für euren aktuellen RB mit den wie immer wunderbaren Fotos, die mir so gut gefallen. Jetlag-geplagt habe ich mich gerade auf den neuesten Stand bringen können.
Und zweitens möchte ich für euren Costa Rica-RB noch einmal herzlich Danke sagen, denn dieser hat uns eine Menge Inspiration für unsere diesjährige Reise geboten.
Herzlich
Sascha
Aktuell: Kruger 10.23 www.namibia-forum.ch...nacht-im-kruger.html

SA, Namibia, Mauritius 2016 / Kruger NP 2016, 2018, 2021, 2023 / Namibia 2017 / Sri Lanka 2018 / Namibia und Botswana 2019 / Costa Rica 2022 / Namibia 2022
Alle Reiseberichte unter: www.namibia-forum.ch...r-reiseberichte.html
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