21.Tag (07.01.2022)
Meru National Park – Samburu National Reserve
205km
Wir frühstücken gleich nach dem Aufstehen auf unserer Campsite und brechen direkt im Anschluss unser Camp hier ab.
Mein Fazit zum Meru National Park fällt nicht sehr positiv aus. Das Einzige, was uns wirklich überzeugt hat, ist die Campsite. Da kann man schöne Tage verbringen und sieht auch nicht viel weniger Tiere als auf den Gamedrives. Die sind auch der Grund, weshalb das Fazit so schlecht ausfällt. Die Möglichkeiten sind im Meru National Park derzeit extrem limitiert. Für die dichte Vegetation kann niemand etwas und das sieht in der Trockenzeit sicher auch ganz anders aus. Die zahlreichen unpassierbaren Wege sind aber extrem störend. Das habe ich in dem Ausmaß noch in keinem anderen Nationalpark in Afrika erlebt. Wir werden den Meru National Park erst wieder besuchen, wenn die Wegeinfrastruktur wieder in Ordnung gebracht wurde.
Das Wetter zeigt sich an diesem Morgen nicht von seiner besten Seite. Es ist bedeckt und als wir losfahren fängt es an zu nieseln. Am Gate informieren wir die Ranger noch über unser Erlebnis mit dem nackten Mann am Vortag.
In den Bergen bis Meru hängen dichte Wolken und die Sichtweite beträgt teilweise unter 50m. Als wir die Berge verlassen, verschwinden auch die Wolken und wir fahren bei strahlendem Sonnenschein nach Meru hinein.
Als erstes kaufen wir in einem Agrarhandel Rattengift. Heute Nacht geht es unserem Mitfahrer an den Kragen.
Dann geht es weiter in das kleine Einkaufszentrum in Stadtmitte. In dem dortigen Supermarkt bekommen wir alles, was wir für die 4 Nächte im Samburu National Reserve brauchen.
Immer wieder werden wir von Fremden auf unser „fantastic car“ angesprochen. Häufig in den Nationalparks, aber auch heute auf dem Supermarktparkplatz. Wir haben auch auf der gesamten Reise kein vergleichbar gut ausgestattetes Safarifahrzeug gesehen. Inzwischen habe ich auch festgestellt, dass der Wagen ein verstellbares Fahrwerk hat, mit dem man den Wagen an die Straßenverhältnisse anpassen kann.
Als wir von den Hängen des Mount Kenia in die Ebene fahren, haben wir einen weiten Blick nach Norden auf unser Ziel für den heutigen Tag.
Um 15:00Uhr sind wir am Gate ins Samburu National Reserve. Hier gelten mal ganz andere Preise. 800US$ müssen wir bar auf den Tisch legen, denn Kreditkarten werden hier nicht akzeptiert.
Aber schon die ersten Meter im Park zeigen, dass sich der Preis lohnt. Die Landschaft ist herrlich. Eine Katastrophe ist dagegen das Wellblech auf der Hauptpiste. Die werden wir in den nächsten Tagen so weit wie nur möglich meiden.
Wir fahren direkt zur Public Campsite, um uns einen schönen Platz für die 4 Nächte im Park auszusuchen. Wir sind begeistert von der Campsite. Direkt am Ewaso Ngiro unter großen Bäumen gelegen, bietet die Campsite einen schönen Blick über den Fluss und ausreichend Schatten. Es ist bereits eine große Gruppe anwesend, aber wir finden einen schönen ruhigen Stellplatz am östlichen Ende der Campsite.
Am Abend machen wir noch einen kurzen Gamedrive am Fluss entlang. Als wir auf dem Weg zur Campsite waren, sahen wir jede Menge Elefanten am Fluss stehen, hielten aber nicht an. Wir wollten das lieber ganz in Ruhe auf dem Gamedrive genießen. Jetzt beim Gamedrive zeigt sich nur leider kein einziger Elefant. Wo sind die denn alle geblieben? Aber so ist die Natur, da kann man nichts planen. Ich bin jedoch zuversichtlich, dass wir in den nächsten Tagen noch reichlich Elefanten sehen werden. Schön ist die kleine Tour trotzdem.
Noch weit vor Sonnenuntergang sind wir zurück auf der Campsite. Ich kaufe Feuerholz für die nächsten Abende. Mit dem Kochen warte ich aber noch, da es von grünen Meerkatzen wimmelt. Erst als alle Affen auf den Bäumen sind, packen wir unsere Lebensmittel aus, um mit dem Kochen zu beginnen. Es gibt scharfes Kokos-Curry mit Blumenkohl und Brokkoli.
Es ist schon dunkel, als eine weitere Gruppe auf der Campsite eintrifft. Die haben offensichtlich keine große Campingerfahrung und tun sich schwer Ihr Camp zu errichten. So haben wir beim essen auch noch ein Unterhaltungsprogramm. Später trifft dann sogar noch ein Overlander ein, der aber auf eine benachbarte Campsite ausweichen muss, da bei und alles voll ist. Wobei voll hier relativ zu sehen ist. Die nächsten Zelte stehen immerhin ca. 30m von uns entfernt. Dennoch ist es nach den 4 einsamen Nächte im Meru National Park schon fast ein Kulturschock.