THEMA: Staub & Schlamm (Reisebericht Kenia 2021/2022)
24 Aug 2022 17:40 #649991
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  • Sabbat23 am 24 Aug 2022 17:40
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Hallo,

lieben Dank für diesen wundervollen Reisebericht. Wir werden im vsl nächsten Jahr mit dem eigenen Auto in Kenia unterwegs sein, daher sind deine Berichte eine wunderbare Quelle der Vorbereitung!

Sabbat2023
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24 Aug 2022 21:31 #650004
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  • Sadie am 24 Aug 2022 21:31
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Wunderschöne Bilder vom Fluss mit Elefanten! Da scheint es euch deutlich besser zu gefallen als im Meru NP.
Wieviel Tage sind ideal dort zu campen und alle Gebiete, ich glaub es gibt drei? zu entdecken?
Wir hatten mal so nen Untermieter in Savuti aufgelesen aber er starb dann in Kasane beim Zustoßen der Schublade. Ich hab auch so eine eklige Foto….
Man liebt ja alle Tiere, aber Nager und Moskitos am wenigsten…
If life is a journey be sure to take the scenic road!

Expedition Antarktis:
www.namibia-forum.ch...s-und-s-georgia.html

Island In Herbstfarben
www.namibia-forum.ch...-september-2018.html


Nordamerikanische Safari und Landschaften May Till October 2019

www.namibia-forum.ch...landschaft-2019.html

Zweite Selbst Fahrer Tour in Tansania. Same same but different.
Juni 2018
www.namibia-forum.ch...e-but-different.html

Trip reports in English:

Namibia and KTP 2016
safaritalk.net/topic...-tr-nam-sa-bots-nam/

Botswana 2016:
safaritalk.net/topic...fari-tr-bots-nam-sa/

Tanzania 2015:
safaritalk.net/topic...s-and-lions-in-camp/

Nam-SA-Bots 2014:
safaritalk.net/topic...ca-and-namibiab/page
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24 Aug 2022 23:14 #650011
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Wir waren 4 Nächte und 3 volle Tage in Samburu. Zwei Tage haben wir in Samburu verbracht und einen sind wir ins Shaba Reserve gefahren. Buffalo Springs haben wir nicht besucht, da die Verbindungsbrücke zum Samburu gesperrt war und uns der Weg außen herum zu weit war, nur um am anderen Flussufer entlang zu fahren.

Eigentlich mag ich Ratten sehr gerne. Unserer Ratte ist letztendlich ihre Zerstörungswut zum Verhängnis geworden. Das war nicht mehr zu tolerieren. Kathrin hatte sogar noch versucht eine Lebendfalle zu finden. So etwas ist in Kenia aber nicht zu bekommen.
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01 Sep 2022 09:49 #650499
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23.Tag (So. 09.01.2022)
Samburu National Reserve – Shaba National National Reserve – Samburu National Reserve
191km


Mit dem Permit für das Samburu National Reserve hat man auch Zugang zum Shaba National Reserve und zum Buffalo Springs National Reserve. Buffalo Springs werden wir nicht besuchen, da die Brücke über den Fluss derzeit nicht passierbar ist und sich der weite Weg über Archers Post nicht lohnt, um vom gegenüber liegendem Ufer die gleiche Landschaft zu erleben. Wir nutzten dafür Möglichkeit, um heute das für uns noch unbekannte Shaba National Reserve zu erkunden.

Auch wenn unser heutiges Ziel das Shaba National Reserve ist, gestalten wir die Anreise durch Samburu dennoch als Gamedrive. Bislang hatten wir noch nichts entdeckt, da sehe ich aus dem Augenwinkel kurz einen kleinen runden Kopf, der sich ca. 300m von uns entfernt kurz aus dem Gras erhebt. Das sah nicht nach einer gewöhnlichen Sichtung aus. Ich scanne mit dem Fernglas den Bereich und kann dann tatsächlich eine Gepardin mit Nachwuchs an einem Riss erkennen. Der muss noch ganz frisch sein, denn Geparde jagen nur bei Tageslicht. Leider haben sich die Tiere eine sehr ungünstige Stelle zum Fressen gesucht. Was ich auch versuche, näher als 100m komme ich von keiner Seite an die Tiere heran. Trotzdem ein großartiges Erlebnis und wir lassen uns viel Zeit die kleine Familie zu beobachten.









Das Beste ist, dass wir die ganze Zeit allein sind. Kein anderes Auto teilt mit uns dieses Erlebnis. Einmal fährt sogar ein Safarifahrzeug ganz in der Nähe vorbei, ohne dass der Guide die Geparde entdeckt.

Irgendwann müssen wir uns losreißen, denn wir haben noch einiges vor. Vorbei an den üblichen Halbwüstenbewohnern fahren wir zum Gate.



Vom Gate des Samburu National Reserve sind es nur etwas mehr als 10km bis zum Gate des Shaba National Reserve. Das ist schnell erledigt.

Wir haben beschlossen eine große Runde durch Shaba zu fahren. Unser Gate liegt ganz im Westen des Parks und wir wollen durch das Hinterland bis an dessen östliches Ende fahren. Von dort soll es dann entlang des Ewaso Ngiro zurück zum Gate gehen.

Shaba ist wesentlich wilder als Samburu. Mehr Berge und anspruchsvollere Wege. Gerade im Hinterland geht es über weite Strecken nur in Schrittgeschwindigkeit über grobe Lavabrocken.















Faszinierend sind die Quellen, welche immer wieder kleine Oasen in der ansonsten trockenen Landschaft bilden. Hier hat man auch die besten Chancen auf Tierbeobachtungen.





Insgesamt sieht man mehr Tiere, als wir erwartet hätten. Dennoch nicht so viele, wie in Samburu und auch etwas scheuer.

Beim Rückweg entlang des Flusses müssen wir feststellen, dass die Piste im Osten leider nicht mehr existiert. Wir müssen erst ein paar Kilometer die zentrale Hauptpiste fahren, bevor wir zum Fluss abbiegen können.

Etwas oberhalb finden wir einen schönen Platz für unsere Mittagsrast.



Der Ewaso Ngiro zeigt in Shaba einen ganz anderen Charakter als in Samburu. Während er in Samburu in einem weiten sandigen Bett durch die flache Landschaft mäandert, muss er sich in Shaba häufig in ein enges felsiges Bett zwängen.











Wir schauen uns bei dieser Gelegenheit auch die Campsite von Shaba an. Diese befindet sich in traumhafter Lage direkt am Flussufer. Auch wenn es keinerlei Infrastruktur gibt, wollen wir hier bei unserem nächsten Besuch auf jeden Fall eine Nacht verbringen.

Uns hat das Shaba National Reserve sehr gut gefallen. Es ist wild und vor allem sehr einsam. Wir sind den ganzen Tag über keinem einzigen anderen Fahrzeug begegnet. Ein echter Geheimtipp. Von den oft erwähnten Rinderherden im Park konnten wir im Übrigen nichts entdecken.

Auf dem Rückweg durch Samburu halte ich nach den Geparden Ausschau und werde tatsächlich fündig. Sie haben sich nur ca. 1km von Ihrem Riss fortbewegt und ein schattiges Plätzchen zum Verdauen gesucht. Diesmal kommt man sehr nah an die Tiere heran. Dem entsprechend bleiben wir jetzt auch nicht allein.











Beim Fotografieren aus der Dachluke passiert mir dann ein Missgeschick. Mir rutscht der Objektivdeckel aus der Hand und fällt neben das Auto. So wie der Toast immer auf die Marmeladenseite fällt, fällt der Objektivdeckel natürlich auf die Seite, an der die Geparde liegen. Würde ich aussteigen, um den Objektivdeckel einzusammeln, würde ich mit Sicherheit die Geparde verscheuchen und mir den Zorn aller Anwesenden zuziehen. Das kommt somit nicht in Frage, aber zum Glück lautet mein zweiter Name MacGyver. Wenn man ein Stokel ist, muss man halt öfters mal kreativ werden. Aus Kathrins Wanderstock und Tape baue ich mir eine Klebefalle, mit der ich den Objektivdeckel durchs Fenster einsammeln kann, ohne den Wagen zu verlassen. Die Geparde fühlen sich dadurch nicht gestört.

So gut es uns in Samburu und Shaba auch gefällt, gibt es doch eine Sache die gehörig nervt. Es ist in beiden Parks extrem staubig. Es gibt immer wieder Passagen mit Bulldust und je nach dem, wie der Wind steht, hat man den ganzen Dreck auch schnell im Auto. Es sind schließlich alle Fenster und die Dachluke beim Gamedrive offen. Obwohl wir den Wagen täglich ausfegen und auch regelmäßig feucht auswischen, sehen wir inzwischen entsprechend verbuscht aus.

Zurück auf unserer Campsite finden wir diese von einer Horde Meerkatzen besetzt. Da genießen wir lieber erst einmal in Ruhe den Sonnenuntergang und bauen das Camp erst auf, als sich die Affen in der Dämmerung auf Ihre Schlafbäume verzogen haben.







Auch heute kommen in der Dunkelheit neue Camper an und bauen Ihre Zelte auf. Das wäre überhaupt nicht mein Ding. Mir ist es wichtig im Hellen auf einer neuen Campsite anzukommen. Ich will den Stellplatz sehen, auf dem ich mich häuslich einrichte.
Letzte Änderung: 01 Sep 2022 10:12 von Topobär.
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01 Sep 2022 20:55 #650567
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  • tina76 am 01 Sep 2022 20:55
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Wunderbare Bilder von der wilden Flusslandschaft und von der Gepardenfamilie. Vielen Dank fürs Teilen. :)
In diesen Park muss ich auch unbedingt nochmal. Und der Campingplatz liegt ja wirklich traumhaft schön am Wasser! Leider sind mein Partner und meine Freundinnen überhaupt keine Camper. Somit muss ich mich wohl oder übel mit Lodges "begnügen". Naturnaher ist Camping auf jeden Fall. Auch wenn man da mal ab und zu ein paar Störenfriede wie Affen auf dem Platz oder einen unliebsamen Mitfahrer wie Ihr im Auto hat. ;)

Liebe Grüße
Tina
Uganda 2022 - Ohne Gorillas aber mit Chamäleons
www.namibia-forum.ch...mit-chamaeleons.html

Costa Rica 23: Von Regenwaldfieber bis Tapir-Suche
www.namibia-forum.ch...bis-tapir-suche.html
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07 Sep 2022 10:41 #650828
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24.Tag (Mo. 10.01.2022)
Samburu National Reserve
71km


Die ganze Nacht über haben wir am gegenüber liegenden Ufer Löwen brüllen gehört. Auch nach Sonnenaufgang geht es noch weiter.

Unseren letzten Tag in dieser Gegend wollen wir wieder ganz dem Samburu National Reserve widmen. Wir starten den Tag wieder im Hinterland. Hier hat man in den kühleren Morgenstunden die besten Chancen auf Tierbeobachtungen. Längere Zeit verbringen wir bei einer Gruppe Zwergmangusten, die sich in den ersten Sonnenstrahlen zur Nahrungssuche aufmacht.









Am Aussichtspunkt haben wir heute bestes Wetter und einen weiten Blick über die Schwemmebenen am Ewaso Ngiro.



Wir fahren im Hinterland so weit wie möglich Richtung Osten und dort an den Fluss, an dem entlang es dann wieder zurück zur Campsite geht. Tiere gibt es dabei alle paar Meter zu sehen.









Zurück auf der Campsite gibt es ein spätes Frühstück und anschließend eine lange Siesta. Der Platz lädt zum Verweilen ein und es wird nie langweilig. Selbst bis zum späten Vormittag melden sich immer mal wieder die Löwen am anderen Ufer. Jetzt ist es wirklich sehr ärgerlich, dass die Brücke nicht passierbar ist. Mit der Brücke wären wir in 10min. in dem Gebiet wo die Löwen brüllen. Ohne Brücke würden wir 2h brauchen.

Die ganze Zeit über werden wir von den Meerkatzen aufmerksam beobachtet. Die Affen nutzen auch die kleinste Unaufmerksamkeit. So schaffen sie es, uns wieder eine Packung Kekse zu stibitzen. Mit der Zwille kann man Sie leider immer nur für kurze Zeit fernhalten.

Das die Campsite regelmäßig von Elefanten besucht wird, kann man gut an dem großen Schattenbaum unseres Stellplatzes erkennen. Der scheint von den Dickhäutern gerne genutzt zu werden, um sich daran zu reiben.



Später setzen wir uns zum Lesen an den Fluss. Direkt vor uns ist ein Hagedasch auf Futtersuche und beglückt uns mit seinem lieblichen Gesang.







Am Nachmittag geht es natürlich wieder auf die Pirsch. Nur rund einen Kilometer von unserer Campsite entfernt entdecken wir ein Rudel Löwen. Erst sehen wir nur zwei erwachsene Weibchen. Als wir den Wagen dann noch ein wenig weiter bewegen sehen wir, dass es sich um ein großes Rudel mit 5 Löwinnen und zahlreichen Jungtieren handelt.







Eine Zeit lang stehen wir hier zusammen mit zwei weiteren Privatfahrzeugen, die meiste Zeit sind wir aber allein. Da die Löwen das tun, was sie meistens tun, nämlich schlafen, beschließen wir erst einmal weiterzufahren und später noch einmal vorbeizuschauen.
An diesem Nachmittag schaffe ich es endlich das Foto zu machen, welches ich mir mehr als alle anderen von Samburu erhofft hatte -ein auf den Hinterbeinen stehendes Gerenuk.











Als wir uns auf dem Rückweg der Stelle nähern, wo die Löwen lagen, kommen uns diese schon entgegen. Sie scheinen schon auf Beutesuche zu sein. Da ist wohl der Hunger groß, dass sie schon so früh starten. Die erwachsenen Löwinnen gehen dabei voran und die Jungtiere folgen in einige Abstand, um bei der Jagd nicht zu stören.











Als das Rudel in einem Bereich verschwindet, in dem wir nicht folgen können, fahren wir weiter und entdecken nicht weit entfernt zwei stattliche Löwenmännchen. Die beiden lassen jagen, wie es scheint.





Kurz vor der Campsite zelebrieren wir am Fluss den Sundowner. Das kommt in Ostafrika leider häufig zu kurz.





Auf der Campsite haben die Paviane die Meerkatzen abgelöst, verschwinden aber schnell auf ihre Schlafbäume. Diese Nacht liegen die ganz in unserer Nähe. Das verspricht Unterhaltung, denn bei den Pavianen gibt es auch nachts häufig lautstarke Auseinandersetzungen.

Zum Abendessen mache ich weiße Bohnen mit Speck, Zwiebeln und Tomaten.

Die Löwen führen diesen Abend ein lautstarkes Fernduell. Erst hören wir die beiden Löwen auf unserer Flussseite und dann wird direkt gegenüber unserer Campsite geantwortet. Wir sitzen genau dazwischen – was für ein Erlebnis.

Nachts patrouillieren immer Ranger entlang des Flusses und auf der Campsite. Alle sehr nett und zu einem Plausch aufgelegt. Zu Beginn Ihrer Schicht kommen Sie immer vorbei uns stellen sich namentlich vor. Heute erfahren wir bei dieser Gelegenheit, dass am späten Nachmittag eine Löwin auf der Campsite war.
Letzte Änderung: 07 Sep 2022 11:03 von Topobär.
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