Nachdem sich also Lorian und ihr Nachwuchs ins Dickicht zurückgezogen hatten fuhren wir los und erreichten schon nach wenigen Minuten eine große Büffelherde, die ruhig ihrer Lieblingsbeschäftigung, dem Äsen, frönte. Nichts war zu sehen von einem Angriff oder Kampf mit Löwen.
Wir fuhren entlang der Herde bis zum Ende der großen Herde als wir 2 Büffel und ein Kalb entdeckten, die, etwas abseits der Herde, aufgeregt in eine Richtung blickten. Auch wir schauten in die entsprechende Blickrichtung und entdeckten in 100 Meter Entfernung einen Tumult. Als wir näher kamen konnte ich schon an den kurzen, hochgestellten Schwänzen erkennen ... das waren keine Löwen, sondern Hyänen!
Kurzer Zwischeneinschub:
Als wir Tags zuvor von Narok zum Camp fuhren unterhielten William und ich uns über meine bisherigen Reisen und was ich denn schon so gesehen und erlebt hatte. Dabei kam das Gespräch auch auf Dinge die er schon so gesehen hatte und ich sagte zu ihm: Das Einzige was ich Live nicht sehen wolle, wäre ein Wildhund- oder Hyänenkill. Denn das wäre mir zu brutal! Ich meine, ich habe das schon oft im TV gesehen, aber Live ist dann doch noch mal eine ganz andere Sache.
Als wir dann also am Tumult ankamen, konnte man eine Unzahl an Hyänen erkennen. Ich schätze es waren um die 30, wenn nicht sogar mehr. Diese waren total aufgeregt und es war sehr laut. Immer wieder spritzten die Hyänen erschrocken auseinander und zwischendrin hörte man das Blöcken eines Büffels. Als wir dann direkt dort standen konnte man das Ausmaß erkennen. Die Hyänen hatten ein Büffelkalb niedergerungen und rissen einzelne Fleischbrocken aus dem armen Tier.
Gottseidank konnte man, dank des hohen Grases, nicht alles sehen. Dafür konnte man es hören. Ich werde diese Geräuschkulisse in meinem ganzen Leben nicht mehr vergessen. Der Ton, wenn die Hyänen am Fell zerrten und versuchten Fleischbrocken herauszureißen. Das hörte sich an als ob man an einem ausgeblasenem Luftballon zieht und es schnalzen lässt, nur viel viel lauter ... wahrscheinlich komische Erklärung, aber genauso war es. Und zwischendrin immer wieder die schmerzerfüllenden Schreie des Kalbs. Anfangs konzentrierte ich mich noch aufs Fotografieren aber mehr und mehr stoppte ich das Knipsen.
Jetzt fragen sich sicherlich manche, warum wir nicht wieder weggefahren sind. Das ist wie bei einem Unfall, man weiß man soll nicht glotzen aber irgendwie kann man net weggucken.
Immer wenn ich dachte, jetzt ist alles vorbei, hörte man das Kalb wieder schreien. Bereits als die Hyänen, die Gedärme herausrissen. Ich dachte bei mir ... bitte stirb doch endlich ... das hört sich echt grausam an, aber die Schreie waren echt übel und ich bekomme heute noch einen Schauer wenn ich daran denke.
William hat das Ganze gefilmt und, ob ihr es glaubt oder nicht, ich habe diesen Film bis heute noch nicht ein einziges Mal angesehen. Ich habe noch heute den Ton der reisenden Haut und das Blöcken des Kalbs in meinen Ohren.
Zum Glück ist das alles auf Bildern nicht zu hören, so dass diese, auch wegen des hohen Gras, nicht ganz so schlimm sind.
Anhang nicht gefunden
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Die Hyänen waren sehr nervös, da sie in dem hohen Gras nicht sehr weit sehen konnten und Angst vor Löwen hatten. Bei der kleinsten auffälligen Bewegung rannten alle davon, dafür kamen andere wieder hinzu. Es war ein ständiges Kommen und gehen, Gebeiße und enormer Lärmpegel.
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Dann trafen auch schon, wie aus dem Nichts, die ersten Geier ein. Und ein Schakal traute sich in das Getümmel. Er wurde allerdings von den Hyänen überhaupt nicht beachtet.
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Irgendwann wurde es mir dann doch zuviel und wir entschieden uns weiterzufahren. Aber dieser Moment hatte sich in meinen Kopf gebrannt und ich konnte tatsächlich in dieser Nacht nur sehr schlecht schlafen. Die schmerzerfüllten Schreie des Kalbs haben mich lange verfolgt und tun es ab und an noch heute. Hört sich wahrscheinlich echt seltsam an aber so ist es...