27.11. Wer früh ins Bett geht, wacht auch früh auf. Grade kurz vor Sonnenuntergang bin ich draussen, noch mit der Stirnlampe. Die Vögel rufen schon und ach ich hatte ja Besuch heute Nacht... Afrikanische Erdkröten. Wie die ins Zimmer kamen... kein Problem, sie werden einfach rausgetragen.
Es ist hier Sitte, dass alle gemeinsam Frühstücken. Angestellte, Silvia und nun auch ich. Danach spritzt Silvia den Garten und das zieht Schmetterlinge an, wie den Goldgebänderten Forester
Silvia fragt mich, was ich am Bein habe. Ich spüre nichts. Sie hat Bedenken, dass das von einem Insekt herrühren könnte. Doch ich vermute vom Schwitzen. Hatte das öfters neben den Achselhöhlen. Also Intamine Salbe drauf. Zuhause war es schon fast weg.
Es gibt hier immer was zu tun und Silvia gibt Anleitung.
Der Baum heisst in der lokalen Sprache Bamba kofi. Afzelia quanzensis / Pod Mahogani, Lucky bean tree und gehört in die Familie Caesalpinioideae / Johannisbeergewächse. Das harte, Salz tolerierende Holz wird in Lamu für Türen und Möbel gebraucht und ist auch anderswo stark nachgefragt. Dies hat den Bestand bedrohlich reduziert. Gestern hatten wir Bäume mit Hülsen gesehen und diese holt nun der Angestellte, der mich auf dem Spaziergang in den Büschen begleitet. Silvia will nicht, dass Besucher alleine gehen. Es kann was sein und da unten ist keine Verbindung. Ist ihr mal passiert.
Es hat Vögel und wir versuchen uns auch anzuschleichen, doch diese Büsche liebenden Federtiere sind einfach zu schnell weg. Nur der gelegentlich hierher ziehende Wespenbussard sitzt still.
Der Schlichtbülbül singt sein Lied, Käfer, Schmetterlinge und Libellen fliegen rum.
Wieder zurück oben, Silvia ist beschäftigt, so spaziere ich rüber zu Bill. Am Morgen hatte ich auf der Veranda vor meinem Zimmer einen Frosch gesehen, er hat sich aber zu schnell verkrochen. Bill meint, die hocken immer in einem der Wassertanks. Also bastelt er mit einem Netz einen Fänger und siehe da, schon haben wir 2 der lustigen Frösche. Rotgebänderte Gummifrösche aus dem Englischen übersetzt. Sie gehören in die Familie der Engmaulfrösche. Sie klettern gut und laufen anstatt zu hüpfen. Die Männchen werden 26 mm, die Weibchen 54 mm gross. Sie wollten während dem Fotografieren immer weglaufen, kann ich ja verstehen, es ist gemütlicher im kühlen, feuchten Tank.
Wir sind bei Bill zu leckerem Kartoffelsalat und Fleischklössen eingeladen. Doch wie es so ist, man ist draussen und da lebt es... ein grosser Schnellkäfer
Ich spaziere in Bill’s Garten rum und finde die Braune Schildechse, die in einem Termitenbau lebt, wieder. Diesmal erwische ich sie...
Und so sieht es hier aus. Eingeführte und einheimische Pflanzen wie die Cycad, die keine Palme ist, sondern eine uralte Familie ist, die noch windbestäubt wird.
Silvia am Abend, schon langärmlig angezogen. Sie hilft auch dem Kenya Wildlife Service, wie vielen anderen. Bemerkenswert, wie sie das mit ihrem Durchsetzungswillen schafft. Ich sagte den Angestellten, dass sie froh sein können, so jemanden hier zu haben, der ihnen hilft, sei es mit dem Haus, bei Krankheit, Schulgeld besorgen etc.
Unser Abendessen hatten wir drinnen gegessen und nun sitzen wir schon an meinem letzten Abend hier draussen und plaudern. Und wie das so ist mit mir, meine Augen sind immer irgendwo und wo sich was bewegt, wird nachgeschaut. Dies eine Solifuga oder Walzenspinne. Diese haben keine Spinn- und Giftdrüsen aber der Biss kann mit den ziemlich grossen Klauen weh tun.