THEMA: Mit Öffis durch Ostafrika u. Ost-Kongo
19 Mai 2017 19:35 #475531
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  • CuF am 19 Mai 2017 19:35
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Hallo GuKo,
leider habe ich Deinen RB erst heute entdeckt und bin total begeistert! Meine Erinnerungen an drei Aufenthalte in den 80er Jahren auf der Plantation Bulera am Kivu-See dümpelten in meinem Kopf wieder hoch, die hölzernen Lastenräder hatte ich total vergessen, aber an die Fischerboote auf dem Kivusee und den Gesang der Fischer konnte ich mich nun wieder gut erinnern, die wunderschöne Landschaft taucht durch Deine Schilderung in meinem Kopf wieder auf, die Gerüche..... Ich erinnere mich daran, dass ich von der Terrasse des Hauses den Nyriagongo mit einem Rauchfähnchen sehen konnte - leider habe ich es damals nicht geschafft, dorthin zu kommen - und nun fühle ich mich ein wenig zu betagt für solch ein Abenteuer. Ich bin damals jeden Tag im See geschwommen und kann bis heute die Vorstellung nicht aus dem Kopf kriegen, daß einige Jahre später während des großen gegenseitigen Abschlachtens so viele Tote in diesen See geworfen wurden....
....ich freue mich auf die Fortsetzung Deines Berichts! Danke!
Gruß
Friederike
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20 Mai 2017 07:31 #475551
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  • Elsi2013 am 20 Mai 2017 07:31
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Hallo Guko,

ich bin auf Aufholjagd und bin gerade in Kigoma angekommen.
Ihr habt meine Volle Bwunderung für Diese Art des Reisens. Dein Bericht ist super gut lesbar und Deine Bilder sehr beeindruckend..
Mit dem Finger auf der Landkarte reise ich Euch hinterher. Vom Lake Kivu habt Ihr einen Grossen Schlenker über Kigali, Rusumo nach Kigoma, ohne einen 'Sightseeing' Stop
einzulegen. Aus reiner Neugierde, warum habt Ihr Diesen Weg gewählt, und nicht vom Lake Kivu durch Burundi nach Kigoma?
LG
Elsi
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20 Mai 2017 11:29 #475569
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  • Gu-ko am 20 Mai 2017 11:29
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CuF schrieb:
Hallo GuKo,
[...]
Ich bin damals jeden Tag im See geschwommen und kann bis heute die Vorstellung nicht aus dem Kopf kriegen, daß einige Jahre später während des großen gegenseitigen Abschlachtens so viele Tote in diesen See geworfen wurden....
....ich freue mich auf die Fortsetzung Deines Berichts! Danke!
Gruß
Friederike

Hallo Friederike, es fällt sehr schwer, sich diesen schrecklichen Teil der Ruandischen Geschichte vorzustellen. Ich kenne Ruanda nur als friedliches Land mit freundlichen Menschen und wunderschönen Landschaften. Lediglich einzelne Mahntafeln oder Museen erinnern an den Genozid vor 22 Jahren. Manchmal ging mir aber auch durch den Kopf, dass die Menschen dort, die sagen wir mal älter als 27 Jahre alt sind, den Völkermord selbst bewusst erlebt haben, oder sogar daran beteiligt waren.
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20 Mai 2017 11:39 #475570
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  • lilytrotter am 20 Mai 2017 11:39
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Hallo, Gu-ko,

es ist echt spannend „mit euch zu reisen“!
Aber grad im Moment auch ein wenig deprimierend.
Nach anstrengenden Tagen und nervigen Erlebnissen an einem Platz, an dem man unter „normalen“ Bedingungen nicht bleiben würde und keine Möglichkeit sich eine Alternative zu suchen: Ausgepowert in einer undichten Hütte von Nkhata Bay, am vermüllten Strand, Wetter: Scheiße.
An solchen Tagen fragt man sich mitunter, warum man sich das antut... - anstatt irgendwo anders seine Tage zu genießen (man braucht ja nur wenig dafür...) - An derartigen Reisetagen sind für uns die Grenzen erreicht. Deshalb sind wir auf Dauer lieber mit dem Auto unterwegs und seit langem nur noch selten Strecken mit Öffentlichen: Ja, das ist manchmal sehr bereichernd, manchmal einfach die passende Option und manchmal eben auch total Scheiße und nicht ungefährlich.

Als Kontrastprogramm:
Nkhata Bay, 1987, bei schönem Wetter... :)



und ohne Müll...




Wir freuen uns auf eure weitere Tour.

Gruß lilytrotter
Gruß lilytrotter


Always look on the bright side of life... :-)
Walvisbay boomt
Letzte Änderung: 20 Mai 2017 11:42 von lilytrotter.
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20 Mai 2017 11:42 #475571
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Elsi2013 schrieb:
Hallo Guko,
[...]
Vom Lake Kivu habt Ihr einen Grossen Schlenker über Kigali, Rusumo nach Kigoma, ohne einen 'Sightseeing' Stop
einzulegen. Aus reiner Neugierde, warum habt Ihr Diesen Weg gewählt, und nicht vom Lake Kivu durch Burundi nach Kigoma?

Hallo Elsi2013, wir haben uns tatsächlich auch überlegt, über Burundi nach Kigoma zu reisen. Wir haben es nicht getan, vor allem wegen der schwer durchschaubaren Sicherheitslage in Burundi. Z.B. schreibt das Auswärtige Amt:


"Von Reisen nach Burundi wird dringend abgeraten.
Die Sicherheitslage in Burundi ist aufgrund der instabilen innenpolitischen, wirtschaftlichen und kritischen menschenrechtlichen Lage unübersichtlich und angespannt. In der Hauptstadt Bujumbura kann es jederzeit zu gewaltsamen, politisch motivierten Auseinandersetzungen kommen. Gezielte Angriffe auf Angehörige des Regimes und der Sicherheitskräfte sowie Akteure der Zivilgesellschaft mit Schusswechseln und Angriffe unter Einsatz von Kriegswaffen können ohne Vorwarnung ausbrechen. So kam es zuletzt am 17. Mai 2017 zu einem Anschlag in Bujumbura, bei dem drei regierungsnahe Personen getötet wurden.
Aufgrund der sich rasant verschlechternden wirtschaftlichen und humanitären Lage der Bevölkerung sind Akte von Gewaltkriminalität (Raubüberfälle, Plünderungen) mit entsprechenden Gegenreaktionen der Sicherheitskräfte nicht auszuschließen."

Es wird außerdem empfohlen, im gesamten Land Fahrten nach Einbruch der Dunkelheit (18:00 Uhr) zu vermeiden.
Besonders wird davon abgeraten nach 18:00 Uhr folgende Stadtteile Bujumburas aufzusuchen: Kanyosha, Bwiza, Jabe, Buyenzi, Nyakabiga, Musaga, Kamenge, Cibitoke, Ngagara und Mutakura.

Spannungen werden auch aus anderen Landesteilen, insbesondere aus Ngozi, Kirundo, Ijenda/Mwaro und Matana gemeldet. Internet und Mobiltelefonnetz sind teilweise unterbrochen. Die Präsenz der Sicherheitskräfte im ganzen Land ist deutlich erhöht.

Vorübergehende Festnahmen von Ausländern (z.B. zur Identitätsfeststellung) kommen gelegentlich vor. Eingriffe in die Privatsphäre auch ausländischer Reisender durch teilweise milizmäßig organisierte Sicherheitskräfte sind nicht auszuschließen.

Reisen über Land
In ganz Burundi sollten Ausgänge und Überlandfahrten nur mit vertrauenswürdigen Kontaktpersonen unternommen werden. In der Dunkelheit nach 18:00 Uhr und vor 07:00 Uhr wird von solchen Fahrten allgemein abgeraten. Insbesondere in den ländlichen Gegenden werden die Straßen nach 18:00 Uhr regelmäßig nicht mehr von regulären Polizei- und Sicherheitskräften kontrolliert. Grundsätzlich sollte nur in den Provinzhauptstädten übernachtet werden.

www.auswaertiges-amt...rundiSicherheit.html
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20 Mai 2017 12:32 #475576
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  • Gu-ko am 20 Mai 2017 11:29
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lilytrotter schrieb:
Hallo, Gu-ko,

es ist echt spannend „mit euch zu reisen“!
Aber grad im Moment auch ein wenig deprimierend.
Nach anstrengenden Tagen und nervigen Erlebnissen an einem Platz, an dem man unter „normalen“ Bedingungen nicht bleiben würde und keine Möglichkeit sich eine Alternative zu suchen: Ausgepowert in einer undichten Hütte von Nkhata Bay, am vermüllten Strand, Wetter: Scheiße.
An solchen Tagen fragt man sich mitunter, warum man sich das antut... - anstatt irgendwo anders seine Tage zu genießen (man braucht ja nur wenig dafür...) - An derartigen Reisetagen sind für uns die Grenzen erreicht. Deshalb sind wir auf Dauer lieber mit dem Auto unterwegs und seit langem nur noch selten Strecken mit Öffentlichen: Ja, das ist manchmal sehr bereichernd, manchmal einfach die passende Option und manchmal eben auch total Scheiße und nicht ungefährlich.

Als Kontrastprogramm:
Nkhata Bay, 1987, bei schönem Wetter... :)

und ohne Müll...

Wir freuen uns auf eure weitere Tour.

Gruß lilytrotter

Hallo lilytrotter, schöne Bilder von 1987, danke fürs Mitgefühl :) ein bisschen deprimierend war unsere Ankunft am Malawisee tatsächlich, aber wie die Küstenbewohner Kenias gerne sagen: "After rain comes sun", so war es auch bei uns, während der nächsten Tagen hat sich nicht nur der Regen verzogen, wir haben auch weitaus schönere Orte entdeckt.

Der Strandabschnitt direkt beim Ort ist aktuell leider wenig einladend...

Letzte Änderung: 20 Mai 2017 12:34 von Gu-ko.
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