Hallo liebe Fomis,
zunächst einmal: Ich finde es vollkommen o.k. wenn so ein Thema mal wieder die Runde macht. Bei allem Halbwissen, Polemik und Panikmache wird dem halbwegs gebildeten Mitteleuropäer wohl bei ausreichender Filtration etwas geholfen werden.
Was mir bei der ganzen Sache immer ein bisschen Bauchschmerzen macht sind Mediziner, Reiserveranstalter, Kurz-Caprivi-Besucher und sonstwelche Mitglieder die da sehr dolle so tun die Weisheit gepachtet zu haben.
Es gibt nicht das Malariagebiet und die Malariazeit! Aber natürlich gibt es gefährdetere und nicht so gefährdete Zeiten und Gebiete. Da kann Euch eigentlich nur jemand gute Auskunft geben, der gerade vor Ort ist und medizinisches Fachwissen hat (also fragt doch einfach mal bei Ärzten in Rundu oder Katima nach, die können Euch gerne aktuelle Info geben).
Also wir haben über ein Jahr im Caprivi gewohnt. Mit zwei Kindern (damals ein und fünf Jahre) und wir haben die Medikamente nach einer kurzen Zeit des Ankommens, so wie alle dort länger lebenden In- und Ausländer, abgesetzt.
Vor unserer Ausreise waren wir bei mehreren Ärzten und Kollegen (Spanne von: Tropeninstitut Berlin: "es ist unverantwortlich mit Kindern nach Namibia zu gehen" Hausarzt: "sie können Lariam jahrelang schlucken, ist nicht so schlimm", bis Kollege der Jahre in Botswana war: "keine Panik, meine Tochter hatte schon dreimal Malaria und das ist besser als Grippe, Pille rein und am nächsten Tag ist es vergessen). Das war wirklich so, kein Scherz.
Aber: bei jedem kleinen Anschein sind wir zum Arzt (auch Heiligabend um 18.00 Uhr) und haben testen lassen. Dann natürlich die ganzen Vorkehrungen wie Netze, Kleidung usw.
Also meine subjektive Sichtweise: schluckt das Zeug
(am besten Malarone) wenn das Risiko hoch ist (Gesellschaft, Regenzeit, anfällig für Mücken), denn ihr schlaft auch in einem Zimmer was täglich mit Doom (einem üblen Nervengift was in D bestimmt keine Zulassung bekommt und bestimmt zu einer Menge Krebs in diesem Land führt) ausgesprüht wird, raucht, trinkt, fahrt Gravelroad usw usw. (die Aussage das Malaria Todesursache Nummer eins ist finde ich übrigens größten Schwachsinn. Da ist z.B. Fettsucht bestimmt noch weit davor! Und gerade in HIV-Risikogebieten stirbt man schnell an Malaria nicht an AIDS, jedenfalls ist in Katima nie einer an Aids gestorben). Da sind die paar Tage Prophylaxe vollkommen o.k.
Gruß aus Windhoek (übrigens auch nicht vollkommen Malariafrei!)
Kowo