Die Nacht der Leopardin - Samburu - Kenya
Ein gemeinsamer Bericht von: Maggy, Titus und Siggi
Versprochen ist versprochen.
Siggi hatte Maggy und Titus auf unserer gemeinsamen Safari im Mai 2009 einen Leoparden versprochen.
Im Nakuru National Park hat es bei den bekannten Revieren nicht geklappt.
Am Archers Post Gate vom Samburu National Reservat empfängt uns Siggis Freund Gabriel, Senior Game Warden im Reservat. Auch im Samburu Reservat können wir bei den Sigi bekanten Revieren keinen Leoparden entdecken.
Freiheit die wir lieben.
Frühstück im Revier der Leopardin, Kaffee, Tee, leckere Würstchen, Eier, Toast frisches Obst, alles was das Herz begehrt.
Margret, als Rangerin macht ihren Job gut. Frische prints von einem Leoparden findet sie leider auch nicht.
Schon vier Tage in Samburu und noch immer keine Spur. Nun muß die Suche intensiviert werden. „Lepards Corner“ die einsame Piste am Berghang wird mehrmals täglich abgefahren.
Löwen, Cheetahs täglich mehrere sogar bei der Jagd, aber kein Leopard.
Leoparden müssen alle zwei bis drei Tage trinken. Aber auch hier am Fluß findet Siggi nur mehrere Tage alte Leopardenspuren. Löwen waren kurz vorher hier.
Rückfragen im Hauptquartier bringen auch keine konkreten Informationen, außer auf dem Koitoga Hill ganz oben zwischen den Felsen hat eine Leopardin mit zwei vor wenigen Wochen geborenen Jungen ihr Revier.
Dann endlich, am späten Nachmittag entdeckt John unser Scout und Fahrer oben zwischen den Felsen die Leopardin. John hat Adleraugen. Selbst mit den Ferngläsern haben wir Mühe für Sekunden die Leopardin zu sehen.
Drei Tage haben wir keine frischen Prints zum oder vom Fluß gefunden. Sie wird heute zum trinken herunterkommen. Die Frage ist nur wann?
Auf ihrem Weg zum Fluß muss sie die Piste überqueren. Wir richten uns auf eine längere Wartezeit ein. Margret und John beobachten die Piste vor dem Landcruiser, Titus und Siggi die andere Seite.
Die Sonne ist bereits untergegangen. In den Tropen kommt die Dunkelheit schnell.
Foto: Margret Meyer
Plötzlich, als wäre sie vom Himmel gefallen ist sie hinter uns auf der Piste.
Wenn sie jetzt zurück läuft, werden wir sie voraussichtlich heute nicht mehr sehen.
Foto: Margret Meyer
Foto: Margret Meyer
Sie macht was wir erwartet, erhofft hatten. Sie läuft langsam Richtung „Schokoladenfluss“. Dass wir neben ihr herfahren stört sie überhaupt nicht. Sie schaut nicht einmal zu uns.
Foto: Margret Meyer
Voraus steht ein knapp drei Meter hoher Rest eines abgestorbenen Baumes.
Und dann geschieht ein kleines Wunder. Sie springt auf diesen Stumpf. Fast auf Augenhöhe mit uns.
Obwohl John unser Scout schon viele Leoparden gesehen hat, ist völlig aus dem Häuschen.
Oh mein Gott, oh mein Gott – das ich das erleben darf.
Foto: Margret Meyer
Foto: Margret Meyer
Wieder beachtet sie uns nicht und hält Ausschau nach jagdbarem Wild.
Wie lange wir bei ihr geblieben sind? Niemand von uns schaut in solchen Momenten auf die Uhr.
Foto: Margret Meyer
Nachdem sie offensichtlich eine Impala entdeckt hat, ist sie blitzschnell völlig lautlos auf dem Boden gesprungen.
Jetzt verlassen wir sie bei völliger Dunkelheit, um die Jagd nicht zu stören.
Ziemlich kaputt kehren wir zur Lodge zurück. Der Manager empfängt uns. Er sieht es uns an - es hat geklappt – oh - you have seen the lepard! Er hatte uns schon vermisst. Kein Wunder wir sind die einzigen Gäste und fast 22:00 Uhr ist es auch schon. Natürlich bekommen wir etwas zu essen. Der Koch wird uns etwas Besonderes zubereiten. Bei dem Gedanken, dass die Leopardin jetzt vielleicht eine leckere Impala verspeist, macht sich bei uns der Hunger bemerkbar.
Morgen vor Sonnenaufgang schauen wir nach ob die Jagd erfolgreich war.