THEMA: Im Sand steckengeblieben - was dann?
05 Okt 2011 18:46 #207427
  • miropolos
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  • miropolos am 05 Okt 2011 18:46
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Liebe Forum-Besucher, ich habe etwas bedenken, sollten wir mit einem 4x4 / Schaltgetriebe im Sand stecken bleiben (wir sind alleine, also nur mit einem Fahrzeug unterwegs und ich bin diesbezüglich unerfahren). Wie kommt man gut wieder raus, welche Vorgehensweise hat sich bewährt?? Wie kann ich bei notwendigen Wasserdurchfahrten am Besten prüfen, ob dies klappen kann - vorher zu Fuss durchlaufen...? Vielen Dank vorab für die Tipps, Michael
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05 Okt 2011 18:56 #207428
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  • mike16 am 05 Okt 2011 18:56
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Hallo,

wir sind heuer leider auch fünf mal im Sand steckengeblieben. Wir haben mit dem Spaten den Sand unterm Auto weggeschaufelt. Wir hatten das Problem das die Reifen gar nicht eingegraben waren aber das Auto am Mittelstreifen aufsaß.

Vor jeder Wasserdurchfahrt die Stelle abgehen. Ich habe mit kleine Äste als Orientierungspunkte in den Boden gesteckt. Du solltest mit deinem Vermieter abklären wie weit das Auto ins Wasser kann. Steckengeblieben sind wir im Wasser zum Glück nicht, weil da hilft kein Schaufeln mehr dann:lol:

gruß mike
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05 Okt 2011 20:23 #207433
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  • tiffernine am 05 Okt 2011 20:23
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Das wichtigste ist einmal wenn man im Sand steckenbleibt SOFORT vom Gas damit sich das Fahrzeug nicht noch tiefer in den Sand eingräbt. Dann die Räder vom Sand befreifen = ausschaufeln und am Besten vor die Reifen Holz, Gras, Fußmatten oder ähnliches unterlegen und dann wieder anfahren probieren. Wenns nicht klappt sofort wieder vom Gas und wieder von vorne anfangen.

Wasserdurchfahrten immer abgehen, damit du den Untergrund beurteilen kannst (fester Sand oder Schlamm) bzw. die Tiefe richtig einschätzt.

Wenn du total unerfahren bist würde ich dir zu einem 4x4 Kurs raten.

Ciao

Alfred
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05 Okt 2011 20:38 #207435
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  • jaw am 05 Okt 2011 20:38
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Hallo Mike,
Im Sand bleibst du stecken, wenn dein Auto mit Reifen, Achsen oder was auch immer so viel Sand vor sich her schiebt, dass entweder die Traktion des Reifens oder die Kraft des Motors nicht mehr ausreichen, um dies zu bewegen.
Besser ist also vorher das richtige zu tun: Gute Reifen (Profil), Luftdruck runter für mehr Auflagefläche und genügend Kraft - also im Schaltgetriebe Untersetzung und den richtigen Gang einlegen. Wenn du im tiefen Sand anhalten oder schalten musst steckst du meist schon fest. Dann hilft nur Schaufeln und dann ggf. durch Sandmatten oder -bleche unterlegen das Auto frei fahren.

Wasserdurchfahrten abgehen und Track markieren. Nicht zu schnell, sonst erzeugst du eine Bugwelle, die dir über den Motor und vor allem in die Elektrik / Elektronik läuft. Steckst du im Wasser ohne das Wasser in den Motor läuft, also weil du dich "nur" festgefahren hast, dann darfst du den Motor nicht ausmachen. Es würde sofort Wasser in den Auspuff laufen, dann bekommst du ihn nicht mehr an. Du kannst versuchen, das Rohr mit einem VErschluss zu sichern. Ich empfehle ein Stoffteil in einer Plastiktüte. Beim Wiederanlassen muss dann ein Helfer den Pfropfen entfernen, sobald der Motor Abgasdruck aufbaut. Macht aber nur Sinn, wenn das System ansonsten dicht ist.

Traust du dir eine Wasserdurchfahrt nicht zu, weil du keinen snorkel hast und das Wasser zu tief ist, dann kannst du dich z.B. von einem LKW auch durchziehen lassen. Wenn der Motor aus ist, dann zieht er auch kein Wasser. Die Elektronik kannst du aber trotzdem kaputt machen.

Das größte Problem ist aber meistens nicht das Fahrzeug. Die Hilux und Nisan im Mietbetrieb sind meist für das Gelände geeignet und haben auch M/T-Reifen aufgezogen. Aber es braucht auch einen erfahrenen Fahrer - die meisten Touristen haben aber kaum 4x4-Erfahrung und trauen sich in Bereiche, wo sie besser nie reingefahren wären. Das hat mit den steigenden Pegeln rund um das Okavangodelta erheblich zugenommen. Und solche Schäden zahlt keine Versicherung.

Viele Grüße
jaw
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05 Okt 2011 21:19 #207439
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Hallo Michael,
falls du Einfluss nehmen kannst empfehle ich den Toyota Hilux 4x4.
Der liegt nicht so tief wie z.Bsp. der Nissan und hat super Fahreigenschaften.
Waren mit der 3.0 Liter Diesel Version mit vier Leuten und Campingausrüstung unterwegs.
In der Regel bekommt ihr bei jeder Mietwagenfirma eine kleine Anweisung bei der
ihr auch Fragen stellen könnt und solltet.
Bei Asphalt könnt ihr mit 2WD fahren, auf Gravel Roads etc mit losem Untergrund
mit Allrad (H4).
Auf Sandpiste auf niedrige Übersetzung schalten (L4) und ggf Luftdruck auf den
Reifen ablassen um die Auflagefläche zu erhöhen (normalerweise haben die
Geländefahrzeuge auch einen mini-Kompressor zum wieder aufpumpen on board).
Falls ihr euch doch festfahrt könnt ihr das Differenzial zuschalten,
damit solltet ihr euch frei fahren können, falls nicht müsst ihr aussteigen :-)
Bitte checkt bei der Fahrzeugübergabe das die euch Spaten, Abschleppseil
und Sandbretter mitgeben, die könnten eure letzte Rettung sein.
Auch bei der Einweisung aufpassen bei welcher Geschwindigkeit die Gänge zu
benutzen sind (evtl mitschreiben und Notizen machen denn das ist beim ersten
mal direkt nach der Landung immer etwas viel Information auf ein mal).
Im Tiefsand möglichst nicht anhalten und Wasserdurchfahrten im L4 mit langsamer
Geschwindigkeit machen.
Solltet in Camps andere Fahrer fragen wo die langefahren sind und wie die aktuelle Situation ist, damit kommt man mit anderen immer gut ins Gespräch.
Nur die Wassersituation kann sich im laufe des Tages ändern, daher empfiehlt
sich das vorherige Durchlaufen und Abstecken des Tracks.
Achja, falls ihr das Auto versenkt und der Motor Wasser zieht habt ihr das
Auto gekauft denn die Vollkasko greift nicht bei grob fahrlässigen Durchfahrten.
Genauere Definition ist Auslegungssache aber ich hab mal gehört das
grob Fahrlässig bei der Radnabe beginnt.
Der Hilux z.Bsp. ist recht hoch und die Ansauge recht weit oben, damit dürftet
ihr keine Probleme haben denn bei der ersten Tour kneift man in der Regel vor
dem Wasserloch bevor man das Auto versenkt.
Alles halb so schlimm, für Stadtmenschen ein schönes Abenteuer bei dem es sich
lohnt eine Videokamera dabei zu haben :-)
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06 Okt 2011 06:16 #207449
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  • Turi am 06 Okt 2011 06:16
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Hier noch ein Foto wie's möglich ist mit den Sandblechen, sofern man hat.
Luftdruck runter auf 1- 1,2 bar und einen schlauen Kompressor nicht vergessen.


Die Minikompressor taugen nichts für die grossen Gummis,
Wenn sie der Belastung je standhalten seid Ihr 1 Std am pumpen.
Guten Wagenheber, evtl. Hi Lift und haltbare Unterlage nicht vergessen, man muss dann weniger Schaufeln.
Natürlich eine Schaufel, nicht so ein Klappstatenteil.
Vielfach bleibt man in der Mitte bei den Diffs hängen, dann muss man mit so einem kurzen Teil runterkriechen.
Im Sand nicht so tragisch, im Schlamm schon nicht mehr so lustig.
Wasserdurchfahrten sind bei den neuen 4x4 mit 50 - 60 cm zu Ende.
Was nützt einem der Schnorchel, wenn die Sensoren oder Elektronikbauteile im Wasser sind.
Abgesehen davon haben die Fahrzeuge Belüftungen an Getriebe und Achsen, wenn die nicht hochgelegt sind ist der Schaden vorprogrammiert.
Ich würde jemandem unerfahrenen mit fremden Fahrzeug anraten, Wasserdurchfahrten über 50 cm tunlichst zu meiden.
Die Sache immer schön piano angehen dann kommt das Vergnügen nicht zu kurz.
sandige Grüsse
Turi
Wenn man die Ruhe nicht in sich selbst findet, ist es umsonst, sie anderswo zu suchen.
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