Moin Sascha,
ich war vor ca 1 Woche im Khaudum unterwegs.
Es hatte vorher kräftig geregnet und auch auch während wir dort waren, regnete es kräftig einen Abend lang.
Wir sind von Norden aus von der B8 bei Ndiyona Richtung Khaudum Camp in den Park gefahren.
Die Strecke ist sandig, definitiv sandig. Die Tracks sind teilweise tief und teilweise durch die LKWs der Arbeiten an der Lodge und der neuen Zuwegungen "beschädigt". - Hier ließ es sich gut fahren, solange man konzentriert gefahren ist. ABER der Zustand dieses Tracks mag sich täglich ändern. Es kommt eben auf das Wetter an.
Ca. 9 KM vor dem Camp wurde es auch durchaus noch einmal richtig schlammig, was den Bauarbeiten an der neuen "schicken" MET-Station(?) zu verdanken war.
Die Jungs in der alten Ranger station, wo man Permit und Campsites bezahlen kann (in bar) sind superfreundlich und haben solala-Feuerholz im Angebot. Sie meinten, die Lodge sollte nun wohl im April öffnen, aber das würde man erst im April wissen, hehe. Der Airstrip jedenfalls sei noch nicht fertig.
Wir hatten nichts vorgebucht und das war kein Problem.
Die Campsites dort sind m.E. überzogen teuer, wenn auch wirklich schön und neu und gut gebaut und haben eine tolle Aussicht - jedenfalls hatte unsere diese. Allerdings war unsere abschüssig, was das Zelten nicht vereinfacht.
Man riet uns davon ab, die "Hauptstrecke" runter nach Sikereti zu nehmen, da diese derartig schlammig sei, daß es keinen Spaß machen würde dort zu fahren und sie selber über die östlich gelgenen Wasserlöcher diese umfahren würden. Das haben wir auch gemacht und es war richtig schön. Viel Sand und auf einer Teilstrecke auch viele Kliffs und Felsen. Da hilft nur Umsicht, Geduld und teilweise Schrittempo - das ersparte uns jedenfalls den Reifenwechsel.
Vor Gegenverkehr, den man dort nun wirklich nicht unbedingt erwartet, sei gewarnt: Uns bretterte ein Cruiser der Ranger mit gefühlten 80 Km/h entgegen. Aus einer Kurve, die nicht einsichtig war. Wäre ich mehr als 20 Km/h gefahren, wäre ein Frontalaufprall nicht zu vermeiden gewesen. So endete es mit dem Cruiser im Busch (auf allen vier Rädern) und uns seitlich des Tracks auf einer dort glücklicherweise sich auftuenden Lichtung. - Ich kann nicht sagen, daß ich das sehr lustig fand.
Sikereti ist, was es ist. Voller Pferdefliegen und in den Bäumen Zecken - Hut aufsetzen, Feuer machen!
100$ wollten sie trotzdem haben.
Die Ausfahrt nach Süden Richtung Tsumkwe ist über Kilometer eine reine Baustelle, dort wird eine "Gravel-Autobahn" gebaut, südlich von Sikereti entsteht eine "Townhouse"-Siedlung für den erwarteten Tourismusansturm. Die Pad war teilweise sandig, teilweise tiefsandig und auch mal matschig - größtenteils aber bestens befahrbar.
Khaudum ist super schön und ich bereue es nicht.
Wie es sein wird, wenn die Straßen fertig sind und die neuen im Bau befindlichen Camps dazu - kann man nicht sagen. Ich hatte das Gefühl, daß Khaudum dafür etwas zu klein ist, aber da kann ich mich täuschen.
Wir waren mit einem "Expedition"-Hilux von Safari Car Rental unterwegs. Das war auch durchaus angemessen.
Mit einem Standard-Hilux mag der Park und die Zuwegung für den Offroad-Profi wohl machbar sein, wobei ich in Sachen Bodenfreiheit da so meine Zweifel hätte.
Wer einen leichten Schaden oder Radwechsel nicht allein bewältigen kann, sollte auf jeden Fall mit mehr als einem Fahrzeug unterwegs sein. Zwingend ist das nicht, aber wer, wie wir allein unterwegs ist, sollte sich eben selbst helfen können und für den Notfall ein Sat-Phone dabei haben.