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bayern schorsch
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bayern schorsch am
18 Sep 2016 16:55
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Hallo Ria,
betreffend Lüderitz und "Sedina" und Halifax-Tour hab ich Dir hier was reinkopiert aus meinem RB "Höhen und Tiefen", siehe unten in der Signatur. Dort kannst Du auch viele Bilder von der Tour sehen.
Tag 11, unser zweiter Tag im Eagles-View und Ausflug nach Lüderitz
Heute mussten wir sehr früh aufstehen, da wir schon von Deutschland aus eine Bootsfahrt mit dem Gaffelschoner "Sedina" gebucht haben. Immerhin ist Lüderitz 125 km entfernt, und allein die Fahrt von unserem Eagles View bis vor zur Hauptstraße dauert. Also raus aus den Federn, auf Kaffee verzichten wir heute, lediglich das Frühstückspacket, das wir am vorigen Nachmittag im Desert Horse Inn mitgenommen haben, packen wir in unseren Rucksack.
Vorgewarnt, es sei in Lüderitz sehr kalt, treten wir die Fahrt in warmen Klamotten an, um 5.50 Uhr sitzen wir im Auto. Mag Mancher meinen, dass das schon sehr zeitig ist sind wir der Meinung, Du kannst nie früh genug dran sein und gemäß diesem Motto waren wir zwar früh, aber nicht zu früh an der Jetty in Lüderitz.
Mit der "Sedina" haben wir noch 14 Tage vorher abgeklärt, wo genau der Ablegeplatz ist, die email Antwort war: yes Sir, it is very easy to find us, go to ...... und dann hat er noch geschrieben, wir sollen unbedingt um 7.45 Uhr an der Jetty sein, es wird pünktlich um 8.00 Uhr abgelegt, schließlich gibt es Gäste, die nach der Bootsfahrt auch noch die Geisterstadt Kolmanskop besuchen wollen. Das verstehen wir und so stehen wir um 7.40 Uhr (also kurz vor knapp) an der Jetty und schauen, ob wir die "Sedina" irgendwo sehen.
Jetzt könnt ich das Ganze ja noch ausschmücken, aber mit Sedina war hier in Lüderitz Fehlanzeige. Ich habe alles hier, die Buchungsbestätigung, die nochmalige mail wegen des Ablegeplatzes, den Preis (350 ND pro Person), aber was hilft´s, die Sedina war ganz einfach nicht da.
Vielleicht 200 Meter von der Jetty entfernt sehen wir einen Katamaran der gerade dabei ist, in hohe See zu stechen. In unserer Verzweiflung winkten wir diesem Katamaran zu, wir wussten ja nicht, ob eventuell das die Sedina sein könnte. Und was passiert? Der Kapitän des Katamarans macht doch glatt kehrt und fährt direkt auf uns an der Jetty zu. Legt an, springt von seinem Boot und fragt in astreinem Deutsch, ob wir ein Problem haben?!?
Jawohl, das haben wir, und so zeigen wir ihm unsere Buchungsbestätigung usw. Daraufhin ruft der gute Mann bei der Sedina an, erklärt ihm, dass hier an der Jetty Gäste auf ihn warten und bekommt zur Antwort, dass das heute nichts wird. Der Katamaran soll uns mitnehmen. Ja was sagt man denn dazu??? Wir aber sind mehr als froh und dankbar, dass wir beim Katamaran mitfahren können, wo wir uns doch so sehr auf die Fahrt gefreut haben. Der Katamaran bzw. der Schiffseigner heißt übrigens "Zeepaard" und wir finden es schon sehr bemerkenswert, dass, obwohl das Schiff schon abgelegt hat, es nochmal zur Jetty zurückfuhr. Das macht bestimmt nicht Jeder.
Mit uns waren noch 4 weitere Passagiere aus Johannesburg mit an Bord, und schon ging die Fahrt zu den Delphinen, zu den Robben, zu den Flamingos und vor allem zu den Pinguinen los. Die Freude über unser Glück im Unglück überwiegt, aber wenn man sich das vorstellt, wie das abgelaufen ist kann man vielleicht verstehen, dass wir auch dann und wann von "Tiefen" reden, auch wenn´s keine Abgründe waren. Es gibt weit Schlimmeres, das wissen wir, aber in jedem Fall gibt´s für solche Aktionen gewaltige Adrenalinschübe.
Die Bootsfahrt führte uns am Diaz Point, den wir vor drei Jahren zu Land schon besucht haben, vorbei und weiter zur Halifax-Insel, wo viele hunderte, vielleicht waren´s auch tausende Pinguine, ihr Zuhause haben. Außerdem sahen wir im Hafen von Lüderitz, allerdings ziemlich weit draußen, auch die Sedina ankern. Ein schönes Boot, zweifelsfrei, aber was hilft´s ...
Viel Spaß bei Deiner weiteren Planung und wenn Du mich fragst, ich würde die Tour in jedem Falle machen, gar keine Frage.
Bis dann
der bayern schorsch
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