Tini___ schrieb:
Man liest ja häufig hier im Forum, dass Google Maps in Namibia nicht so hilfreich ist, und man lieber was anderes zur Routenplanung verwenden soll.
Aber warum eigentlich? Google Maps verarbeitet ja die Standortinformationen der fahrenden Google-Nutzer, daher funktioniert es im Rest der Welt bestens.
Kann mir das jemand verstehen helfen?
Opuwo oder Tsumkwe sind nicht Hamburg oder New York. Da fahren kaum Menschen mit einem aktivem Google Maps herum und deswegen hat Google da kaum Datenpunkte und eine schlechtere Kartenqualität. In abgelegenen Gebieten wie dem Kaokoveld und ohne Mobilfunkabdeckung wird die Kartenqualität noch mal gravierend schlechter.
Google versucht seine Karten teilweise auch durch alle möglichen "Tricks" zu erweitern und zu verbessern. In Nairobi hat Google z.B. versucht, mich mit dem Auto über einen Trampelpfad zu routen, der einen halben Meter breit und nur für Mopeds geeignet war. Da gab es nie eine Straße. Ich vermute, dass Folgendes passiert ist: Google hat durch Handynutzer automatisch erfasst, dass sich da dauernd Menschen mit einer Geschwindigkeit bewegen, die größer als bei Fahrradfahrern und Fußgängern ist. Logischer Schluss: Da bewegt man sich motorisiert. Da muss es eine Straße, einen Weg geben. Also hat Google das als Straße in seine Karte aufgenommen. Es war aber nur ein Trampelpfad der von zahlreichen Mopeds als Abkürzung benutzt wurde. Mit dem Auto unbefahrbar.
Außerdem scheint Google in entlegeneren Gebieten auf Basis von automatischer Bilderkennung auf Satfotos Straßen in seinen Karten anzulegen. Da habe ich schon Brandschutzschneisen, Pipelines, Kanäle u.ä. gesehen, die in Google Maps als befahrbare Straße erfasst waren.
Die besten Karten für Afrika sind meines Erachtens mittlerweile die von OSM. Diese sind in der Regel detaillierter und aktueller als die Karten von Tracks4Africa. Fehlerfrei sind sie aber auch nicht. In afrikanischen Großstädten benutze ich trotz oben beschriebener Probleme meist Google Maps, weil Google den Echtzeitverkehr am besten abbildet. Kein andere Anbieter hat da so viele Datenpunkte wie Google.
Grüße, Thorsten