Hallo Julian, meine Freundin und ich (33J) haben im März 2020 fast die gleiche Tour gemacht. Ich gehe mal auf ein paar Punkte ein:
07.03.: Fahrt zum Desert Quiver Camp nach Sesriem (ca. 370 km) - Deser Quiver Camp ist ein weiträumiges Camp, die Lodges sind recht gut und sauber, man kann an den Hütten selbst grillen und Nachts kommt der ein oder andere Schakal vorbei. Frühstück und Restaurant gibt es in der 3km entfernten Sossusvlei Lodge.
08.03.: Sossusvlei usw. - Wir waren das erste mal in Namibia, hatten keinerlei 4x4 Erfahrung, haben vorher etwas Luft aus den Reifen gelassen und sind recht problemlos bis zum letzten Parkplatz gefahren. Wer das Momentum clever nutzt kann die Strecke auch als Anfänger durch "Tiefsand" fahren.
09.03.: Fahrt nach Swakopmund über Walvis Bay (ca. 344 km) - Entgegen vieler Meinungen würde ich diese beiden Städte unbedingt ansteuern. Walvis Bay würde ich unbedingt eine Catamaran Tour machen. Die kostet zwar ein bisschen, aber mMn. lohnt die sich total. Wenn das Boot nicht all zu voll ist, fährt der Capitän individuell Punkte in der Bucht an, es kommen Seebären und Pelikane an Bord, beide darfst du füttern und selbst bekommst du auch ein nettes Buffet und Getränke sowie einen Guide der Deutsch und Englisch spricht. Übernachten würde ich in einen AirBnb in Swakopmund, da gibt es sehr günstige und tolle Unterkünfte mit Parkplätzen auf Hinterhöfen und man kann dort seine Klamotten waschen. In Swakopmund selbst ist es einfach mal beeindruckend zu sehen, wie die deutschen Kollonisten damals mitten in der Wüste eine deutsche Stadt aus den Boden gestampft haben. Dort kann man auch eine Walking Tour mit Guide durch die Stadt machen, welche recht günstig ist. Außerdem gibt es dort viele leckere Restaurants. Die 344km sind auch bequem an einen Tag machbar. Es ist eine tolle Route durch die Berge und Wüste. Unterwegs könnt ihr in der Rostock Ritz Lodge eine Mittagspasue machen.
10.03.: z. B. Living Desert Tour - die haben wir nicht gemacht, stattdessen oben erwähnte Catamaran Tour.
11.03.: Fahrt über Cape Cross zum Spitzkoppe Rest Camp (ca. 280 km) - Hier wurde geschrieben, dass sich das nicht lohnt, dass würde ich sofort verneinen. Entlang der Küste liegen eine Hand voll Schiffswracks, die man bestaunen kann und Cape Cross Allgemein ist ein Erlebnis, was man als Stadtbewohner so noch nie gesehen hat. Dort leben 200.000 Seebären und man kann bis auf wenige Meter an die Tiere ran. Ja es stinkt nach Kot und toten Tieren und ja man sieht auch tote Seebären oder Schakale die einen toten Seebär essen, aber für uns war das einfach ein riesiges Erlebnis.
12.03.: Fahrt zum Madisa Camp im Damaraland (ca. 180 km) - tolles Camp, sehr nette Eigentümer, die ein Camp abseits von Zivilisation und Wlan bauen wollten. hier unbedingt das Abendessen mit allen Campbewohnern am runden Tisch machen. Sehr lecker und man kommt mit allen ins Gespräch. Open Air Dusche und Klo gibts dort auch. Wer sonst nur in Lodges schläft sollte das einmal gemacht haben
Ansonsten auf den Felsen dort gibt es sehr sehr schöne Sonnenuntergänge.
13.03.: Eventuell Wüstenelefanten, Fahrt Richtung Etosha zur Vreugde Guest Farm (ca. 250 km). - Wüstenelefanten sind reines Glücksspiel. Wir haben keine Tour mitgemacht und selbst haben wir keine gefunden. Das Madisa Camp hat zwar Fotos mit Wüstenelefanten im Camp, aber sie selbst sagten uns, dass sie dort schon mehrere Jahre keine gesehen hatten. Die Tour von Madisa nach Etosha kann man auch bequem an einen Tag machen.
14.03.: Etosha (Übernachtung z. B. im Okaukuejo Camp)
15.03.: Etosha (Übernachtung z. B. im Halali Camp)
16.03.: Etosha, Fahrt nach Grootfontein zur entfernten Verwandschaft (ca. 133 km + Fahrt im Etosha-Park)
Je nachdem wieviel ihr ausgeben wollt, würde ich Okaukuejo Camp heraus nehmen und lieber vor dem Park zB. in der Toshari Lodge übernachten. Dort gibt es zum Essen ein riesiges Buffet für Jedermann und das Personal singt und tanzt abends. Natürlich eine kleine Tourifalle weil die dafür danach etwas Trinkgeld haben wollen. Aber auf euer Tour habt ihr sonst kaum Kontakt zur afrikanischen Kultur und so kann man wenigstens etwas mitnehmen. Außerdem lebt dort eine Kolonie Zebramangusten, welche man den ganzen Tag beim treiben zusehen kann.
Halalil Camp ist in meinen Augen ein Drecksloch und wirklich nur zum kurz übernachten geeignet. Vielleicht sollte man hier eine Nachttour buchen, die kann sich zwar lange hinziehen, aber mit Glück sieht man dort Tiere, die man Tagsüber im März nicht oder nur mit Glück sieht wie zB. Hyänen oder Leoparden. Im Etosha Park würde ich sonst keine weiteren Touren buchen, kann man alles auch selbst machen. Der Vorteil bei einer geführten Tour ist lediglich, dass sich die Ranger absprechen und daher wissen wo die Tiere sind. Allerdings stehen dann meist dort auch schon mehrere Autos. So richtiges Afrikafeeling kommt da dann mMn. nicht auf.
Wichtig ist, dass Ihr euch vorher Informiert wo zu dieser Jahreszeit die Tiere sind. Im Westen des Parks sollte dort recht wenig los sein. Empfehlen würde ich daher eine Übernachtung am Nord-Ost Gate, außerhalb, da die Elefanten zu dieser Jahreszeit hauptsächlich im Nordosten sind.
In meinen Augen ist der März mit die beste Reisezeit. Aber hier wird dir sicher jeder etwas anderes erzählen. Die nördlichen Gebiete ab Windhoek sind schön grün, die Tiere sind wohl genährt und kämpfen nicht um den letzten Zentimeter Wasser, es gibt Jungtiere und Pirschfahrten machen viel mehr Spaß, weil man sich wirklich freut, wenn man dann seltene Tiere sieht. In der Trockenzeit tummeln sich alle Tiere und Menschen rund um die Wasserlöcher. Ja man sieht dann wahrscheinlich alle Tiere an den bekannten Wasserlöchern, aber da stehen dann meist auch schon 10 Autos. Die Temperaturen sind Tagsüber und Nachts recht angenehm.
Wer nicht in Caprivi fährt muss sich auch keine Sorgen um Malaria machen. Mückenschutzspray würde ich aber trotzdem auftragen. Geregnet hat es bei uns eigentlich fast ausschließlich Nachts und wenn, dann nur kurz. Auf dem Weg zwischen Spitzkoppe und Etosha mussten wir einmal durch einen recht flachen Fluss fahren, weil es in den Bergen geschüttet hat, was aber der Hilux locker weggesteckt hat.